Großenhainer MllMmP- M Anzchcklitt. des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Nedigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 83. Sonnabend, den 18. Juli 1868. Den sämmtlichen Gemeindevorständen des unterzeichneten König- lichen Gerichtsamts wird hiermit zufolge einer Verordnung des König lichen Kriegsministeriums vom 13. d. Mts. bekannt gemacht, daß die diesjährige Recrutirung erst zu Ende des Jahres und zwar nicht vor Mitte November stattfinden wird, daher die Anmeldung der gestellpflichtigen Mannschaften nicht, wie in h 2 der Ausführungsverordnung zu der Verordnung vom 2. Januar dieses Jahres vorgeschrieben, schon den 1. August zu erfolgen hat, sondern erst zu einem späteren, von dem Königlichen Kriegsministerium jedenfalls noch bestimmt werdenden Tage zu be wirken ist. Die Gemeindevorstande haben daher die in ihren Händen befindlichen Listen einstweilen sorgfältig aufzubewahren. Das Königliche Gerichtsamt. Großenhain, am 17. Juli 1868. Pechmann. Grf. Die städtischen Centralsteuern auf das HI. Vierteljahr 1868 sind längstens bis zum 15. Ttugust laufen-en JahreS an Stadthauptcaffenexpeditionsstelle zu bezahlen, widrigenfalls die Restanten durch den städtischen Steuerexecutor gegen die gesetzliche Erinnerungsgebühr von je 13 Pfennigen werden erinnert werden. Großenhain, am 2. Juli 1868. Der Stadtrath. Kunze. Bekanntmachung, die Militärgestellung betreffend. Zufolge ergangener Verordnung des Königlichen Ministeriums des Kriegs vom 13/15. dieses Monats soll die diesjährige Rekrutirung erst zu Ende des Jahres, und zwar nicht vor Mitte No vember, stattsinden und demnach auch die Anmeldung der gestellpflichtigen Mannschaften nicht schon den 1. August d. I., sondern erst zu einem späteren, von dem Königlichen Kriegsministerium annoch festzusetzenden Zeitpunkte erfolgen, was unter Aufhebung unserer Bekanntmachung vom 8. dieses Monats andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Der Stadtrath. Großenhain, den 17. Juli 1868. Kunze. Mllr. Tagesnachrichten. Sachsen. Se. Majestät der König langte auf der Reise im Voigtlande am 13. Juli in Plauen an, wurde von den Spitzen der Behörden, dem Ofsiziercorps der Garnison rc. am Bahnhofe em pfangen und hielt unter dem Jubel der Bevöl kerung Seinen Einzug in die festlich geschmückte Stadt. Abends 10 Uhr wurde Sr. Majestät von der Liedertafel und den Chören der königl. Schul anstalten eine Serenade gebracht. Im Laufe des anderen Tages besuchte Se. Majestät die Gerichts- und Schulanstalten, verschiedene Etablissements der dasigen Weißwaarenindustrie, sowie die Räumlich keiten des Rathhauses und verbrachte den Abend in den festlich decorirten Raumen der Gesellschaft „Erholung", wo eine Soiree stattfand. Am Mor gen des 15. Juli ist Se. Majestät der König über Oelsnitz und Adorf nach Elster weitergereist und Abends 7 Uhr im festlich geschmückten Elsterbad angekommen. — Aus Bad Elster, 16. Juli, wird dem „Dr. I." telegraphirt: „Heute früh 7 Uhr erschienen Se. Majestät an den Brunnen, machten Einkäufe in den Colonnaden, besichtigten eingehend die Badeanstalten, bestiegen dann den Aussichts punkt Bettybank und fahren soeben (Vorm. 9 Uhr) nach Schönberg zur Besteigung des Kapellenberges, der südlichsten sächsischen Höhe." — Am 15. Juli früh 5 Uhr ist Ihre Maj. die Kaiserin von Ruß land, mittelst Extrazugs über Breslau von War schau kommend, durch Dresden passirt und ohne Aufenthalt über Riesa und Chemnitz nach Kissingen weitergereist. — Herr Staatsminister v. Nostitz- Wallwitz ist am 15. Juli von seiner Erholungs reise nach Dresden zurückgekehrt und hat die Leitung des Ministeriums des Innern wieder übernommen. — Wie die „Dr. N." mittheilen, ist am 16. Juli Nachmittags halb 2 Uhr Herr Hosschauspieler Räder in Teplitz sanft und ruhig verschieden. In Folge einer noch in Dresden an ihm vorgenommenen Hühneraugenoperation war am Fuße eine Entzündung entstanden, die von dem Dahingeschiedenen anfangs in Teplitz wenig beachtet, später aber höchst gefährlich wurde und den sogenannten „Brand" herbeiführte. Das k. Hoftheater zu Dresden, wo er zuletzt am 2. Juni in seiner Posse „Ella" auftrat, erleidet durch den Tod des so beliebten Komikers einen schwer zu