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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185408238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-08
- Tag1854-08-23
- Monat1854-08
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.08.1854
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Mittwoch, den 23. August Mo., 195 ahe bei ertheilt mmer, sos, vermiech ichtcn konnte. Das Wasser befreite ihn davon und gab ihn dlern Handthierungcn hin, während er früher selbst die Ma- chinc gewesen war. Vom kleinen Hause gcht's bald zum Pa- äste. Bald auch mußte das Wasser die großartigen Triebwerke er Spinnereien und anderer Fabriken bewegen. Mühsam hatte püher der Mensch auch diese Arbeiten verrichten müssen. Un- mg. Nr. 45 cn Jahü ilterin et Rittergal Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 'S Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur di» Nachmittags S Uhr für die nachsterscheinendc Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. uch mit and Ach und Wag ist vom sehen. T parterre. m. Linse«. m. Weitz- Nähe iitz schlagetuÄ i kann m rer Gott- gleicher gewebt, theurer war die Kleidung; jetzt liefert die Kraft des Wassers schönere und billigere Stoffe in ungleich kürzerer ! Zeit. Auch der Aermste vermochte nun seinen schmucken Sonn« tagsrock und ein dauerhaftes Arbeitskleid zu erwerben. Das Wasser hatte den Dürftigen gekleidet, hatte ihm einen bessern Schutz gegen feindliche Witterung gegeben, hatte somit den Ge- sfundheitszustand des arbeitenden Volks wohlthätig verbessert. Mroßartiger und mannichfaltiger konnte die Weberei betrieben Dverden, erfindungsreicher ward der Mensch. Jede neue Messe Mrachte neue Stoffe, neue Muster. Die Mode vertrieb die Na- Wonaltracht, welche den Menschen so leicht auf niederer Stufe Uder Bildung erhält, ihn fester am Alten hängen läßt und ihn Womit schwerfälliger macht im Auffassen des Neuen. Die alten kostbaren, goldverbrämten Tuchmäntel unserer Frauen vererbten »gleichsam durch ihr altes Herkommen auch alle Tugenden und »alle Fehler der Mütter auf die Töchter. Die alten Röcke der »Väter thaten Dasselbe bei den Söhnen; denn es war ja ein kostbares Erbstück, das man nicht so leicht wieder erwarb. Wie sbcr das Wasser. „Sei mein Knecht!" sprach der Mensch zum Wasser und s gehorchte dem Willen des Herrschers. Wie der Hund oder 8sel im TrittraLe, zwang das Wasser den einfachen Mechanis- nus der Mühle, das Getreide zum Mehl zu zermalmen. Müh- äm hatte cs früher die Hausfrau mit ihrer Handmühle thun missen. Bald auch übernahm das Wasser in der Mühle das Zermalmen der Oelfrucht, das Zerstampfen der Erze, das Zer sägen der Stämme zu Bretern, der Lohe u. s. w.; mühsame Arbeiten, welche einst nur der kräftige Arm des Menschen ver- rr, im i allen m ht ein II en Fam Zehandlr Auskm lattes. Das Wasser im Menschendienst. Wir haben früher in diesen Blättern Las Wasser in einer leihe von Naturbildern betrachtet in seiner Herrschaft über den Henschen. Betrachten wir jetzt die Herrschaft des Menschen d ein Hn erfährt ml -s. 1854. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. fein ist jetzt der Rock des Bauers und des armen Proletariers I gegen die frühere Zeit! Mit Staunen betrachtet er jetzt in alten I Raritätenkammern die groben Stoffe der Großen aus alter I Zeit, wo noch die Kaiserstöchtcr und Rittersräulein mit eigener I Hand ihre groben Gewänder am Wcbstuhle fertigten. Er sollte 1 sich jetzt ein Fürst dünken gegen jene Zeit. Der Reichere klei- I det fich jetzt in Sammet und Seite, und es gab einst eine Zeit, I wo ein König von Frankreich sich ein Paar seidene Strümpfe I für eine große Vorstellung bei Hofe von einem seiner Unter- I thanen borgte. Eine That erzeugt die andere, wie der Stoß I eines Körpers immer einen andern in Bewegung setzt. Groß- I artiger mußte der größere Verbrauch von Kleidern auf Leni Ackerbau wirken. Ausgedehnter wurde der Anbau von Flachs und Hanf, in ferner» Gegenden die Cultur der Baumwollen staude. Damit wurde auch in rohern Völkern ein größerer Gewerbfleiß geweckt, wie es die Geschichte bei dem armen Fellah AcgyptenS, freilich leider unter der drückenden Fessel eines Mo- I Hamed-Ali, sah, welcher sich den Handel mit Baumwolle so tyrannisch allein zueignete. Ferne Welttheile wurden bevölkert. Schon erzeugt Australien durch seine der Schafzucht so günstig gen Weiden eine Fülle von Wolle, welche bereits mächtig auf die Märkte Europas einwirkt. Der Knecht, welchen sich der herrische Mensch in dem Wasser zu erziehen gedachte, war un vermerkt sein großer Wohlthäter geworden, der sich ihm allmä- j lig unentbehrlich gemacht hat. I Wir sprechen nicht vom Wasser der Haushaltung, denn cs I könnte das nur eine weitere Ausführung des schon bei den I Quellen Gesagten sein. Wir brauchen nur an diese nächste I praktische Seite zu erinnern, um sofort in dem Leser eine Reihe I von eigenen Betrachtungen über das Wasser wachzurufen. V Innig hieran schließt sich die fernere Bedeutung des ftaglichen I Elements in den Gewerben. Zwei für die Cutturgeschichte des I Menschen außerordentlich wichtig gewordene Industriezweige W sesseln unsern Blick zunächst. Es find Bierbrauerei und Brannt- I Weinbrennerei. Beide, mit der Ackerwirthschaft meist verbunden, I waren von jeher ein bedeutender Hebel für den vernünftigen » Ackerbau, durch welchen die Viehzucht noch inniger an die Land- I wirthschaft gekettet wurde. Es ist so schön, wenn nichts verlo- I ren geht, denn die Natur läßt ja auch aus dem Dünger wieher I - ! t!
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