Suche löschen...
Der Grenzbote : 22.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190405228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-22
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 22.05.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grrnzlwje. und Postboten angenommen. in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Mattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und F Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. Lu Pfg. Bestellungen werden ÄBN M Anzeiger für Adorf und das obere Aoytland I Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- f s bezirl iverden mit 10 Psg-, von auswärts mit j 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder f deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ! für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. ! Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Httc> Meyer: in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Sonntags die ilirrftr. Gratisbeilage „Der ^eitspiegel". Fernsprecher Nr. 14, 117. Sonntag, den 33. Mai M04. Iahrg irrO.— i ,2/2 »> il SOO l...'.' . l ra—-r — - ' > oM. DRngske«. -Ms Nun Iaht zum frohen Maienfest Der Wintersorgen letzten Rest Hinaus in alle Winde fliegen, Und was an Gram und Herzeleid Noch übrig war aus trüber Zeit — Laßt's jetzt von Frühlingsluft besiegen! Wie grüht uns ja mit holder Macht Zu Pfingsten hehrste Blütenpracht, Des wahren Lenzes vollster Segen — Ein Schwellen, Sprossen überall, Ein Duften selbst im ärmsten Tal, Ein Grünen ringsum allerwegen! Willkommen denn, du Fest der Mai'n, Wir alle wollen uns dir weih'n — Gesegnet sei dein sieghaft Wehen — O, zieh' mit deinem sonn'gen Schein In jedes Haus und Herz hinein — Weithin glänz' über Tal und Höhen! PoUtifche SiMtDfchau. Bertin, 20. Mai. Ter Kaiser spendete zur Erbauung einer pädagogischen Zeutraibibliothek des Comcniusvereins in Leipzig 10 000 Mark- — Leutnant zur See Herzog Pani Friedrich zu Mecklenburg ist heute in Kiel am Herzschlag ver storben- Vertin, 20. Mai. Nach einem Telegramm des Gouverneurs Leulwein erreichte die Ko- lokne Zülow gestern Ctaneno und dürfte am 21. D. M. in Palamsontein eintreffen. Major von Estorff folgte gestern dem Feind von Onjatu auf Eugaruwanu und Omukuatjiwanu. Hamburg, 20. Mai. Eine Versammlung von 3000 Wirten Hamburgs und der Umgebung beschloß, die Forderungen der streikendenBrauc- reiarbeietr dadurch zu unterstützen, daß von heute ab Kin Bier der 22 boykottierten, dem Mnge angehörenden Brauereien verfchänkt wird. Falls kein ringfreies BLer zu beziehen ßst, soll überhaupt kein Bier verschänkt werden- Ter Beschluß ist für 14 Wirtsvereine mit 6000 Mitgliedern bindend- Hamburg, 20- Mai. Der Truppen- und Pferdetransport für Teulsch-Südwestafrika un ter Leitung des Generalleutnants von Trotha ist mit den Dampfern „Eleonore Woermann". und „Montevideo" um 6 Uhr abends abge- gangen. P i l s e u, 20. Mai. Nach einer Meldung des Pilsner Tageblattes reist König Eduard am 27. Juli nach Marienbad ab und bleibt dort his Ende Angnst- In der letzten Woche seines Aufenthaltes 'wird der Besuch des österreichi schen Kaisers in Marienbad erwartet, ebenso der Beisuch Kaiser Wilhelms, welcher am 27. oder 28. August vou den Mauöveru in Hannover über Pilsen zu den Kaiseruiauövern in Südböhmen reist. Für den Aufenthalt König Eduards sind in Maricubad schon Vorbereitungen ge troffen. Es kann auch als wahrscheinlich gelten, baß ihm dorr Kaisar Franz Josef, dem eine Reise nach London seines hohen Alters wegen zu beschwerlich ist, vou Ischl aus einen Gegen besuch machen wird. Dispositionen, die etwa ein gleichzeitiges Eintreffen 'Kaiser Wilhelms Hr Marienbad — nicht zur Kur, sondern zum Gesuch der beiden Monarchen — vermutest ließen, sind zur Stunde nicht getroffen- Paris, 20- Mai. In russischen Hofkrstssu -soll nach dein „Echo de Paris" das Gerücht um laufen, daß Besprechungen zur Wiederherstell una des Treikaiserbünduisses stattfänden. Nach hem Einvernehmen mit Oesterreich über die Ba l tanfrage solle zunächst ein solches mit Deutschland über dieselbe Angelegenheit treten. Für seine diplomatische Unterstützung soll Deutschland eine Erweiterung seines Wirkungs kreises in Kiautschan zugestanden erhalten ha ben. Außerdem würde Rußland den deutschen Getreidemindestzoll nir Len Handelsvertrag an nehmen. Rußland fühle sich seit dem fran zösisch-englischen Vertrage Frankreichs weniger sicher. Tas französische Volk scheine ihm zuver lässig, die Regierung nicht- — „Maliu" erfährt, hie russische Regierung habe am 4- März den Regierungen einen Vertrag gegen die Anar chisten vorgeschlagen, der bereits von Deutsch land, Oesterreich-Ungarn, der Türkei, Däne mark, Schweden, Rumänien, Bulgarien, Ser bien und der Schweiz angenommen sei. Durch drungen von der Notwendigkeit, der Ausbrei tung der anarchistischen Bewegung energischen Widerstand entgegenzusetzen, haben die unter zeichneten Mächte beschlossen: Jeder aus einem Bertragsstaate ausgewiesene Anarchist wird auf dem kürzesten Wege seinem Hcrkunftslande zn- gefuhrt und der dortigen Polizei übergeben. Ist das Herkunftsland kein Grenznachbar, des ausweiscuden Staates, so wird der Ausgewie sene von der Polizei des Zwischenlandes weiter- geleikt. Nach dem zweiten Vertragsartikel er richtet jeder Vertragsstaat ein Polizeiarnt, das allen anderen ähnlichen Aemtern Auskunft über die Bewegungen aller Ausländer erteilt. Weder Frankreich noch England haben den Vertrag bisher unterzeichnet, weil er gegen ihr Aus- lieferungs- und Asylrecht verstößt. Petersburg, 20. Mai. Hier geht das Gerücht, der Führer der ersten japanischen Ar mee, Kuroki, sei zurückgeworfen worden und habe große Verluste gehabt. Eine amtliche Be stätigung liegt jedoch noch nicht vor. Petersburg, 20. Mai. Ter „Russischen Telegraphen-Agentnr" wird vou ihrem Karre spondenten in Mukden underm heutigen Tage gemeldet: Dix Zahl der mit den Schiffen „Hatsuse" und „Joschina" unterg-egangenen Mannschaften wird hier auf mehr als 700 ge schätzt. Die Nachricht rief hier aufrichtiges Be dauern hervor, »veil viele tapfere Leute, die schon Beweise von Bravour abgelegt haben, nmgekommen sind. Ter Versuch der Japaner, am 14. Mai im Kerr-Golfe zu landen, ist miß glückt. Tie Vorposten unseres Kwautung-De- tachements wurden am 16. Mai von den Ja panern tzei Sanschilipu angegriffen. Die Japa ner 'hatten beträchtliche Verluste und stellten ihren Vormarsch ein; unser Detachement zog sich, nachdem es die Rekognoszierung ausge- sührt hatte, auf Kintschou zurück. — Tie Mel dungen englischer Blätter von einem japani schen Angriffe südlich von Haitscljeng, wobei unsere Verluste zweitausend Mann betragen hätten, entbehren der Begründung. London, 20- Mai. Dem Daily Expreß wird aus Wei-Haiswei gemeldet: Bei dem letzten Bombardement von Port Arthur wurde eine groß« japanische Armee hinter dieser Festung gelandet- Nach einem Telegramm der Daily News aus Tientsin wirb Port Arthur von einer japanisckjeu, 45 MO Mann starken Armee ringsum belagert, deren vorderste Linien nur sieben englische Meilen von den vussjschen Batte rien entfernt stehen. Täglich finden Scharmützel an der Bahn entlang statt- Die. Japaner stellen sechszöllige Schiffsgeschütze auf Stahlrädern aus, wie es die Engländer bei Ladysmith taten- Man -glaubt, sie würden den Stnrm eröffnen, wenn shre Zahl auf 50 000 Mann gebracht ist- Einem Gerücht zufolge marschiert eine russische Armee von 70,MO Mann zum Entsatz von Port Arthur heran. Tie Japaner beschleunigten daher ihre Osfensivmaßregeln- Tie Russen geben zu, daß sie mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, doch ihre Manuschaskn zeigen eine vor zügliche Haltung und lind voller Zuversicht. Nach einer Meldung des Standard ans Tschifu haben die Russen 27 000 Mauu in Port Arthur und Proviant auf ein Jahr. Tie Geschütze von drei russischen Kriegsschiffen wurden auf den Forts von Port Arthur montier!. Alte Ge schütze und sämtliche Munition von Talny wur den mit der.Bahn nach Port Arthur geschafft- Ter Hafen von Talny ist mit Minen gespickt- — Wie nach der Einschließung von PortArthur iwohl zu erwarten war, nwstdet sich der neue Oberbefehlshaber der russischen Flotte zunächst nach Wladiwostok, was er übrigens schon seither als seinen Wunsch bezeichnet hat- Ans Eharbin 20. Mai, wird gemeldet: Die Admirale Skryd- ilow und Besobrasow sind hier angekoinmew Sie fahren noch heute nach Wladiwostok weiter- Eine große Schlacht wird bei Haitscheng er wartet. London, 20. Mai. Dem Daily Telegraph wird aus Schanghai gemeldet, es verlaute dort, der deutsche Gesandte in Peking bemühe sich, die Zustimmung der chinesischen Regierung da zu zu erhalten, daß deutsche Wachtrnppeu zu beiden Seiten der Schantung-lBahu aufgestellt werden dürsten. Nach einer Meldung aus Petersburg ist der russische große Kreuzer „Bogatyr" in einer felsigen Bucht in der Nähe.von Wladiwostok ge scheuert, die Mannschaft wurde gerettet. N i « ts chw a n g, 20. Mai. Die Nachricht pom Rückzüge der Japaner wird amtlich bestä tigt. Er beruht auf folgenden Umständen: Die Japaner trafen am Montag 60 Meilen westlich von Fönghmangtscheng auf 32 000 Russen in sehr starker Stellung- Sie zogen sich vorsich tigerweise sehr schnell, aber in guter Ordnung zurück. Ein Bericht ans russischer Quelle besagt, daß zwar keine eigentliche Schlacht stattgefun- den habe, daß aber die Kosaken die Flanken der japanischen Division beunruhigt Hütten, bis diese wieder zum'Hauptkorps gestoßen seien. Die Verluste während dieses Rückzuges seien auf beiden Seiten beträchtliche gewesen. — Ter Untergang von zwei großen japa- nischeen Kriegsschiffen hat, so schmerzlich der Verlust dieser wertvollen Fahrzeuge mit Ehr als 700 Mann den Japanern sein muß, die mili tärische Lage zur See nicht verändert, da die. tiefgehenden Schisse des russischen Geschwaders nach wie vor im Hafen von Port Arthur ringe - schlossen sind und für einen Kampf auf hoher See nicht in Frage kommen. Immerhin haben die Unfälle der Japaner, wie schon kurz gemel det, den Gegner zum Hinaussenden einer Ab heilung ihrer kleineren Schiffe ermutigt. Nach werteren amtlichen Meldungen sind die beiden japanischen Kriegsschiffe am Sonntag vor Port Arthur bei dichtem "Nebel gesunken- Tie Kreuzer „Kasuga" und „Joshino" stießen zusammen; letzterer sank sofort- 90 Mauu such gerettet. Linienschiff „Hatsuse" lief zweimal auf russische Minen und ging ebenfalls schnell unter- Bon ihm sind 300 Mann gerettet, 450 tot, 16 russi sche Torpedobootszerstörer liefen aus dem Hasen und verfolgten japanische Schisse- Ans Tschifu meldet Reuters Bureau, nach einem japanischen Privattalegramm wurden außer ,Hmtsuse" und „Joshino" am vorigen Sonntag bei Talny noch zwei japanische Schiffe beschädigt. Tie Russen behaupten, daß bei Port Arthur noch ein wei teres Schiff kampfunfähig gemacht wurde, heute früh wurde von dort schweres Geschützfeuer ge hört- Chinesen aus Daluy berichten, daß die Russen die Herr schall über die Eisenbahn einen Tag wieder gewannen und dann wieder ver- loren- Tokio, 20- Mai- Beim Untergang des Panzerschiffes „Hatsuse" kämen drei Fregatten kapitäne und 33 andere Offiziere und Unter offiziere um, auf dem Kreuzer „J-oshinv" der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite