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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.09.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185409131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1155 als Seite 1150 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-09
- Tag1854-09-13
- Monat1854-09
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.09.1854
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Mittwoch, den 13. September 1854. X». 213. rüntzig. mer. it Nud res. und n Sl Arant BlawS rung z» Erscheint jeden Wochentag stütz g Utzr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bi, Nachmittag, Z Utzr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. IM Z Nam i, wel irnen »e zur i hen k rswald. lNg. Bezirks , siä> n« l., Mi Weing« pt. ^ei groß i4 nack en. un r Rom, ober di 10 Uhr luß dn 10. Sep : Ritters us ders" ckiche ne ang dition d Uebel und dem Symptome deS Uebels zu Grunde. Es ist in Theuerunzsjahren eine alte Erfahrung, daß die Leute die hohen Kornpreise für die Ursache der Noth halten und sich einbilden, wenn man nur die Preise herabsetze, so werde allem Elend ab geholfen, während in der That doch die hohen Preise das wirkliche Uebel, den Mangel an Korn, nur verrathen, nur eine Folge desselben find. In Oesterreich ist die Insolvenz der Bank nichts als daS Symptom; das wirkliche Uebel ist der Mangel an allgülti- gen Umlaufmitteln, der Mangel an edlen Metallen. Silber und Gold haben die Monarchie verlassen, weil, wie wir gesehen haben, eine Reihenfolge verschiedenartiger Umstände diese unentbehrlichen Vermittler des Verkehrs dem Besitze der Oester» reicher entzog und in die Hände des Auslands fließen ließ, oder weil das erschütterte Vertrauen sie dem Umlaufe entzog und fie in die Keller und Schlupfwinkel der Aengstlichen einsperrte. Dies waren die Ursachen, welche den Staat zwangen, Papier» geld zu emittiren und von der Bank Vorschüsse in Noten z» entnehmen, welche ihn nöthigten der Bank ihre Insolvenz nach» zusehen, zu Palliativen zu greifen, die in ihren Folgen immer neue Krankheiten erzeugten. Die Aufgabe würde also sein, den Mangel an Silber zu beseitigen, das edle Metall entweder aus dem Auslande zurück» zuführen oder es aus seinen Verstecken im Jnlande herauszulocken. Was das Letztere betrifft, so ist es schwer, die Summe der eingesperrten Baarvorräthe zu überschlagen. Aller Wahrschein lichkeit nach würden sie nicht genügen, den Bedarf zu decken. In der Hauptsache wird Oesterreich auf die auswärtigen Sil bermärkte angewiesen sein. Die Nationalanleihe wendet fich aber fast ausschließlich an die Hilfsquellen des eigenen Sandes. Sie bietet für 95 Gulden in Banknoten eine funfprocentige Schuldverschreibung von hundert Gulden aus. Die Staats kasse wird daher durch diese Operation nur Banknoten bekommen, und sie wird der Wiener Bank die von letzterer angeliehene Banknotensumme in dem nämlichen Material zurückgeben. Der Silbervorrath des Landes wird nicht um einen einzigen Zwan» ziger vermehrt. Nach Abtrag der Bankschuld befiehlt die Re gierung der Bank, ihre Baarzahlungen wieder aufzunehmrn. Die Bank wird dies thun, aber fie kann nun natürlich nur so viel Noten circuliren lassen, wie sie mit ihrem gegenwärtigen Baarvorrathe zu decken vermag, fie kann nicht einl'v8bare8 Papier ausgeven, ohne die Mittel der Einlösung zu Besitze» Die Folge des Manövers ist demnach diese. Die österreichische Anleihe. II. Worauf es bei der Heilung der Finanzkrankheit in Oester- ich ankommt, ist nach demjenigen, was über Ursachen und vmptome der Krankheit bemerkt worden ist, unschwer festzu llen. Es handelt sich darum, dem Lande ein allgemein, d. h. ch vom Auslande anerkanntes Zahlungsmittel, welches einen sten, schwankungslosen Werth besitzt, zurnckzugeben, und dieses ahlungsmittel kann kein anderes sein, als edles Metall oder n jederzeit gegen edles Metall einzulösendes Papier. Erst enn dieses geschehen ist, werden die mannichfaltigen Uebel erschwinden, welche die Entwerthung der Landeswährung im efolge gehabt hat,— Theuerung, Preisschwankung, Lähmung es Handels und Gewerbflcißes, Verminderung der Staatseinnah en und Siechthum im ganzen physischen Leben der Monarchie. Es fragt sich, ob die Nationalanleihe geeignet ist, dem Lande iese Wohlthat zu verschaffen? Der kaiserliche Erlaß erklärt usdrücklich, diese Maßregel sei auf der einen Seite bestimmt ,die Entwerthung der Landeswährung zu heben." Zu diesem wecke werde der Staat von seiner 200 Millionenschuld an die ank binnen fünf Jahren 120 Millionen Gulden abtragen, und afür von der angeliehenen Summe, möge dieselbe nun 350 illionen oder mehr betragen, ungefähr 50 Millionen verwen- en, da das Uebrige durch die normativen Tilgungen amortisirt erden wird. Dagegen werde die Bank ihrerseits „so früh ls möglich" innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Wieder- ufnahme ihrer Baarzahlungen angehalten werden. Mit der iederaufnahme der Baarzahlungen der Bank aber wird die ntwerthung der Landeswährung aufhören, denn von diesem ugenblicke an wird man jederzeit für eine Note von hundert ulden den gleichen Werth in Silber erhalten können, es wird m Lande keine anderen Zahlungsmittel mehr geben, als me- allene Münzen, oder, was auf dasselbe hinausläuft, jederzeit inlösbares Papier. Dieß Raisonnement hat auf den ersten Anblick etwas Be- echcndes. Allein bei näherem Zusehen gewahrt man sehr bald, aß es erhebliche Lücken enthält, welche, wenn sie nicht durch ndere Kräfte als die des Staates ausgefüllt werden sollten, en Weg zum erstrebten Ziele unmöglich machen würden. Wie es so häufig der Fall ist, liegt dem adoptirten Heil erfahren eine Verwechselung zwischen dem zu beseitigenden Freiberger Anzeiger Tageblatt.
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