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Der Grenzbote : 02.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190403020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-02
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 02.03.1904
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Der Grrnzbole für den nächstfolgenden Tag erbeten. Rcclamen die Zeile 20 Pfg. Inserate von hier und aus dem BerbreitungS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auSwärtS mit Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 Mk. Ll- Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. für Adorf und das obere Vogtland WM M AMI sKMW-SZ deren Raimi berechnet und bis Mittags 12 Uhr Verantwortlicher Redacteur, Drucker Md Verleger: Htto Meyer in Adorf. Ferniprecher Nr 14. Hierzu Sonntags die illnstr. Gratisbeilage „Der Zeitfpiegel". Fernsprecher Nr 14. 31. Mittwoch, den 2. Mär; 1004. Inhrg. 6S. Am 5. März 1904 vorm. 11 Uhr soll im hiesigen Gerichtsauktionslokale 1 größerer Posten Stickereien (Luftspitzen) öffentlich ver steigert werden. Adorf, am 1. März 1904. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Dentfcher Reichstag. Ter Reichstag setzte gestern die zweite Lesung des Justizetats fort und nahm weiter Stellung zur Frage des Fremdenrechts sowie zum Kö nigsberger Geheimbnndprozeß. Wg. von Nor mann (kons.) betonte, das; seine Freunde oie Sache nach den Erklärungen der beiden preußi schen Minister für aufgeklärt und erledigt halten. Abg- Tr. Müller-Meiningen (frs. Vp:) betonte, daß entgegen den Gepflogenheiten des Reichs tags ein schwebender Prozeß kritisiert werde, und bezeichnete es als eine Verletzung der völ kerrechtlichen Moral, wenn die Ausweisung ohne weiteres in eine Auslieferung verwandelt werde- Preuß. Justizminister Sawnstedt stellte fest, daß lediglich die Sozialdemokratie den Königsberger Prozeß angeschnitten habe, und Staatssekretär Freiherr von Richrhoken teilte mit, daß Aus lieferungen überhaupt nubt vorgekommen sind- Nan; weiterer Debatte bemerkte Abg- Vebel (Sozi, die sozialdenwtrausche Parteileitung habe mit dem Vertrieb irgendwelcher Schriften nach Rußland nichts zu cun. Tas Tentsche Reich habe für Rußland Schergendicnste geleistet, und allein die Sozialdemokratie habe das Ansehen Teutschlands vertreten. Unter starken! Beifall d r Mehrheit erwidert. Reichskanzler Graf Zü low. S handle ;ich hier nnr um eiueu ueueu Versuch der Sozialdemokratie, das DeutscheReich mil Rußland zn verhetzen- Tie russischen Stu denten genießen bei uns die größte Freiheit- Wenn sie sich aber weiter so mausig machen, wie es jüngst in einer Versammlung unter in discher Mihrnng geschehen sei, so würden die Hauptbeteiligten rücksichtslos ausgewiesen. Man sage, die anarchistischen Schriften seien durch Spitzel beschafft. Ta werde man demnächst auch noch behaupten, daß der Standet auf dem Dresdner Parteitag eigentlich von der Regierung veranlaßt sei- Unbeirrt durch die sozialdemo kratischen Quertreibereien werde das Reich auch fernerhin seine guten Beziehungen zu ande ren Staaten pflegen. Nach weiterer Debatte ver tagte sich Has Hans. Dienstag 1 Uhr Fort setzung. Schluß nach 6 Uhr. Politische Rundschau. Berlin, 29. Febr. Gouverneur Lentw^iu meldet in einem Telegramm vom 28. dieses Monats folgendes: Tie Kolonne des Majors von Estorfs hatte am 25. o. M. ein zehnstün diges schweres Gefecht an der Wasserstelle Otti- hinanaka, 50 Kilometer östlich Omarurn, gegen zablrciche und tapfer fechtende Hereros in vor züglicher Stellung, gegen die Artilleriewirkung unmöglich war. Abends wurde die feindliche Stellung durch Sturm der Kompagnie Franke durchblochen, worauf die Hereros sich in öst licher Richtung zurückzogen. Verluste deS Fein des unbekannt. Erbeute: wurden .500 Stück Großvieb und 20M Stück Kleinvieh. Tie dies seitigen Verluste sind: Tot Oberleutnant Otto Schultze aus Krosien. Verwundet: Oberleutnant Freiherr von Smönau-Wehr (Schußwunde am linken Knie), Oberleutnant Hannemann vom Sec'bataillon, Leutnant von Stülpnagel weide Schuß durch rechten Oberarm i, .Gefreiter Voll rath Friedrich aus Knßwig, Kreis Zerbst (Quer- schuß durch Unterkiefer), (befreiter Ernst Bin der aus Holzgerlingen in Schwaben (Schuß durch linke Lunge und linken Oberarm). Leicht ver wundet: Sergeant Bernhard Becker aus Bracku- pönen, Ostpreußen (Streifschuß an der rechten Bocke), Gefreiter Bruno Spnth aus Schönefeld Kreis Leipzig «Streifschuß am linken Unter arm), Gefreiter Reinhold Meusel aus Wald, Kreis Zittau, Königreich Sachsen Streifschuß am Kopf). Berlin, 29. Febr. «Gouverneur Leutwein meldet unter dein heutigen Tage, das; die Ko lonne des Majors von Glasenapp Owikango er reicht hat- Ter Feind ist nördlich ausgewichen. — Ein schwerer Schlag hat, wie schon mit- geteitt, die Familie des Prinzen .Heinrich ge troffen: Nach zweiwöchigem Krankenlager ist der jüngste Sohn des Prinzen Heinrich, Prinz Heinrich von Preußen, am Freitag Nachmittag im zarten Alter von 4 Jahren in Kiel sanft entschlafen. Tie letzten Nachrichten vom Kran kenlager des jungen Prinzen haben ans den trau rigen Ausgang vorbereitet. Der Kleine war ein frischer, lebhafter Junge. Tas zeigte er auch bei jenem Spiel, aas sein letztes fein sollte. Es wurde darüber berichtet: Tie beide» jüngsten Prinzen Sigismund und Heinrich spielten in Gegenwart mehrvrer Angestellten „Eisenbahn" und hatten im Kinderzimmer Stühle in einer Reihe hintereinander aufgestellt. Prinz Hein rich sprang im Eifer auf einen Stuhl. Tiefer tippte plötzlich, und der Prinz stürzte kopfüber zur Erde. Dabei schlug er mit dem Schädel gegen die scharfe Stuhlkante und erhielt die schwere Verletzung, die nun den Tod herbei geführt hat- Sv wenig den Eltern, deren Fa milienleben bisher als besonders glücklich an- zusehen Ivar, bei einem so herben Verlust von außen Trost gebracht werden kann, so werden ihnen doch die vielen Beweise herzlicher Teil nahme wohltun, an denen es nicht fehlt bei der großen Volkstümlichkeit, die sich Prinz Hein rich durch seine Tüchtigkeit im Dienste des Vater landes und durch st in anspruchsloses, freund liches Wesen feit Jahren erworben hat- Petersburg, 29. Febr. Tie russische Te legraphen-Agentur meldet aus Liaujaug vom 29. d. M.: In Niulschwang lebende Auslän der teilen mit, daß die japanische Flotte Befehl erhielt, am l. März unbedingt Port Arthnr zu stürmen und zn nehmen- Tie Konzentrierung chinesischer Truppen westlich von Mulden im Rain von Koupangltse nnd Hsinmingtnn erschei ne sehr verdächtig- P e t c r s b u r g, 29. Febr. Bis znm 20. März werden in Ostasien !2,900 Mann Infanterie, 10,000 Kosaken, .'>000 Mann Artillerie, 8000 Gcniesoldaden und 25,MO Mann für den Eisen- bähndicnst bestimmte Truppen konzentriert sein. London, 29. Febr. Ter deutsche Dampfer „Thetis" ist einer Depesche aus Schanghai zu folge mit der deutschen Gesandtschaftswache aus Söul dort augekommen. Tie Wacl)e sei im In teresse der Neutralität aus Söul zurückgezogen worden. Ter deutsche diplomatische Vertreter erkläre, sich unter Manischem Schutze vollkom men sicher zu fühlen. Aus Port Said wird ge meldet, daß die Dampfer „Frankbh" und „Eitrickdale" von dem russischen (schwader an- gehaltcn wurden and nach Suez zurückkehrten, um Kohle und Wasser cinznuehmen- Nach ei ner anderen Meldung wurden die beiden bri tischen KGHlenschjjse von russischen Kriegsschiffen im Golf von Suez mit Beschlag belegt nnd nach Suez gebracht. Port Arthur, 29- Febr. Der Komman dant General Stösst'! hat einen Tagesbeselst er lassen, worin er die Verteidiger der Festung und des befestigten Raiwns und die Bevölker ung daran erinnert, daß die Japaner die Ve- siyergreifuirg Port Artdurs für eine Frage der nationalen Ehre hielten. Aus den hartnäckigen Angriffen der Javaner und der Beschießung der Festung und der verschiedenen Büchten folgere er, daß der Feind beabsichtige, auf der Halb insel zu landen, und den Versuch machen werde, von der Festung Besitz zn ergreifen oder im Falle eines Mißerfolges die Eisenbahn zu zer stören. Ter Feind irre sich. aber. „Unsere Trup pen," heißt es «weiter in dem Tagesbefehl, „wis sen, und der Bevölkerung tue ich kund, daß wir wicht weichen werden. Wir müssen bis aufs äußerste kämpfen, da ich, der Kommandant, nie mals Befehl zu Weichen geben werde- Ich richte darauf die Aufmerksamkeit der weniger Mutigen nnd fordere alle auf, sich durchdringen zu lassen, von dm Ueberzeugnng, daß es notwendig ist, bis ans den Tod zu kämpfen- Wer ohne zu kämpfen fortgeht, wird sich nicht retten. Es gibt keinen Ausweg. Auf drei Seiten ist das Meer, und auf der vierten wird der Feind sein. Es bleibt nnr übrig zu kämpfen." Oertliches und Sächsisches. Adorf, 1. März. Mittels Geschirrs wurde heute Vormittag ein Maurer aus Sohl uach hier in ärztliche Behandlung gebracht. Ter Ver wundete, welcher auf dem Bau eines hiesigen Baumeisters in Bad Elster beschäftigt war, ist heute früh auf seiner Arbeitsstelle mit einem böhmischen Maurer n Streit geraten, wobei ihn: von diesem eine nicht unbedeutende Verletz ung am Kopfe zugefügt worden ist. Der Böhme ist flüchtig und konnte bis jetzt noch nicht gefaßt werden. — Verhaftet wurde wegen Bettelns gestern ein Bäcker ans Görbersdorf. Adorf, 1. März. Znm heutigen Viehmarkt waren zugetrieben 146 Rinder und 10 Schweine; an Stüttegeld wurden vereinnahmt 44,10 Mk- — Ter 1. März ist der unvergängliche Er innerungstag von dem im Jahre 1811 erfolgten Einuzg der deutschen Truppen in Paris- Auch der Oberbefehlshaber der Maßarmee, Kronprinz Albert von Sachsen, trar an diesem Tage in der französischen Hauptstadt. Er ritt mit seinem Stabe die Champs Elysses entlang bis zur Pitacs de la Concorde. — Der März soll uns nach der Prognose Otto Falbs (des verstorbenen Professors Falb Sohn und langjähriger Mitarbeiter^ zahlreiche Schneefälle, besonbers zu Anfang und Ende des Monats bringen. Dcr 2. und 31. März wer den als kritische Tage erster Ordnung bcheichnet, erstgenannter Tag soll sogar der stärkste des gan zen Jahres sein. Auerbach i. B., 28. Febr: Einspruch er hoben 'hat die hiesige Stadtvertretung einstimmig nach Einenr eingehenden Bericht des HerrnBür- gcrmeisters Achilles gegen die geplante Reform des Gemeindestenerwesens. Bürgermeister Achil les wies namentlich darauf hin, daß die Ge- werbesterrer eine schwere Belastung unserer blühenden Industrie fein werde. Die lieber- Weisung eines Teiles dieser Gewerbesteuer und von 10 Prozent des Sparkässenreingewinns an den Bezirk bedeute eine Stärkung der Bezirks- gewalt und eine starke Schwächung derGemeinde- autonomie, gegen die mit aller Entschiedenheit Protestiert werden müsse Von oben sei man be strebt, einen Stein nach dem anderen aus dem stolzen Bau der CKnwindeselbständigkeit abzu bröckeln. In ähnlichem Sinne sprachen auch die Stadtverordneten, nnd Stadtrat Petzold äußerte: „Wenn cs so weiter geht, dann kommt es schließ lich noch dahin, daß der .Herr Amtshauptmann im Stadtrat den Vorsitz führt und mit casa- ristischer Diktatur herrscht!" Zwickau, 29. Febr. In der vergangenen Nacht wurde der Bergarbeiter Schlegel in der N ähe der He ringscwm Brauerei von einem Un-
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