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Dresdner Journal : 28.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191006288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-28
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Journal : 28.06.1910
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Der russische Reichsrat hat die Kinnlandsvorlage in der von der Reichsduma genehmigten Fassung angenommen. » General Laffon de Ladöbat wurde zum Generalstabs- ches der französischen Armee ernannt. » Der König von Portugal hat ein Dekret über die Auf lösung der Dcputiertenkammer unterzeichnet. Die Neu wahlen find auf den 28. August festgesetzt worden. * * Bei der Kasbah von Sidania in Marokko kam es zu einem Gefechte zwischen französischen fliegenden Kolonnen und Marokkanern, bei dem diese schwere Verluste erlitten. * Aus Managua in Nicaragua wird gemeldet, daß die Aufständischen Acoyana eingenommen haben. In Utah in den Vereinigten Staaten von Amerika hielten Räuber einen Srpreßzug an und plünderten die Passagiere aus. — - , Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Oberstleutnant a. D. und Herzogl. Anhaltische Kammerherr Günther v. Schimpfs in Dresden das ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten zu Schwarzburg verliehene Fürstl. Schwarzburgische Ehrenikreuz 1. Klasse annehme und trage. Herr Anstaltsbezirksarzt vr. Oppe in Dresden, Kgl. Gefangenanstalt, ist vom 15. Juli bis mit 14. August dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn stellvertretenden Gerichtsarzt vr. Hans Butter in Dresden, Christianstraße 7, vertreten. Dresden» den 22. Juni 1910. 288 VII Königliche «reishauptmannschaft. 4337 Dem Kaiser!. Gesundheitsamt ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche aus Staw, Kreis Thorn Land, und aus Orlowen, Kreis Lötzen, in den Regierungsbezirken Marien werder und Allenstein am 24. Juni gemeldet worden. -5- . Ernennungen, Versetzungen re» ' im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministerium» de» Kult«» und öffentlichen Nnlerricht». Zu besetzen: 1 Okt. die 1. Lehrer stelle zu Naundorf bei Großenhain. Koll.: die oberste Schul behörde Reben freier Wohnung und Gartennutzung 1500 M. vom Schul-, 20 M. vom Kirchendienst, 250 M. persönliche Zu lage, die bei zufriedenstellenden Leistungen in eine unwider rufliche Zulage umgewandelt werden soll, 250 M. für Fort bildungsschulunterricht und Besorgung der VerwaltungSgeschäfte und nach Befinden der Frau des Lehrer- die gesetzliche Ent schädigung für 4 Nadelarbeitsstunden. Gesuche bi- zum 15. Juli an den K. Bezirksschulinspektor in Großenhain. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Deutsches Reich. «<. »«teft« »««U» in Ute!. Kiel, 27. Juni. Se. Majestät der Kaiser empfing heute vormittag den Besuch des Großherzog- von Oldenburg und von dessen Kindern. Der Großherzogist auf seiner Jacht „Lensahn" hier eingetroffen. Hierauf nahm der Kaiser die Vorstellung einiger französischer Herren durch den französischen Botschafter JuleS Cambon entgegen, nämlich des Besitzer- der französischen Dampf jacht „Ariane", des Senators Gaston Menier und dessen Gästen, des ehemaligen Gesandten und Senator- Albert Decrais und der Deputierten Lucien Hubert, Paul Bon- cour und Gustave Berardi. Später empfing der Kaiser den Staatssekretär a. D. Dernburg zur Abmeldung. Zur Frühstückstafel bei Sr. Majestät waren geladen die Vizeadmirale Schröder, Cs«p«r, Pohl und v. Heeringen. Di-Neich-tag-kommifsto« für dieReichSverAcherttng»- vr»««ng - behandelte gestern die ZZ 362 bi- 371, die von den Angestellten der Krankenkassen handeln. Ein Mitglied der konservativen Fraktion betonte an der Hand eines Anstellung-Verträge- vom Jahre 1906, daß diejenigen, die heute die Verwaltung der Kranken kassen in Händen haben, dazu nicht geeignet sind. Rach diesem Musterverträge wäre die Kündigung eine- Angestellten der -affe nur möglich, wenn sich der Angestellte an dem Vermögen der Kasse vergreift. Solche Verträge, welche die Stellung der sozialdemokratischen Kassenbeamten sichern sollen, seien geradezu frivol. Sie müßten annulliert werden. Da- sollte im Ein- führung-gesetz ausdrücklich festaelegt werden. Ein Mitglied deS Zentrum» erklärte die Angaben des Vorredner- für so un geheuerlich, daß man sie fast nicht glauben könne. Die von den Sozialdemokraten gestellten Anträge bedeuteten den schärfsten Eingriff in das Selbstverwaltungsrecht der Arbeiter. Um sozialdemokratische Beamte zu stützen, sollten die Kaffen bez. die Versicherten nicht- mehr zu sagen haben. Ministerialdirektor Caspar teilte mit, daß dem Reichs amt des Innern eine Anzahl solcher Verträge bekannt seien, auf welche der konservative Redner hingewiesen habe. (Lebhafte- Hört, hört!) E» handle sich um abgeschlossene oder nm mit Mühe verhinderte Verträge ähnlichen Inhalts. Ein Sozialdemokrat stellte die angezogenenen Verträge als harm los hin. Seit 1908 sei übrigen» ein solcher Vertrag nicht mehr abgeschlossen worden. ES sei nötig, die Beamten zu sichern. Manche Arbeiter, die über deren Anstellung zu beschließen hätten, seien der Meinung, daß, wenn es den Beamten besser gehe al» ihnen, den Arbeitern, e» jenen übermäßig wohl ergehe. Ministerialdirekttor Caspar bestritt die ersten Ausführungen de» Vorredner-. Aus Anhalt und Stettin sei berichtet worden, daß noch Ende 1808 solche Verträge in Gültigkeit gewesen, also die Sache. nicht veraltet sei. — Die Kommission verlangt durch Mehrheitsbeschluß die Vorlegung der Verträge mit den dazu er gangenen gerichtlichen Entscheidungen. Zur Sache bestimm» Lie Vorlage, daß der Vorstand mit Ge nehmigung de» OberverstcherungSamt» Beamte auf Lebenizeit anstellen kann. Dazu beantragen die Rätionalliberalen, daß bei einwandfreier Führung diese Anstellung nach läng stens fünfjährig r Dienstzeit von Amts wegen zu erfolgen hat. Die Frage der Militäranwärter wurde lehaft diskutiert. Von mehreren Seiten wurde betont, daß cs nicht wünschenswert sei, den Militäranwärtern als solchen den Zugang zu den Krankenkassen zu eröffnen. Der Ent wurf sieht in dieser Beziehung vor, daß für Militäranwärter kein Vorrecht bei der Stellenbesetzung vorgeschrieben werden darf. Bei der Abstimmung wurde § 362 mit der Erweiterung an genommen, daß vor dem Erlaß und bei Änderungen der Dienst ordnung die Angestellten zu hören sind. § 363 über die Aufgaben der Dienstordnung wurde nach Anträgen des Zentrums und der Nationalliberalen dahin abgeändert, daß die Dienstord nung die Rechts- und die allgemeinen Dienstverhältnisse der An gestellten, insbesondere ihre Zahl, den Nachweis ihrer sachlichen Befähigung rc. regelt. Der Absatz über die Kündigung oder Entlassung wurde dahin geändert, daß festgesetzt wurde, daß die Entlassung nur aus einem wichtigen Grunde erfolgen darf, und daß der Rechtsweg zulässig -ist. Angenommen wurde auch die Bestimmung, daß die Ausübung de- Bereiuigungsrechts, die religiöse und politische Betätigung in den gesetzlichen Grenzen nicht gehindert werden darf. Nächste Sitzung heute. Münzpolizeiliche Vorschriften -e- Bundesrats zum Schutze der deutschen Automaten-Jndustrie. Zum Schutze der deutschen Automaten-Jndustrie hat, wie die „Magdeburyifche Zeitung" schreibt, der Bundesrat münzpolizeiltche Vorschriften beschlossen, deren Erlaß ihm durch das Münzgesetz vom Juni v. I. übertragen ist. Wie bekannt, werden an den 10 Pf.« Automaten viele Betrügereien durch Einwurf wertloser Stücke verübt. Hierfür werden überwiegend Marken verwendet, wie sie als Speise-, Spiel-, Bier- und sonstige Marken im Gebrauch sind. Um deren Verwendung zum Einwurf in Automaten zu verhindern, sollen in Zukunft solche Marken und minderwertige Medaillen nicht mehr in der Größe von 20 bis 22 nun hergestellt werden. Um jedoch der Industrie Zeit zu lassen, sich auf diese veränderte Prägung einzurichten, soll die Bestimmung des Bundesrats erst am 1. April 1912 in Kraft treten. — Es wird fernerhin verboten, außer Kurs gesetzte Münzen berzustellen und zu vertreiben. Ausgenommen sind jedoch solche Münzen, die für industrielle Zwecke in fester metallischer Verbindung mit anderen Gegenständen stehen, wie z. B. bei Schmucksachen, Talerhumpen rc. — Schließlich ist vorgeschrieben, daß Medaillen nicht mehr das Bild des Kaisers oder eine- Bundesfürsten tragen und mit einer Randschrift versehen werden dürfen. Diese Bestimmung erstreckt sich jedoch nicht auf Medaillen in ovaler oder drei- bi- achteckiger Form, weil bei diesen eine Verwechslung mit Reich-Münzen ausgeschlossen ist. Marken und Medaillen dürfen auch in Zukunft nicht die Angabe eines Geldwert- enthalten. Gcnoffenschaft-vcrsa««l»na »er Tabakbcruss- genossenschast «n» Jahrc-h»«pt Versammlung »e» Deutsche« Luhsstverein-. Aachen, »4. Juni 191V? Dte heutige Senoisenschaft»- versaminlunß der TaBak-ecuf-genossenschaft, di«, wk auch die Jahre-hauptversammlung de« Deutschen Tabakverein», fier tagte, wurde vom Vorsitzenden Hrn. Geh. Rat Schmidt- ültenburg mit einem Rückblick auf die Entwicklung und die Tätig keit der TabakberufSgenossenschaft in den ersten 25 Jahren ihre» BestehenS eingeleitet. Bis jetzt hat die Berufsgenossenschast, die u den unfallgefahrenärmsten und deshalb am billigsten arbeiten- en BerufSgenoffenschaften gehört, an Unfallentschädigung 1)4 Mill. gezahlt. DieJahre-hauptversammlung de- Deutschen Tabak verein«, die der Vorsitzende Hr. Geh. Kommerzienrat Collen- busch-Dresden leitete, beschäftigte sich nach Erledigung der in der Satzung vorgesehenen Berichterstattungen und Wahlen in eingehender Weise mit der Lage de» Tabakgewerbe» unter der Wirkung de» neuen Tabaksteuergesetze». Hr. Geh. Rat Schmidt-Altenburg wie- an der Hand der Ergebnisse der der TabakberufSgenossenschaft eingereichten Lohnnachweise nach, daß in den letzten vier Monaten de- Jahre- 1909, in denen sich aus weislich der Tabakarbeiterentschädigungszahlen de» Reichsschatz amtes der Rückgang in der Arbeiterbeschäftigung noch nicht einmal in dem Maße gezeigt habe wie im Jahre 1910, die Herstellung in der Zigarreninvustrie um 11,6 di», in der Rauchtabakindustrie um 6,4 di», in der Kautabakindustrie um 6,5 dH «nd in der Schnupf tabakindustrie um 1,9 dß zurückgegangen ist. Bon einer Reihe von Rednern aus allen Zweigen de- Tabakgewerbes und allen Be zirken der Zigarrenindustrie wurde behauptet, daß der Absatz in noch stärkerem Maße abgenommen habe, und daß Anzeichen einer beginnenden Besserung noch nicht zu erblicken seien. Die Aus führungen konnten dahin zusammengefaßt werden, daß der Rauch- genuß gut pm den Mehrbetrag der neuen Belastung an Menge oder Güte, also an Wert abgenommen habe. Sin »eutscher Chefarzt für »te türkische Armee. Der Generaloberarzt vr. Hans Vollbrecht, Divisionsarzt der 37. Division in Allenstein, ist, wie der »Lök.-Anz." meldet, als Chefarzt der türkischen Armee zur Neuorganisation ihres Sanitätswesens nach deutschem Vorbild nach Konstantinopel berufen worden. vr. Vollbrecht, Ler Sohn eine» Mecklenburger Arzte», hat ü: Berlin an der Kaiser-WilhelmS-Akademie studiert Er trat dann in die preußische Armee ein, war mit Graf v. Waldersee in China und mit der bekannten abessinischen Gesandtschaft bei Menelik, dem Negu- Regesti, in Addis - Abeba. Über diese Reise in» Innere Afrika» hat er ein bedeutsame» Buch verfaßt. Vollbrecht, der als Schüler Langenbecks und Bergmann- den Ruf eine» ausgezeichneten Chirurgen genießt, wird vor allem als Organi sator geschätzt. Zum Katt «Ulenburg haben in den letzten Tagen einige Blätter die Mitteilung gebracht, daß der Fürst Eulenburg wieder ver handlungsfähig sei, und daß die Staatsanwaltschaft, um einer parlamentarischen Interpellation über den Stand des Meineidsverfahrens aus dem Wege zu gehen, den Prozeß im September in der ersten Schwurgerichts periode wieder aufnehmen wolle. Diese Nachrichten sind völlig unzutreffend. Seitens der Staats anwalts daft ist der Fürst Eulenburg nach eingeholten Gerichtsbeschlüssen durch den Medi inalrat vr. Ctoermer im Apri: und im Mai d. I. untersucht worden, und war b.im zweiten Male auch mittels Röntgen-Apparats und mittels Orthodiagraphs. Di? Untersuchunaen haben erneut ergeben, daß Fürst Eulenburg nicht ver- handlungsfähig ist, und daß sein Herzleiden (Arterios klerose und Herzvergrößerung) weiter foctb ste, t. Tie Staatsanwaltschaft ist daher außerstande, die An beraumung eines neuen HauptverhandlungStermins zu beantragen. Ausland. , Die neue englische Teeprisenbiv. London, 28. Juni. Die „Times" schreiben: -*e Seeprisenbill, die am Freitag vom Staatssekretär Grey eingebracht worden sei, sei eine Abänderungs- bill zum Prisengerichtsgesetz und sollte in Überein stimmung mit dem Vorschlag der Haager Konferenz einen internationalen Prisengerichtshof ermög lichen. Die von einem solchen Prisengerichtshose zu be obachtenden Regeln seien in der Bill nicht besonders spezifiert, sondern stimmten mit denen in der Deklaration von London enthaltenen überein. Die zweite Lesung der Bill sei aus den 5. Juli festgesetzt worden. WaS die Londoner Deklaration anlange, so sei ihre Ratifi zierung, die eigentlich in diesem Monate hätte statt- finden sollen, verschoben worden und werde dem Ver nehmen nach nicht vor September vollzogen werden. Die Kretaangelegenheit in »er italienische« Dcputiertenkammer. Rom, 27. Juni. In der Deputiertenkammer beantragte Abgeordneter Galli, Italien möge die Initiative ergreifen, um die kretische Frage im nationalen Sinne zu regeln und so zur Beruhigung de- Orient- beizutrag n. Der M nister des Äußeren San Giuliano erwiderte darauf, man könnte nicht dulden, daß der Friede, da größte Gut der Völker, durch die Haltung der Kreter ge- 1910 Nr. 146 königlich Sächsischer Staatsairzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- nnd Mittelbehörden. c> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. Dienstag, 28. Juni Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6mal gesp.Ankündiguna»seite25Pf., die Zelle größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gefp. Textseite im amtl. Teike 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingefandt) 75 Pf. Prei-ermäßigg. auf Geschäft-an-eigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Dresdner Munal.
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