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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186004179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600417
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-17
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.04.1860
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Erscheint jeden Wochentag früh dm bi» Nachmittag und Tagevlatt. 1860. Dienstag, den 17. April 88. 1 Uhr für die nächst- «scheinende Nummer angenommen. P«i« ,-^l. derm Raum mit ü M» berechnet. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerjchtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. - . Freiberger Anzeiger —. und gespaltene Zelle oder Genf als Canton und Stadt. Dieses kleine Schweizergebiet ist von der Natur mit vielen Reizen ausgestattet, seine geographische Lage macht es politisch wichtig, sein geistiges Leben war früher, wie jetzt sein industrielles hervorragend und die politische Tagespresse der unmittelbaren Ge genwart gedenkt seiner mit- besonderer Aufmcrksainkeit, so daß wir Miseren Lesern mit folgendem Artikel wohl nicht unwillkommen sein dürften. Genf als Canton mit einem Areal von 4'/, Meilen — nur der Canton Zug ist noch kleiner — die südwestliche Spitze der Schweiz bildend, grenzt im.Norden an Savoyen, den Genfersee, den Canton Waadt und Frankreich, im Westen ebenfalls an Frank reich, im Süden und Osten dagegen wiederum an'Sardinien. Der an das Juragebirge sich anlehnende hügelige und steinige Boden verdankt mehr noch der Kunst, als der Natur seine Fruchtbarkeit, bietet indessen das Bild einer reizenden Landschaft dar, in der Ge treidefelder, Wiesen, W.einhügel, Obst- und Gemüsegärten mit den eben so zahlreichen als geschmackvollen Landhäusern abwechseln. Das Ganze wird vom Genfersee, von der. Rhone und der in die letztere unterhalb der Stadt Genf einmündcuden Arve bewässert und in 3 fast gleiche Theile getheilt. Die Bewohnerzahl beträgt nach der neuesten Zählung fast 64,000 Seelen: Sprache und Cha rakter der Bcvölkernng ist beinahe durchgängig französisch; Rüh rigkeit nnd industrielle Thätigkcit gehört zu den hervorstechenden Eigenschaften ihres Wesens. Ziemlich in der Mitte des kleinen Gebietes liegt die Hauptstadt Genf. Sie gehört zu den ältesten Städten der Schweiz. Schon Julius Cäsar fand sie vor, und nennt sic Oenev»; später erscheint sie als römische Kolonie unter dem Namen ^ui-eü-t -lllobrogum, weil sie von den Allobrogern, den bekannten Stammverwandten der heutigen National-Franzosen, gegründet war. Schon im 3. Jahrhundert soll sie christlich ge worden sein. Seit dem 5. Jahrhunderte ward sie die Resi denz der alten Burgundischen Könige nnd der Sitz eines Bischofs. Von dem 6. bis nach der Mitte des 9. Jahrhunderts gehörte sie zu Frankreich, Hs Ncuburgund sich von 'letzterem Staate einige Jahrhunderte trennte. Seit dieser Zeit ward sie aber das ganze Mittelalter hindurch bis zu Anfänge des 17. Jahrhunderts —1602 erfolgte der letzte aber mißglückende Angriff Savoyens auf ihre Unabhängigkeit — ein Zankapfel zwischen Savoyen, den einhei mischen Bischöfen, zwischen Frankreich und der schweizerischen Eid genossenschaft, der sie sich zuerst durch Bern (1558), dann durch Zürich (1584) angeschlossen hatte. Im 16. Jahrhunderte ward sie durch Calvin und Theodor Beza der Mittelpunkt der reformirten Kirche'; und die von diesen beiden Männern gestiftete Akademie erlangte eine so große Be rühmtheit, daß französische, spanische, englische und deutsche Jüng. singe von dem Rufe derselben angezogen wurden: Genf ward ge wissermaßen das protestantische Rom. Und in der That ist ihm dieser Ruhm geblieben, bis eine radikale Demokratie, zu de ren Hauptführer sich James Fazy, der gegenwärtige Präsident der Genfer Regierung, emporgearbeitet hatte, diesen Lorbeer fast gänz lich entblätterte: die Revolution vom Jahre 1846, an deren Spitze namentlich Fazy stand, ist ein sehr schwarzer Fleck in der Geschichte der Eidgenossenschaft. Nur mit Mühe und nicht ohne Drohungen der gemäßigten Demokratie der Centralrcgierung gelang es, noch Schlimmerem vorzubeugen. Da nun Hazy und seine Anhänger recht wohl wissen — die Volksredner, von denen wir jetzt in den Zei tungen lesen, haben fast alle schon früher unter Fazys Leitung eine Rolle gespielt — daß Napoleon Hl., .dessen Herrschaft fast bis an die Thore Genfs vorzurücken droht, die radikale Demokratie un ter ziemlich straffe Zügel zu nehmen gewohnt ist, und diejenigen Staatsmänner nicht liebt, die ihren praktischen Kursus durch die Barrikaden gemacht haben, so setzen sie Himmel und Erde in Be- wegnng, um sich und ihre Herrschaft zu retten. Man darf lhp Gcbahren mit der edleren und patriotischen Haltung des Bundes« ratheS nicht auf gleiche Linie stellen oder nach gleichen Motiven beurtheilen. Es ist dies dieselbe Partei, die 1857 schnur stracks gegen die Wiener Verträge unter Anrufung der Vermitte lung Napoleons 111. der Krone Preußen ihr wvhlverbriefteS Be sitzthum, Neuenburg, abtrotzte. Und für diese Partei sollte Preu ßen die Kastanien aus dem Feuer holen? pas äv i'eiv, d. h. da wollen wir uns erst überlegen: denn in der Politik giebt eS keinen Platz für die Großmuth oder Gemüthlichkeit, aber noch weniger für eine Partei, die wie die Polen den Grundsatz hat: mag die Welt durch uns immerhin in Brand gerathen, wenn wir nur ge rettet werden! Schließlich sei noch bemerkt, daß Genf mit. seinen Horstädtischen Gemeinden eine Bevölkerung von 45000 Seelen ent hält, also die größte Stadt der Schweiz ist. Tage5geschichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen den 27. April. Vormittag« 9 Uhr: Hauptverhandlung i» der Untersuchung wider den Maurergesellen Traugott Friedrich Heinrich aus Neuhausen, wegen Unterschlagung. Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen August Straubes in Lößnitz wider Wilhel mine Siegismund daselbst. Riesa, 13. April. Gestern geriethen hier oberhalb der Eisenbahnbrücke beim Transport von Steinen zwei Pferde des Herrn Maurermeisters Müller mit einem leeren Wagen nnd dem darauf befindlichen Knechte in die Elbe. Der Knecht wurde glück licherweise gerettet, die beiden schönen Pferde aber mußten ertrinken und find heute mit dem Vordertheile des Wagens in der Gegend von Mühlberg angeschwommen. Berlin. Humboldts Erbe) der Kammerdiener Seifert, wollt« die Vcrlasscnschaft, werthvolle Sammlungen, große Bücherschätze, auch die Einrichtung des Arbeitszimmers Humboldts im Ganzen — für 50,000 Thlr. — verkaufen, fand aber keinen Abnehmer. Da er im Juli die große Wohnung des Todten räumen muß und mit seinen Schätzen nicht weiß wohin, so will er Alles einzeln losschlagen. , ' Frankfurt a. M. Die hiesigen alten Gebäude gehen fast sämmtlich in andere Hände über, oder fallen der Zeit zum Opfer und werden abgebrochen. Das alte Patrizierhaus zum Fürsteneck, früher der Familie Baur von Eyseneck gehörig und seit 1803 baS Eigenthum der Kaufherren Zickwols, ist zuerst verkauft worden und wird das Untergeschoß durchaus zu kleinen Läden eingerichtet. Der vorn befindliche herrliche Saal aus dem 16. Jahrhundert, uni
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