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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190112066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011206
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-06
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.12.1901
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MWiMkMMUM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HesMs-Anzcher sm Kondors, KSMH, Kernsdors, Kördorf, St. Wien, Keimichsort, Ummm «. Wsen. Amtsblatt Mr den Stadtrat ;« Mchtenstein. — > > 81. Jahrgang. - » Rr. 284. Freitag, den 6. Dezember 1901. bleiben Wegen Reinigung Lonnabend, den 7. dss. Mts, die Registratur, das Standesamt und das Meldeamt, Montag, den S. dss Mts., die Stadt- und Sparkasse, die Stenereinnahme und das Stadt bauamt geschlossen Lichtenstein, am 3. Dezember 1901. Der Ltadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Deutscher Reichstag. 104. Sitzung vom 4. Dezember. Am Bundesratstisch: Dr. Graf v. Posadowsky, Frhr. v. Thielmann, Möller, Frhr. v. Nheinhaben. Präsident Graf Balle st rem eröffnet die Sitzung. Die Beratung des Zolltarifgesetzes wird fortgesetzt. Abg. Dr. Pasche (natl.): Diese Vorlage kann unmöglich im Plenum durchberaten werden, sie muß an eine Komission gehen. Herr Richter frei lich braucht keine Kommission, sondern ist mit seinem ablehnenden Urteil fertig. Es fällt mir auf, daß die Herren, die sich als Handelsvertragsfreunde bezeichnen, jeden, der auf den Boden dieser Vor lage tritt, als Handelsvertragsfeind ansehen. Schreck liche Folgen werden an die Wand gemalt, wenn diese Vorlage Gesetz werde. Es ist eine durchaus berechtigte Politik, daß wir uns gegen ausländische Schleuderkonkurrenz schützen müssen, heben sich die Weltmarktspreise wieder, so wird selbst kein Agrarier höhere Zölle verlangen. (Beifall.) Abg. Gothein (freis. Vgg.) nimmt zunächst den Handelsvertragsverein gegen einige Bemer kungen des Vorredners in Schutz und bemerkt dann weiter: Meine Freunde treten für die Ver weisung der Vorlage an eine Kommission ein, da sie sich von einer Plenarberatung der einzelnen Posi tionen nichts versprechen. Abg. Gamp (Reichsp.): Die Interessen der Groß- und Kleingrundbesitzer sind die gleichen, wenn uns Herr Richter und Herr Gothein in dem Kampf für die Bauern unterstützen wollen, sind sie uns willkommen. Herr Richter steht auf dem ab solut freihändlerischen Standpunkt, ich frage ihn, welche Produktion er für Deutschland reservieren will, wenn er den Getreidebau nach Argentinien, die Eisenindustrie nach England und die Textil industrie nach Oesterreich verweist. Womit will er die 50 Millionen Menschen beschäftigen? Vor läufig werden wir doch gut thun, wie bisher den größten Teil in der Landwirtschaft zu beschäftigen. Wir wollen durch Erhöhung der Zölle nicht die Lage der Arbeiter verschlechtern, sondern verbessern. Abg. Dr. v. Komierowski (Pole): Unsere Fraktion muß bei Beurteilung dieses Gesetzentwurfs Rücksicht auf die verschiedenen Interessen ihrer Wählerschaft nehmen, wir werden vor allem für eine Kommissionsberatung stimmen. Hierauf wird die Weiterberatung auf Donners tag 1 Uhr vertagt. — Schluß 6 Uhr. Politische Tages-Nirndschaa. Deutsches Reich. * Vor dem Kaiser fand am Dienstag die Vereidigung des Weihbischofs von Straßburg (El saß), Barons Zorn v. Bulach, statt. * Wie die „Dresdner Nachrichten" melden, hat Se. Majestät der König die Reise nach Leip zig zur Jagd auf Böhlitz-Ehrenberger Revier auf gegeben. * Die polnische Reichstagsfraktion bereitet eine Interpellation an den Reichskanzler wegen der Wreschener Schulvorgänge vor. Türkei. * In Djeddah hat die dortige, 700 Mann starke türkisch e Garnison gemeutert. Dieselbe zog sich in die große Moschee zurück, welche sie befestigte. Die Truppen fordern den rückständigen Sold, sowie Be ¬ förderung in die Heimat, da ihre Dienstzeit seit zehn Monaten abgelaufcn sei. Der dortige Gouverneur hat jeden Einfluß verloren. Der Sultan hat einen Sherif von Mekka nach Djeddah gesandt, um den Streit zu schlichten. Rumänien * Noch mehr fürstliche Ehescheidungen! Das rumänische Thronfolgerpaar befindet sich gegenwärtig in Sigmaringen zu Besuch. Wie es heißt, bereiten sich dort ähnliche Dinge vor wie am hessischen Hofe. Die Frau des Thronfolgers, Prin zessin Marie, ist eine Schwester der Großherzogin von Hessen, ebenso schön wie diese und anscheinend ebenso unverträglich. Der Thronfolger, Prinz Fer dinand, soll willens sein, seinen Ansprüchen zu Gunsten seines 8jährigen Sohnes Karl zu entsagen. Frankreich. * In der französischen Deputiertenkammer er klärte sich der Deputierte Masfabeau für eine Politik der Annäherung an Deutschland... Cuglaud * „Daily Mail" meldet aus Bermudas: Eine große Anzahl von Buren sei entflohen; die Be hörden haben eine Prämie von drei Pfund Ster ling für jeden eingefangenen Entlaufenen fest gesetzt. Es scheint, daß die Buren von der Bevöl kerung der Insel unterstützt werden. Ein Mitglied des Parlaments der Insel soll sich durch buren freundliche Reden besonders bemerkbar gemacht haben. Südafrika * Der englische Kriegsminister hat die Generale in Südafrika aufgcfordert, mehr Sorgfalt auf die Kriegsberichte zu verwenden und sich unwahrer Behauptungen über die Kriegführung der Buren zu enthalten. * Dr. Leyds ist nach Brüssel zurückgekehrt. Er dementiert formell sämtliche Friedensgerüchte. Die letzten Berichte der Burenführer lauten dahin, daß das Ende des Krieges nicht abzusehen sei. * Waffen st ill st and? Gerüchtweise verlautet in London, daß zwischen Kitchener und Botha Waffenstillstandsverhandlungen stattfinden, welche als Vorläufer des Friedens gelten. China. * Der Aufbruch des chinesischen Hofes von Kaiföngfu wird durch ein soeben veröffentlichtes Edikt auf den 14. d. M. festgesetzt. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 5. Dezember. * — 5000 Mark für die Buren wurde als erste Rate aus dem Erlös der Burenlieder und des „Burenkrieges in Bild und Wort" von Bley L Hoffmann (Preis 1 Mark) von I. F. Leh manns Verlag in München an die Burensammlung des Alldeutschen Verbandes überführt. Da die Nachfrage nach dem „Burenkrieg in Bild und Wort" eine stetig steigende ist, hofft die Verlagsbuchhand lung trotz des billigen Preises von 1 Mark noch mals dieselbe Summe binnen wenigen Wochen ab liefern zu können. Das reich illustrierte Buch kann somit jedem Burenfreund warm empfohlen werden. * — Die deutsche Geflügelzucht hatte bei der letzten amtlichen Erhebung einen Bestand von rund 31 Mill. Hühnern, 4 Mill. Gänsen und 1^'2 Mill. Enten. Zweifellos kann durch diesen Bestand der Bedarf an Geflügel, an Federn und Eiern nicht ;edeckt werden. In den letzten fünf Jahren hat )aher Deutschland für 344 Mill. Mk. Eier, für 85 Mill. Mk. Bettfedern und für 115 Mill. Mk. lebendes oder geschlachtetes Federvieh eingeführt. Im letzten Jahre sind allein rund 120 Mill. Mk. für Eier, Federn, geschlachtetes und lebendes Feder vieh ins Ausland geflossen. * — Der unter dem allerhöchsten Schutze Sr. Majestät des König Albert von Sachsen stehende Bienenwirtschaftliche Hauptverein von Sachsen hat u. a. den Herren Louis Schaarschmidt in Oelsnitz i. E. für Verdienste um den Bienenzüchterverein und die Hebung der Bienenzucht und Dampfziegelei besitzer Franz Wolf in Oelsnitz i. E. für honigreiche Völker und ein schönes Bienenhaus die silberne Medaille zuerkannt. Weiter wurden den Herren Max Henker, Steiger in Hohndorf und Heinrich Peil, Gärtner in Hohndorf die bronzene Medaille für schöne gesunde Bienenvölker zuerkannt. Ferner wurde Ehrendiplom dem Herrn Theodor Gläser in Hohndorf für sauberen Bienenstand und gutgepflegte Bienenvölker zuerkannt. — Lobende Anerkennung erhielt Herr Schmiedeinstr. Otto Jakobi in Hohndorf. * — Mit den kleinen Silberzwanzigern wird es nun schnell zu Ende gehen, denn am 31. Dezember 1901 mitternachts hören sie auf, gesetz liches Zahlmittel zu sein. Ihre großen Kollegen aus Nickel sollen sich auch nicht wehr lange des Daseins freuen, und dann haben wir ein Zwanzig pfennigstück überhaupt nicht mehr. * — .Hohndorf. Auch an dieser Stelle machen wir darauf aufmerksam, daß am nächsten zweiten Adventssonntage im Gräfe'schen Gasthofe hier abends 7 Uhr wieder ein christlicher Familienabend abgehalten werden soll. Bei demselben wird Herr Diak. Dr. Zinser in Glauchau, welcher mehrere Jahre Pfarrer in der deutschen Gemeinde in Paris war, in seinem Vortrage von der dortigen deutschen Gemeinde und von Paris im allgemeinen erzählen (siehe Inserat). Freunde der Sache von Hohndorf und Umgebung sind herzlich eingeladen. — Wie früher können Unbemittelte von Hohndorf freien Zutritt haben, wenn sie sich bis Sonntag abends 5 Uhr auf dem Pfarramte eine Karte persönlich — nicht durch Kinder — erbitten. Dresden. Die hiesige Spar- und Vorschuß bank hat den Konkurs angemeldet. Hohenstein-Crnstthal Am vergangenen Sonntag fand in einem hiesigen Lokal eine heftige Schlägerei statt, wobei mehrere Italiener einen hiesigen Maurerpolier durch Messerstiche arg ver wundeten. Die Niederwürschnitzer Gemeinde soll nach Beschluß des dortigen Gemeinderats bedingungs weise aus der Parochie Stollberg und der Ortsteil Anbau Niederwürschnitz aus der Parochie Lugau ausgepfarrt werden. Bei Meisten fuhren am 2. Dezember infolge eines heftigen Windstoßes ein mit 8000 Zentnern Zucker beladenes Fahrzeug und ein mit 10000 Zentnern beladener Kahn zusammen; beide Fahr zeuge wurden erheblich beschädigt und mußten auf Grund gesetzt werden. Einem Oberschaffner aus Zwiktau wurde während der Fahrt von einer zuschlagenden Kupee- thüre das rechte Ohr völlig abgequetscht. Borna hatte beim Kriegsministerium um Er höhung der Miete für die erstgebaute Kaserne nachge« sucht, hat aber abschlägigen Bescheid erhalten. Plaue« i- V. Am 4. d. M. nachmittags ist auf der Strecke Gera-Plauen bei Wünschendorf ein Güterzug entgleist, wobei ein Schaffner tätlich verunglückte.
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