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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186006195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600619
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-19
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.06.1860
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dm bi« Nachmittag und gespaltene Zelle o«r Z Uhr für die nächst- U- deren Raum mit 8 Pf. -^7- Tageblatt. - Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtSämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 140. Dienstag, den 19. Juni. 1860^ , Tagesgeschichte. Leipzig, 15. Juni. Nach dem ausgegcbenen Personal-Berzeich« niß unserer Universität beträgt die Gcsammtzahl der Studirendcn in diesem Semester 874 und zwar 66 t Inländer und 213 Aus länder. Von diesen studiren 258 Theologie — 183 Inländer und 75 Ausländer — (darunter 43 zugleich Philologie), 258 Juris prudenz — 209 Inländer und 49 Ausländer — (darunter 54 zu gleich Camcralia), 184 Medicin — 150 Inländer und 34 Aus länder —, 10 Chirurgie — 9 Inländer und 1 Ausländer —, 33 Pharmacie — 23 Inländer und 10 Ausländer 41 Naturwis senschaft — 28 Inländer und 13 Ausländer —, 16 Philosophie 11 Inländer und 5 Ausländer —, 4 Pädagogik — 2 Inländer und 2 Ausländer —, 32 Philologie — 24 Inländer und 8 Aus länder —, 20 Mathematik — 13 Inländer und 7 Ausländer — und 18 Cameralia — 9 Inländer und 9 Ausländer. Da außer dem noch 11 Personen, ohne inscribirt zu sei», die Erlaubniß zum Besuche der akademischen Vorlesungen erhalten haben (im Ganzen sind 207, nämlich 123 Inländer und 84 Ausländer inscribirt wor den), so beträgt die Gesammtsumme der die Universität Besuchen den 885. Thum, 16. Juni. (Dr. I.) In den Nachmittagsstunden des gestrigen Tages entlud sich über unsrer Gegend ein fürchterliches Gewitter von Hagelwetter begleitet, das einem großen Theile der Fluren von Gelenau, Herold, Weißbach und tbcilweise auch Thum namhaften Schaden zugefügt hat. Am meisten ist jedoch das ohne hin sehr arme Dorf Gelenau betroffen worden, da sich hier zu dem Wetter ein förmlicher Wolkenbruch gesellte, der den niedern Theil des Dorfes plötzlich unter Wasser setzte, ein Haus und eine Scheune wurden ganz weggerissen, 8 Häuser theilweise mehr oder weniger beschädigt. Leider ist auch der Verlust vou 3 Menschen leben zu beklagen, indem eine Frau von 60 Jahren, ein verhei- ratheter Mann und ein junger Bursche, Letzterer indem er den Gleichgenannten retten wollte, eine Beute des wüthenden Elementes geworden sind. Fast sämmtliche Brücken sind zerstört, ebenso die im Neubau begriffene Dorfstraße, die Gärten und Wiesen vcr- schwemmt, kurz das arme Dorf bietet ein gräuliches Bild der Zer störung. Nur wer unsere Verhältnisse, namentlich die des armen Gelenau kennt, vermag das Elend zu beurtheilen; selbst die von Wasserfluthen an ihren Gebäuden Verschonten sind hart getroffen durch den Verlust der kleinen Ernte an Kartoffeln und Gras, die Felder an Berghängen sind theilweise auf lange Jahre ruinirt rc., kurz der Schade» ist größer als er auf den ersten Augenblick aus- fieht. Eigene Hülfe reicht hier nicht aus. Man darf nur einfach erwägen, daß das ca. 5000 Einwohner haltende Dorf an Armen geldern 3000 Thlr. bei einer trefflichen Gemeindeverwaltung auf- vringcn muß, um sich ein Bild von dem Zustande des armen Orts zu machen. Wie man hört, ist ein Hülfscomitö, mit dem hochacht baren Geistlichen an der Spitze, zusammcngetrclcn; möge er zahl reiche Unterstützung finden! Ucbrigciis bat cs in der Umgegend an diesem vcrhängnißvolleu Tage 3mal cingcschlagen und zwar in Dörffel bei Geier, in Thalheim und in Altenhain, im erster» Orte ist das Gericht, in beiden letzter» in jedem ein Baucrgut ein Raub der durch den Blitz entstandenen Flammen geworden. Weimar, 15. Juni. Die Geschichte mit dem Engländer, der von Eisenach aus — wie eS heißt, ohne triftigen Grund und in folge einer Familienintrigue — in die Irrenanstalt zu Stötteritz geschafft worden, macht hier viel Aufsehen. Die Behörden sind mit Erörterung des Falls beschäftigt. Von der Kreisdirection zu Leipzig foll hierher eine Mittheilung gelangt sein, wonach man dort wünschte, daß die betreffende Person der dortigen Anstalt wieder entnommen werben möchte. Uebrigcns soll der Betheiligte schon zweimal in ähnlichen Anstalten gewesen sein, nach seiner Behauptung freiliA beide male aus der gleichen ungenügenden Veranlassung wie jetzt. Sehr flott ging das Wollgeschäft in Weimar. Die Zufuhr war sehr bedeutend, bis zum 12. Juni Abends waren 4639 Centner (32,195 Stein) verwogen und das Waagegeschäft dauerte fort. Für feinere Sorten hielten sich Preise von 72'/,—83'/, Thaler ü Centner. Braunschweig. Der Zeitung für Norddeutschland wird be richtet, daß im Schoost der braunschweigischen Stände Schritte vorbereitet werden, welche, wenn sie von Erfolg besileitet sein sollten, für einen noch entfernten, aber endlich unvermeidlichen Fall nicht ohne erheblichen Einfluß auf das Schicksal ihres Landes bleiben können. Kassel, 9. Juni. Ein hier geprüftes Verfahren, die Kartoffel- Ernte fast zu verdoppeln, welches dadurch bezweckt wird, daß man die sich zeigenden Blüthenknospen sofort von der Pflanze entfernt, worauf das Ansetzcn der kleinen Kartoffeln beseitigt ist und die Ernte ungewöhnlich ergiebiger ausfällt, wird jetzt zur Nachahmung für alle Kartoffelziehenden zur öffentlichen Kenntniß gebracht und verdient wobl als beachtenöwenh weitere Verbreitung. Au« Baden enthält das „Dr. I." folgende Depeschen: Baden, 15. Juni. Sc. Majestät der König von Sachsen find heute Nachmittag 4 Uhr hier eingetroffen. Aüerhöchstdieselben wurden von Sr. königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden empfangen und nach dem „englischen Hof" geleitet. Die Begrüßung Sr. Majestät mit dem Könige von Baiern und dem Prinz-Regenten von Preußen war eine sehr herzliche. Gleichzeitig waren auch die Könige von Württemberg und Hannover hier eingetroffen. Um 7 Uhr erfolgte die Ankunft des Kaisers Napoleon, der vom Prinzen Wilhelm von Baden in Baden empfangen worden war und hier beim Eintreffen vom Großherzoge begrüßt wurde. Morgen (Sonn abend) findet bas erste Zusammentreffen des Kaisers mit den Königen statt. Die gegenseitigen Besuche und Besprechungen der deutschen Fürsten währten bis spät Abends. Der Kaiser Napoleon kam in Civilkleidung hier an, wurde mit den üblichen Ehrenbezeigungen empfangen, von.den hier an wesenden Franzosen mit „Vivv l'ompereur!" begrüßt und ist in der Villa Stephanie abgetreten. Der Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha war schon Mittag» cingetroffen. Man versichert, daß die vorläufigen Besprechungen der deutschen Fürsten eine erfreuliche Uebereinstimmung kundgaben bezüglich aller Fragen, die Deutschlands Beziehungen zum Auslande berühren, wo durch der wesentliche Zweck der Zusammenkunft der deutschen Sou veräne als bereits erreicht zu betrachten sei. — 16. Juni, Vormittags. Kaiser Napoleon diuirte gestern Abend nach seiner Ankunft mit seiner Begleitung. Gegen halb 9 Uhr schickte der Prinz-Regent von Preußen, welcher gestern auch die eingetroffenen deutschen Souveräne zuerst begrüßte, den Ritt meister v. Loen zum Kaiser und ließ sich ansagen. Napoleon wollte Se. königl. Hoheit zuerst besuchen, der Prinz-Regent erschien in dessen halb 9 Uhr in der Villa Stephanie und blieb beim Kaiser dis '/.10 Uhr. Der Kaiser wollte sodann die Herzogin v. Hamilton (Tochter der verstorbenen Großherzogin Stephanie) mit seinem Be suche überraschen, fand dieselbe aber nicht zu Hause. Darauf nahm der Kaiser beim Großhcrzoge von Baben den Thee ein, wöbet außerdem nur noch der Großherzog von Sachsen-Weimar und der Herzog von Koburg-Gotha, die Beide auf dem Schlosse wohnen, zugegen waren. Heute findet auf dem alten Schlosse großes De jeuner sämmtlicher anwesenden Souveräne statt. — 16. Juni. Gutem Vernehmen nach wiederholte der Kaiser Napoleon bei der gestrigen Unterredung mit dem Prinz-Regenten die friedlichen Versicherungen, wegen deren mündlichen Ausdruck» der Kaiser die Zusammenkunft gewünscht habe. Der Herzog von Nassau ist heute eingetroffen. '
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