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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 30.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186804307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18680430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18680430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1868
- Monat1868-04
- Tag1868-04-30
- Monat1868-04
- Jahr1868
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Großenhainer MtrrhMW- M AMgcklltl. Amtsblatt des Kdnigl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. AH. Donnerstag, den 30. April 1868. Tages nachrichten. Sachsen. Se. Majestät der König ist am 26. April Nachmittags 1 Uhr nach Brandeis gereist. — Die zweite Kammer hat am 27. April bei fortgesetzter Berathung über die südtausitzer Bahn beschlossen: 1) den Bau Großschönau- Warnsdorf, 2) Fortsetzung bis Neukunnersdorf und 3) Fortsetzung bis Sohland. Ferner wurde nach mehrstündiger Debatte einstimmig die Er bauung einer eingleisigen Staatseisenbahn von Aue im Muldenthale aufwärts bis Jagersgrün, sowie gegen 14 Stimmen der Bau einer directen eingleisigen Staatseisenbahn von Chemnitz nach Aue beschlossen und die Regierung ersucht, die Herstellung von Eisenbahnen auf Staatskosten von Schwarzenberg aus a) bis an die Landes grenze bei Johanngeorgenstadt und 6) nach Anna berg im Auge zu behalten. — In einer Abend sitzung am 27. April hat die zweite Kammer den Gesetzentwurf, mehrere Abänderungen der Straf- proceßordnung betreffend, nach den Deputations- Antragen einstimmig angenommen. Am 28. April wurde die Berathung über das Eisenbahndecrer beendigt. Auf Antrag des Abg. Mammen hat die zweite Kammer schließlich zur Verwendung für die beschlossenen Staatseisenbahnbauten 20 Mill. Thaler bewilligt, welche durch eine Anleihe auf gebracht werden sollen. — Der hervorragendste Künstler der deutschen Schaubühne neuerer Zeit, Herr Emil Devrient, wird nach Langem, ruhm reichen Wirken am Dresdner Hoftheater seine Thatigkeit nun beschließen und am 1. Mai in Göthe's unvergleichlichem Schauspiel „Torquato Tasso" vom Publicum Abschied nehmen. Der Andrang zu der Billetbestellung für diese Vor stellung, welche am Montag und Dienstag statt fand, war ein wahrhaft lebensgefährlicher. Die ersten Dienstmänner stellten sich schon am Abend vorher an der Hoftheaterkasse auf und Nachts 3 Uhr waren bereits einige zwanzig versammelt. — Aus Löbau wird gemeldet, daß der Weber Rudolph aus Eybau, welcher wegen Giftmordes zum Tode verurtheilt wurde, von Sr. Maj. dem Könige zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe be gnadigt worden ist. — Am 19. April Abends in der zehnten Stunde versuchte der 25 Jahre alte ledige Gutsbesitzer Bohne in Wickersham die von ihm schwangere, bei einem anderen Gutsbesitzer dienende Wilhelmine Hermann aus Nauenhain in einem Teiche zu ertranken, indem er dieselbe zu einem Spaziergange ausforderte, an einen Teich geleitete und sie kopfüber in denselben stürzte. Bohne stieß die Hermann, welche sich zu retten versuchte, immer wieder mit den Füßen zurück, und nur durch ihr fortgesetztes Schreien wurde Bohne endlich von seinem Vorhaben abzustehen genöthigt und sie dadurch gerettet. Bohne ist am 21. dem Gerichtsamt Geithain überliefert worden. Preußen. Das Zollparlament ist am 27. April Nachmittags ^2 Uhr von Sr. Maj. dem Könige mit einer Thronrede eröffnet worden. — Am 28. April wurde der Präsident des norddeutschen Reichstags, vi. Simson, auch zum Präsidenten des Zollparlaments gewählt. Derselbe nahm die Wahl an und versprach, mit allen Kräften für den gedeihlichen Fortgang des Zollparlamentes wirken zu wollen, das schon durch sein Dasein den vollgiltigen Beweis von der Stärke und Unantastbarkeit des heiligen Bandes abgebe, das trotz aller Verschiedenheit seiner Stammesunter- schiede unser deutsches Volk umschlinge. Zum ersten Vicepräsidenten wurde Fürst v. Hohenlohe, zum zweiten Herzog v. Ujest gewählt. — Der Reichstag hat sich am 25. April auf längere Zeit vertagt; doch liegt eine auch in die Session des Zollparlaments fallende Reichstagssitzung nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit. — Die Be urlaubungen bei der Armee sollen sich auf etwa 10—13,000 Mann belaufen. Hauptsächlich seien es finanzielle Rücksichten, die diese Reduktion be wirkten; doch fasse man allseitig diese Maßregel als eine äußerst friedliche auf. Kobnrg - Gotha. Der Landtag bewilligte eine Staatsanleihe im Betrage von 850,000 Thlr. für Militarbedürfnisse und für eine Eisenbahn von Gotha nach Leinefelde. Frankreich. Die Thronrede des Königs von Preußen bei Eröffnung des Zollpartaments wird von den Pariser Zeitungen sehr günstig beurtheilt. — Die Journale constatiren den guten Empfang, welcher dem Kronprinzen von Preußen in Turin zu Theil wurde, und die kalte Aufnahme des Prinzen Napoleon daselbst. — In der Budget commission des gesetzgebenden Körpers wurde der Regierung am 27. April schlechte Finanzwirth- schaft vorgeworfen; namentlich verstimmend wirkte die Handhabung der Pariser Finanzverwaltung. Mehrere Mitglieder der Majorität beabsichtigen den Antrag einzubringen, daß der Pariser Ge- meinderath nicht ernannt, sondern erwählt werde. England. Der Regierung zugegangenen Be richten zufolge hat die britische Armee in Abes-
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