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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186001055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-05
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.01.1860
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Erscheint tzheu Wochentag früh S Uhr. Inserat« wor den Lis Nachmittags z Uhr für die nüchst- t erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger -L- und -tMyre Keile oder: / deren Raummit 8 Pf-- Tsgeollttt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kömgl. GerichtsLmter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Donnerstag, den 3. Januar. 1860. Tagesgeschichte. . Dresden. Die Constitutionelle Zeitung schreibt: „Den viel fachen und begründeten Klagen über die unendliche Verschleppung der Processe, die oft jahrelang in den höhern Instanzen liegen blieben, und eine wahre Rechtsnoth herbeigeführt hatten, ist jetzt in daukenswerthester Weise abgeholfen worden. Hr. Justizminister V. Behr hat nämlich durch Absendung von Hülssarbeitern in die mit Rückständen belasteten und mit Arbeit überladenen Kollegien jetzt eine derartige Beschleunigung der Proteste herbeigeführt, daß, wie einer unserer beschäftigtsten Anwälte sich ausdrückte, es in diesen Tagen förmlich Urtel gerechnet hat." Leipzig, 3. Januar. Am 1. d. MS. sollen, dem „Tageblatt" zufolge, dem hiesigen k. Postamte gegen .15,000 Reusa hrs grat ulationsbriefe zur Bestellung übergeben worden sein. Chemnitz, 2. Januar. Es gereicht mir zur Freude, Ihnen mitthcilen zu können, daß der jetzt ans dein Rathe ausgcschiedene Herr Stadtrath Weisenborn aus Grund tz. 199 der Städteordnnng wegen seiner besonder» Verdienste um das städtische Gemeindewesen während einer 10V,jährigen Wirksamkeit als Rathsmitglied den Ehrentitel „Stadtältester" als eine ehrenvolle Auszeichnung, infolge «inmüthiger Beschlüsse des Rathes und der Stadtverordneten, bei-,, gelegt erhalten hat. Berlin. Die Voß'sche Zeitung sagt über die Gefahren fran zösischer Suprematie und Preußens Ausgabe am Congresse: „Lud wig Napoleon versteht es nicht nur, die brenncndey Frage» Europas in dem für ihn geeignetsten Augenblicke anzuregen, durch die nn- enrschiedene Haltung der europäischen Großmächte ist es ihm bis her, auch gelungen, ihre Lösung allein in der Hand zu behalten. Klagt man über dieses Uebergewicht, so sind doch lediglich die Klagenden selbst daran schuld; und will man sich von diesem Ueber- gewichte befreien, so ist der einzig vernünftige Ausweg der, selbst gn diese Fragen mit heranzutreten und ihre Lösung in einer Weise zu fördern, welche, unsere eigne Macht und Selbstständigkeit stärkend, gleichzeitig geeignet ist, den schwankenden Verhältnissen Europas dauernde Grundlagen zu geben. Nirgends aber liegt dies einfacher und klarer zu Tage als in Italien. Hier ist es unser Beruf, die staatliche Entwickelung, die Ludwig Napoleon im Interesse seiner Macht zu beherrschen»gedenkt, so zu unterstützen, daß im Gegen- theil ein wirklich selbstständiges, lebensfähiges Reich zu Stande komme. Darauf, im Verein mit England und, wenn es sein kann, mit Rußland, hinzuwirken, dies wäre, unserer Ansicht nach, die Aus gabe Preußens." — Der Criminalpolizeidirector Stieber theilt der Volks- Zeitung mit, haß die von ihr gebrachte Nachricht von: seiner Amts- suSpension unbegründet sei. — Die Bank- und Handels-Zeitung schreibt unterm 2. Jan.: „Eine am NeujahrStag hier eingetroffene Depesche aus Petersburg meldet, d-ß die Reise des Fürsten Gortsthakow nach Paris, unge achtet der Verschiebung des TqrminS für Eröffnung des Congresses, zu der ursprünglich festgesetzten Zeit erfolgen werde. Der Fürst verläßt Petersburg am 6. Jan., die Vorkehrungen zu seinem Em pfange werden von dem Personal der hiesigen russischen Gesandt schaft auf den 11. Januar getroffen. Der Aufenthalt des Fürsten in Berlin wird voraussichtlich zwei bis drei Tage währen. Herr v. Bismarck-Schönhausen wird zu dieser Zeit gleichfalls in Berlin erwartet." - -- Der Deutsche Botschafter, der in der dauernden Erhöhung des Kricgsbudgets keinen Trost für die Stcuervcrmehrung zu er blicken weiß, macht folgende Angaben über die Steuern in Preußen: „Die Steuern sind in Preußen bereits auf eine Höhe angewachsen, welche von einem großen Theile der Bevölkerung nur durch harte Entsagungen zu erschwingen ist. Staatssteuern und Monopole be lasten uns bereits mit 70 Mill. Thlrn. Die Gerichtskosten, die Provinzial- und Communalstenern, der Unterhalt der Freiwilligen, die Zuschüsse, welche die meisten Soldaten empfangen, die unent geltlichen Dienstleistungen in öffentlichen Aemtern, dir Einquärtie- rungskosten, die durch Schutzzölle zu Gunsten einzelner GowM- treibender stattfindende Bertheuerung Vieker Gegenstände des Ver brauchs rc. betragen mindestens ebenso viel als die Staatssteuern. Etwa 38 Thlr. ist daher die ungefähre durchschnittliche Belastung jedes Hausstandes, und man wird der Wahrheit ziemlich nahe kommen, wenn man voraussetzt, daß bei jedem, auch dem ärmsten Hausstand Staat uqd Gemeinde als ein halber Kops mit. zu Tische sitzt, der mit den andern Familiengliedern von dem Ernährer je »ach dessen Verhältnissen erhalten werden muß. Die Last dieses Gastes ist um so empfindlicher, als nach den Einkommensteucrlisten von den 3,600,000 Ernährern nur 23300 oder kaum 6'/, Proc. sich einer Einnahme über 1000 Thlr. erfreut, HausbudgetS unter dieser Summe aber nicht ohne eigene Entbehrungen Gastfreiheit üben können." — Dem Fürstbischof von BreSlau ist, wie die Volks-Zeimng mittheilt, eine schriftliche Anfrage zugegangen, ob er bei dem Prinz- Regenten nicht bewirken könne, daß zur Hülfeleistung fürdcu Hei ligen Vater ein Freiwilligencorps gebildet werde. Baiern. Während ans allen Theilen Deutschlands das Streben kund wird, den Zunftbann zu brechen und dem Arbeiter den Ge brauch seiner Kräfte möglichst freizugeben, registriren wir die auf fallende Thatsache, daß die Gewerbcräthe von Regensburg, Amberg, Schulzbach, Neumarkt und Weiden im bairischen Oberfranken bet der letzten Session der Handels- und Gewerbekammer den Anttag an die Regierung durchsetzten, sie möge den „früher bestandenen Wanderzwang mit Erlassung von Vorschriften über die zu vollendende Wanderzeit wieder einführen". Motivirt ist der Antrag dadurch, daß es an Gewerbegehisfen mangle, Bekanntlich fanden aber andere Gewerbcräthe den wahren Grund dieses Arbeitermangels darin, daß die Gesellen nicht gern nach Baiern gehen, weil dort vom Landgericht zu Landgericht die Wanderbücher pifirt norden müssen und dies unbequem und zeitraubend ist. Wie Handelskammer von Unterfranken hat in ihrem letzten Berichte ausdrücklich ihren Dank dafür ausgesprochen, daß die Regierung bezüglich des ÄifirenS der Wanderpässe Erleichterungen eintreten ließ. Paris, 1, Januar. Bei dem heute stattgehabten Empfange in den Tuilcrien war der päpstliche Nuntius zugegen. Zn der Rede deS Kaisers heißt es: „Ich danke dem diplomatischen CorpS für die Wünsche auf ein glückliches Jahr. Ich hin diesmal be sonders glücklich, Gelegenheit zu haben, Sie daran zu erinnern, daß ich, seitdem ich zur Macht gelangt bin, mich immer zur höch sten Ächtung für anerkannte Rechte bekannt habe. Selen Sie über zeugt, daß es das beständige Ziel meiner Bemühungen sein wird, soweit es von mir abhängt, überall das Vertrauen auf den Frie den wiederherzustellen." Italien. Nach dem Times-Correspondente» in Florenz gewinnt dort die evangelische Bewegung von Tag zu Tag bedeutsamere Ver hältnisse; 200, 300, 500, ja sogar bei 1000 Italiener versammeln sich an den Sonntagsabcnden in dieser Stadt in einem kleinen Saale, der ihnen als Kapelle dient. Die neue Gemeinde ruft sehnlich nach einer größern Räumlichkeit; sie zählt wenigstens 300 Commumcanten. Unter denjenigen, die sich in den Ver sammlungsort drängen, steht man oft bei 30 katholisch« Priester in ihrer herkömmlichen Tracht. Der begabteste Prediger der Gemeinde ist der Neapolitaner Mazzavella, der einst mit den piemonteflschen Waldensern in Verbindung stand, dann aber sich von ihnen tvennte und in Turin und Genua eine besondere Sekte unter dem Namen
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