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Der Grenzbote : 27.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190504279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050427
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-27
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 27.04.1905
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Der Grenchole Tageblatt «ab Anzeiger Der Grenzbote er>.. täglich l mit Ausnahme des den Soin. >> Feiertagen j folgenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus- k bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden - in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des i Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten j und Postboten angenommen. für Adorf und das obere Vogtland Inserate von hier und aus dem Verbreitungs bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. f Reclanien die Zeile 20 Pfg. / Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gttc> Meyer in Adorf. Hernfprecher Rr. 14. Hierzu Semrstugs die Muftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Ferniprechcr Nr. 14 ./W 9«.Donnerstag, den 27. April 19Ü5. Iahrg 70. ru vel8Niv i. V. Dio Celeste Itieltt äfsöiltließ siitil, üiictou NoutLg', äen 1. liläi, von früh 8 Dill- all statt. Decker lliict Dösellillatt üahen clio DrüftinZj« mit^ubrinKen; Keüreihxapier ^viiä ihnen Aoliolort. Das Sehnsjahr bo^imlt üen 2. >1ai, kiüli 7 Dkr, xn rvolollor Xeft siell allo Seilüler, aneü üie volAOplütten, einLnünäen stallen. Oosuollo um LoIlulAoItleilass bb2. Li Neuerungen 8olester Dosnelio 8luct IÜ8 8xäto8ton8 15. Flai au äou Dnlör^eiestnelen ab^ngesten; spätor eingellenüe (laueste können steine Lerüek8iestfigung ümlen. Oeknikz i. V., äen 27. April 1905. Drot. I)r. 01LU3, Dir. Stirndlcyan. Berlin, 25. April. In Wiener politischen § Kreisen will man wissen, Kaiser Wilhelm werde ! am Montag in Venedig eintreffen und dort ! die Minister Goluchowsti und Dittoni iit Aß- l dienz empfangen. In Berlin hält man an zu- > ständiger Stelle ein solches Begegnen für aus geschlossen. Tie Zusammenkunft der beiden Mi nister wird indes auch vom deutschen Stand punkt offiziös als sehr erwünscht bezeichnet. — Am Geburtstage des Deutschen Kaisers und des Königs von Sachsen sollen künftig i bei sämtlichen Staatsbehörden die Nachmittags- stunden äks dienstfreie Zeit behandelt werden, ! soweit die Tienstgeschäfte dies gestatten. Ungkücksfall bei der Marine. Während der ! Uebungsfahrt des zweiten Geschwaders bei Rü- ! gen spülte eine Sturzsee fünf Matrosen oes ! Linienschiffes Elsaß über Boro. Eine zurückkeh rende Woge warf vier von ihnen wieder an > Bord zurück, während der Matrose Schultze aus Danzig ertrank. Tie Tache der Vegetarianer ist durch deren Vorstellung vegetarianisch ernährter Kin der in Berlin mcht wesentlich gefördert worden. Die vorgestellten Kinder sahen zwar alle recht frisch und munter aus, verrieten aber ihren Ausfragern gegen eine Tafel Schokolade oder eine sonstige Nascherei, daß es zu Hause auch öfter einmal Fleisch, gäbe und daß sie davon sehr gern äßen. Der Mensch, ist seiner ganzen Or ganisation nach für Fleisch- und Pflanzenkost eingerichtet, und es heißt der Natur Gewalt antun, schaltet inan Fleisch zu Gunsten der Pflanzenkost vollständig aus. Nach einer Meldung aus Tsingtau sah der Kreuzer „Sperber" am 22. 0. Ai. in der For- mosastraße mehrere japanische Kriegsschiffe, die ein anderes, schwer beschädigtes Schiff im Schlepptau hatten. - In einen, ganz offiziellen Telegramme der „Köln. Atg." wird der in englischen und französischen Blättern zutage getretenen Auf fassung cnigegengeireten, daß Telcassees Rück trittsgesuch einen eklatanten Erfolg deutscher Politik bedeute. Tie deutsche Regierung stehe entschieden auf dem Standpnntt, allen persön lichen Fragen fern zu bleiben, wobei allerdings l nicht zu verkennen sei, daß die Politik Del- casfees zu Erscheinungen geführt habe, die für ein gutes Einvernehmen zwischen Deutschland und Frankreich bedenklicher werden könnten. Hierin scheine indessen eine Aenüerung ebenso von Telcassee selbst wie von einen, eventuel len Nachfolger desselben angebahnt zu werden. Tie Spekulationen auf höhere oder geringere Neigung des französischen Ministers, mit Deutschland in guiem Einvernehmen z„ leben,, werden uns nicht veranlassen, von dem Grund sätze abzugehen, daß fick Deutschland niemals in die inneren Angelegenheiten eines fremden Staates einmischt. — Ter Köln. Ztg. wird aus Petersburg ge meldet: Ter feste Entschluß dar Regierung, den Krieg bis zur äußersten Anspanmmg fortzu- setzen, spricht aus den emlaufeniden Meldungen aus der Provinz. Die geistlichen Behörden for derten die Geistlichkeit aut, sich darüber zu äu ßern, in welchem Umfange die Klöster und Kir chen die Regierung in der materiellen Führung des Krieges unterstützen können. Hambur g, 25. April. Eine Riesen-Reklame gab dieser Tage Anlaß zu einer Revisionsver handlung vor der Strafkammer des Hamburger Landgerichts. Ungeklagt war der MMrigeKauf- mann Wilhelm E. Tiefer mar vor ungefähr an derthalb Jahren Vertreter der Hamburg-Ame rika-Linie in Para (Brasilien- und hatte außer Repräsentationsgöldern ein Gehalt von 16 000 Mark. Als er nach Para kam, verheiratete er sich und beging die Hockzeitsfeier in einem Stil, der allgemein Aufsehen erregte. Nicht nur die Spitzen der Behörden und die angesehensten Kaufleute waren zu dieser Feier eingeladen, sondern es gab „Freitisch" für die Armen, so daß sich die Sache zu einen, „Volksfest" gestal tete. Tie Geschichte kostete die Kleinigkeit von 20000 Mark. Selbstverständlich mußte nnt ei ner so feinen Hochzeitsfeßr auch die Ausstattung in Einklang stehen, und so wurden weitere 20 000 Mark für die Wohnungseinrichtung an gelegt. Der Witz von der ganzen Sache aber war, daß der Agent, der selbst kein Vermögen harte, vertrauensvoll in die Kaste der Hamburg-Ame- rita-Lmie griff und aus dieser die nötigen 40000 Mark bezahlte. Als eine Bücherrevision vorgenommen wurde, entdeckte man natürlich bas Manko. Der Agent wurde sofort seiner Stellung enthoben und bei seiner Ankunft in Hamburg verhaftet. Tie .Strafkammer verur teilte ihn damals nach eingehender Verhandlung zu vier Monaten Gefängnis, weil sie PßUeber- zeugung gewonnen hatte, daß der Agent mit den, Gelde der Gesellschaft Privarausgaben ge deckt harte, wozu er nicht berechtigt war. Hier gegen legre E. Revision ein. Er habe von vorn herein Instruktionen gehabt, keine Kosten zu scheuen, nm die Hamburg-Amerika-Linic ein zuführen. Die ganze Hock zeitsfeier sei nichts gewesen, als eine Reklame für die Gesellschaft. Er habe natürlich vorausgesetzt, daß die Ge sellschaft sie gutheißen würde, da ja von dieser ungeheure Summen für Reklame verausgabt würden, gegen die diese 40 000 Mark nur eine Lappalie seien. Tas Reichsgericht hob hierauf das erste Urteil auf, und dieser Tage fand die Revisionsverhandlung statt. Ter Ange klagte wurde freigesprochen. Tas Gericht er kannte, daß eine Unterschlagung nicht festzu stellen sei. Im Hamburg wird die famose „Re klame" viel belacht. — Der Agent soll übrigens auch lachen. — Karl Komzak ft Aus Wien schreibt inan: Mit Karl Komzak, der an, Ostersonntag im Vor orte Baden bei Wie» einen schrecklichen Tod fand — er wollte trotz allen Warnungsrufen auf einen vorüberrollenden Südbahnzug aufsprin gen, stürzte, geriet unter die Räder und wurde als schrecklich verstümmelte Leiche hervorgezo gen — verliert Oesterreich einen seiner sympa thischsten und beliebtesten Musiker. Komzak ist 1850 zu Prag geboren, absolvierte dori das Konservatorium, wurde nach, kurzer Täligte t in Linz und Innsbruck 1886 Dirigent der Kapelle des Wiener Hausregiments, der „84er". In dieser Stellung blieb er fast em Dezennium und < war in dieser Zeit neben C. M. Ziehrer, dem Kapellmeister der „Deutschmeister", der popu lärste Militärkapellmeister Wiens. Aus Gesund heitsrücksichten verließ er 1902 den Militärdienst und wurde von der Stadt Baden als Kürkäpell- meister bestellt, welches Amt er bis zu seinem Tode bekleidete. Das Badener Kürorchester hat Komzak auf eine hohe Stufe gebracht, und an schönen Svmmerabenüen versammelte sein Ruf eine nach Tausenden zählende Zuhörerschaft im Badener Kurpark. — Zur Einlösung seines auf dem Pariser Lyon Bahnhof gegebenen Versprechens wird König Eduard diesen Sonnabend in Paris ein- trefsen und Sonntag den Präsidenten Loubet im Elysee besuchen. London, 25. April. Der Hongkonger Be richterstarter des „Daily Erpreß" meldet am 24. April: Es verlanrer, Togo se, bereits nahe zu in Fühlung mit den Russen. Er werde vorerst versuchen, die russische Motte durch Torpedo- augrifse zu schädigen, ehe er sich in eine all gemeine Seeschlacht einlasse. Tange r, 25. April, lkm seine Freude über das Kommen der deutschen Spezialmiision un ter Führung des Grasen von Taitenbach fund zugeben, harte der Sultan der zum Geleit ent- saudteu Eskorte möglichst raschen Marsch befoh len. Die Eskorte ist denn anch gestern abend, bereits drei Tage vor der angefetzten Zeit, hier eingetroffen; sie hat den 610 Kilometer langen. Weg von Fez nach Tanger in vier Tagen zu rückgelegt. Die Tiere bedürfen jetzt -indessen sehr der Ruhe, auch sind die Reiievorbereiltungen noch nicht ganz abgeschlossen, so daß die Erpe- dinon weht vor dem 1. Mai anfbrechen wird. Saigon. Ter Korrespondent der „Agence Havas" in Kamranh teiegrapy eri: Es verlau tet, daß etwa 20 japanische KriegAschifse am Sonntag abend zwischen 8 und 9 Uhr die Kam- ranh-Bucht passiert haben. — — — — Zwei von Saigon kommende, mit Reis be ladene Frachtdampfer, imt der Bestimmung nach Japan, sind von den Russen ansgebracht worden. Russische Offiziere erklärten, daß das Geschwader RoshestwenSkis zu e uer Schlacht entschlossen sei. Jedes Schiss häbe seinen besonderen Aus trag. Tas japanische AbMiratsschifs werde jedoch das Ziel des ganzen Geichwaders sein. Sonnlag vormittag wurde von neuem Kanonendonner ge hört. Tie einzelnen Schüsse erfolgten in Zwi- fchenränmcn. London, 25. April. Mit den örrlichen Verhältnissen vertrante, hier lebende Japaner nehmen auf Grund des vorliegenden Nachrich tenmaterials an, daß der Hafen Jai-Chau, der 400 Meileu vou der Kamranh-Buckn entfernt an der Lüdlüfte von Hainan, dem anamitischen Festlande gegenüber liegt, zum Sammelplatz der ruftischeu Gesamtflotte bestimmt ist, und daß sich die Vereinigung, die in Hongkong erst sür näch sten Freitag erwartet wurde, dort bereits voll zogen hat. Die feindlichen Seestreilkräste lägen sich lomit, die russische bei Hainan, Pie japani sche höchstwahrscheinlich bei Formosa, nnr noch wenige hundert Meilen getrennt einander ge genüber^ In Tokio wird besürchtet, daß die Nerrtralftätsfrage sich sogleich von neuem er-
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