»87 L eitage siegen ! Sie mich lieben? M .x.- önen Händen der Geliebten Monate ungemein verändert. Als sie ihren Gatten nach seiner Erklärung so fest und consequent bleiben sah, der sich weder durch heftige^ Ausbrüche ihrer ... . ließ, sondern seine oberste Stellung in jeder Hin sicht behauptete, und das Haus — dadurch doch nicht zu Grunde ging, sondern nur zu gewinnen schien: da begann sie ihr eigenes Leben und Treiben zu sondiren und kam schließlich zu der Ueberzeugung, wenn sie selbst mehr der Sanftmuth und !. Der Erkenntniß folgte all- mälig die Ausführung und bald zeigten sich die ' > viele Männer durch unbegrenzte Gefälligkeit und „Mein Gott! Graut!" „O lassen Sie das, nehmen Sie für einen Augenblick an, Sie wären es nicht! Bei dem An denken an die Selige, die uns beide so unendlich geliebt hat, deren Geist jetzt gewiß mitten unter uns weilt, beschwöre ich Sie: Bertha, lieben Sie mich ein klein wenig?" Das junge Mädchen ljtt entsetzlich; stürmisch wogte der Busen, fest preßte es die Hand auf das Herz, um dessen gewaltiges Klopfen erträglich zu machen, endlich antwortete es erbebend. Da Sie mich so beschwören, da ich bald als Gattin eines Anderen mein Vaterhaus verlasse, bin ich Ihnen die Wahrheit schuldig. — Ja, ich liebe Sie — aus tiefster Seele, von ganzem Herzen, fast von dem Augenblicke an, da Sie unser Haus betraten! Leben Sie wohl!" Sie wollte das Zimmer verlassen, für immer jedes Alleinsein mit dem ge liebten Manne vermeiden; schon hatte sie das Schloß der Thüre ergriffen, um es zu öffnen; aber jetzt schlangen sich Freidank's Arme fest um ihre schlanke Gestalt, zogen sie sanft und unwiderstehlich in das Zimmer zurück, lösten sich, in demselben Augenblick jedoch kniete er vor ihr nieder und ries: „O nun bin ich unendlich glücklich! Jetzt, Bertha, reißt Dich keine Macht aus meinen Armen, Angelika's letzter Wunsch muß in Erfüllung gehen und er wird es! Jetzt fühle ich die Kraft, die meine Glieder durchströmt, Dein Geständniß, theures Mädchen, hat sie erweckt, mich dem frohen glücklichen Leben wiedergegeben! Wohl bist Du Braut, — aber dennoch darfst Du nur meine Gattin werden: dafür werde ich kämpfen und Frau Ahlfeld hatte sich im Laufe der letzten Monate ungemein verändert. Als sie ihren Gatten nach seiner Erklärung so fest und consequent bleiben sah, der sich weder durch heftige Ausbrüche ihrer Launen, noch durch Thränen^oder Schmollen beirren sicht behauptete, und das Haus schien: da begann sie ihr eigenes Leben und Treiben zu sondiren und kam schließlich zu der Ueberzeugung, daß wohl ein viel schöneres Familienleben herrschen könnte, ! ' ' Liebe huldigen würde. Der Erkenntniß folgte all- s _ ' schönsten Resultates Sobald ihr Gatte, der wie so WrWLwUn ich Ihnen, wie es ja auch meine MiMe WchtIst, die letzten Worte Angelika's überreiche." r- Wer^jüftge Manu empfing das Papier, las es WlkMMd^U eWiffen, daß er, um einen Halt zu ^wUnek^stch auf einen Sessel niederlassen mußte. 'WeD^^Mp' sehr blaß geworden und ihr Busen, Mr Ach stürmisch hob und senkte, zeigte die tiefe WeMiM>Wes Innern an. Beide schwiegen; es war so W und feierlich in dem großen Zimmer — ^kur das Dße Lied einer Lerche, die, in den Lüften MH wiegend; wohl vyn Frühlingslust und Liebe sang, Mte lieblich durch das offene Fenster zu ihnen hinein. Z L Wiederum hasteten seine Augen auf dem Papier; jetzt las er laut den Inhalt desselben: Der Geliebten letzter Wunsch. Novelle von Emil Blau. (Schluß.) In wenigen Minuten war sie zurückgekehrt und Wb ihm einen Ring mit den Haaren Angelika's, M so oft an den schönen Händen der Geliebten und jetzt mit tteftr Rührung an seine ^ Wnü es möglich ist, den letzten Wunsch der Sterbenden, seid Einer des Andern werth, und die Liebe Mrd ünö Drei vereinigt halten in Ewigkeit!" ^Die Worte verhallen, wiederum folgte Schweigen. ' " -Wrtha!" begann endlich Freidank, „Sie wissen, Ich -habe Angelika geliebt mit der vollen ernsten Ktaft meines Herzens — sie wird mir ewig heilig ZAd unvergeßlich bleiben. Die erste Liebe kann ich Hhrren nicht weihen; aber ich schwöre es Ihnen bei Wn Andenken an die Selige zu: Auf Erden ist mir «eiüLr so lieb, so theuer, wie Sie! Das empfinde ich bereits seit Monaten und tiefer denn je. O ich fühle die Wahrheit in Angelika's Worten: Nur sie allein aus der ganzen Welt kann und wird Dich glücklich machen! Bertba! ich frage Sie — können WtriWW mm sächsischen Erzähler