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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188209281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820928
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-28
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.09.1882
- Autor
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und Tageblatt. Amtsblatt für die kölliglicht» M städtischen Behörde« zu Freiberg und Braud. Ber«M>«Mcher IledM« 3«liu» Bra» i« Freiberg. n > St. ——— > I Erscheint jeden Wochentag Abend« s Uhr fLr be« — Inserate »erden bis Vormittag« 11 Uhr angenom- 226»! Dumersta«, den 28. Sc-tcmbcr. 1888. Einladung z«m Abonnement. Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf den „Areiberger Anzeiger und Tageblatt" pro viertes Quartal 1882 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf das Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, den Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Uebersichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung. Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depesche». — Unsere lokalen Nachrichten beschränken sich nicht nur auf die täglichen Vorkommnisse, sondern beschäftigen sich auch mit städtischen Fragen und mit den vielen in unserer Stadt bestehenden Vereinen. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und amtshauptmannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, und werden dieselben, je nach ihrem Interesse für die Oeffentlichkeit, in größerem oder geringerem Umfange geliefert. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur ge diegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. Der wird auch ferner die Obst- und Gartenbau-Zeitung beigeqeben; ebenso werden die Preisräthsel fortgesetzt. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten entgegen, außerdem folgende Ausgabestellen: In Freiberg : die Rinnengasse 96^, Meistnergasse, Annabergerstratze, » Ecke der äußeren Bahnhofstraße, (früher Neuber L Engclschall Nachf.), Erbischestratze, ir Obermarkt, Vt>e»«»»r8t<»iLi>«»,Weiugasse und kleine Borugasse, r>. HV Reugasse. r. .. Auswärts: Lm»., Kaufmann in Erbisdorf, für Brand, Erbisdorf, Linda, St. Michaelis, lkcknsrck SntL8«li, Einnehmer in Oberlangeuau, für Ober- u. Niederlangenau u. Kleinharlmannsdorf, Hotsvlivr, Gemeindevorstand in Halsbrücke, für Halsbrücke, ConradSdorf, Krummenhennersdorf, Sand und Tuttendorf, Schnittwaarenhändler in Längs Hennersdorf, für Langhennersdorf und Seifersdorf, Köln»«, Restaurateur in Weißens born, für Weißenborn. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt . Die preußischen Mgeordnetemvahlen. Die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause, welche im Laufe des Monats Oktober zu vollziehen sind, verur sachen nicht die Aufregung, die im vergangenen Jahre bei der Reichstagswahl einen großen Theil der Wähler ent flammte. Der bittere Nachgeschmack, den die damalige wüste Agitation bei Vielen hinterließ, wie der natürliche Rückschlag nach solcher Bewegung mögen gleichmäßig dazu beigetragen haben, dem jetzigen Wahlkampfe eine gegen den vorjährigen völlig veränderte Physiognomie zu geben. Aber in seinem Resultat wird er von dem vorjährigen insofern wohl wenig abweichen, als auch diesmal aller Voraussicht nach die Linke erheblich gestärkt werden dürfte; nur daß diesmal wahrscheinlich nicht die Mittelparteien, sondern, den veränderten Verhältnissen im Abgeordnetenhause ent sprechend, die Konservativen die Kosten zu bezahlen haben werden. Es läßt sich gar nicht leugnen, die Aussichten sind sehr ungünstig sowohl für die Regierung wie für die Kon servativen. Der Ursachen hierzu giebt es mancherlei. Im Ganzen genommen ist noch selten so viel Ungeschick in einem Wahlkampfe bethätigt worden, wie es diesmal auf der rechten Seite geschah. Daß kein Regierungs-Programm vorlag, aus dem man klar und deutlich ersehen konnte, was denn eigentlich die Regierung beabsichtige und worauf sie ihr Augenmerk zunächst richten wolle, machte von vorn herein die Stellung aller Derjenigen, welche die Regierung zu unterstützen bereit waren, unklar und verworren. Das bekannte Ungeschick der Offiziösen, das nachgerade schon sprichwörtlich geworden, stieg sogar bis zum Unbegreiflichen. Anstatt eine cinmüthige, klare und Jedermann verständliche Haltung anzunchmen, widersprachen die Federn, welche die Regierung in der Presse vertreten, einander fortwährend und ließen sich zuweilen zu recht bedenklichen Behaup tungen verführen, deren Unrichtigkeit nachzuweisen den Gegnern sehr leicht wurde. Um aber das Maß des Un geschicks voll zu machen, brachte schließlich die Provinzial- Korrespondenz nach langathmigen theoretischen Erörte rungen über Steuerfragen, welche in ein solches Blatt gar nicht gehören, einen Artikel, der so zu sagen alles das auf den Kopf stellte, was man bisher als die Absicht der Staatsregicrung in Bezug auf die Steuerreform ansah und der im offenen Widerspruche zu dem stand, was der Reichskanzler selbst als das Ziel seiner Steuerpolitik be zeichnet hatte. Die konservativen Blätter waren damals so konsternirt von der Haltung des offiziösen Blattes, daß sie acht Tage lang nicht recht wußten, was sie zu dieser Schwenkung sagen sollten — bis dann die nächste Nummer des offi ziösen Organs die Auffassung, die sein Artikel allenthalben gefunden hatte und finden mußte, als auf „Miß verständnissen" beruhend darstcllte. Das war nun aller dings eine Ausflucht, aber keine gute; selbst wenn sie's gewesen wäre, hätte man damit den Schaden nicht wieder gut machen können, welcher der konservativen Sache daraus erwuchs, daß solche Mißverständnisse überhaupt möglich gewesen waren. Wenn die Konservativen nach solchen Unbegreiflichkeiten etwas unsicher in ihrer Haltung wur den und den Boden unter ihren Füßen wanken fühlten, so daß die Festigkeit ihrer Haltung darunter litt, so ist ihnen dies gar nicht zu verargen. Zu diesen Fehlern der Regierung kam dann freilich noch ein Mangel der konservativen Partei selbst, welcher auf die Wahlresultate Einfluß haben muß. Es fehlt dieser Partei augenscheinlich an Männern, welche sowohl vermöge ihrer äußeren Stellung wie vermöge ihrer Be gabung im Stande wären, die Leitung der Partei an sich zu nehmen und nach klar erkennbaren Gesichtspunkten zu führen. Wir wollen nicht behaupten, daß die Kon servativen nicht ebenso begabte Männer in ihren Reihen zählen wie die Liberalen; aber die besonders hervor ragenden Köpfe kommen nicht hinreichend zur Geltung. Geschickte Agitatoren hat die Partei ja neuerdings wenig stens einige gewonnen, an Führern aber fehlt cs ihr und gerade diese sind unbedingt nothwendig, wenn die Organi sation nicht völlig in die Brüche gehen soll. Wie empfindlich dieser Mangel an Führern ist, kann man einestheils aus der Unklarheit und der Verschiedenheit der Ansichten ersehen, welche innerhalb der Partei selbst herrschen — man denke nur an die mannigfachen An sichten, welche zum Beispiel über die Wege zur Hebung des Handwerks geäußert worden sind — andcrnthcils aber auch an der Gedanken-Armuth, welche die konservative Presse aufweist. Sie lebt fast ausschließlich nur von den Ideen des Reichskanzlers; ihre geistige Selbständigkeit sich zu wahren, hat sie in sehr untergeordnetem Maße vermocht. Wenn sonach, trotz der für ihre Bestrebungen nicht ungünstigen Zeit, die Konservativen bei den bevorstehenden Wahlen keine größere Erfolge aufzuweisen haben werden, so mag sich die Regierung nicht wundern. Es müßte bei den obwaltenden Umständen seltsam zugehen, wenn die Partei viel Boden gewinnen sollte. Tagesschau. Freiberg, den 27. Septbr Die innere Lage des deutsche» Reiches charakterisirt sich im Allgemeinen noch immer durch den Mangel an wichtigeren Ereignissen; die Sommcrstille ist allmählich in eine Herbststille übergegangcn und letztere dürfte erst durch die preußischen Landtaqswahlen ihr Ende erreichen. — Die deutsche Kaiserin ist gestern früh wohlbehalten in Baden-Baden eingetroffen. — Die Berliner Stadt- verordneten-Vcrsammlung trat gestern Nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, die einen sehr erregten Verlauf nahm. Den einzigen Gegenstand der Tagesordnung bildete die Vorlage des Magistrats betreffs des Resultates der über Erlaß einer Gesetzcsnovelle zur Städtcordnung mit den Staatsbehörden gepflogenen Verhandlungen. Die Stadtverordneten Horwitz, Naß, Ludwig, Löwe, Büchtemann, Naumann und Karsten griffen die Regierung auf das Heftigste an und bezeichneten die Auflösung des Kollegiums als einen Schlag gegen die Selbstverwaltung, als eine Strafmaßrcgel. Anstatt unbe rechtigter Weise den Auflösungsparagraphen der Städte-- ordnung anzuwendcn, hätte die Neuordnung der Kommunal- vcrhältnissc unter Emanirung einer Gesetzesnovelle allmählich geschehen können. Die Versammlung nahm schließlich eine Dankrcsolution an den Magistrat an. Letzterer hat sich dahin schlüssig gemacht, daß die neuen Wahlbezirke möglichst abgerundet sein und annähernd die gleiche Wählerzahl haben sollen, daß aber die historischen Stadtthcile und die Stadtbezirkeinthcilung möglichst zu wahren sei. Eine Sub kommission wurde schließlich beauftragt, auf Grund früherer
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