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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.12.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185712033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18571203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18571203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-12
- Tag1857-12-03
- Monat1857-12
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.12.1857
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Erscheint schm Wochentag früh S Uhr. Inserate wer den bi« Nachmittag« z Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger UNd gespaltene Zeile" oder deren Raum mit S X Tageblatt. * ° 281. Donnerstag, Len 3. Dccen.ber. 1857. Tagesgeschichic. Freiberg. Im Monat November d. I. hat Lie hiesige . Leihanstalt auf 353 Pfänder 78-4 Thlr. 20 Ngr. ausgcliehen und für 761 eingclöste Pfänder 1642 Thlr. zurück erhalten. Freiberg, 30. Novbr. Der vorgestern versammelte — ! viel zahlreicher als gewöhnlich — Freiberger land wirth- schastliche Verein, insbesondere veranlaßt durch den eben ! so interessanten als anregenden und ermuthigendcn Vortrag des s Hrn. Bergrath Breithaupt über Erfahrungen in der erzgebir- f gischen Obstkultur, richtete seine Aufmerksamkeit auf die Obst- ! baumschule Hrn. Heyncls in Mulda, einen Zweig der erzge- birgischen Landwirthschaft, der dem unermüdlichen und aus- opfernden Fleiße desselben zum lebhaftesten Danke verpflichtet ist: einstimmig ward deshalb auch diesem Manne eine Prämie zum Zwecke sowohl der Anerkennung als der Aufmunterung zuer kannt. Und ein öffentliches Blatt darf es für seine Pflicht an- ! sehen, solch' verdienstliches Wirken zur Kcnntniß auch des grö- !! ßcren Publikums zu bringen. Aus einer völlig sicheren Quelle theilcn wir deshalb Folgendes hier mit. Die Baumschule Hrn. > Heynelö, ein Areal von 1'/^ Scheffeln Land umfassend, ward im Jahre 1854 an einer sehr glücklich gewählten Stelle angelegt; alle nur irgend disponiblen Geldmittel — selbst Entbehrung war damit verbunden — wurden auf Erweiterung und Pflege derselben verwendet. Die Baumschule enthält zur Zeit 1) 1500 Stück zweijährige, 800 Stück dreijährige und 200 Stück vier jährige veredelte Stämme; 2) 1100 Stück anderweitc Stämme, i die 'theilS 1858, theils 1859 ihre Veredlung erhalten sollen. Diese jungen Bäume, in ihrer Mehrzahl Aepfel- und Birnbäume, repräsentiren 50 Sorten Aepfel und 35 Sorten Birnen. Ist ! nun auch von Jahr zu Jahr durch Verkauf der Ertrag in Etwas gestiegen, so ist es doch sehr zweifelhaft, ob die Mittel ! des so strebsamen und fleißigen aber unbemittelten Mannes aus reichen werden, um das Ganze aufrecht zu erhalten, wenn man ihm nicht kräftiger und mit größerer Anerkennung unter die ! Arme greift. Und woher sollte zuletzt der Muth noch kommen, zumal bei einem Manne, dem körperliche Leiden jeden Schritt und Tritt erschweren? Die Aufrechterhaltung von Hrn. Heynels ' Baumschule ist aber um so mehr zu wünschen, weil sie dem crz- ' gebirgischen Landwirthe Gelegenheit darbietet, namentlich solche j junge Obsibäume anzukaufen, die an das rauhe Klima gewöhnt " sind. Schließlich sei noch bemerkt, daß in dieser Obstbaumschule ganz besonders auch auf sehr tragfähige Sorten Rücksicht ge nommen ist, ein Verfahren, was der Einsicht des Unternehmers - ebenfalls ein sehr vorthcilhaftes Zeugniß ausstellt. Mögen Liese Worte dazu beitragen Laß die crzgebirgischen Landwirthe, ! Lenen Hr. Hcynel gewissermaßen die Hand bietet, auf die Obst- kultur eine größere Sorgfalt verwenden, als es bisher im Allge- meinen Ler Fall gewesen ist. Wien. Die „Ostk. P." schreibt: „Fast täglich sehen wir nun Schaaren von „Urlaubern" durch die Straßen unserer, Hauptstadt ziehen, welche sich wieder ihrer Hcimath und der friedlichen Arbeit zuwenden. So gering wir auch diese Kräfte in Ziffern anschlagen mögen, eS werden sich doch mindestens 40,000 Mann ergeben, welche im Laufe Ler nächsten Woche aus Len Reihen der Armee treten, um in der Landwirthschaft und in den Gewerben eine fruchtbringende Verwendung zu finden. Die Ersparnisse, welche hierdurch dem Staatsbudget erwachsen, sind gewiß, Angesichts unsrer finanziellen Lage, nicht gering anzuschlagen. Weit höher erweist sich aber die ökonomische Be- deutung Lieser friedlichen Entwaffnung, wenn wir gleichzeitig die Millionen in Betracht ziehen, welche durch jene 40,000 Hände für den Nationalreichthum geschaffen werden können. In einem Uebcrblick der gegenwärtigen Lage von Mainz j nach Ler Katastrophe macht das Mainzer Journal unter Andern: folgende Betrachtungen: „Von allen Seiten fließen reichliche Unterstützungen herbei, und hier in Mainz selbst hat der Wohl- ! thätigkestösinn, christliche Liebe und Erbarmung sich aufs schönste j bewiesen. Man nahm die des Obdachs Beraubten bereitwillig aus, theiltc Zimmer, Tisch und Bett mit ihnen, man ließ nur das Nöthigsic an Fenstern und Thürcn machen, damit auch für An dere gesorgt werde. Daß das Glas auf einmal einen solchen Aufschlag erhielt, läßt sich erklären; man muß es eben haben, aber cs läßt sich nicht loben. Wir meinen, der Verdienst bei dem Masfeverkauf wäre groß genug gewesen, ohne daß man sich gerade Lie Noth hätte zu Nutze zu machen brauchen. Wenn in dessen auch für die augenblicklichen und dringendsten Bedürfnisse der Unbemittelten gesorgt, ihnen Lebensunterhalt, Kleidung und Hausgeräts) geschaht werden kann, so ist dies doch weitaus der geringste Schaden, der gedeckt werden muß. Wie sind die Eigen- thümer im Stande, ihre ganz oder halb zerstörten Häuser wie der aufzubauen, wenn nicht hier der vollste Ersatz geleistet wird? Die Meisten haben kein Geld; wer leiht ihnen auch solches, abgesehen von Ler jetzigen Geldklemme und den Capitalien, die an sich schon auf manchen Gebäuden standen? Wie viele Ge schäfte, namentlich auf Ler Gaugasse, stehen still, so daß die Leute nicht nur nichts verdienen, sondern auch den bleibenden Ruin ihrer Nahrungszweige befürchten müssen! In der übrigen Stadt wurden eine Menge Bewohner Les Mittlern Bürger- standeS Lerare heimgesucht, Laß sie einen Aufwand von mehreren Tausend bis zu einigen Hundert Gulden bedürfen, um ihre Häuser wieder in Stand zu setzen. Wird da nicht ausreichend und gänzlich geholfen, so gehen diese Leute zu Grunde. Aber auch vermögende Männer würden aufs empfindlichste getroffen, wenn sie einen Verlust von 6000 Fl., wie es öfters vorkommt, zu tragen hätlen. Was sagen wir zu unsern Kirchen? Die Reparatur Ler St. - StephanSkirche kostet gering angeschlagen mindestens 20,000 Fl. re." — Die Mainzer Zeitung schreibt unterm 28. Nov.: „Dir Zahl an bei der Explosion erhaltenen Wunden gestorbener Bürger ist jetzt auf 31, die der Tobte» vom preußischen Mili tär auf 12 gestiegen. Die zahlreichen in den Civilstandsregistern verzeichneten Sterbefällc überzeugen uns, daß die unheilvolle Katastrophe auch vielen andern Kranken den Tod gebracht hat. Hier und da stürzen jetzt noch Wände und Schornsteine zusam men." — Wie das Frankfurter Journal mitthcilt, wird nach genauer» Erhebungen dem Bunde durch den Schaden, den er durch die Mainzer Explosion erlitten, und die Kosten der Wieder herstellung ein Ausgabeposten von nahezu 185,000 Fl. erwachsen. Paris, 29. Novbr. Der „Jndep." wird geschrieben: In vergangener Nacht um '^3 Uhr hat sich im Schlosse zu Vin cennes ein schrecklicher Unfall zugetragen. Das dritte Stock werk des Uhrrhurmes, durch welchen der Haupteingang führt, stürzte plötzlich zusammen und begrub unter seinen Trümmern 25 Militärs und 3 Civilisten, die sich im Wachlccale befanden. Der Kaiser hat sich, von diesem Unfälle in Kenntniß gesetzt, so fort nach VincenncS begeben. In Brüssel ist man gegenwärtig mit der Aufstellung von 100 elektrischen, bei Tag und Nacht sichtbaren Uhren beschäftigt. London, 26. Nov. Der gewesene Lord-Mayor, Thomas FinniS, legt einstweilen im Allgemeinen Rechnung über die Ver waltung Les indischen UntcrstützungSfonds ab, den er ins Leben gerufen hatte und dessen Präsident er ist. Eingegangen sind bisher 280,749 Pf. St.; davon wurden nach Indien geschickt 54,478 Pfd. St.; angewiesen wurden daselbst 19,000 Pfd. St.; zur Versendung mit dem nächsten Postdampfer sind bestimmt 5000 Pfd. St., und in England selbst wurden 1793 Pfd. St. an nothleidende Zurückkommcnde vertheilt, andere 1085 Pfd. St. Hilfsbedürftigen vorgcstrcckt. — Die Verwaltung dieser großen Summen war in Ler That, Dank freiwilligen Leistungen, musterhaft sparsam bestritten worden. Sie kostete an Gehalten für Ausläufer und dergl. bisher 167 Pfd. St., für diverse Aus gaben 510 Pfd. St., dazu die Kosten von Ankündigungen in den Journalen 3098 Pfd. St. Es bleiben somit zur weiteren Verwendung 219,617 Pfd. St. übrig, die stheils in der Bank liegen, theils in (verzinslichen) Schatzscheinen angelegt sind. Die Klagen über Arbeitcrnoth aus den Manufakturstädten mehren sich, aber mit Ausnahme eines kaum nennenswerthen
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