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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188209162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820916
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-16
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.09.1882
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/, I Erscheint jeden Wochmtaa Abend« 6 Uhr für den UH g andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Pf., * tV-L. i zweimonatlich 1 M. SO Pf. u. einmonatl. 7Ü Pf. l de» tN8. «ffer. an der »de be nähend m Kas- dner- c Theil- unsercr Mutter, irtstiane r lieben >, welche hmücktcn !eten. er 1882. seaeu. Gotter iescheert. l lieben .882. rau. «s s und zugekehrt, fand der Sinnspruch Moltkes: „Allezeit treu,' bereit für des Reiches Herrlichkeit" Platz. Zwischen den! vier Säulcnkapitälen spannt sich, die Durchfahrt gleichsam überdachend, ein vergoldetes Netz von 65 Quadratmeter Ausdehnung, in welchem Tausende von Kornblumen, die Kronen nach unten gerichtet, liegen. In Gold und Pur pur drapirte Lambrequins umrahmen das Netz. Hinter den hohen Säulen gruppiren sich zwischen vier bronzirtcn kandelaberartig gebildeten kleineren Säulen, welche Schalen mit Pflanzengruppen tragen, hinter Doppelbalustraden kleine Gärten, deren Rücklagen das sächsische Landeswappen in Blumenumrahmung ziert. An den Sockelflächen, welche sich nach der Brücke zu kehren, präsentircn sich inmitten von Festons die ausgeschnittenen Stadtwappcnschilder auf Goldgrund; überdies sind allenthalben Ehrenschildc, Kränze, Flaggenrosetten und der mehrfach auftretcirde Reichsadler auf goldenem Schilde angebracht. Die Kon turen der Architektur haben überall, wo dies zulässig er schien, reiche Blumen- und Pflanzcndekoration erhalten. Der gesammte Ehrcnpfortenbau hat eine räumliche Aus dehnung von 20 Meter in der Front und 8 Meter in der Tiefe und präsentirt sich von allen Seiten prächtig, jedoch besonders von der Brücke, vom Schloßthor und von der Vrühl'schcn Terrasse aus. Bald nach Mittag waren sämmtliche Punkte der Ein zugsstraßen, welche einen freien Blick auf den Weg ge statteten, den der Kaiser nehmen sollte, besetzt. Nachmittags von 2 Uhr an sammelten sich die einzelnen Fcsttheilnehmer, welche sämmtlich die Einzugsfahrbahn entlang Ausstellung nahmen, auf ihren Sammelplätzen und zogen von hier aus mit ihren Fahnen, Emblemen und Insignien nach den Aufstellungsplätzen. 15 Musikchöre begleiteten diese ein zelnen Zuzüge, an denen sich viele Tausende bethciligtcn. Die Militärvercine nahmen ihren Weg vom Garten des Stadtwaldschlößchen-Etablissements nach dem Schlesischen Bahnhof und der Antonstraße, die beiden Schützcngilden von Meinhold's Sälen nach dem westlichen Theil der Antonstraße, der Literarische Verein, Verein jüngerer Buch händler, die Buchdruckergenossenschaft und der Arbeiter- Fortbildungsvcrein von Bach's Etablissement aus, Kauf mannschaft, Gewerbe- und Handwcrkcrverein und Verein für Gewerbtreibcnde vom Gewerbehaus ab, Tonkünstler und Konservatorium von der Landhausstraße, sämmtlich nach der Antonstraßc, eben dahin und nach dem nördlichen Theile des Albertplatzes zogen die höheren Schulen und Bildungsanstalten inkl. der oberen Klasse der Fürstcnschule zu Meißen, welche ihren Sammelpunkt auf dem Kaiser- Wilhclm-Platz hatten. Weiter zogen die Innungen vom Stadtpark aus nach dem Albertplatz und der Haupt-Allee, der Pädagogische Verein, Lehrcrverein und die Lehrerschaft . der katholischen Schulen von Stadt London nach der General v. Fabrice, v. Nostitz, vr. v. Gerber, vr. v. Abeken, weiter u. A. die Herren Generallieutenant v. Funcke, Generallieutenant v. Rudorfs, Generaldirektor v. Tschirschky- Bögendorf, Krcishauptmann v. Einsiedel und Polizeipräsi dent Schwauß Aufstellung. Es waren auch die bereits vor gestern und gestern eingetroffenen fürstlichen Herren, als der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar, Fürst von Schwarz burg-Rudolstadt und Fürst Reuß j. L. und deren Gefolge zum Empfange auf dem Perron anwesend. Unter den der kaiserlichen Ankunft harrenden Vertretern der Presse war als militärischer Berichterstatter ein königlich preußischer Oberstlieutcnant der Artillerie des 6. Armeekorps anwesend. 3 Uhr 15 Min. rückte die aus dem 1. Grenadierregiment Nr. 100, König Albert von Sachsen, unter Kommando des Herrn Hauptmann d'Elsa kombinirte Ehrenkompagnie in Paradeuniform mit voller Regimentsmusik auf dem Empfangsplatze ein und nahm auf dem inneren Perron Ausstellung. Gegen halb 4 Uhr traf Prinz Georg und kurz darauf König Albert am Königssalon ein. Gespannten Auges wartete die glänzende Versammlung des kaiserlichen Extrazuges, welcher präzis 3 Uhr 50 Min. unter mili tärischem Salut und den Klängen der preußischen Hymne unter Führung des Herrn Transportoberinspektor Winkler und Maschinenoberinspektor Pagenstecher einsuhr. Se. Majestät König Albert und Se. königl. Hoheit Prinz Georg in den Uniformen ihrer königlich preußischen Regimenter erwarteten den Kaiser, höchstwelcher, nachdem , er den Salonwagen verlassen, den König Albert durch ! innige Umarmung begrüßte. Ebenso fanden sodann die gegenseitigen herzlichen Begrüßungen der übrigen fürst lichen Herren statt. Zu bemerken war, daß sowohl der kaiserliche Herr, als auch der deutsche Kronprinz in dm Uniformen höchstihrer königlich sächsischen Regimenter (des Grcnadicrregiments Nr. 101 und des zweiten Hu- saren-Regiments Sir. 19) anlangten. Nach wenigen Mi Ver festliche Einzug des Kaisers in Dresden. Unter dem Geläute sämmtlichcr Glocken der Stadt und ! umbraust von den Jubelrufen einer nach Zehntausenden zu zählenden Volksmenge ist der Kaiser an der Seite unseres allverehrten Königs gestern feierlich in die Residenz cingczogen, um als Gast des Königs Albert einige Tage dort zu verweilen. Als cs vor Monaten bekannt wurde, daß der kaiserliche Herr Dresden nach längerer Zeit wieder mit seinem Besuche beehren werde, sind von Stund an in allen Kreisen der Stadt Vorbereitungen zu einem festlichen Empfange getroffen worden. Der Freude, welche die Be völkerung Dresdens darüber empfunden, daß es ihr ver gönnt sein sollte, den allverehrtcn Kaiser wieder sehen und begrüßen zu können, wollte man allseitig Ausdruck ver leihen. Je näher der Festtag kam, desto mehr steigerte sich der Eifer, den Einzug des Kaisers zu einem glänzenden zu gestalten und man kann heute, nachdem diese festliche Stunde vorüber ist, wohl sagen, daß alles das, was Liebe und Verehrung für des Reiches Oberhaupt erdacht und ausgcsührt hat, zu schöner Vollendung gelangt war. Dresden hat nach dem Berichte des dortigen „Anz." einen ähnlichen Festtag seit den Jubeltagen der Feier des silbernen Ehejubiläums unseres Königspaares nicht erlebt, und so wie an jenen unvergeßlichen Tagen waren alle Kreise der Bevölkerung bemüht, dem Feste durch eine wahrhaft patrio tische Haltung die rechte Weihe zu geben. Wer einen Gang durch die Fcststraßc und die an grenzenden Theile der Stadt unternommen, wird erfreut gewesen sein, wie groß auch die Theilnahme an der Fest feier sich durch den äußeren Schmuck der Häuser zeigte. Die Straßen der inneren Altstadt und Neustadt waren reich mit Flaggen, Guirlanden und anderem Schmuck dckorirt, von den Thürmcn wehten Fahnen, sowie von den Masten der dort liegenden Schiffe. Reich dckorirt durch Fahnen war das ehemalige Militärlazareth, in dem sich jetzt die große Fabrik von Eschebach L Haußner befindet, sowie die größeren Restaurants; viele Geschäftsleute hatten ihre Schaufenster in patriotischer Weise geschmückt. Einen prächtigen Anblick gewährte die Elbe zur Stunde des Ein zuges. Ober- und unterhalb der Brücke lag ein Dampfer der Kette mit Wimpeln und Flaggen auf das Reichste ge schmückt und ebenfalls oberhalb der Brücke hatte ein Schlcppzug von Lastschiffcn Halt gemacht und waren die Masten sämmtlichcr Kähne aufgcrichtct und beflaggt. Leider war das festliche Leben und Treiben in den Straßen der Stadt des Vormittags durch das trübe regnerische Wetter einigermaßen beeinflußt, während am Nachmittag ungeachtet der geringen Wendung zum Besseren Tausende nach den Straßen strömten, welche der Kaiser auf seinem Wege vom Bahnhofe zum königl. Schlosse passiven sollte. Zu festlichem Empfang des Kaisers waren zahlreiche Meisterhände bemüht gewesen, imposant wirkende Dekora ich zur hiermit karte« hnetem lbfahrt ahnhof Ehren- gt aa le und u: nicht Verein resdea tionen zu schaffen. Wahrhaft glänzend und großartig war der Schmuck der Straßen und Plätze, welche der Kaiser zug berührte. Den Glanzpunkt derselben bildete unstreitig die gigantische Ehrenpforte des Schloßplatzcs. Auf einem das Strebepfeilcrbalkenwerk sorgfältig verdeckenden riesen haften Unterbau erheben sich vier große korinthische Säulen von je über 6 Meter Höhe und 0,77 Meter Durchmesser. Dieselben sind an den Kapitälcn mit Fruchtschnüren kanne- lirt, zwischen denen in dekorativer Weise Reichsadler an gebracht sind. Auf den Scheiteln der Säulen, 15 Meter über dem Straßen-Niveau, präsentircn sich Vier- Kaiserkronen, welche wohl symbolisch die Vertretung von vier Generationen, die der deutsche Kaiser Wilhelm I. in seiner Person vereinigt, andeuten soll. Zwischen den Säulen zur Rechten und Linken der Fahrbahn sind zwei Fahnentücher entfaltet, deren bildnerischer Schmuck auf der Vorderseite von dem Historienmaler Sachse, auf der Rückseite, welche auf mattgrünem Grunde den Reichsadler und das Stadtwappen enthält, vom Maler Julius Schultz ausgeführt wurde. Die Avcrsscitcn dieser Teppiche zeigen in stilvoller Umrahmung schwebende Genien, welche einer seits „den Ruhm", andererseits „die Liebe" darstcllen. Der Erstere reicht dem einziehenden Heldcnkaiser mit dem Ausdruck freudiger Begeisterung den Lorbeer, der Genius der Liebe schwingt jubelnd die Fcsttagsfackcl und bietet dem kaiserlichen Herrn einen Kornblumenstrauß dar, während dem Schoßgcwand der jungfräulichen Gestalt den Pfad bestreuende Rosen entfallen. Die Gedanken, welche die Darstellungen beleben, finden in den bcistehcndcn Unter schriften: „Ruhm Dein Leben", „Liebe Dein Lohn", be redten Ausdruck. An den Sockelflächen, der Durchfahrt rplatz. 1 Pf, irriöre Harke. 0 Pf. Jns«at« bis Bormittags 11 Uhr angenom- ff - m« mck betrügt b«r Preis für die gespaltene Zeile ll I »der deren Raum IS Pfennige. ff Alleestreckc bei der Kirche, die Männergesangvcreine von Stadt Wien nach der Hauptstraße beim Niedergraben, der Verein ehemaliger Einjährig-Freiwilliger (Allcmannen) vom Belvedere nach der Blockhausgcgend, die dortigen Turnvereine und die Abgeordneten des Turngauverbandes vom Zwingcrgarten auf die Augustusbrücke, die Volks schulen von ihrem Sammelpunkte, der vierten Bürgerschule an der Glacisstraße, nach der Tribüne am Albertplatze, endlich nach dem Schloßplatze vom Zeughausplatz, dem Polytechnikum und der Thierarzneischulc aus die Kunst- gcnossenschaft, der Architekten-Verein, der Kunstgewerbe- Vcrcin, die Kunstakademie, die Kunstgewerbeschulc, die Studirenden der polytechnischen Hochschule und der Thier arzneischule. Zahlreiche Gendarmericposten und Wohl fahrtspolizeibedienstete waren allenthalben zu Aufrechter haltung der Ordnung und zu Freihaltung der Fahrbahnen ausgestellt. Durch Regen beeinträchtigt, mußte sich der festliche Em pfang des Kaisers auf dem Ankunftsperron des schlesischen Bahnhofes etwas mehr beschränken, als dies ursprünglich beabsichtigt war. Außer den sächsischen Offizieren der Reserve und Landwehr und der älteren zum Dienst gestellten militärischen Herren nahmen bereits seit 3 Uhr zahlreiche preußische und fremdländische Offiziere, u. A. aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Oesterreich, Rußland, Schweden und Norwegen, der Schweiz, Spanien, Baiern, Württem berg, Baden und Mecklenburg, ferner die Herren der Ge sandtschaften, der kaiscrl. Oberpostdirektor Geheimer Post- rath Zschüschncr und Obcrpostrath Steinhardt, die obersten Hofchargen, Exzellenzen Ober-Kammerherren v. Gersdorf, Obcrhosmarschall v. Könneritz, Hausmarschall Graf Vitz thum, Oberhofmcister v. Lüttichau und die Minister nuten, während welcher der deutsche Kaiser der Ehren kompagnie entlang schritt, erfolgte die Vorfahrt der Hof-Equipagen. Den stattlichen Wagenzug eröffnete der Wagen der Herren Kreishauptmann von Einsiedel und Polizeipräsident Schwauß, diesem folgte die Dienst- Equipage des Herrn Oberstallmeister von Ehrenstein und vor dem Fürstenzug direkt ritt eine Abtheilung des Gen darmerie-Korps, geführt von Herrn Polizeihauptmann Nchrhoff von Holderbcrg. Die von einem Viergespann gezogene offene Halbchaisc bestiegen unter lautem Hochruf des Publikums Kaiser Wilhelm und König Albert. In den folgenden elf zwcispännigen königlichen Wagen nahmen sodann der Reihe nach Platz: Kronprinz Friedrich Wil helm von Preußen und Prinz Georg von Sachsen; Groß fürst Wladimir von Rußland und Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin; die Prinzen Wilhelm und Friedrich Karl von Preußen; Prinz Albrecht von Preußen und Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg; der Erbgroß- hcrzog von Sachsen-Weimar und der Erbprinz Bernhard von Sachscn-Meiningen-Hildburghausen; die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und Heinrich XIV. von Reuß jüngerer Linie; Prinz Friedrich August von Sachsen nebst Adjutant; Feldmarschall Graf Moltke mit dem General- lieutcnant von Albedill; Graf Lehndorf und Fürst Radzi will, endlich mehrere persönliche Adjutanten der fürstlichen Herren und Offiziere des sächsischen Ehrendienstes, u. A. die Herren Gencrallieutenant von Carlowitz und General- licutenant von Funcke. Hinter den Equipagen bildete eine Sektion berittener Gendarmen den Zugschluß. Als der Kaiser auf den Albertplatz einbog, stimmten die auf der dort amphitheatralisch errichteten Tribüne in Festkleidung mit ihren Lehrern harrenden Kinder, ca. 3500, aus den dortigen höheren Privatschulcn und Volksschulen unter Leitung des Herrn Kantor Gast ein von Herrn Bürgerschullehrer Weber gedichtetes Lied an, welchem die Melodie eines Schumann'schcn Liedes unterlegt war. Während der Kaiser vorüberfuhr, reichte ihm ein Mädchen ein Blumenbouquet, sowie den in Sammet gebundenen Text des eben zum Vortrag gelangenden Liedes; es lautet: So sei gegrüßt viel tausendmal, IlnserS Reiches Krone! Wovl strahlst Du sonst auch diesem Thal Freundlich von dem Throne, Heut' doch schauen wir beglückt Heller noch den Glanz, der hoch Dich schmückt; Sei uns gegrüßt! Wenn Jubelgcüße, schlicht, doch wahr, Brausend Dich umhallen, Gebracht von «roher Kinderschaar, Laß sie Dir gefallen! UN- Tageblatt Amtsblatt für die königliche» mb städtische» Behörde» zn Freiberg »ad Braad BermMsrHicher RedÄtem Juli«» Bras« d» Kreiders. :ctor. dors. »vtag, chr an rdurch md. St. -sh-mm Somabend, sc» 16. Sc-lmber teher. 374. ziemlich ?4^.
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