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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190310165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19031016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19031016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-16
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.10.1903
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Lb Pjg., durch die Post bezogen 1 Mk, 50 Ps. — Einzeln Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstratze 3S7, alle Kmserl. Postanslallen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die illnspetnaUene Pov.-nk-e?!» oder bei»,, P inn n-ll Ptennigen erecbnet. Annahme der Inserate täglich bis spätestens normittag 10 Nhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennige" berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die ögesvaltene Zeile 15 Pfennige. — Politische Rundschau Deutsches Reich. * In der Sitzung des Finanzausschusses des bayrischen Landtages wurde beim Etat des königlichen Hauses an den Ministerpräsidenten die Frage nach dem Befinden des Königs Otto gerichtet. Herr v. Podewils gab zur Antwort, daß eineAende- rung in dem Befinden des Kranken weder zum Schlimmeren noch zum Besseren eingetreten sei. * In unterrichteten Kreisen wird jetzt die durch die Blätter gegangene Nachricht bestätigt, daß die frühere Kronprinzessin noch längere Zeit in Südfrankreich verbleiben werde. Ob und in welcher Weise später eine Aenderung erfolgt, läßt sich heute noch garnicht sagen. Dasselbe gilt auch in Bezug auf die Frage, wielange die kleine Prin zessin bei der Mutter belassen wird. Was den sog. Luisen-Kultus betrifft, so wird derselbe gerade jetzt wieder namentlich auf dem Gebiete der Ansichts karten unterstützt. Es gibt dabei Karten, die ange sichts der obwaltenden Verhältnisse als geradezu herausfordernd bezeichnet werden müssen. Dem Ver triebe solcher Erzeugnisse entgegenzuarbeiten, wäre daher nur ein Gebot der patriotischen Pflicht. * Die Wahlrechtsvorlagc der fäch - rischen Regierung wird dem Volke eine Ent fall s ch u n g bereiten, denn sie ist, wie heute schon feststeht, ein Flickwerk, das niemanden befriedigen wird. s„Allg. Ztg.") * Gegenüber einer „Times'-Meldung, daß die Rückkehr des Grafen Bülow mit der Lage in Ostasien Zusammenhänge, weil Deutschland dort wegen eines geheimen Abkommens mit Rußland inte ressiert fei, erfährt die „Nat.-Ztg." von gut unterrichteter Seite, daß es überhaupt keinen Geheimvertrag gebe, durch welchen die deutsche Politik m Ostasien nach irgend welcher Richtung hin gebunden wäre. Auch die Meldung, wonach Deutschland die Feind seligkeiten schürt, sei unrichtig. — Bedurfte es wirklich erst dieser Versicherung? * Forderungen der Bauhand werker. Wiederholt ist im Reichstage namentlich auch von der nationalliberalen Partei ein besserer Schutz der Forderungen der Bauhandwerker als wünschenswert bezeichnet worden. Die Regierung hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß die Er reichung dieses Ziels auch ihr am Herzen liege. Von ihren Bemühungen, die zunächst in die Auf stellung von zwei Entwürfen ousliefen, ist früher öfter die Rede gewesen. Zur Zeit ist man, wie die „Nat. Lib. Korr." hört, in den drei nächstbeteiligten preußischen Ressorts, im Justizministerium, in dem des Innern und dem der öffentlichen Arbeiten, eifrig bemüht, die Schwierigkeiten zu mindern, die aus dem fraglichen Gebiete besonders auch um deswillen liegen, weil nicht nur die Verhältnisse in den mannig fachen Arten der Baugewerbetätigkeit eine große Verschiedenheit aufweisen, sondern auch die Entwickelung der Dinge in den weiten Gebieten des Reiches keineswegs derart gewesen ist, daß es leicht wäre, den Interessenten in einem Teil der Vater landes gerecht zu werden, ohne die in einem anderen zu kränken. * Der abgesagte Zarenbesuch. Die französische Presse faßt zum Teil die Absage des Zarenbesuches in Rom als eine Kränkung Frank reichs aus, an welcher Deutschland nicht ganz un schuldig sein soll, auch italienische Blätter, z. B. die „Tnbuna", sprechen von nordischen reaktionären Ein flüssen. Es braucht demgegenüber kaum darauf hin gewiesen zu werden, daß Deutschland nicht die min deste Ursache gehabt hat, zum Zarenbesuch in Rom ein unfreundliches Gesicht zu machen; Deutschland hätte im Gegenteil die Reise des Zaren nach Rom nicht ungern gesehen. Daß sie abgesagt worden ist, dafür sind lediglich rein russische Erwägungen maßgebend gewesen und keinerlei Gründe internationaler Politik. "DieReisedesitalienischen Königs - paares nach Paris wird von einem Teil der deutschen Presse mit einer Nervosität verfolgt, welche nicht im mindesten angebracht ist. Gewiß werden die leicht erregbaren Pariser die jugendschöne Königin Elena sehr feiern und auch den sehr kühl urteilenden König Emanuel mit Begeisterung begrüßen; was geschehen wird, ändert aber nicht das mindeste an dem Verhältnis zwischen Italien und den mit ihm verbündeten Mächten Oesterreich-Ungarn und Deutsch land. Wir sollten dem Herrscherpaare des mit uns verbündeten Italien einen begeisterten Empfang in Paris neidlos gönnen. * Die „Vossische Zeitung" berichtet zu der Be gnadigung Lewy, der beschworen hatte, den in Konitz ermordeten Gymnasiasten Winter nicht ge kannt zu haben und deshalb wegen Meineids ver urteilt worden war, die Gründe für die Begnadi gung seien nicht angegeben. In dem Begnadigungs gesuch, das von den Eltern und dem Rechtsanwalt Sommerfeld eingereicht worden ist, war hervorge hoben, daß eine Reihe hervorragender Rechtslehrer, Psychologen und Mediziner den Zeugenbeweis unter den Umständen, wie sie in Konitz Herrichten, als ganz unzuverlässig und zur Verurteilung ungenügend bezeich neten. Wenn die Verurteilung gleichwohl erfolgte, so müsse jedenfalls das Srrafmaß, namentlich im Vergleich mit Strafe», die in andern Fällen verhängt wurden, exorbitant erscheinen. Das Gesuch war von einer Reihe Juristen, Philosophen und Mediziner unterstützt. * Nachklänge zum Fall Dippold. Die Mißstimmung gegen Dippold, den durch den Bayreuther Prozeß bekannt gewordenen Knaben peiniger, ist jetzt erneut zutage getreten. Am Mon tag wäre er beinahe von der erregten Volksmenge gelyncht worden. Wie aus Bamberg berichtet wird, war es dort schon am Sonntag abend bekannt geworden, daß der Verurteilte in dem am nächsten Morgen 10'/^ Uhr in Bamberg eintreffenden Zuge sich befinden werde. Schon geraume Zeit, bevor der Zug signalisiert wurde, hatte sich am Montag eine tausendköpfige Menge am Bahnhof eingefunden. Kaum hatte Dippold, der sich in Begleitung eines Ziviltransporteur befand, das Coupä verlassen, als er sich von einer nach vielen Hunderten zählenden Menschenschar, welche den Perron gestürmt hatte, erkannt und umringt sah. Die Lage war umso gefahrdrohender, als die bereits vorher be stellte Droschke nicht rechtzeitig zur Stelle war. Die Menge machte ihrer Erbitterung in den hef - tigstenVerwünschungen und Drohungen Lust, und vergeblich versuchte der begleitende Trans porteur sie durch die Versicherung zu besänftigen, daß der Arrestant gar nicht Dippold sei. Als ein Radfahrer mit erhobenem Rade den verhaßten „Er zieher" in den Rücken stieß, schien dies ein S i g n a l für die erregten Massen zu sein, sich auf Dippold zu stürzen und ihn in optima korma zu lynchen, und nur dem Eingreifen eines rasch herbei- geeilten starken Aufgebots von Polizei und Gendar merie gelang es mit Mühe, den Ankömmlingen die Bahn frei zu machen. Sobald sie das Bahnhofs gebäude verlassen hatten, erneuerten sich die stürmischen Szenen in noch erhöhterem Maße, und als es dem Trane porteur unter Beistand der Gendarmen, die von ihrer Waffe Gebrauch zu machen drohten, endlich gelang, Dippold in einen Wagen zu bringen, versuchte die Menge, den Kutscher gewaltsam am Fahren zu verhindern. Auf direkte Veranlassung des Polizeiinspektors fuhr dann der Kutscher in rasendstem Tempo nach dem Landge richtsgefängnis, an dessen Tor ebenfalls eine wütende Menge der Ankunft harrte und nur durch die energischsten Maßnahmen der Polizei von Tätlichkeiten abge halten werden konnte. Dippold trug während der ganzen aufregenden Szene ein freches und heraus forderndes Wesen zur Schau. * Als allzumild wird allgemein die Strafe angesehen, die den bestialischen „Erzieher" Dippold getroffen hat. In den „M. N. N." spricht sich der Träger eines in der Wissenschaft hochgefeierten Namens wie folgt aus: „Der Herr Staatsanwalt hat seinen Antrag auf ein geringeres Strafausmaß damit begründet, daß Dippold noch nicht vorbe straft war. Wenn doch der Mordbube, gegen den Kneißl ein Kavalier war, als Radfahrer nur einmal ohne Laterne gefahren wäre! War das Vorleben Dippolds, der das Vermögen seiner Braut mit Dirnen verpraßte, nochnicht scheußlich genugundhättevielleicht erst ein früher begangenes Münzverbrechen dieStrafwür- digkeit der Bubenschlächterei zur richtigenHöhe erhoben? Dem nicht im juristischen Formelwesen Ausgewachsenen ist es unverständlich, wie ein Verbrechen, das an Scheußlichkeit nicht mehr zu überbieten ist, deshalb milder beurteilt werden soll, weil der hundert fache Mörder vorher nicht auch gestohlen hat!" Belgien. * Im belgischen Heere herrschen, wie die Regierung selbst feststellen muß, infolge des mili tärischen Stellvertretunqssystems wahrhaft heillose Verhältnisse. Der Effektivbestand des belgischen aktiven Heeres, der gesetzlich 42 000 Mann betragen soll, ist am 1. Oktober, dem Tage, an dem die neuen Rekruten einrücken, auf 35 000 gesunken, da 7000 Stellungspflichtige, die sich durch die Hinter legung von 1600 Franken losgekauft haben, keine Ersatzmänner zu beschaffen vermochten. Da diese StellungSpflichtigen durch die Zahlung der erwähn ten Summe vom Heeresdienst befreit sind und nicht selbst dienen müssen, so vermag die Heeresverwal tung dem Uebel nicht zu wehren. Dem „Etoile Belge" zufolge weisen einzelne Regimenter einen Effektivbestand von nur 150 Mann auf, also unge fähr soviel wie eine belgische Kompanie zu Kriegs zeiten. Frankreich * Paris. Die Situation in Armentieres ist neuerdings ernst. Von 3500 Soldaten, welche in Armentieres und Umgebung zusammengezogen wurden, mußten viele durch Steinwürfe verletzt ins Hospital gebracht werden. Vor der Kirche fanden blutige Zusammenstöße statt. Serbien. * König Peter bleibt auf seinem bisherigen, den Mördern König Alexanders freundlich gesinnten Standpunkte bestehen und eine Begnadigung dec in Nisch verurteilten Offiziere wird nicht erfolgen. Bulgarien * Sofia. Natschewitsch erklärte, es sei keine Aussicht auf eine gütliche Beilegung der mazedonischen Frage vorhanden. Gestern ist der Ministerrat zu sammengetreten und hat beschlossen, das Heer mobil zu machen. Die bulgarische Regierung hat von der Pforte Genugtuung für den Grenzvorfall bei Kara- manica verlangt und wird bis zur Erfüllung der Forderung jede Verhandlung zurückweisen. * Die »Neue Freie Presse" meldet aus Sofia, Bulgarien fordere Genugtuung für den von türkischen Truppen auf den bulgarischen Grenzposten Karaioanitza unternommenen Angriff und weigere sich, in Verhand lungen über die Abrüstung einzutreten, bevor diese Ge nugtuung gewährt sei. Aus Stadt und Land Lichtenstein, 15. Oktober. *— Evangelischer Arbeiterverein Der gestrige Vortragsabend im Ratskeller, in welchem Herr Oberpfarrer Seidel über „Ludwig Richter, der Maler des deutschen Volks- und Familienlebens" sprach, war leider nicht so zahlreich besucht, wie es eigentlich in Anbetracht des wichtigen und interes santen Vortragsstoffes zu wünschen gewesen wäre. Von einer eingehenden Berichterstattung über den Vortrag können wir jedoch Abstand nehmen, da wir in Nr. 224 unseres Blattes vom 27. September bereits ausführlich das Leben und Wirken dieses großen Meisters geschildert haben. Nach Beendigung des ca. 1'/z stündigen, allseitig mit Beifall aufgenommenen Vortrags wurde noch beschlossen, das VereinS- StiftungSfest am 10. November im Ratskellersaale abzuhalten. Dasselbe soll bestehen in Konzert und Festrede.
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