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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188507225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850722
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-22
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1885
- Autor
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ravt ° 7 Uhr., ach dem Hjll 8igv?1 itt bs«AU s deute 8»2 r Vster, nöant r. L NkISf, uttsu lterlsszei^ 1885. j tlittvocii cbau8e, 8 statt 6Ig6. Sott unska^ Zuli 1885^ er und Fiet ,ter Paulig Sie Ewiglkit , ies Freuckij erw. HM i 1885. hied nach!« guter Fel«! iagen. n sch und A, Dienstag h ^6Ig6. ,r verschikd i rd. BrctichnkV nige. chem MW 8 Uhr «Ml 4»1It>eI«s allen Brck» ,en Nachnk Juli M rma««m Zmittag Hl i der Lick je unserer tiq llen unsmi Erscheint jeden Wochentag Abend» y,7 Uhr für den A andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., I" * * zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und einnunatlich 75 Pf. deren Raum 38. Jahrgang- Mittwoch, dt» 22. und Tllgeöllltt. Amtsblatt für die kömglichen mü> städtischen Behörden zn Freiberg« «---»MM, RE«: 2-n°- 1885. WM und beträgt der Hs. , I : — Ich bin ei» Lind der Serge — Nicht wie der Hirtenknab Aufjubelnd mit der Lerche von Lergeshöh' hinab Schaut durch die klaren Lüste Weit in die Welt hinein, Tief in der Thaler Grüfte, Im goldnrn Sonnenschein; Sie schmausen, ich muli saften, Zum Hunger karges Lrot, Lud wen» sie schwelgend rasten, Umlauert mich der Tod; Ob ein, ob ans ich fahre, Auf jedem Tritt und Schritt Geht er mit feiner Lahre Mir stets zu Seiten mit. — Mergmannskind. Von Herma«« Barth. Nicht so ein Lind der Serge Steig' ich zu Sergen ans — Hinein ins Leich der Zwerge Lerginncu geht mein Laus, Tief in der Erde Schächten Leim Grubeulicht allein In grausen Mitternächten Zn graben ins Gestein; Da trat, wie Sterugekimmer Von Lichtlein rings umkreist, Im blanken Lilberschimmer Zu mir der Lerge Geist ; Sein Wort war sanftes Flöten Wie Nachtigallensang, Ler stillen Abeudröthen Letglöckleius Zauberklang: Mit Schlägel und mit Lise« Und mit des Pulvers Lrast Die Ader aufzureißeu, Vie Llut des Lebens schafft, Zu aller Welt Getriebe In aller Welt Verkehr Das mächtigste Geschiebe, Neich' Erz, die Menge schwer. „Nicht kümm're dich der Neichen verlockend Asterglück, Den üpp'geu Lluthenzwelge« Lleibt oft die /rächt zurück, Wo Unkraut viel zu roten Will nicht die Saat gedeih», Die uns die Himmelsboten Auf diese Lrde streuu; Wohl dacht' ich oft, wie viele Sind btfstr dran, als ich, Wenn in der Arbeit Schwule Der Groll mriu Herz beschlich, Sie leben ohne Sorgen In Lust und Freuden hm So hente und so morgen Und haben deu Gewinn; „Frohsinn bei wenig Habe, Lin gottergeb nes Herz Nicht zittern- vor dem Grabe Gefaßt in jedem Schmerz, Nach Tages Last und Plage Liu sanfter Schlaf zur Nacht Hält allem Glück die wage Der eitlen Lrdeupracht. „Mit Gott fahr' ein zur Grube, Mit Gott fahr' wieder aus, Lehr' heim zur niedren Stube In s kleine Lergmannshaus; Hast Du die Deinen wieder Wohlauf und froh gesinnt, Laß' dich bei ihnen nieder Du braves Lergmannskind!" Lo sprach der Lergesalte Mit freundlichem Gesicht — Ich aber fuhr zur Halde Hinaus ins Morgenlicht; Nosig die Wolken glühten, Da hat mich's warm ersaßt: „Lin jeder Stand hat Frieden Lin jeder seine Last!" So will ich dtnu verfahren Getreulich meine Schicht, Lis in den Greisenjahren Die Lrast dazu gebricht; Lergsertig daun geworden Im schweren Dienst der Zeit, Komm ich auch ohne Orden In s Neich der Herrlichkeit! ü 1885. hke und K Liebe bei da cs, Schwit- rvhr.Ach hsten Dan! l innigste« NMer in Mühe und -rabe gespw «erg, D e Rümi k. e der Lick Herzlichen Ä iid Mutter! nebst Kind isches. lb ! 7«a — -4 7i0 710 !: -s- 19,- r: 4- 12,« « « Zeilag Die Geschäftslage Englands. I Das neue englische Ministerium hat die Einsetzung einer Dinglichen Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Dchäftlichen Niedergangs in England veranlaßt, lieber In bedeutenden Umfang der geschäftlichen Krisis sind sich le Parteien einig, nicht aber über die Ursachen derselben ld über die Mittel zur Abhilfe gehen die Meinungen erst Icht auseinander. Die deutschen geschäftlichen Zustände Iben gerade in neuester Zeit eine so unverkennbare Aehn- lhkeit mit den englischen erhalten, daß uns diese Ausein- Idersctzungen nicht gleichgiltig lassen können. Auch bei Is schwindet der Mittelstand mehr und mehr, so daß dem Ligen Reichthum die versorgungsbedürftige Armuth fast Ibermittelt gegenübersteht; auch bei uns erdrückt die Massenfabrikation das kleine Handwerk, der Großhandel In kleinen Zwischenhandel; auch bei uns vermindert sich vtz der vermehrten Produktion der geschäftliche Nutzen Ihr und mehr; auch bei uns kann der Kapitalist bei derer Anlage nur noch sehr niedrige Renten erzielen, r kleine Industrielle aber trotzdem nur schwer Kredit er nten ; auch bei uns herrschen über Währungs- und Zoll- agen die widersprechendsten Ansichten. Es läßt sich sogar annehmen, daß die von dem Mar is Salisbury eingesetzte Enquete-Kommission als Heil- utel für die Nothlage der Industrie und der Landwrrth- aft eine Schutzzollpolitik nach deutschem Muster Vor lagen wird. Um so beachtenswerther ist das gegentheilige nheil eines hervorragenden englischen Gemäßigt-Liberalen wr die jetzige Geschäftslage seines Landes. Mr. Göschen, I langjährige Vertreter eines Londoner Wahlkreises, der Itz seiner entschieden liberalen Gesinnung sich von dem winet Gladstone lossagte, als es sich mehr und mehr den Malen zuneigte und außerdem bei einer fehlerhaften aus- irügen Politik eigensinnig beharrte, ist ein besonderer trtrauensmann der englischen Industriellen. Von der Indelskammer in Manchester vor Kurzem eingeladen, ein machten über die jetzige Geschäftslage abzugeben, erörterte diesen Gegenstand m einem Vortrage, dem wir folgende Ansätze entlehnen: „Was der jetzigen Krisis ein beson- les Gepräge aufdrückt, ist das billige Kapital bei niedri- Preisen ohne Spekulation, der geringe Werth des Roh materials ohne entsprechenden Nutzen für Industrie und Handel. Trotzdem die geschäftlichen Umsätze sich nicht ver ringerten, ist der jährliche Nutzen der Eisenindustrie von 7 auf 3 Millionen, in der Grubenindustrie von 14 auf 7 Millionen Pfund Sterling gesunken, und in den meisten anderen industriellen Zweigen dürfte eine entsprechende Verminderung leicht nachzuweisen sein. Dieses ist aber nicht nur in England der Fall; die Krisis ist eine universelle und ihre Ursachen sind nicht leicht zu er gründen. Ebenso ist es ein eitles Unterfangen, ihr mit gesetzlichen Maßregeln und ähnlichem Flickwerk ab helfen zu wollen. Die Ursachen sind theils von dauernder, theils von vorübergehender Natur und Wirkung. In erster Linie hat sich das Kapital in der ganzen Welt gewaltig vermehrt und zwar nicht allein im Umfang, sondern auch in der Leistungsfähigkeit, durch Vervollkommnung der Ma schinen, der Verkehrsmittel und des Systems, welches überall die geringsten Ersparnisse sammelt und diese kleinen Tropfen zu einer treibenden Kraft zusammensließen läßt. Eine fernere Ursache finden wir in der Unterdrückung der Mittel männer und in dem Wegfall der Zwifchcnprofite. Eine Reihe schlechter Ernten dürfen wir hoffentlich zu den vor übergehenden Ursachen zählen. Wie ungeheuer groß aber dieser Einfluß auf alle Geschäfte sein muß, erhellt aus dem Umstand, daß selbst in dem hervorragend industriellen Eng land das jährliche Einkommen des Landbaues auf 140 Mill. Pfund Sterling geschätzt wird gegen nur drei in der Eisen branche. Für den Rückgang der letzteren ließen sich ebenfalls vorübergehende Ursachen anführen, z. B. die Reaktion, welche in den Vereinigten Staaten auf die Ueber- treibung der Eisenbahnbauten gefolgt ist." Die von anderen Staaten eingeschlagene Schutzzollpolitik zählt Göschen mit zu den Ursachen der geschäftlichen Noth lage Englands, ohne zu entscheiden, ob er diesen Nachtheil für einen dauernden erachtet. Große Wichtigkeit legt er ferner der Währungsfrage bei und sagt: „Man meint, die Silberfrage berühre England weniger, da es ein Kreditoren- und Goldwährungs-Land sei, aber sein Handel wird ebenfalls zu leiden haben von den ernstlichen Störungen welche in andern Ländern durch das Verhältniß zwischen den beiden Metallen eintreten können; für Indien fei aber diese Frage sogar von ernster Wichtigkeit. Unbestritten ist daß sich die Goldproduktion vermindert und zugleich die Verwendung dieses Metalls durch Demonetisirung des anderen vermehrt hat; femer, daß Beziehungen zwischen dem Währungsmetall und den Waarenpreffen besteben müssen. Unbestritten ist femer, daß diese letzteren auf der ganzen Linie gefallen sind, also gerade Dasjenige emgetreten ist, was als nothwendiges Resultat der beiden ersten That- sachen in die Augen springen müßte. Man wirft ein, daß Kreditinstrumente das Metall mehr als früher ersetzt haben und daß beim Gold die Verminderung der Jahres produkte im Vergleich zu dem großen und unverwüstlichen Vorrath eine geringfügige sei. Dennoch ist es sicher, daß wenn die Beziehungen zwischen Gold und Waaren- preisen zugegeben werden, man ebenfalls zugeben muß, daß dieses einer der Faktoren sei. Weil dies so ist, wird jeder Geschäftsmann gut thun, sich mit einem niedrigeren Preisniveau, welches dasjenige der Zukunft sein wird, vertraut zu machen und sich demselben bestmöglichst anzu passen. In Bezug auf die vielbehauptete Ueberproduktion ist zu unterscheiden zwischen dem, was die Natur spendet und dem, was der Mensch schafft. Es giebt Leute genug, die auch das erstere, eine gute Ernte, für die Quelle alles Unheils erklären. Sie ist unter allen Umständen das Gegentheil, aber Derjenige, der zufällig Einbuße erleidet, übersieht leicht von seinem persönlichen Standpunkt aus den des Gemeinwohls. Die Frage ist in Bezug auf alle Er zeugnisse die: hat man dieselben unbenützt verfaulen lassen oder hat man sie konsumirt? Nehmen wir den schlimmsten Fall, den Handel mit Zucker, bei dem die Weyllagen am lautesten waren. An Zucker' hat England in den letzten zehn Zähren zehn Millionen Tonnen unportirt, und eben so viel, Abzug eines geringfügigen Vorraths, hat es verzehrt und das Volk, das den Zucker konsumirte, befand stch um so vwl besser dabei. Dasselbe gilt für Kaffee, Thee :c^, auch für Baumwolle und alles Andere. Einzelne, gewonnen"" haben verloren, die Gesammtheit hat n zweifelt selbst, daß dieser Nutzen den Kon- M gute ka^ weil trotz aller Bemühungen werden konn^ überflüssige Zwischenhandel nicht beseitigt nötlüa dnü aber schon deshalb dringend ) g, daß der Vorthell des billigeren Einkaufs aller.
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