Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 18.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192003187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-18
- Monat1920-03
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
März: der Sied, ledo Reich (nach- üt nur. itzigste» gesucht, Striesen wieder l Liedes- > er bei ühneu. c Spie- kerben^ rrinseki- )uS He- nögeus Bruder wer »uj I»»S auch ett». n Kinde»- ;u kaufe» en, Gam- (707» ' er>v> j wäre i (I'o »en uullesl! ttirqsteu chce er le- für Gegen»., coegn,-. ihult.'N' ludwir io-tznm, erftri «i » aiksÄi. !lW vkeeueiß. »IM rütrt — r» 10 e k en j» ^nm. 4-r4! »irß^ S4S.V < I««» bvtej a»»s»S »den d»i» SchlriW, Hüfte? erkörper k. Da», d Kops, gvn mch l Kleide,« H, 2 Beü. l zu verl. d, pt. (701» cher, Le». Gardine» rrsber^ lSZV.Ltk (7) »er nasa-t AlelaOr.-L-reffe: SSbgn«p»effe BtasowiG -rrnf-rschoer UM De«sd«i Ur. S1S0E MW da Wermg MW Dessau, 17. März. Der braunschweigische und anhaltische Gesandte in Berlin von Boden telegraphierte, daß -die Re gierung Kapp zurückgetreten sei. . Frankfu rt a. M., 17. März. Die „Franks. Ztg." mel det aus Berlin: Auf Grund der tm Retchstagsgevägde ge führten Verhandlungen haben Kapp undvon Lüttwitz, dieser nach längerem Schwanken, sichzumbcdtngungs- losen Rücktritt bereit erklärt. Tie Regierung ist -em Vizekanzler Schiffer übergeben worden. General von Hülsen hat im Namen der Regierung Bauer die stührung der Truppen übernommen. Vorher waren die unabhängigen Ab geordneten Cohn und Däumig in der Reichskanzlei erschienen, und hatten namens der in den Arbeitervierteln ausgcrufcnen Räterepublik ein Ultimatum überreicht, -atz die bewaffneten Arbeiter, wenn bis 9 Uhr abends die Truppen nicht zurück gezogen seien, zum Angriff schreiten würden. Unter dean Eindrücke dieser Nachrichten haben Kapp und v. Lüttwitz Be dingungen für ihren Rücktritt gestellt in erster Linie Amnestie. Die Verhandlungen dauern noch an. Die Arbeiter in Weihen see, Reinickendorf und Spandau haben sich bewaffnet. Es sind blntigc Ereignisse zu erwarten. Weiter meldet die „strankf. Ztg." von 10.45 Uhr abends aus Berlin: Die Vorgänge im Lause des Dienstagnachmittag haben sich folgendermaßen ab gespielt: Um 4 Uhr sind die ttnterstaatssckretäre mit den Mit gliedern -cs Reichsrateö im Reichstagsgebäude zusammen getreten. Von der neuen Regierung waren erschienen die Generale von Lüttmitz, von Klcwttz, früher Genercrkftabsches des Generalobersten von Einem, und General von Hülsen. Die Unterstaatssekretäre stellten den Generalen nochmals den Ernst der Lage vor Augen und machten auf die bevorstehende Katastrophe aufmerksam. General v. Lüttwitz lcyntc zunächst jedes Entgegenkommen ab, während von Kapp bekanntgcgeben wurde, daß er seine Stellung bereits als verloren betrachtet und die Generale von Klewitz und Hülsen, die beide Gegner des Anmarsches der Baltikumtruppen gewesen waren, und sich am Sonnabend bereit erklärt hatten, mit Waffengewalt gegen die Baltikumtruppen vorzugchcn, zur Verständigung bereit waren. Um 6 Uhr erschienen die Generale von Klewitz und Hülsen wieder im Reichstage und teilten imit, daß General von Lüttmitz zurückgetreten sei. Die Truppen stehen unter dem Befehl des Generals v. Hülsen, der nicht mit dem Ge neral v. Hülsen in Hannover zu verwechseln, ist, der sich für die Regierung Kapp erklärt hat. Der Berliner General von Hülsen hat versichert, daß er die Regierung Bauer verteidigen werde. Die nächste Entwicklung läßt sich noch nick: übersehen da von den militärischen Stellen erklärt wurde, eine sofortige Zurückziehung der Truppen auS den Arbeitervierteln werde sich schwer bewerkstelligen lassen. Btasem'tz Donnerstag 18. März 1920 Bewegung angeschlosscn habe, habe unter dem Zwang der Friedensbedingungen erfolge» müßen, überdies sollte ein Teil der Leute in die Marine und in die Reichswehr ausgenommen werden. Aus materiellen Gründen und allerlei Vorwand n sei diese zu dem Handstreich mißbraucht worden. Jedenfalls bedeute diese Aktion em furchtbares Unglück für nnsxr Volk uud er begreife es nicht, daß die Herren im Hause von der Recht?-, nicht einmal die Tatsache des entstandenen Unheils mit einigen Worten kennzeichneten. Die Worte dest Präsidenten seien nur zu wahr. Man habe endlich auf Besserung hoffen dürfen. Weite Vollskreise, auch die Arbeiterschaft, die im Vorjahre noch vielfach von den folgen des Krieges erfüllt waren, seien vor: verfehlten Wün schen und Hoffnung n mehr und mehr zur Erkenntnis -er Wirklichkeit und der Notwendigkeiten -ex Zeit gekommen, paßten sich ihnen immer mehr an und versprachen längere und intensivere Arbeitsleistung. DaS Vertrauen des Auslandes wuchs, di? Valuta sticg.nicht unerheblich und in der Ausliese- rungsfrage habe die ReichSzegierung die erste Bresche in dcn Versailler Gcwaltfrieden geschlagen. Alle di"se günstigen Aussichten seien nun im Keime wieder erstickt. Das Pro gramm der n.nen Leute fei ?in Sammelsurium vou Gemein plätzen und Nichtigkeiten. Dip Durchführung der geplanten Aufhebung der Zwangswirtschaft würde für wachsen das Ver hungern bedeuten. (Sehr richtigst Es sei kein Zweifel, daß, wenn die neuen Leute wirklich an die Spitze des Reiches kämen, dies nur Wasser auf die Pfühlen der schlimmsten Kapitalisten und Chauvinisten unserer Gegner bringen unb ihnen den Vorwand geben werde, uns jeden Weg einer Versöhnung und Beseitigung -es GewaltfrtedenS abzulehnen. (Sehr richtig! link») Dem jetzigen furchtbaren Zustand müsse so schnell wie möglich ein Ende bereitet werde«. Selbst wenn die Berliner Herren all« Waffen auf ihrer Seite hättet», würden sie doch nimmermehr imstande sein, ein Regime von Bestand zu er richten -«gen -en Willen des Volke- und der öffentlichen Mei- Auzeigen-Preis: dir -gespaltene Grundrisse »der deren Bcum, 1— Mark, i» Textleil« die Zeile LSO Mccrk, ftzr Tadelten, schwierige» Sag 50*/» Aufschlag Aujeig-n-Annahme fltr die nächste Rmmner di» »ar». H Uhr. nung. Tie erste Folge de r'A k t i o n sei die Tatsache einer Annäherung der verschiedenen sozialistischen Parteien im Kampfe gegen die Konterrevolution. Eine weitere Antwort sei der Ausbruch des Generalstreiks. Er sei an sich Gegner dcS Generalstreiks, doch handle cs sich hier um eine Volks bewegung, um die Grundfesten des Staates miederherzustZlc", zum Schutze der' Demokratie. (Zuruf: Und die fortgesetzt wird!) Es sei ein Recht des Volkes, gegen die Verbrechen alle Mittel zu benutzen, die möglich sind. Die deutsche Bcamwn- schaft^auch die höhere Beamtenschaft, die gewiß nicht'mit w-er Handlung der bisherigen Reichstgierung einverstanden ac wesen sei, habe — das müsse er als Ehrendlau in -er Ge sch.'üte der Beamtenschaft bezeichnen — erkannt, daß die M thodcn der Berliner Herren nicht angewandt weroen dürfe» und daß sich kein ehrlicher und anständiger Beamter in de« Dienst eidbrüchiger Usurpatoren stellen dürfe. Man sehe Herrn Kapp in Verlegenheit, überhaupt ein Kabinett zustande zu bringen. Herrn v. Iagow, der versucht habe, sm Reichs ministerium des Znnern zu arbeiten, sei von den Beamten dieses Ministeriums erklärt worden, daß sie sich unter sein Kommando nicht stellen würden. Nach den letzten Nachrichten aus Berlin sei man überzeugt, daß di? Pseudoregierung Kap» sich kaum noch irgendwelche Frist halten könne. Die Reich - rcgierung in Stuttgart lehne es entschieden ab, mit Herrn Kapp in Ausgleichsverhandlungen einzuircteu. Die Ge schäftsträger der ausländischen Mächte hätten die Erkläru.tg abgegeben, nur mit d<r alten rechtmäßigen Regierung zu ver handeln (Bravo!). Mit Befriedigung wolle er festsrellen, daß die sächsische Beamtenschaft, auch die oft zu Unrecht verdächtig ten höheren Beamten und Geheimräte, auf dem Boden der Reichs- und sächsischen Verfassung rveitcr arbeiten. In Drcs den habe man einen Gegensatz zwischen Regierung und Volk auf der einen und der Reichswehr aus der anderen Seite, wc. er in Berlin zutage trat, erfreulicherweise nicht erlebt. Mann, schäften und Offiziere baden dem Minister Schwarz feierlich gelobt, sich rückhaltlos hinter die rechtmäßige Regierung zu stellen. Der Ministerpräsident beleuchtete nun näher die gegen wärtige Lage in Sachsen, die er noch als außerordentlich verworren bezeichnete. Er kommt d<abci u. a.* auf die be dauernswerten Vorgänge tu Dresden zu sprechen, wo kost bares Mcnschenvlut ohne Grund geflossen, sei. An der hohen Zahl der Opfer sei auch die oberflächliche Schaulust des Pu blikujms schuld. Es sei unverständlich, wie manche Leute sehenden Auges in ihr Verderben bineinliefen. (Zuruf: Frauen und Kinderwagen!! Zn Leipzig habe man am Sonn abend leider so Tote, gestern 10 Tote zu verzeichnen, da runter 2 Schweizer. Wahrscheinlich werde ein Regierungs Mitglied nach Leipzig entsandt werden, um im Verein mit den dortigen Vertretern weiteres Unheil zu verhüten. Er hoffe, daß es eelingen werde, durch gütliche Aussprache un vernünftiges Zusammenarbeiten aller Parteien di» Verhält nisse wieder zu geordneten Bahnen zurückzubringcn. Uetzer die Vvrsä'Ile am Sonntag uns Montag berichtete er folgendes: Unkontrollierbare Elemente seien am Sonnte, r ins Telcgraphenamt eingcdrungen. Dies veranlaßte den Schutz durch die Reichswehr. Da aber vielfach behauptet wurde, daß deren Erscheinen aufreizend wirke, wurde di: Einwohnerwehr zulm Schutze bestellt. Tao Gebäude wurde andauernd von einer großen Volksmenge belagert. Auch die Einwohnerwehr wurde von manchen Kreisen der Bevölkerung mit Mißtrauen angesehen, obwohl ein großer Teil Arbeiter in ihr rvar. Die Einwohnerwehr konnte sich schließlich gegen die andrängcndci Menge nicht mehr behaupten und eilte Menge unberufener Leute tonnte ins Gebäude eindringen. Zs die ser Lage hat die Einwohnerwehr die Regierung ersucht., zur besseren Hilfe die Reichswehr hcrdcizuzichen. Zn der Mit tagsstunde sind die Herren Wirtt^und Marx ins Telegraphen gcbäudc gegangen und wollten Beruhigung sch-asfcn. (Siehe den Bericht in gcstr. Nr.j Wir trauern um das verflossene Mcnschenblut, wir können aber die Bevölkerung nur auf da» allcrdringlichste. ersuchen, doch endlich zur Besinnung zn ge langen und sich fernznhalten von allen Aufläufen in -er jetzigen Zeit. Es »ei mitgeteilt worden, daß bei den Dr Sd-ner städtischen Kollegien die Beerdigung der Opfer auf Kosten der Stadt beantragt werden solle. Er heiße diese Anregung will temmcm Gegen Schluß besaßt sich der Ministerpräsident noch mit den in den letzten Tagen an die Regierung heraugetrcte- nen Forderungen und Wünschen. Von den Mehrheitsvarteieu sind folgende Punkte formuliert worden: 1. Der RclaaerungL zustand und die Schutzhast werden aufgehoben, Amnestie für politische Vergehen wird gewährt. 2. Das Wehrkvmjmänd» soll die Zeitfreiwilligen sofort demobilisieren. Alle Mfehle .in die Soldaten für den Freistaat Sachsen werden im Ein vernehmen mit der- sächsischen Regierung crtelt. Es wird zn diesem Zweck ein Mitglied der Regierung bestimmt. 3. Die Einwohnerwehren werden sofort mit Angehörigen der sozia vernehmen mit der sächsischen Regierung erteilt. ES wird zu ihnen der Schutz der öffentlichen Gebäude anvertraut. Zn Dresden sei es nach seiner vevsönlichen Erfahrung nich' richtig, die Zeitfreiwilligen als reaktionäre, volksfeindliche Truppe anzuschcn. Die Regierung glaubt, daß auf dis Zeit- fretwilligen verzichtet werden könne, wenn die öffentliche Ruhe und Ordnung durch Reichswehr uud Sicherheitspolizei sichergestellt sei. An die Aufhebung des Belage rungszustandes gehe man nur mit schwerem, Herzen. ES kämrn aber Zugeständnisse der Unabhängigen hinzu, denen er für ihr Eintreten an Sette de« beiden anderen -emo-ra tischen Parteien danke. Redner schloß nrit dem Wunsche, -air dieses schwarze, trübe Kapitel unserer Geschichte bald vor* übergeben möge. « Amtsblatt für die Amlshauptmauuschaftea Dresden-Altstadt «sL Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden l!, das Forstrentamt Dresden und sür die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Lanbegast, Drbritz, Wr-chnntz, Stiederprchritz, Hosterwitz, PiSnitz, Wertzig, Schimfvw Publttationr-Organ und Lokalanzeiger sür Loschwitz? Rochwitz, Bühlau, die Lötzmtzgemeindcn, DreLdeu-Striesen, -Neugruim und »T.lkewitz »nN Verla«! «1 -E» rtt h-rva«, Ve«,«» ct C». Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für de» folgende» Tag. Vezigrorets: durch die Post viertelt d — «»«schließlich Bestellgeld; d»rch Boten frei in» Haus vierteljährlich S —, monatlich 3—; ßck Abholung in der Geschäftsstelle vierteljährlich S 40, monatlich 2 80. Sächsische Volkskammer. 162. Sitzung am 16. Mürz 1020. Präsident Fräßüorf gedachte nach Eröffnung der 'Dpsir von Dresden und Leipzig und erklärte, daß man in die DeaeSc rdnung heute nicht eintreten wolle, und daß die nächste Wung erst am Dienstag, den 23. März, stattftnde, wenn -licht vorher eine dringende Zusammcnberufung der Kammer notwendig sei. De- AeltestcnauSschuß sei d'r Meinung, daß -s besser sei, wenn ei? Abgeordneten zur Beruhigung der Br- oSIkcrung in ihren Wahlkreisen beitragen würden. Darauf »erlieft er eine von den Demokraten, Mehrheitssozialisten und Unabhängigen gemeinsam beschlossene Erklärung nach- 'lekenden ZnhaltS: Die Volkskammer des Freistaates Sachsen lebt in dem Berliner Putsch ein schweres Verbrechen am s'olke, das sie aufs schwerste verurteilt. Der Putsch mit Sitzen Folgen bringt dem deutschen Volke von neuem un endlichen materiellen und moralischen Schaden. Der begin- >!-nöc Aufstieg unseres Wirtschaftslebens, der unverkennbar war, ist durch diesen brutalen Akt aufs schwerste gefährdet. Die sächsische Volkskammer lehnt Beziehungen zu der Putsch- ieo.ikrung ab und fordert das sächsische Volk ohne Unterschied )cr Partei?» aus, jenem hochverräterischen Treiben entschiede nen Widerstand entgegcnzusetzen. Sie hält eS mit der sächsischen Negierung für selbstverständlich, daß die Rcichsregierung in Einerlei Verhandlungen mit den Berliner Hochverrätern Antritt. Abg. Hoffmann (Dcutschnat. Vp > gibt, von den Uu- «blängigcn ost unterbrochen, die Erklärung ad, daß seine Lanct von den Berliner Vorgängen vollständig überrascht vorden sei. Die verfehlte Politik der bisherigen Reichs- Mterung sei allein schuld daran. Wirtschaftliche, politische und kulturell-' Fragen haben die Stellung der bisherigen Re, Zernng unmöglich gemacht. Er forderte, nachdem er längere ,ieit durch Zwischenrufe unterbrochen war, die Regierung auf, >ic Verhandlungen zur Herbeiführung einer Koalitionsregie- :ung zu unterstützen und tritt für Errichtung von Fachministe- rien, sofortige Ausschreibung von Neuwahlen und die -'tzcrbei- sübnrng verfassungsmäßiger Zustände ein. — Zum Schluß ritt'er Ausführungen ertönen von der Linken Zwischenrufe N.' Hochverräter, Heuchle,- usw. Abg. Dr. Kaiser (Dtfch. Bp.j: Tie Deutsche Volks- per'.ei verurteile die Tat der Berlin-'r Politiker und Heeres- (.ngchörigen, die unter BcrfassungS'oruch eine neue Regierung gewaltsam aufgerichtet haben. Sie bedauere die Vorgänge uw so tiefer, als sie unabsehbare politische und wirtschaftliche folgen für das deutsche Volk haben. Unverkennbar hätten -ich jetzt Ansätze zur Besserung des Wirtschaftslebens gezeigt. Di? hoffnungsvollen Keime sür ein wirtschaftliches Empor- Mhen seien aber durch die Berliner Revolution zunächst er- -liclt, was insbesondere auch für Sachsen von schwerwiegenden vvlgen sein müsse. Seine Fraktion stelle sich streng aus den Loden -ex Verfassung, verlange ab?r such von allen Volks- leilm deren gewissenhafte Beobachtung. Nachdem es nicht gc- imgen sei, eine einheitliche Erklärung der Kammer hcrbeizu- isiucn, müsse er abe,- fordern, daß die berechtigten Interessen S.r Minderheit geachtet würden. Daran habe es die Volks- .ümmer wiederholt seblen lassen. Insbesondere solle Regie rung und Volkskammcrmehrhcit mehr als bisher die Ford'- üumeu der Minderheit in der Schulgeschgcbung achten, weiter müsse jeder unnötige Eingriff in das Wirtschaftsleben ittster- ^iben, und drittens dürfe für die Auswahl der Beamten icht die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei, sondern ? r.zia die Tüchtigkeit und Eignung ausschlaggebend sein. Di? Deutsche Polkspartz'i wolle ans dem Boden d?r Verfassung euch künftig an der Erfüllung kultureller und wirtschaftlicher .iusgaven in der Voll stamme,- Mitarbeiten. (Bravo!) Nunmehr nimmt Ministerpräsident Dr. Gradnauer 'ms Wort zu einer längeren Erklärung: Nach schweren Zeiten Untier? eine neue Krisis unser Land. Einige Gruppen von >Lne.tikern hätten die Fahne der Reaktion erhoben, die Reichs- xisassnng unter die Füße getreten und matzten sich an, die ktaionalversarnmlnnq außer Kraft zu setzen. Die Vorwände c neuen Pseudo-Regierung als Urmche ihrer Aktion könne er in keiner Weise als berechtigt anerkennen. (Seür richtig!) Vcun der Abgevrdn te Hofmann erklärt habe, di? neuen Her tz in Berlin wendeten sich gegen ein verfassungswidriges Äitertagcn der Nationalversammlung, so ergebe sich u. a. die Absurdität und Unwahrheit einer solchen Behauptung schon baraus, daß die H-'rren nicht nur die deutsche Nationalver- üimmlnng. sondern auch die preußische Landesversammlung <umlö:t hätten nnd daß Herr v. Lüttwitz auch die Auflösung btt sächsischen Volkskammer besohlen habe. Diese Parlamente -liü.den zweifelsohne auf dem Boden des Rechts. Wenn der Abgcerduelc Hofmann weiter von einer Unfähigkeit der Atichvregierung, die Zerrüttung in Deutschland aujzuhalttn ii'b den Wiederausban^-'chtig zu betreiben, gesprochen habe, io könne man ja über Nnuche Probleme derzeit verschiedener Lkinuin lein, die Herren von der Deutschnationalen VolkS- vtttci, die ungeheure Schuld auf sich g-'ladcn hätten, seien aber zu allerletzt zur Durchführung in der Lage. (Lebhafte Untcr- orechungen. Rufe von der Linken zu den Deutschnattonalen: "ump usw. Der Präsident ruft den Abg. Eckert zur Ordnung.) D r Redner wendet sich dann gegen die P e r s o n d e s H e r r n -tapp, der sich während der Krtegsjahrc gegen den Reichs kanzler v. Bethmann Hollwcg weg<n dessen Verftändigungs- «bftchten gewandt habe und der ein maßloser Annexions- volttiker sei, auf den da- Wort Pirat der öffentlichen Meinung zntreffe. Leider habe sich um ihn ein« Anzahl höherer Offi- istre geschart, die während des Srteae» auf militärischem Ge- eiet sich«- ihr Beste» aetair hätte« wie alle andere« Volks- «»«hörigen, dt« sich aber in -te Politik und in Fragen ,t»- «Mfcht b«ten, deren rragmette r« ermeßen ste nicht tm- ß«cke feien. Dt« «uflvsun« Brigade Dvberitz. -t« fich -e. 3ahMg
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite