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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.01.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185701279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-01
- Tag1857-01-27
- Monat1857-01
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.01.1857
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Er§ cheint jede» Wochentag früh S Uhr. Inserate wer de« bis Nachmittags 3 Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und TageVlatt. f Preis vierteljährlich 1S Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile »der deren Raum mit S berechnet. 1857. Dienstag, den 27. Januar. Cagesgeschichte. Chemnitz, 20. Jan. (D. A. Z.) Freunde Les Män- nergesangs machen wir auf ein im August d. I. bei uns statt findendes allgemeines Mänuergesangfest im Voraus aufmerksam. Nachdem seit ziemlich zehn Jahren kein größeres musikalisches Tonwerk mit unsern gesammten musikalischen Kräf ten zur Ausführung gebracht wurde, gab sich doch endlich das Verlangen nach einem solchen vielfach kund. Es trat ein Co mite zusammen und traf die nöthigen Vorbereitungen. Die Wahl fiel auf das Oratorium „Elias" von Mendelssohn, und beschloß man, mit der Aufführung desselben ein allgemeines Männergesangfest in Verbindung zu bringen. Das Doppelsest wird zwei Tage, den 17. und 18. Aug., währen. Von aus wärtigen Vereinen hat unter Anderm der Pauliner Sänger- verein zu Leipzig seine Theilnahme zugesagt, der uns auch mit Solovorträgm erfreuen wird. — Im Ganzen sind bis jetzt aus der Hartmann'schen Fabrik gegen 80 Lokomotiven hervor gegangen, eine Zahl, die in diesem Jahre noch beträchtlich stei gen wird, da Richard Hartmann in jüngster Zeit sehr bedeu tende Locomotivenausträge contrahirte und seine Lokomotiven jetzt auch auf mehreren neuzubegründenden Bahnen in Oester reich eingeführt werden. Es möge bei dieser Gelegenheit er wähnt werden, daß Richard Hartmann im vergangenen Jahre seine Fabrik durch verschiedene Neubauten wiederum wesentlich erweiterte. So vergrößerte er seine Locomotivenbauanstalt um fassend, und ebenso die Werkstätten für Werkzeugmaschinen, und gelangen nunmehr in letzter« die neuesten und vorzüglichsten HulfSwerkzeuge nach den besten französischen und englischen so wohl fürs Haus, als für Eisenbahnen und Maschinenbauwerk- stätten in großen Massen zur Ausführung. Für Hülfswerk- zeuge gingen seither bedeutende Summen nach England und Frankreich, die jetzt dem Lande erhalten werden. Schneeberg, 22. Januar. (Dr. I.) Der Bergmann Ebert von hier ist gestern Vormittag auf der Grube: „Weiße Hirsch" 1 von einer einstürzcnden Wand gestreift und an der linken Seite schwer, wenn auch nicht lebensgefährlich verletzt worden. Ein großes Glück für ihn und andere mit ihm arbeitende Bergleute war, daß sie während des Einsturzes noch zur Seite springen und somit ein größeres Unglück verhüten konnten. Lauenstein, 22. Jan. (D- A. Z.) Eine Gesellschaft beab sichtigt, den alten Silber- und Kupferbergbau hiesiger Umgegend wieder aufzunrhmen, der im 16. und 17. Jahrhundert bedeutende Ausbeute gegeben haben soll. Berlin. Ein Mordversuch ist am 20. Januar Abends in Berlin unternommen worden, und berichtet die „N. Z." darüber Folgendes: Das Dienstmädchen eines bekannten hiesigen Ge lehrten wurde seit längerer Zeit mit Liebesanträgen von einem jungen Manne M. verfolgt, welcher mehrfach wegen Diebstahls bestraft ist. Da sie diese Anträge, und namentlich Len einer Heirath, entschieden ablehnte, so erschien schon vor einigen Ta gen der ungestüme Liebhaber bei ihr mit einer Pistole in der Hand und drohte, sie zu erschießen. DaS Mädchen nahm dies für einen Scherz auf und achtete nicht weiter auf den Vorfall. Am Abend des 20. d. M. trat aber M. plötzlich in die Küche des Mädchens', zog zwei Pistolen hervor und schoß nach dem Mädchen. Obwohl schon vom ersten Schüsse getroffen, konnte sie doch die Flucht in die Zimmer der Herrschaft ergreifen; sie erhielt aber hier noch einen zweiten Schuß, so daß sic zusammen- sank und, zwar noch lebend, aber doch schwer verletzt, in das Krankenhaus gebracht wurde. Der Mörder machte, nachdem er das Pistol wieder geladen hatte, den Versuch, sich selbst zu erschießen, erhielt aber keine Verletzung und ergriff die Flucht. Später meldete er sich selbst als Mörder bei einem in der Nach barschaft wohnenden Geistlichen, wo seine Verhaftung veranlaßt wurde. Am 21. Januar Abends lebte das unglückliche Mäd chen noch. Wien. Die Creditanstalt macht ihren Aktionären viele schlaflose Nächte. Der CourS der Aktien ist von 396 auf 296 herabgesunkeu und scheint noch mehr zu sinken. Man berechnet den Schaden, den allein die Geschäftsleute in Wien dadurch er leiden, ans 20 Mill. Rheinland ist der deutsche Kellermeister, Hessen-Darm stadt der Cigarren-Licferant. ES werden im Großheuogthum jährlich an 200 Millionen Cigarren verfertigt, wozu 3600 Ctr. Tabak verbraucht werden. Es fällt auf das kleine Ländchen fast die Hälfte der deutschen Cigarrcnfabrikation. 4000 Arbeiter sind mit der Verarbeitung beschäftigt und verdienen zusammen etwa 385,000 fl. . München, 22. Januar. (A. Z.) Durch allerhöchste Ent schließung wird bei der Infanterie der bayrischen Armee der Spenser vollständig abgeschafft und die Mannschaft hat aus schließlich den Waffenrock zu tragen. Bei vierjähriger Dienst zeit erhält der Mann zwei, bei sechsjähriger drei Waffenröcke und ebensoviel Beinkleider., Stuttgart, 20. Januar. Der bis Mitte nächsten Monats zusammentretende Landtag soll sich, wie mau hört, auch mit den den StaatSdienern zu gewährenden Theuerungs- zulagen zu beschäftigen haben, welche alle bis zu einer Besol dung von 1200 Gulden genießende Staatsbeamte erhalten solle«. Bei den Wahlkämpfen in Hannover kommen eigenthüm- liche Dinge zum Tage, z. B. in Stadt Dannenberg. DaS Städtchen hat ein Obergericht und wählt einen Oppositionsmann. Sofort läßt der Amtmann v. d. Decken, der seither Abgeordne ter war, im Wochenblatt drucken: „die Folge der Wahl eines Oppositionsmannes würde sein, daß Dannenberg sein Oberge richt verliere. Das sei ganz in der Ordnung; „denn dadurch würde im wohlverstandenen Interesse des Staates der Verkehr getreuer Unterthanen mit einer ungetreuen Stadt, wenn nicht ganz aufgehoben, so doch beschränkt." Heinrich der Löwe ließ die Stadt Bardewyk zerstören. Sie war ungetreu ihrem Lan desherrn. Ihr geschah ihr Recht. Paris. Dieser Tage kam eine Nonne, die Schwester Veronika, durch Paris und war der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit. Als der orientalische Krieg ausgebrochen war, halte sie sich als barmherzige Schwester in das Lager von Se- bastopol begeben und war nicht nur den Verwundten in den Lazarethen eine treue Pflegerin, sondern wagte sich sogar mitten in Len Kugelregen der Feinde, um solchen, die schwer verwundet waren, beiznstehen. Bei einer solchen Gelegenheit wurde sie selbst so verwundet, daß ihr das eine Bein abgenommen werden mußte. Sie ist mit dem Kreuz der Ehrenlegion geschmückt und empfängt von allen Offizieren und Soldaten die militärischen Honneurs. Paris. Die Politik schläft in diesem Augenblick. Man denkt außer an Verger blos noch an die Festlichkeiten, welche uns aus Anlaß der Anwesenheit von Ferul-Khan und deS er warteten Besuchs vom Großfürsten Constantin bevorstehen. Paris ist gegenwärtig so belebt wie seit lange nicht. Die Rus sen, deren Zahl sich täglich vermehrt, tragen sehr viel zur Be lebung der hiesigen Gesellschaft bei. Es vergeht kaum ein Tag, ohne daß einige Hundert Bälle stattfinden zur großen Freude unserer Nähterinnen und Dctailhändler. Paris, 21. Januar. Verger hat auS seinem Gefängniß zwei Briefe, einen an den Kaiser und einen an seinen Verthei- diger Nogent St.-Laurent gerichtet. In dem letztcrn Briefe drückt er dem Advocaten seinen Dank auS und giebt ihm, wenn er freigesprochen und eines TagS mit zeitlichen Gütern gesegnet werden sollte, das Versprechen, ihn nicht zu vergessen. Als ihm der Gefängnißdircctor den Besuch des Gefängnißgcistlichen Not- telet anzeigte, nahm er mit großem Vergnügen diese Nachricht auf. Er eilte dem Geistlichen lebhaft entgegen und umarmte ihn. Uebrigcns hat seit seinem Erscheinen vor den Assisen seine Eßlust bedeutend abgenommen; die Nächte bringt er unruhig und aufgeregt zu, »vas wohl auch von der Zwangsjacke Herkommen mag, über die er sich sehr beklagt. Gestern war er noch blei cher, niedergeschlagener und verstörter als je; er verlangte zu essen, war aber nicht im Stande, etwas zu sich zu nehmen. Im Laufe des nämlichen Tags erschien auch Verger's Vater in der Conciergerie, um seinen Sohn zu sprechen. Man hätte wohl glauben dürfen, daß diese Zusammenkunft sehr ergreifender Na-
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