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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 29.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189812293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18981229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18981229
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1898
- Monat1898-12
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Amts- MS ÄUWbktl für den Abonnement viertel). 1 M. 20 Pf. einschliehl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. NM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. L8V8 Donnerstag, den 29. Dezember ISS Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. > >. 45. Zahrgang. isss Erlaß, die Hundcfuhrwerke betreffend. Von den unterzeichneten Behörden, von der Königlichen Amtshauptmannschast ins besondere nach Gehör des ihr beigeordneten Bezirksausschusses und unter Aufhebung ihrer insoweit cinschlagcnden Bestimmung der Bekanntmachung vom 6. März 1880 sind nach stehende Vorschriften über den Verkehr mit Hundefuhrwerken getroffen worden: 8 1- Hunde dürfen zum Ziehen nur dann verwendet werden, wenn sie völlig ausgewachsen, genügend kräftig und nicht zu alt sind. Insbesondere dürfen Hunde, welche in Folge von Krankheit oder Verletzungen zum Ziehen vorübergehend untauglich sind, für die Dauer dieses Zustandes, sowie Hündinnen in der Zeit von 14 Tagen vor und 14 Tagen nach dem Werfen nicht eingespannt werden. 8 2. Zughunde dürfen nur mit einer ihren Kräften entsprechenden Last beschwert werden. 8 3- Mit Ausnahme dringender Krankentransporte darf ein mit Hunden bespanntes Fuhr werk zum Transport von Personen nicht benutzt werden. Das Aufsitzen auf Sundefuhrwerken während des Fahrens ist verboten. 8 4. Die Geschirre müssen für die Hunde passend sein und dürfen dieselben nicht drücken. Auch sind die Wagen nach dem Gebrauche namentlich bei nassem Wetter zu reinigen und die Räder leicht fahrbar zu erhalten. 8 5. Die Führer der Hundefuhrwerke sind verpflichtet, ein Gefäß zum Tränken, eine Unter lage für die Zughunde sowie eine warme Decke zum Auflegen aus dieselben bei sich zu führen. Die Zughunde sind rechtzeitig mit reinem Wasser zu tränken und ist ihnen bei kaltem oder nassem Wetter, wenn sie länger als 10 Minuten halten, die Unterlage zum Liegen zu unterbreiten und die Decke aufzulegen. Bei längerem Halten des Fuhrwerks ist der Hund abzusträngen und derartig an zubinden, daß er sich bequem legen kann und der Kopf beim Liegen nicht in der Schwebe hängt. 8 b. Außerhalb derjenigen Zeiten und Orte, für welche ein unbedingter Maulkorbzwang besteht, ist den Zughunden während des Ziehens der Maulkorb abzunehmen. klebrigen« müssen die Maulkörbe so construirt sein, daß sie zwar den Hund am Beißen verhindern, doch aber das freie Athmen und das Herausstrecken der Zunge zum Abkühlen gestattet. 8 7. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden, soweit sie nicht nach den Vorschriften der 360,oder 366,io des Rcichsstrafgcsetzbuchs zu ahnden sind, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. 8 8. Vorstehende Bestimmungen treten mit dem 1. Januar 1899 in Kraft. Schwarzenberg, Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädte! und Schneeberg, am 27. Dezember 1898. Die Königliche Amtshauptmannschajl und die Stadträthc der vorbezeichneten Städte. Krug von Ridda. Gareis. »r. Krctzschmar. Hesse. (Zieger. Speck. »r. v. Woydt. Leschr. Nachruf. Am 27. Dezember früh 4 Uhr verschied nach langem und schmerzlichen Leiden Herr I?. eurer tt Ritter re. in seinem 69. Lebensjahre. In fast zwanzigjähriger, reichgesegneter Wirksamkeit ist er der Gemeinde Eibenstock ein treuer Seelsorger, ein trefflicher Prediger und eifriger Lehrer gewesen. Wie er cs ver standen hat in Gemeinschaft mit dem Kirchenvorstande durch äußere Einrichtungen kirch lichen Sinn und kirchliches Leben zu fördern, so hat er auch Freud und Leid mitfühlend und berathend mit der Gemeinde getheilt. Der Herr hat sein Wirken in ihr reichlich ge segnet. -tun hat er seinen Diener, der noch nicht ein Vierteljahr von der Stätte seiner Wirk samkeit geschieden war, aus diesem Leben abberufen. Die Gemeinde und der Kirchenvorstand von Eibenstock rufen ihrem lieben Pfarrer den tiefsten Dank für Alles in die Ewigkeit nach, was er an ihnen gethan hat. Sie werden ihm allezeit ein ehrendes, treues Andenken bewahren. Der große Erzhirte Jesus Christus nehme ihn in seine himmlische Gemeinde! Eibenstock, am 28. Dezember 1898. Der Kirchcnvorstand. I. V.: Diaconus Rudolph. der größten Zähigkeit einen Kampf, bei dem er im besten Fall nicht viel gewinnen kann. 'Noch bevor er seinen erbitterten Gegnern auch nur den kleinsten Vorthcil «bringen konnte, sind bereits aus seinem Lager die angesehensten Bundesgenossen ge schieden, und die Freunde, die ihm geblieben, um der Regierung unter allen Umständen eine Mehrheit zu „sichern", sind zum größten Theil solche, die jedem Kabinet dienen und jedem Macht haber nachlausen. Au« der liberalen Partei sind bereits so ziemlich alle Persönlichkeiten von Bedeutung ausgetreten, während zu der Regierung nur noch der große Troß hält, der ihr jede beliebige Indemnität zu ertheilen sich bereit erklärt. Zur Zeit zählt Banfsy noch den greisen Koloman Tisza zu seinem Freund, aber die Bedeutung dieser Unterstützung darf nicht über Gebühr bemessen werden. Im Lande hat man sich in der letzten Zeit bei dem Klang des Namens Tisza daran gewöhnt, nicht an den langjährigen Ministerpräsidenten zu denken, sondern an den miß liebigen Stephan Tisza, der jetzt allzu viel in den Vordergrund der politischen Erörterung tritt. Die Gegner der Regierung genießen den großen Bortheil, daß sie bisher den Boden der Gesetzlichkeit nicht verlassen haben. Auch moralisch kann man ihnen nicht alle« Recht absprechen, wenn man erfährt, wie leicht cs Baron Bansfy im Anfänge gehabt hätte, die Obstruktion zu beschwören. Ein großer Theil der Opposition, insbesondere die Nationalpartei unter der Führung Le« Grafen Apponhi, war ursprünglich geneigt, die Regierung unter gewissen Bedingungen zu unterstützen. Außerdem haben die Mitglieder der Linken keine übertriebenen Forderungen gestellt, al« sie von dem Ministerpräsidenten die Bekanntmachung der Ausgleichsbedingungen verlangten. Es mag ja sein, daß e« für die Ausgleichsverhandlungen zuträglicher schien, deren Inhalt so lange al« möglich geheim zu hallen. Indessen konnte sich'« ja nur um eine kurze Zeit handeln, und schließlich muß doch da« Land erfahren, welche Vereinbarungen die Regierung getroffen hat. Handels- und Zollverträgc sind keine diplomatischen Noten, die man im Interesse der politischen Sicherheit de« Staates ge heim halten müßte. Baron Banfsy hat seine Macht bedeutend überschätzt; er glaubte, gestützt auf seine gehorsame Mehrheit, von der Volksvertretung völlige Willenlosigkeit fordern zu dürfen und verweigerte deshalb jede Auskunft. Außerdem hat er die Bedeutung seiner Gegner sehr unterschätzt, er glaubte sie durch barsche« Wesen leicht einschüchtcrn zu können. Die Folgen dieser falschen Rechnung zeigen sich nunmehr in der bedenklichsten Weise. Baron Banfsy glaubt vorläufig noch immer, au« dem Kampfe al« Sieger hervorgchen zu können. Vor allem soll jetzt ein energischer Reichstagspräsident gewählt werden, der die Geschäfts ordnung gegen die Opposition mit eiserner Strenge zu handhaben hätte. Als solcher ist bekanntlich der bisherige Minister de« Innern Desidcr v. Perczel auscrsehcn. Die Gegner der Regie rung wollen nun die Wahl des Reichstags-Präsidenten mit den Mitteln der Obstruktion bekämpfen, was ihnen auch für mehrere Tage gelingen dürfte. Sic betrachten die Kandidatur des Herrn v. Perczel al« eine Herausforderung der Minderheit, und nicht Jayresrundschau für das Königreich Sachsen. Hell hebt sich unter all' den mehr oder weniger bemerken«- werthen Ereignissen, welche das Jahr 1898 in seinem Lause für unser sächsische« Vaterland zeitigte, da« im ganzen Lande freudig gefeierte DoppeljubilLum unsere« allgeliebten Königs Albert vom 23. April ab. Die Doppelseicr de« 70. GeburtSlageS de» erlauchten Monarchen und feines 25jährigen RcgierungSjubiläum«, dessen eigentlicher Tag allerdings erst der 29. Oktober war, stellte sich in der Thal als ein selten schönes Fest dar, welche« dem Sachsenvolkc willkommene Gelegenheit bot, dem gütigen Landesvater aus vollstem Herzen von Neuem die Huldigungen der Liebe und Verehrung barzubringen. Auch im gesummten übrigen Deutschland nahm man innigen Antheil an dem herrlichen Ehrentage des im Rathe der deutschen Fürsten mit an erster Stelle stehenden SachscnkönigS. König Albert konnte diesen Tag in erfreulichster körperlicher Rüstigkeit wie geistiger Frische begehen, auch blieb sei» Befinden im ferneren Verlaufe de» JubiläumSjahres ein befriedigendes, abgesehen von einer bei dem hohen Herrn im Sommer ausgetretenen mehr tägigen Unpäßlichkeit. Ihre Majestät die Königin Carola wurde im Februar bedauerlicher Weise von einer Augenentzünd ung befallen, die indessen wieder beseitigt wurde, ohne ernstere Folgen zu hinterlassen. Die fortdauernden intimen Beziehungen zwischen unserer Königsfamilie und dem deutschen Kaiserhause wurden durch den Besuch, welchen das Königspaar in Begleitung der Prinzen Friedrich August und Albert am Geburtstage Kaiser Wilhelni« in Berlin abstattete, und durch das Erscheinen des Kaiser« zu den Dresdener IubiläumSfestlicbkeiten wiederum be kräftigt. Im August fand die Entbindung der Frau Prinzessin Friedrich August von einer leider tobten Prinzessin statt. Al« eine Auszeichnung für die gesammte sächsische Armee konnte die dem Prinzen Friedrich August an seinem Geburtstage, am 25. Mai, zu Theil gewordene militärische Beförderung betrachtet werden, indem König Albert seinen ältesten Neffen zum General- Lieutenant und Commandcur der 1. Infanterie-Divi sion Nr. 23 ernannte. Am 20. Mai erfolgte der Schluß der ersten Session des ncugewählten Landtages. Dieselbe war von ganz un gewöhnlicher Länge, denn größer al« seit vielen Jahren erwies sich diesmal die Zahl der dem Landtage unterbreiteten Vorlagen, und die speziell in der zweiten Kammer über nicht wenige der selben hervorgetretenen tiefen Meinungsverschiedenheiten trugen wesentlich mit zu der Hinausziehung der parlamentarischen Ver handlungen bei. Hierzu gesellten sich noch wiederholte Differenzen zwischen beiden Kammern, und so scheiterten mehrere der dem Landtage zugcwiescnen Gesetzentwürfe. Immerhin erwie« sich die Zahl der zu Stande gekommenen Vorlagen noch al« eine statt liche, von denen nur diejenigen, betr. die Abänderung de« allge meinen Berggesetze«, de« Gesetze« über da« Verein«- und Ber- sammlung«recht, de« Urkundenstempelgesetze«, der revidirten Gesinde ordnung, ferner betr. die Ausführung de« Bürgerlichen Gesetz ¬ buches, den Wildschadenersatz, die Einführung einer allgemeinen Schlachtvieh- und Fleischbeschau, die staatliche Schlachtviehversicher ung, die Aufhebung der Cautionspflicht der Staatsdicner, die Regelung der Gehaltsverhältnisse der Volksschullehrer und die Gewährung von Staatsbeihilfen zu den Alterszulagen derselben, die Ausübung de« Kirchenpatronals und der Collatur über kirch liche Aemter usw. hervorgehoben seien. In der vom Staatsminister O>. Schurig bei der Landtagsverabschiedung gehaltenen Ansprache wurde aus besonderen Wunsch des Monarchen dessen tiefe Rüh rung über die ihm anläßlich seine« Doppeljubiläums erwiesenen Volkshuldigungen und zugleich sein Dank an die Stände für die dem erlauchten Jubilar bekundeten Beweise treuer Anhänglichkeit beider Kammern zum Ausdruck gebracht. Die im Jahre 1898 vollzogenen Neuwahlen zum Reichs tage hatten in den 23 Reichstagswahlkreisen unseres Vaterlandes folgendes Ergebniß: Gewählt 5 Conservative, 4 Nationallibcrale, 3 Rcsormparteiler (Antisemiten) und 1 l Sozialdemokraten. Durch diesen Wahlkampf büßte die freisinnige Partei die einzigen ReichS- tagSmandate, welche sie im Königreich Sachsen besaß, diejenigen für Zittau und Löbau, ein, auch die Reformer verloren zwei von ihren 5 Mandaten, während die Conservativen die Zahl ihrer Mandate, 5, behaupteten, indeß die Nationalliberalen von 2 Mandaten aus 4, die Sozialdemokraten aber von 9 Mandaten aus 11 gelangten. Denn obwohl die Umsturzpartei Plauen- Oelsnitz und Mittweida verlor, so gewann sie dafür, Dank der Uneinigkeit unter den bürgerlichen Parteien, Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, Marienberg-Zschopau und Zittau, eine Lection für unsere bürgerlichen Parteien, die hoffentlich keine vergebliche gewesen sein wird. Unter den eingetretenen Personalvcränderungen in den oberen StaatSbeamtenpostcn sei die Ernennung des bisherigen Vortragen den Rath« im Ministerium de« Innern, Geh. Rcg.-Raths v. Schlieben, zum Kreishauptmann in Bautzen erwähnt, welcher Poste» durch das Ableben de» Kreishauptmanns v. Bosse zur Erledigung gelangt war. Auch in den höheren Reichsbeamten posten in Sachsen vollzog sich eine Personalverändcrung, indem der Vorstand der Oberpostdirection Leipzig, Oberpostdirector Walter, in den Ruhestand trat und durch den seitherigen Oberpostdirector Röhrig in Königsberg i. Pr. ersetzt wurde. Schließlich verdient vielleicht noch Erwähnung die Ernennung de» Vicegouverneur« von Archangel, ». Ostrowski, zum russi schen Consul in Leipzig. (Schluß folgt.) Hefterreich-Ungarn. Daß die gewaltige Krise, in der sich Oesterreich schon seit Jahre» befindet, auch auf Ungarn übcrgreifen würde, war voraus- zujchen. Gegenwärtig kann man nicht genau erkennen, in welcher der habsburgischen Reichshälsten die politischen Zustände nnge- müthlicher sind, diesseits oder jenseits der Leitha. Der ungarische Ministerpräsident Banfsy führt zur Zeit mit
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