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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371118028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937111802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937111802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-18
- Monat1937-11
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Donnerstag, 18 Swvrmber 1SZ7 Aben-Ausvabo Rr. 543 Fieberhafte BMtlsung Wlabiwoftvks bau wird angegeben, daß die bisher einzige Eisenbahnstrecke zu einer wirklichen Versorgung Wladiwostoks im Kriegs fälle nicht gelingen würde. Die Garnison von Wladiwostok soll augenblicklich 8VOOO Mann ausweiscn: doch erwarte man in nächster Zett das Eintreffen sehr bedeutender Ver stärkungen. Augenblicklich sollen umfangreiche Arbeite« zur Modernisierung und Verstärkung des Kriegshaseus von Wladiwostok im Gange fein. Zwecks Lust« und Gas» schustes lei die ganze Stadt neuerdings übersät worden mit UuterkuustSräumeu. Gleichzeitig würden unterirdische Floghalle« gebaut, in denen IS» Militärflugzeuge Unterkunft siude« könnten. Die militärische« Vaaarbeitc« würden lag und Nacht in drei Schichte« von de« beste« sowjetriisstschcu Rekordarbeiteru durchgesührt. In einem Umkreis von 1» bis 1ö Kilometer um Wladi wostok Hütten alle Vewohncr ihr Seim verlosten und ander- wärtS Unterkunft suchen müssen. Die leeren Häuser würden im bisherigen Zustand stehen gelassen. Man hoffe, auf diese Krise die Befestigungsarbeiten maskieren zu können. Da neben arbeite eine wahre Armee von ISMO politischen Lirafgesangenen an einem gewaltigen und weitverzweigten Ltrastennev, da- Wladiwostok mit den Städten deS Hinter landes verbinden soll. Als Hauptgrund für dielen Straßcn- verli«, 18. November. Reichsautzenmiuister Freiherr »o» Neurath gab am Mittwoch dem zum Besuch der JagdauSfteluu- tu Berlin «eilende« Präsidenten des englischen StaatSrales, Lord HaLisax, ei« Frühstück im kleinste» «reife, an de« auch der britische Botschafter, Sir Neville Henderson, teilnah«. «ei Hau» monaNlch , durch Postbetug «vr. z.ra «tnlchl. «1,60 «vl. Postgeb. lohne Postj»stellung<ged.> bei liebenmol wöchentlich. Begand. Sinjel-Nr. lo bipst, bei gleichzeitig. Berjoud d. Morgeu- u. Abcnd-Audgobe lb Nps. Lor- Salifar bei NMsaußenmlnllter v. Neurath Aussprache tm kleinsten Kreise in Gegenwart -es englischen Botschafters Sen-erson n>n> breit) 1l,b Ups. Nachlall« nach Ltallel gamllienanjeigen u. Llellengeluche PNllimeler- »eilc 6 Npl. Zigergeb. 30 Np>. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriitltilcke werden nicht aufbewahrt verständlicher als das Verbot einer Gastspielreise der Tanz gruppe Klamt aus Berlin ist, wurde heute bekannt. Die Ortskulturkammcr öcS Bundes der Deutsche« wollte am S. Dezember, gemeinsam mit dem Karlsbader Volks» btlduugöverci«, ein Konzert veranstalten und hatte dazu de« Präsidenten der Reichsmusikkammer, Pros. Raabe sBerlinj, und Haus Grohmaun sBreölauf, gewonnen. Heute Iras «uu da^ Austrittsverbot für den Dirigenten des Sonzerts, Pros. Peter Raabe ei». Dieses Auftrittsverbot «ineS inter« national anerkannteu Künstlers bedeutet ein« «eitere Sin« schränkung in die kulturelle« Belauge deS SndetendentschtnmS und hat in der Bevölkerung «rotz« Erregung hervorg«r»se«." strafte )S/42. Fernruf 25 24l. Postscheckkonto lcöS Dresden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schtedsamtr« beim «Vberversicherungsamt Dresden Das Oberbaus zur Kalisazr-Neis» London, 18. November. I« Oberhaus sand am Mittwoch ein« antzenpolittsche Aussprache statt, die sich sehr stark mit Deutschland «nd vor allem mit dem deutsche» Solonialansprnch be« schäftigte. Die Aussprache gewan« besonder« Bedeutung da« durch, dast sie völlig unter dem Zeiche« d«S Besuches stand, de« Lord Halifax soeben in Berlin abftattet. Mehr Verständnis für Deutschland Lord Allan os Hurtwood eröffnete die Aus sprache mit dem Antrag, die Regierung möge «ine öffentliche Erklärung abgcben, in der sie eine umsaffende Politik an kündige, die auf die Erörterung der Beschwerden gewisser Länder gerichtet sei und ankttnbige, welche Verfahren di« Regierung bei der Behandlung einer allgemeinen Regelung tm Rahme» de» Völkerbundes und de» Kellogg-PakteS be günstigen wolle. Der Besuch Lord Halifax' in Deutschland, so glaube er, werde vom gesamten englischen Volk willkommen geheißen. Alle seien der Ueberzeugung, dast e» niemand im öffentlichen Leben England» gebe, der glänzender sttr die Rolle de» Friedensbotschafter» geeignet sei. Nachdem Lord Allan die Mahnung an da» Hau» gerich tet batte, Zurückhaltung zu üben, wandte er sich gegen den Vertrag von Versailles. Die Kolontalfrage «erde künftig an hervorragen der «teile stehen. Möge Gott gebe», dast fi« nicht »n einer Alt Ftlnde DeutWlm-s Md -le Aeln-e -er Senleinmtel Aussprache über -te Mtri-erhetlenpoltltk tm Präser Parlament 450 Haussuchungen in Baris Paris, 18. November. Die Polizei hat, wie die Pariser Presse berichtet, im Zu sammenhang mit der angeblichen Verschwörung gegen die Negierung bisher 4.5 0 Haussuchungen in Paris und Umgebung durchgesührt. Als Ergebnis sei scstgcstellt worden, dast die Spuren dieser geheimen milizartigen Organisation nach allen Gegenden Frankreichs führten. Bereits vor Mo naten seien die französischen Zollbehörden an der Schweizer Grenze aus einen Waffen- und Munitionöschmuggel gr- stosten, dessen Urheber jedoch im Kraftwagen unter Zurück lassung ihrer gefährlichen Schmuggelwaren die Flucht er griffen. Nach langem Forschen sei eö der Kriminalpolizei jetzt gelungen, den Besitzer des Kraftwagens auSsindig zu machen, was zu der Haussuchung in der geheimnisvollen Villa in Nuetl geführt habe. In der Netonanlagc, die tm Keller dieses Hause» angelegt worden war, hätten sich jedoch keine Waffen befunden. Die Polizei sei aber durch Briefe und Schriftstücke aus ein Haus im Zentrum von Paris gcstosten, da» eine Damenpcnsion beherbergte, und in dessen Kellern man das groste Aasfcnlager der Organisation ent deckt habe. Die „Epoquc" berichtet, dast sich in diesem Wassenlager IS Maschinengewehre, IllOOstü Schutz Muuttiou, 40lt Hand granaten, 500 Maschinenpistolen und 878 LaduugSpäckche« Scheddit im Gesamtgewicht von öS Kilogramm befuude« hätten. Das Wasseuarseual habe ein Gewicht von über 2 Tonnen gehabt. F« den Kellern stellten die Polizetbeamten zu ihrer Uebcrraschnng seft, datz die Wände beweglich und «ach allen Seiten hin unterirdische Stolle« getrieben wäre«. Allein der Lpreugftoss solle ausreiche«, um ei« ganzes Stadtviertel i« die Lust zu sprengen. Der sozialdemokratische Innenminister Dormoy er klärte in diesem Zusammenhang am Mittwochabend Preffe» Vertretern, datz er die „Indiskretionen" der Zeitungen in dieser Angelegenheit ausicrordcntlich bedauere, da man bis zum Abschlust der Untersuchung strengstes Stillschweigen über den Fall habe bewahren wollen. Dormo» fügte hinzu, datz für die Ministerien bereits Schutzmaßnahmen getrosfen worden seien, und dast sie stärker als sonst bemacht würden. Prinz Ludwig von Hessen in Sften-e Brüssel, 18. November. Am Mittwochabend trafen der Prinz und die Prin zessin Ludwig von Hessen aus Dover in Ostende ein. Sie wurden am Ouai vom Provinzgouverneur Baels, dem deutschen Gesandten Freiherrn v. Rtchthofen und Lega- tionssekretär Freiherr« ». Neurath empfangen. Der Prinz und die Prinzessin begaben sich sofort in» Krankenhaus. Sie wurden in die Kapelle geführt, wo sie lange Zeit vor den Särgen ihrer tödlich verunglückten Familienangehörigen weilten. eiternden Beule im Körper der europäische« Politik «erde, «i« bas bei den Reparationen der Fall gewesen lei. Lord Alla« wandte sich dagegen, datz man behaupte, 1814 hätten in Paris mehr Deutsche gelebt als tu de« Kolouie«, «ud daß der Autzeuminiftcr erklärt habe, uur 8 Prozeut der Roh, Materialien käme» aus Kolonialgebieten. Was »Ütze es, diese Argumeute vorzubringe«, die scheinbar bewiese«, dast die Kolonie« keine« Wert hätte«, «ud «en« ma« de« beut« scheu Freunde« sage: „Seht einmal, wie lächerlich eure Arg«« mente find, alle diese Gebiete sind «ertloSi" — und bau« doch das ganze Kolonialreich behalte. „Am Scheidewege" Auch Lord Snell, der Führer der Arbciteropposition im Oberhaus, verlangte, dast man die Beschwerden der Völker prüfen müsse. Die Kolontalfrage sollte im Rahmen de» Völkerbundes erörtert werden. Er kritisierte ebenfalls, bah man Deutschland gegenüber behaupte, Kolonien nützten Deutschland nicht». Wenn daö der Fall märe, würde eS nicht viel ausmachen, wenn man sic Deutschland zurttckgäbc. Die Frage sollte daher geprüft werden. Lord Snell wandte sich bann der Mission Lord Halifax' zu. Er versicherte der Regierung, dast sowohl er wie die Arbeiterpartei Lord Halifax den besten Erfolg bet seiner groben Arbeit wünschten. Man stche amSchcide« wege. „Auch ich als Jude ..." , BiScount Samuel, der darauf hinwieS, datz eö ihm als Juden nicht letchtfalle. Deutschland Gerechtigkeit wider fahren zu lasten, ertannte trotzdem die grundsätzliche Be deutung der Kolonialfrage sttr Deutschland an. Er wie» aus die Korrespondenz in der „Times" in der Kolonlalsragc hin. ES sei wirklich unmöglich, zu sagen, dast alle britischen Kolonien so lebenswichtig für England lesen, dast England unter keinen Umständcn irgendeine Konzession machen könne, und zu gleicher Zett zu sagen, datz sie so unwichtig süv rschlanvkatscher nur noch Oberbefehlshaber vradtmelckuug unsvror lSorlloor Sokrlltloltuog Berlin, 18. November. Wie aus Nanking gemeldet wird, soll Marschall T s ch i a n g k a i s ch e k von seinem Posten als Minister präsident -urttckgetretcn sein, um sich auSschltctzlich militärischen Aufgaben widmen zu können. Finanz minister H. Kung wurde zum Ministerpräsidenten ernannt, Austenmintster Wang Tsch ung-Hut zum stellvertreten- den Ministerpräsidenten. 15M polltWe Gefangene -um Straßenbau gezwungen Paris, 18. November. Das „Journal" veröffentlicht eine Moskauer Meldung der „Agence Fournier", die von ver trauenswürdigen Personen gegebene Informationen über die Befestigungsarbeiten in Wladi wostok enthält. Danach ist die ganze Stadt von einem Veh unterirdischer Befestigungsanlagen umgeben, in denen schwere, weittragende Artillerie, Maschinengewehrnester, Lager für Munition und Kriegsmaterial sowie Mannschastsräume für die Truppen untergebrachl sind. Ein besonderes unter irdisches Elektrizitätswerk habe die Licht- und Stromversorgung der Befestigungsanlagen zu ver sehen für den Fall, dast die städtischen Werke durch Vombenangrisfe vernichtet werden sollten. Prag, 18. November. Im LtaatshauShaltausschus, des Abgeordnetenhauses ging Ministerpräsident Hodza im Nahmen eines ausführlichen Srpost-s auch ans die Minderheitenpolitik der Negierung ein und stellte sie, wie bei früheren Gelegenheiten, in das günstigste Licht. Die Beschwerden der Sudetendeutschen über ihre Zurücksetzung im kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Nbeu glaubte der Ministerpräsident damit entkräften zu küiiucn, dast er aus Beispiele HinwieS, bei denen der Anteil der Tcutschcn an der staatlichen Fürsorge und Hilfe den Pre,entsatz übersteige, der ihrem zifsernmästigen Verhältnis rulspricht. Tr. Hodza vertrat ferner die Ansicht, das, die Wunalnne von Deutschen in den Staatsdienst deshalb noch nicht in dem den nationalen Schlüssel entsprechenden Pro zentsatz erfolgt sei, weil „in einigen Abteilungen für gewisse Kategorien überhaupt wenig Bewerber mit entsprechender sachlicher und persönlicher Eigirung »nd für andere Kategorien überhaupt keine Bewerber" an» den Reihen der nationalen Minderheiten vorhanden gewesen seien. Das Mistverhältnis werde sich um so rascher verringern, je überzeugender die Minderheiten ohne innere Vorbehalte an der positiven Mit arbeit im Staate tctlnehmen. Für die Sudetendentsche Partei sprach Dr. Rosche. Er betonte, dast die Sudetendentsche Partei nichts als Frieden im Innern des Staates und nach außen wolle. Sie wolle keinen Krieg. Sie kämpfe nur um die sudetendeutschen Lcbensrechte. Dr. Hodza werde den Frieden dann gewon nen haben, wenn er daö Grenzlanddeutschtum gewonnen haben wird. Wenn der Ministerpräsident nnd der Außen- minister dem Verlangen nach Autonomie für das Snlwten- deutschtum ein kategorisches „Niemals" entgegensetzen, so könne man doch nicht verbieten, von Autonomie zu sprechen, wenn man sie auf der anderen Seite den Karpathoruflen gibt und in der Slowakei darüber gesprochen wird. „Ma« glanbt und vertraut uns nicht", ries der sudetendeutsche Ab» «ordnete aus, „verlangt aber vo» uns, datz wir Glaube« und Vertrauen habe» sollen." Taö pftichologische Problem liege nicht zuletzt in dem Umstand, das, man de» Deutsche» der Tschechoslowakei wohl den Begriff deö Staates, nicht aber Ken deö Vater- landeS gegeben habe. Daö größte Hindernis zu einer Vcr- stäuüigung mit Deutschland sei, bas, die Feinde Deutsch lands auch die Feinde der Sudetendeutschen Partei sind. Raabe -arf nicht tn Karlsbad -tristeren Prag, 18. November. Wie daö Tageblatt der Sudetendeutschen Partei, „Die Zeit", berichtet, füllte am 20. November die Tanzschule Klamt auö Berlin im Rahmen des Karlsbader ÄolkS- dildiingsverctnö ein Gastspiel geben. Wie in, Ko,notau, wurde auch in Karlsbad der Schule keine AustrtttSbewillt- gung erteilt. Wie die Zeitung erfährt, wurde der Tanz schule das weitere Auftreten tn der Tschechoslowakei über haupt verboten, so dast die geplante Gastspielreise au»- lallt. „Die Tanzschule Klamt", so schliesst da» Blatt, „hat ihre Gastspiele in den grüßten Städten Europa» mft größtem ürsolg gegeben und ist vollkommen unpolttts ch." Die gleiche Zeitung berichtet in ihrer Folge vom Don- iurdtag aus Karlsbad: „Ein weitere» Verbot, da» noch un
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