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Zwönitztaler Anzeiger : 30.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191805308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-05
- Tag1918-05-30
- Monat1918-05
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 30.05.1918
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Zwömhtaler Anzeiger Amts Bla« Anzeiger sürZwönrh,Nre-erzwönihMhnhawe,Lenkers-orf,Dorfchemnitz,Güns-ors un-an-ereOrts^ Donnersstag, den 3V. Mai 1918 43. Jahrg Nr. 79 für -as Königliche Amtsgericht und -ie — skä-tischen Dehör-en zu Zwönitz — Erscheint wöchentlich viermal, am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.- Bezugspreis: Durchuusere Tröger monatlich 80 Psg. frei ins Kaus, durch die Post be- zogenvierleljöhrl.M.2.40. Druck ».Verlag:Buchdruckerei C. Bernhard Oll, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Carl Dernh. Oll, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz, Kühn- haiderstr. 736/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 4814 Leipzig. Anzeigen: Diesechsgespaltene(43mm)Kleinzeileoderderen Raum20Pfg., bei Familienanz., Sammelanz.,tabellar.Sah u.auswärl.Anz. 25 Pfg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Reklamek.u.im am«. Teile 60Ps. Mindestpreis einer Anz. 1 Mk. BeiWiederholungenPreisermätz. «.Vereinbarung. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreitung fällt jede aus Anzeigen gewährte Preisermäßigung weg. 8m Wtltkiitjs. Der Staatssekretär des Kriegsernährnngsamtes von Waldow hat von den Verhandlungen aus der Ukraine günstige Eindrücke heimgebracht. Zur Abbürdung der Kriegslasten fordert der Deutsche Industrie- und Handelstag in einer Er klärung eine Kriegsentschädigung in Geld und Rohstoffen. Generaloberst von Kessel, der Oberbefehlshaber in den Marken und Generaladjutant des Kaisers, ist nach einem Schlaganfall gestorben. Auf eine Bitte um Schutz für die Ostmark hat der Kaiser dem Ostmarkenverein geantwortet: Deutsches Land soll deutscher Art und deutschem Geist erhalten bleiben. Die gesamten Aufkäufe in der Ukraine und der Abtransport nach Deutschland sind nunmehr in die Hände ukrainischer und deutscher Be hörden gelegt worden. Infolge der NohrungSmittelnot kam es in verschiedenen russischen Städten erneut zu ernsten Unruhen. Der Tschechenführer Dr. Kramarsch ist polizei lich auf unbestimmte Zeit aus Prag ausgewiesen worden. Zwischen Italien und England ist ein neuer Ge heimvertrag abgeschlossen worden, der Italiens eventuelle Gebietserweiterungen wesentlich abändert. In Spanien herrscht eine rätselhafte .Krankheit, von der über 30 Prozent der Bevölkerung befallen sind. * Mdtkbtgm i>er Wnsive im Wen. Ter Wm Ses Ims Mmen.—ISWMnM. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 28. Mai 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Am Kemmcl und an der Lys, auf dem Schlachtfclde zu beiden Seiten der Somme und an der Avre haben sich die Artilleriekäinpse gestern morgen verschärft. Zwi schen Voormezecle und Loker stießen wir in die franzö sischen Linien vor und brachten mehr als 300 Gefangene ein. Der Angriff des Deutschen Kronprinzen südlich von Laon führte zu vollem Erfolg. Die dort stehenden eng lischen und französischen Divisionen wurden vollständig geschlagen. Die Armee des Generals von Boehn hat den Chemin des Dames erstürmt. Der langgestreckte Bergrücken, an dem der große Durchbruchsversuch der Franzosen im Frühjahr 1917 zerschellte und den wir aus strategischen Gründen im Herbst vorigen Jahres räumten, ist wieder in unserer Hand. Nach gewaltiger Artillerievorbereitung erzlvang unsere unvergleichliche Infanterie im Morgengrauen zwischen Bauxaillon und Craonne den Uebergang über die Ailettc und drang weiter östlich zwischen Corbenh und der Aisne in die englischen Linien ein. Völlig überrascht leistete die Besatzung der ersten feindlichen Linien meist nur geringen Widerstand. Schon in den frühen Morgenstunden waren Pinon, Chavignon, Fort Malmatson, Courtecon, Cerny, der Winterberg und Craonne, der Killer-Berg und die ausgebauten Werke bei und nördlich von Berrh-wu-Bac erstürmt. Gegen Mittag Ivar unter steten Käinpfen zwischen Bailly und Bcrrh-au-Bac die Aisne erreicht. Bailly wurde genommen. Das Trichterfeld der vorjährigen Frühjahrs- und Herbstkämpse ward in unauf haltsamen Angriffsdrang überwunden. Am Nachmittag ging der Angriff weiter. Zwischen Bauxaillon und Bailly stehen wir auf den Höhen bei Neuville, Laffaux und nördlich von Cond«. Zwischen Bailly und Berry-au-Bac haben wir die Aisne überichrtttsn und den Kampf in das seit 1914 vom Kriege unberührt gebliebene Gebiet hineingetragen. Von den befestigten Waldhöhen auf dem Südufer des Flusses wurde der Feind erneut geworfen. Wir haben zwischen Vatllh und Beaurieux die Höhen hart nördlich von Vesle erreicht. Dio Armes des Generals von Below (Fritz) warf den Feind aus seinen starken Stellungen zwischen Sapigneul und Brimont über den Aisne -Marne-Kanal zurück und erstürmte auf dem Westufer des Kanals die Orte Lormicy, Lauroh und Loidr«. Bisher wurden 15 000 Gefangene gemeldet. Zwischen Maas und Mosel und an der' lothriirgischen Front lebte die Gefechtstätigkeit auf. Vorstöße in die feindliche:: Linien brachten mehr als 150 Gefangen« französischer und amerikanischer Re gimenter ein. Der erste Generalquartiermeister: (WTB.) Ludendorff. * Ak BOnM-W Schons-Reims unterbrochen! Schnelles Vordringen nach Süden. Berlin, 28. Mai, abends. (Amtlich.) In Fortführung unseres Angriffes über die Aisne wurden die Erfolge des gestrigen Tages er weitert. Wir stehen im Kampf um den Abschnitt der Vesle zwischen Soissons und Reims und haben zu beiden Seiten von Fismes das südliche Ufer genommen. (Mit der Ucberschreituug der Vesle bei Fismes ist die wichtige Bahnverbindung Soissons- Reims unterbrochen. Red.) Der Angriff im schnellen Forlschreiten. Die Engländer völlig überrascht. — Die deutschen Verluste gering! IV. Berlin, 28. Mai. Der deutsche Angriff ist in an dauerndem Fortschreiten. Am ersten Sturmtag war be reits 10 Uhr vormittags der Aisne-Kanal an zwei Stellen überschritten, nachdem die gewaltigen Bergstellungen und Befestigungen der Franzosen in kürzester Zeit in glänzen dem Sturmlauf genommen waren. - Der Feind war in keiner Weise auf den Angriff vorbereitet. Die erst kürz lich hier eingesetzten englischen Divisionen waren völlig überrascht. Die Franzose:: hatten nur örtliche Angriffe erwartet. Bereits sind von 6 Divisionen Gefangene ein- gebracht. Darunter zahlreiche Engländer der 50. und 8. englischen Division. Nachdem der steile Winterberg schon 4 Uhr 13 Minunten in deutschen Händen war, wurde der Chemin des Dames von Westen her flankiert. Um 11 Uhr 20 Minuten vormittags Ware:: die deutschen Sturmtrup pen bereits im Besitz der Linie Bauxaillon—Hameret- Ferme — Höhe 151 Soupir — Moussy — Paissh—Bassogne —Craonelle. Um 11 Uhr 20 Minuten vormittags war der Kugelberg und Piller-Berg erstürmt. Wiederum wurden mit erstaunlicher Schnelligkeit die Artillerien nachge zogen und sofort in Stellung gebracht. Bei Cerny war die Straße durch Erdrutsch gesperrt, jedoch nach einer Stunde wieder freigemacht. Die von der Division gemeldete Ge fangenenzahl wächst ständig. Schon sind in größerer Zahl Geschütze gemeldet. Die eigenen Verluste sind gering. Die feindliche Artillerie antwortete stellenweise nach dem deut schen Wirkungsfeuer nicht mehr. Das Wetter an der Kampffront ist im Gegensatz zu den Vorlagen sonnig und ^chön. Erstaunliche Leistungen unserer Truppen. IV. Berlin, 28. Mai. Cerny, Courtecon und die Bovclle- Hochsläche, die berühmten Mittelglieder dos gewaltigen natürlichen Festungswalles des Damenweges, wurden von unserer Infanterie in einem einzigen Anlauf trotz zäher Gegenwehr überrannt. Um diese Leistungen voll zu wür digen, muß man sich der zahllosen, immer wieder mit tage- langer überwältigender Artillerievorbereitung unternom menen erbitterten Massenangriffe erinnern, die die Fran zosen vom April 1917 bis in den Juni hinein unternahmen, ohne daß es ihnen gelang, die zähen Verteidiger vom Nordhange des Chemin des Dames-Rückens hinabzuwerfen. Sie trotzten jedem Ansturm, wiewohl es der Franzose ver mocht hatte, sich zeitweise' auf dem Höhenkamm des Damen weges festzusetzen und sich damit die günstigsten Vorbe dingungen zur Durchführung des Angriffes zu sichern. Jetzt ist der Franzos« auch hier in sorgfältig vorbereitetem örtlichen Gegenangriff von der Höhenkammlinie wieder hinabgefegt. Dem höheren Befehl gehorsam, räumten Ende Oktober unbesiegt die Verteidiger Gon Cerny, Courtecon, der Bovelle-Hochfläch« und von Ailles die berühmt ge wordene:: Stätten, um die der Franzose monatelang unter höchster Aufwendung von Geschützen und Menscheneinsatz rang. Sie wurden jetzt in wenigen Stunden wiederer obert und überschritten. Die Angreifer mußten in einem über einen Kilometer langen Anlauf die Ailette über winden. Ihre sumpfige, teilweise von undurchdringlichem dichten und stachelreichen Buschwerk gesperrte Niederung war zu durchqueren, ehe sie dann den jäh im steilsten Winkel aufsteigenden Nordhang des Chemin Des Dames- Rückens erreichten. Dieser mußte kletternd überwunden werden. Erst dann konnte man dem wohlverschanzten Gegner ins Auge Schauen. Dennoch gelang dank der Ueber- raschung und dem Schwung der Truppen die Erstürmung im ersten Anlauf und mit erstaunlich geringen Vcr lüsten. "Die an dieser Stellung gefangen genommenen Franzosen, Bretonen, Angehörige einer berühmten fran zösischen Hauptdivision, - zuckten, als sie gefragt wurden, wieso sie in solcher Stellung so schnell u. so selbstlos über wältigt werden konnten, nur resigniert die Achseln und ließen die Köpfe hängen, wiewohl sie sich tapfer ge schlagen hatten. Gewaltige Erfolge in wenigen Stunden! Ueber 12 Kilometer am 1. Tag durchstohen. IV. Berlin, 28. Mai. Die am 27. Mai begonnene Schlacht am Chemin des Dames hat in wenigen Stunden zu gewaltigen Erfolgen geführt. Aufs neue haben Fran zosen und mit ihnen englische Divisionen bereits am ersten Sturmtage schwere Niederlagen »erlitten. Die feindliche Berichterstattung wird, wie bisher, auch hier versuchen, den großen deutschen Erfolg herabzumindern und die volle Bedeutungslosigkeit der wichtigen verlorenen Höhen stellungen seststcllen. Welch außerordentliche Wichtigkeit je doch die Franzosen im Jahre 1917 dieser Stellung bei maßen, beweisen die französischen Funksprüche, in denen die Franzosen ihre Erfolge aller Welt verkündeten. Der Ciffelturmbericht spricht am 24. Oktober 1917 von einem glänzenden Sieg und der Eroberung der gewaltigen dent scheu Befestigungen. Er rühmt die Tiefe des Vorstoßes von 3'/s Kilometer. Diesmal erreicht der deutsche Vorstoß am 27. Mai 1918 bereits bis zum Abend des ersten Tages eine Tiefe von weit über 12 Kilometer. Ter Lyoner Funk sprach spricht am 20. Oktober 1917 von der gewaltigen Niederlage, die die kaiserlichen Elitetruppen an: Chemin des Dames erlitten hätten. Am 29. Oktober ergeht er sich in einer langen Schilderung der besetzen Stellung, die von größter Wichtigkeit sei, da der Chemin des Dames das sumpfige Ailettetal beherrsche und die Franzosen über die Straße von Lardon bis in das Gebirge von Laon blicken könnten. Damals schrieb die „Westminster Ga zette": Der französische Sieg bedeutet für die Deutschen eine Niederlage von allergrößter Schwere. Tic deutsche Kraft ist zerschmettert worden. Von allen Seilen wurden Glückwünsche an den Präsidenten der französischen Re publik gesandt und mehrere Generale zu Großoffiziercn Ler Ehrenlegion ernannt. Man darf nunmehr mit Rech: gespannt sein, mit welchen Mitteln die Franzosen die Schwere ihrer neuen gewaltigen Niederlage verheimlichen und der Welt die „völlige Bedeutungslosigkeit des dein schen Sieges" beweisen werden. Was die Gefangenen sagen! Bewunderung für die deutsche Artillerie. vv. Berlin, 28. Mai. Die gefangenen Engländer und Franzosen gebe:: völlige Ueberraschnng zu. Man vcr traute auf die Unbezwinglichkeit der Bergstellungcn. Ein alter Krieger aus der Bretagne nennt das deutsche Schlag feuer das stärkste, das er im Krieg erlebt habe. Ter Mann gehört zu dem bekannten tapferen Bretonenregiment Nr. 19. Er bewundert die Organisation der deutschen Ar tillerie, die in zwei Stunden vollbrachte, wozu die Fran zosen Tage gebraucht hätten. Der Winterburg wurde von der 50. englischen Division verteidigt. Auffallend junge Kerlchen in großer Menge: es ist frischer uneingeübter Ersatz aus dem Mutterlande. Die Offiziere klagen über die Strapazen, der Division. An der Somme fochten sie als Eingreifdivision, dann an den Kemmel „in Ruhe gc steckt", wurden sie nochmals abgemustert, um nun aus ' dem Winterberg völlig zu verbluten. „Das war unser zweiter Ruhetag", sagten die Leute. Bemerkenswert ist die große Anzahl von Verwundeten. Auch die franzö fische 22. Division, die im Abschnitt Ailles-Ccrny-Courtc con überrannt wurde, ist eine solche bekannte Division aus der großen Schlacht. Sie versuchte im März d. I. bei Roye den Vormarsch aufzuhalten, kam aber zu spät, um die Niederlage der 10. Divisicn zu verhindern und wurde in die allgemeine Flucht mit hincingerissen. Daß die Franzosen von der Anwesenheit der Engländer in: Nachbarabschnitt nichts wissen, läßt darauf schließen, daß ihnen diese Tatsache mit Rücksicht auf das gespannte Vcr hältnis von den eigenen Offizieren verheimlicht wurde. Als die Gefangenen hörten, daß die Deutschen schon an der Aisne seien, wurden sie sehr bedrückt.. „O'est toujour» le meme" (das ist immer das gleiche), sagte einer von ihnen. Unter den englischen Gefangenen befinden sich auch amerikanische Aerzte, ein Zeichen für den in: englischen Heer« herrschenden Aerztemangel. VV. Berlin, 28. Mai. Am 27. Mai 2 Uhr morgens setzt« auf der Angriffsfront von Bauxaillon bis westlich Brimont in mehr als 50 Kilometer Breite schlagartig das deutsch« Borbereitungsfeuer ein. Die Artillerie des Gegners, di« auch jetzt noch an keinen Angriff an dieser Stell« glaub«:: wollte, antwortete verhältnismäßig schwach. Bereits zwischen 4 und 5 Uhr vormittags trat die In saniert« zum Sturm an. Wiederum hatte die deutsche Führung auf das von der Entente so beliebte wochen lang« Trommelfeuer verzichtet. Der Uebergang über die
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