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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.08.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185708264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570826
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-08
- Tag1857-08-26
- Monat1857-08
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.08.1857
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Mittwoch, den 2«. August. 1857. 197. 4 'O '< "'s ""»nz richtig unser Erzgebirge das sächsische Sibirien genannt; aber tn. Herr» land, Kräfte zu einer bedeutenden Viehzucht, Mineralreichthum, deshalb auch die kleine Brochüre ausgedehnte Staats- und Privatwaldungen, Wasserkräfte in An stakt al s M usterb ild d es die Leipziger Credit- An staltalsMusterbild des Credit-Anstalt-Systems" Mtt ind. !N len A. ! Die Leipziger Kredit-Anstalt hat sich dem Verdachte eines nam- ; haften Theils des Publikums, als ob sie lediglich in den Agio- ! tagen ihr Heil suche, nicht zu entziehen vermocht und eS hat sich Neichthum unserer Wälder ins Auge gefaßt und über die Mittel sich berathen, die in der That denselben mehr als verdoppeln können? Hat sie etwa unseren Ackerbau angesehen, der noch wird, wissen Alle, die mit der geographischen und volkswirth- , schaftlichen Wissenschaft nur einigermaßen bekannt sind. Wir haben Getreide- und theilweise herrliches Flachs- und Gras- nicht aus dem Grunde genauer Bekanntschaft mit demselben, sondern aus Unwissenheit, denn dieses Gebirgsland ist, natür lich in kleinerem Maßstabe, ganz dasselbe für den sächsischen die uns schon so viel Unheil gebracht haben und noch bringen, zu beseitigen und gleichsam Lügen zu strafen, so hat sie diese« Jahr einen Segen über den ganzen Höhenzug unseres Erzge birges ausgebreitet, daß Freude und Dankbarkeit jedes Gemüth erfüllen und zugleich die Uederzeugung gewonnen werden muß, daß unser so verkanntes Gebirgsland gar wohl im Stande sei, den Fleiß, das Kapital und den Fortschritt zu belohnen. Von wem aber hätte das Erzgebirge eine Untersuchung und richtige Würdigung seiner Naturgüter mehr erwarten sollen, als von der Leipziger Kredit-Anstalt, die ja „die Hebung des Han* en. b, 2S. hr i« ' Uhr unsere : und rogel, Precht :e nach weHU» lnahme Freun- trotz ihres leidenschaftlichen und bitteren Tones, der allerdings nicht zu billigen ist, vielfacher Zustimmung zu erfreuen gehabt. Nur bei einem Unternehmen scheint die Leipziger Anstalt daS Richtige getroffen zu haben und Anspruch auf Anerkennung der Erzgebirger erheben zu dürfen: wir meinen das Unternehmen, i was auf Hebung der Flachsbereitung-Jndustrie und des Flachs baues selbst berechnet ist. Glückt jenes Unternehmen, woran kaum zu zweifeln ist, wenn es fortan in guten Händen bleibt, zumal wenn einige zufällig dabei gemachten Entdeckungen daS erwünschte Resultat haben sollten, so kann und wird sich die Leipziger Kredit-Anstalt unleugbar ein namhaftes Verdienst um das Erzgebirge erwerben und Rentabilität des Kapitals in ge wisser Aussicht stehen. Als einen Hauptvorthekl, der sowohl dem kleineren als den größeren Oekonomen in bestimmter Aus sicht steht, müssen wir noch hervorheben, daß die Bezahlung ungleich rascher und sicherer erfolgt, als es bei dem jetzigen Ver kaufe des Flachses geschehen ist, abgesehen davon, daß die Flachs produzenten an Arbeitskraft und Arbeitslöhnen gar wesentlich ersparen, beides Umstände, die man unklugerweise noch gar nicht recht würdigen zu wollen scheint. — Wir können nun von unserem Standpunkte aus nur den dringenden Wunsch hegen, daß die Leipziger Kreditanstalt ihrem ursprünglichen Grundsatz, national-ökonomisch ihr Kapital zu vertuenden, stets eingedenk bleiben und unter der Leitung dieses Grundsatzes! sich unser Erzgebirge recht gründlich und gewissenhaft ansehen möge. Dann werden wir Vertrauen zu ihr fassen, unsere dis poniblen Kapitale ihr zuwenden, ihr selbst dankbar sein; sonst — nicht. >'4 Menge und endlich eine dichte Bevölkerung, die, wenn auch im Ganzen nicht arbeitskräftig, doch anstellig, genügsam und verhältnißmäßig noch um niederen Lohn zur Arbeit herbeizn- ziehen ist. Allein, fragen wir, werden denn alle düse Natur- güter bereits nach Gebühr und nach den Gesetzen einer gesunden Nationalökonomie ausgebeutet und dem praktischen Leben zuge- fiihrt? Ist die Association des Kapitals und der Arbeit in dem jenigen Maßstabe in unserem Erzgebirge thätig, um jene Reich thümer gleichsam ans Tageslicht zu bringen und für das Leben der Industrie und des Handels zu verwerthen? Sind bereits nur irgendwie Kanäle vorhanden, die ausreichend befunden werden könnten, um unsere Roh- und Kunstproducte mit Leich tigkeit und Wohlfeilheit auf den großen Weltmarkt zu werfen? Alle drei Fragen müssen dahin beantwortet werden, daß wir nur bei den ersten Anfängen dessen stehen, was geschehen muß, i um unser Gebirge wahrhaft zu verwerthen und um dasselbe vor dem Glauben der Unwissenden zu retten, als ob es eigentlich nur das größte und hungrigste Armenhaus des sächsischen Staates sei. Man srage nur den Forst- und Bergmann, ja selbst den Oekonomen, der wenigstens im unteren Erzgebirge verhältniß mäßig am meisten vorwärts gegangen und auch wirklich vor wärts gekommen ist: man wird in der Hauptsache eine gleich lautende Antwvrt erhalten. Und wer selbst nur oberflächlich Gelegenheit genommen hat z. B. unseren Reichthum an Eisen- > stein, an Kohlen, an Schiefer u. s. w. zu untersuchen, der wird zu der festen und vollkommen gegründeten Ueberzeugung ge langen, daß cs in der That Wunder nehmen müsse, wie das große Kapital im Verhältniß zu jenem Reichthum entweder noch gar nicht oder nur mit zögernder Hand an unser Erzge birge verwendet werde. So schwer hält es, verjährte Jrrthümer oder Borurtheile auszurotten. Gleich aber als wollte die gütige Natur es selbst übernehmen, diese Jrrthümer oder Vorurtheile, kürlich in die Tasche, um ein Scherfletu ins Gebirge zu schicken . . _ damit der arme „Kartoffelesser" nicht den Hungertod sterbe. Und dels und der Industrie" zu ihrer OperationSbasiS zu machen den Bewohner des milden und herrlichen Elbthales fröstelt's versicherte? Hat sie etwa die unS so dringend nöthlgen Gisen- fchon, wenn er ans Erzgebirge denkt, gleich dem alten Römer, i bahnen in das Bereich ihrer Operationen gezogen? Hat sie den wenn er von Deutschland hörte. Man hat nun allerdings Eisenbergbau, die Eisenhüttenwerke, Schiefer- und Kohlenbau .. i w den Kreis ihrer Unternehmungen ausgenommen? Hat sie den 'N Ä: W Das Erzgebirge und die Leipziger Kredit anstalt. Daß über unser Erzgebirge in den niederen Gegenden des sächsischen Landes noch ziemlich verkehrte Meinungen herrschen, ist eine ausgemachte Sache: man sieht unser Erzgebirge für das Land der Kartoffeln an, und wenn diese Frucht einmal nicht gerathen ist, so greift der gute Dresdner und Leipziger unwill- Gesammtstaat, was das eigentliche Sibirien für Rußland ist einer so großen Erweiterung und Entwicklung fähig ist, wenn und welchen Werth jenes asiatische Nordland bereits für Ruß- Tüchtigkeit des Betriebes mit der Größe des Kapitals sich ver land hat — der Norden durch seinen Metallreichthum, der bündel? Wir haben alle diese Fragen, die noch leicht vermehrt Süden durch seinen Ackerbau — und in der Folge noch haben > werden könnten, mit einem entschiedenen Nein zu beantworten. ----- Freiberger Anzeiger -7--- dm bi» Nachmittag« d gespaltene Zeile ob« , Uhr für di- nächst- UNS »-> . vereu Naum mit a ° Tageblatt.
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