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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186010169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601016
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-16
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.10.1860
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Erscheint jeden Wochentag früh S UHr. Inserate wer den bis Nachmittas Z Uhr für die nachst- . rrscheincnde Nnmmer angenommen. Freiberger Anzeiger und - ' - / ' Tageblatt. ZPrei« verteljLhrilich 1S Ngr, Inserate werde« die gespalteire Zeile oder deren Raum mit S Pf. berechnet. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 243. Dienstag, den 1«. October. 1860. - - —. Togesgeschichte. Dresden, 13. October. Am 11. October starb hierselbst Se. Exccllcnz der Herr Generalleulnanr a. D. Ernst v. Schirnding (seit 1849 Eommandcnr erster Elaste dcö Militär-St.-Heinrichs- OrdcnS), nach längcrm Leiden im 70 Jahre. Chemnitz, 11. October. (D. A. Z- In nnserer Stadt herrscht gegenwärtig ein reges Leben, indem die rasch znnehmende Einwohnerzahl nnd der außerordentliche Aufschwung der Industrie seit den letzten Jahren eine immerwährende Erweiterung der Stadt und Vermehrung der Gebäude zur Folge gehabt hat, sodaß, wen» dies noch mehrere Jahre so sort gcht^ Chemnitz bald nuter die größten Städte Deutschlands zu rechnen sein wird. Hand in Hand mit der Vergrößerung gehl die Verschönerung der Stadt: da wer den Straßen neu gepflastert, Promenaden nnd Anlagen hergcstcllt, neue Wasserleitungen gelegt — kurz alles vereinigt sich, um den bereits so lebhaften Verkehr unserer Stadt zu stcigcru und auch den zahlreichen Fremden den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. In dieser Beziehung ist als ein Umstand von nicht zu unterschätzender Bedeutung die auf mehrere Wochen berechnete An wesenheit der gesammten Renz'schen Gesellschaft, die, soviel wir ge sehen, recht gute Geschäfte macht, zu bezeichnen, da bekanntlich ein Unternehmer wie Renz nur in einer großen Stadt seine Rechnung, wie cs hier der Fall ist, finden kann. Der erwähnte gesteigerte Fremdenverkehr steht mit dem nun einmal nicht mehr wegznleugncn- dcn theilweisen Verfall der Leipziger Messeniu naher Verbindung; denn cs ist Thatsachc, daß allemal vor, sowie nach der Leipziger Messe der Frcmdenzufluß hier, ebenso wie in Meerane und Glauchau, am bedeutendsten ist. Riesa, l l. October. Im Hofe des Rittergutes Seerhausen wurde vorgestern Abend durch den die Hofthvrc schließende» Wächter ein ganz wohlgebildctcS, höchstens 2 Tage altcS Kind, gut eiuge- wickelt, aufgcfundcn, dem ein Briefchen mit folgender Notiz an den Hals geheiligt war. „Es wird hiermit dringend gebeten, dieses arme verlassene Äind in die Gemeinde Prausitz autzunebmeu, da sich der Vater nicht zn erkennen geben will, welcher aus Pransitz ist, und ich, als Mutter gezwungen bin, cs an seines Vaters Ort zu bringen da ich weiß, daß vielleicht dieses Kind aus der Kirche erzogen werden kann, denn der Vater dieses Kindes hat mir immer gesagt, daß eine sehr reiche Kirche da wäre. In der Taufe mögen sic ihn Wilhelm beißen lassen. 6." — Der Findling ist vorläufig einer stillenden Mutter in Seerhausen zur Pflege übergeben worden. Berlin. In böser Zeit 18'0 wurde die Universität Berlin gegründet und die größten Geister und Gelehrten, die man haben konnte, zn Lehrern berufen. Damals glaubte man noch oder doch wieder an die befreiende und kräftigende Macht der Wissenschaft nnd verrechnete sich nicht. Männer wie Schleiermacher, Fichte, GanS, Niebubr, Savigny bildeten die Zierde der Republik dcr Geister und ihre Schüler eilten-auf den Ruf des Königs begeistert zum Kampfe wider den Feind des Vaterlandes. DaS Jubiläum fällt glücklich iu die Jahre dcr Umkehr von dcr Umkehr der Wissen schaften und wird vom j4. — 17. Oct. 1860 glänzend gefeiert. Der alte Böckb steht als Rektor an der Spitze der Universität und des Festes nnd hält am 15. die deutsche Festrede. Mit einem Fackclzng und Commers schließen die dreitägigen Feste. Ueberall her kommen Abgesandte und Kommilitonen, von Halle Hnnderte von Studenten mit Extrazug. — Der aus Werden entsprungene berüchtigte Räuber Brinkhoff hat, dem Krefelder Anzeiger zufolge, am 7. Oct. iu Issum schon ein Lebenszeichen von sich gegeben. Er zeigte nehmlich cincm Ehe paar seine striemigen Hände mit der Bitte, ihm zu ihrer Heilung Hundefett zu besorgen. Dann machte er noch die Bemerkung, er glaube noch zeitig genug zur Alpeuer Nachkirmes zu kommen. Paris, 12. Octobcr. Der „Constitutionnel" enthält einen von Boniface unterzeichneten Artikel, in welchem der Einmarsch der picmontcsischcn Truppen in das Königreich beider Sicilien heftig getadelt wird. In demselben heißt es unter Anderm: Die ohne Kriegserklärung erfolgte piemontestsche Invasion komme einer direkten Einmischung eines Staates in die Angelegenheiten eines andern und einem Angriffe auf die Souveränetät des Königreichs beider Sicilien gleich. DaS Benehmen Piemonts stehe aber nicht nur in Widerspruch mit dem Völkerrechte, sondern auch mir den von Piemont selbst verkündeten Principien. Nachdem hierauf die von dem erwähnten Staate Rom nnd Neapel gegenüber beobachtete Haltung beleuchtet worden ist,, schließt dcr Artikel ungefähr folgender maßen : „Das Verfahren Piemonts ist in jeder Hinsicht zu beklagen. Durch den Einfall in den Kirchenstaat und in das Königreich Neapel hat Piemont eine Veranwortlichkcit auf sich geladen, die verringern zn wollen, ciu vergebliches Beginnen sein würde. Es ist vor Europa für seine Initiative verantwortlich, die Jurisdiction kommt Europa zn. Da.Europa sich natürlich mit dengrohen Wirren, wie sie in Italien vorliegen, befassen mutz, so ist eS allein Sache Europas, das verkannte Recht wieder zur Geltung zu bringen und die Re gierungen, welche dasselbe außer Acht gelassen haben, zu der Achtung vor dem alle Staaten bindende» Gesetze zurückzuführe»." Turin, 11. Octopcr. In dcr heutigen Sitzung der Deputirten- kammer hielt Cavour eine längere Rede, in welcher er unter Anderm sagte, daß er die Kammer zum Richter zwischen Garibaldi und sich mache. Wenn die Kammer ihn unterstütze, so werde er ihren Auf trag übernehmen und Garibaldi die Hand reichen. Er wolle, daß Nom die Hauptstadt Italiens werde; in Betreff der Mittel hierzu wisse man nicht, wo die Revolution in sechs Monaten sein werde. Was Vencticn anbelange, so wolle Europa keinen Krieg gegen Oesterreich. Man müsse den Ansichten der großen Nationen Rech nung trage». „Europa hält uns für ohnmächtig, um allein Benetien zu befreien; zeigen wir uns einig. Die Meinungen werden sich ändern. Die Vcuetianer werden ihr Joch nicht ruhig tragen ; die Ocsterreicher haben ihnen vergeblich geschmeichelt. In Frankreich und England werden sich die Ansichten ändern, das liberal gewordene Deutschland wird für uns sein." — Der Anncxionsentwurf wurde mit 290 gegen 6 Stimmen angenommen. Die von dem Ausschüsse beantragte Tagesordnung, wodurch die Kammer erklärt, daß. Gari baldi sich nm das Vaterland verdient gemacht habe, saüd ein stimmige Annahme. Neapel, 4. Octobcr. (Pr. Z.) Die Begebenheiten vor Capua nehmen augenblicklich alle Gcmüther in Anspruch. Garibaldi, dessen junge Armee in der Stärke von etwa 25,000 bis 30,000 Mann im Halbkreise vor dieser Festung aufgestellt ist, hatte bisher ver gebens gesucht, die Communication dicscs Platzes mit Gavta zu unterbrechen. Es war ihm nicht gelungen, den , Capua auf drei Seiten cinschließeudcn Volturno zu überschreiten und sich der Po sition von Cajazzo zu bemächtigen, die gewissermaßen der Schlüssel von Capua ist und die Verbindung mit Gaöta beherrscht. — Die seit dem 16. v. Mts. zu diesem Zwecke geführten Gefechte haben kein für ihn günstiges Resultat gehabt, sondern seiner Armee nicht unbedeutende Verluste zugcfügt, welche im Ganzen auf etwa 40M Mann anzuschlage» sci» dürften. Obgleich nach der Beendigung des Kampfes am Volturno auf Befehl der Regierung überall Sieges- büllctius angeschlagen waren und man am Abend des 1. Octobers, während dcr Kampf noch dauerte, schon den Toledo illuminirt hatte und ausschrcien ließ, Capua sei genommen, ist doch die Aufregung in der Stadt ungeheuer. Die enorme Anzahl dcr Verwundeten, zu dcrcn Transport alle Wagen in der Stadt zwangsweise re- qnirirt wurden, und die später bekannt gewordene Thatsache, d..g
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