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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186005079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600507
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-07
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.05.1860
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Erscheint schm Wochentag früh »Uhr. Inserate wer den di» Nachmittag r Uhr für die'nächst, «scheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Pip«Lr l-^ viertes ähnlich t Z NgP. Sdseräse gespalten« Zeile ob» deren R<LM Mit S PK' - berechnet» , Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. HOo. Montag, den 7. Mai. - 1860. TolMssefchichte. Leipzig, 4. Mai. (D. A. Z.) Unter die hiesigen Meßsebeus- würdigkcileii gehört auch eine Wvlfssamilie, bestehend aus einem Vater und drei Söhnen, von denen gestern Abend der jüngste einen gelungenen Fluchtversuch aus dem Lattenverschlag machte, in dem sich die ganze Familie befindet. Er machte indeß von der errungenen Freiheit nur einen sehr bescheidenen Gebrauch, indem er sich nicht weiter verlief als unter den Fußboden der Bude, von wo er nach vielfach vergeblichen Versuchen wieder in seinen Verschlag gebracht wurde. Diese Wvlfssamilie bildet schon durch ihre Zahl einen schenswerthen Anblick, Hal aber auch eine ebenso interessante Ge schichte. Sie stammt nämlich, nach der authentischen Quelle dcS Ausrufers, von Wolf aus Wolfcnbüttel,- und verlief sich von da auf dem kleinen Umwege nbcr Sibirien nach der sächsischen Lausitz, wo sie vor einigen Monaten gefangen wurde, bei welcher Gelegen heit jedoch die edle Mutter ums Leben kam. Das Ganzo ist, wie dieselbe Quelle hinzufügt, ein „vaterländisches Ereignitz". Leipzig, 4. Mai. Der Quästor des. hiesigen UniverfitatSge- richtS, Friedrich Wilhelm Krause, der nicht lange erst sein fünf- undzwanzigjährigcs Jubiläum beging,-gelegentlich dessen ihm von allen Seiten die wohlverdienteste, herzlichste Anerkennung zu Theil, wurde, ist gestern Vormittags in der Pleiße todt anfgcfundcn wor den. Den qualvollen Beängstigungen seines Geistes, die in lang jährigen Untmlcibsleiden ihren Grund hatten, hat er, da andere cs nicht vermochten, nun selbst ein Ziel gesetzt. — Nach einer Mitthcilung des Tageblattes hat sich auch eine Dame von adeligem Stande entleibt. Waldheim, 3. Mai. (Dr. I.) Wegen einer am 30. v. Mts' vor dcm kgl. Bezirksgerichte zu Bautze» in Betreff Bischoffswerder Einbruchssache abzuhältenden Hauptverhandlung mußten die dcti- nirten Sträflinge Täubert und Müller dort als Zeugen auftreten. Bei dem Rücktransport ist cs dcm Karl Louis Täubert gelungen, vorgestern Abend aus dem hiesigen Bahnhofe den Transporteuren zu entspringen. Täubert ist zu 8 Jahren Zuchthausstrafe verurtheilt und war bereits seit dcm 31. August v. Js. kingeliefert. - Berlin. Durch ein Schreiben des Ministers v. Bethmann- Hollweg ist der gcschäftsführende Ausschuß benachrichtigt worden, daß „Se. k. Hoheit der Prinz-Regent auf den Vortrag des Mini sters eine» Beitrag von 20b0 Tblr. zu den Kosten des für Ernst Moritz Arndt in Bonn zu errichtenden Denkmals aus Staatsfonds zu bewilligen geruht haben." Der Kapellmeister Hiller in Köln hat den Ruf, nach Leipzig übcrzusiedeln und dort die Leitung der Gewandhauseoncerte zu übernehmen, abgelehnt. Einer der reichsten Ackerleute in der Gegend von Göttingen eggte sein Land und batte dabei »eben einem ruhigen Pferde ein sehr wildes, junges Thier eingespaunt. Zu gleicher Zeit waren mehrere andere Ackerleute in der Nähe in gleicher Weise beschäftigt. Einer derselben hatte einen großen Hund bei sich, welcher das Pferd des erster» scheu macht. Das Thier bäumt sich, der Acker mann hält es am Zügel fest, den er zu sich cinzieht. Unglück licherweise schleift das eine Ende auf der Erde umher und schlingt sich um sein Bein. Er glitscht aus und nun saßt ihn die schwere mit Stählhackcn beschlagene Egge, drückt sich in die Backe unter dem Auge und in den Leib und reißt ihn mit sich fort. Das flüchtige Thier schleift den Unglücklichen durch einen mit losen Steinem bedeckten cbschüsstgen Weg, den das vom Berge herabfließende Regen- und Schnecwasser gebildet hat. Dies Alles ist so rasch geschehen, daß die nächsten Ackerleute es erst gewahr wurden, als das flüchtige Pferd seinen Herrn schon bergauf, bergab, bald übe! geeggtes Land, bald über Stcingeröll weg schleifte. Das Pferd hat endlich das Geschirr zerrissen und laust in das Dorf. Der Verunglückte ward in das nahe liegende Haus seines Sohnes ge bracht und eiligst aus Göttingen ärztliche Hülfe herbeigeruse», aber der Unglückliche hatte sein Geschick erfüllt. Flensburg, 30. April. Nachrichten auS Tondern zufolge soll es gestern dort zwischen der Polizei und schlesischen Deicharbcitern, welche am Sonnabend, mehrere hundert Köpfe stark, von Stettin kommend, von hier nach dem Friedrichskoog dirigirt wurden, zu argen Händeln gekommen sein. Die Veranlassung des EonflictS soll dcm Altonaer Merkur zufolge eine preußische Fahne gegeben haben, deren polizeilich befohlener Wegnahme die Arbeiter thät- lichen Widerstand entgegengesetzt hätten. Es heißt, daß die Beo Hörden militärische Hülfe zu- requirire» genöthigt gewesen seiem Mehrere Gensdarmen sollen dem Vernehmen nach schwere Miß handlung erlitten haben. Nach Privatberichten aus Tondern sind mehrere von den preußischen Arbeitern verhaftet worden. AuS Wien wird der „D. Allg. Ztg." geschrieben : Bereits Untcrm 25. April habe ich Ihnen im Widerspruch mit anderweitigen Nachrichten mitgctheilt, daß Frhr» v. Bruck mit den eben jetzt im Zuge befindlichen Unterschleifsproccsscn nichts zu thun hatte. Die mittlerweile bekannt gewordene» Details beweisen, daß nicht die Furcht vor etwa zu erwartenden Enthüllungen, wodurch seifie Privat- ehre compromittirt werden konnte, sondern hauptsächlich gekränkter Ehrgeiz die Ursache war, daß er srciwillig diesem Leben entsagte. Daß er gezwungen sein würde, seine Portefeuille abzugeben, war ihm bekannt; hatte er doch selbst erst einige Tage zuvor seine Di mission beantragt; woraus er aber nicht gefaßt war, das war die Form, unter welcher diese Dimission angenommen und in der ihm der allerhöchste Entschluß bekannt gegeben wurde.. Er sah sich da durch entehrt und den Verfolgungen seiner Feinde preisgegeben; nm ihnen zu entgehen, entsagte er dcm Leben, das für ihn keine- Werth mehr hatte, nachdem seine Ehre einmal durch den sich er hebenden Verdacht bedroht wär. Sein Nachlaß beläuft sich auf 672000 Fl.; weitere Reichthümer besitzt er nicht. Bedenkt man nun, daß seine Gemahlin ihm ein bedeutendes Heirathsgut znge- bracht bat, ferner, daß er während seines Aufenthalts in Triest sehr glücklich speculirte, so daß er zu den wohlhabendsten Triester Kaufleuten gerechnet wurde, so wird man wohl zugeben müssen, daß er sich während seiner Laufbahn als Minister sehr wenig erspart hat. — Wie die Wiener Zeitung mittheilt, ist dem in Straß burg erscheinenden Blatte Straßburger Korrespondent für West- und Mitteleuropa der Postdebit im ganzen Umfange der österreichi schen Staaten entzogen worden. — Die Wiener Zeitung veröffentlicht ein kaiserliches Hand billet vom 22. April, welches zu Zwecken der Ersparung die Auf lösung der Landesregierungen von Krakau und Czernowitz anordnet. . Pesth, 30. April. (D. A. Z.) Die ungarische Akademie ehrt das Andenken des verewigten Grafen Stephan Szöchönyi Nicht nur durch die Anlegung einer vierwöchentlichen Trauer, der Er richtung eines Standbildes rc., sondern auch durch die Abhaltung iineS feierlichen Requiem. Dieses Requiem sand denn heute in der hiesigen Pfarrkirche in solenner Weise und unter allgemeiner Betheisigung statt. Daß man den Verlauf desselben von allen Seiten mit der größten Spannung, von manchen Seiten auch mit Besorgniß erwartete, können Sie sich denken, wenn Sie die gegen wärtig in Ungarn herrschende Stimmung und das förmliche Haschen nach nationalen Kundgebungen' berücksichtigen; Schon am gestrigen Lage waren unsere Straßen sehr lebhaft und man bemerkte eine sehr große Anzahl Fremder, die auS Veranlassung des heutigen Requlem aus allen Theilen des Landes nach Pesth geströmt waren.
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