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Der Grenzbote : 19.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190411197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19041119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19041119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-19
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 19.11.1904
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j Inserate von hier und aus dem ! bezirk werden mit 10 Pfg-, von deren Reclamcn die Zeile 20 Pfg. und Postboten angenommen. Der Grenzbote erscheint täglich e mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen l folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- l bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden j in der Geschäftsstelle, von den Ausirägern des f Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten WM md AnzM für Adorf und das obere Vogtland Der Grenchoit. - ' l Verbreitungs- s .. l auswärts mit f ISPfq' die 4 mal gespaltene Grundzeile oder s Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr s für den nächstfolgenden Tag erbeten. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer irr AZovk. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Tormtags die iüuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiel". Fernsprecher Nr 1-^ 26V.Sonuadend, den LS Uonemtier LS04. Iahrg 6V Politische Rundschau. Bertin, 17. Novbr. Der Kaiser traf heute vormittag mit seinem Automobil, vom Neuen Palais kommend, kurz vor Beginn der Sitzung der schiffsbaMechnilschen Gesellschaft, in der Tech- nischen Hochschule zu Charlottenburg ein. In der morgigen Plenarsitzung des Bundesrats, die in der lippischen Frage Beschluß fassen soll, Wird Reichskanzler Graf Bülow den Vorsitz füh ren. - Tie beiden Kadettenschulschiffe des Nord deutschen Lloyd „Herzogin Cecilie" und „Her zogin Sophie Charlotte" sind nach außerordent lich schnellen Reifen an ihren Bestimmungsorten angelangt. Tas erstere Schiff legte die Reise von Bremerhaven nach Taltal (Chile) in 60 Ta gen zurück, während das letztere Schiff vom Ausgang des englischen Kanals bis Honolulu 101 Tage gebrauchte. An Bord beider Schiffe ist alles wohl. Tie erwähnten Reisen gehören zu den schnellsten, welche nach diesen Plänen jemals gemacht worden sind. An Salzburg, der alten Bischofsstadt an der Salzach, dem „deutschen Rom", wird ein Luther-Dentmal errichtet werden! Tic Initia tive hierzu geht von dem evangel. Verein „Salz- bnnd" aus, der auch Vic nötigen Vorarbeiten leitet. Ter'böse Rosegger! In den: November- Hefte seiner Monatsschrift „Heimgarten" teilt Rosegger den Inhalt einer vom 24. September 1904 datierten Postkarte mit, deren Empfang ihm; begreiflicherweise viel Spaß gemacht hat. Tas Schriftstück lautet: „An den hochveracht-c- ten Herrn P. K. Rosegger, Gutsbesitzer, derzeit Dichterling in Kriegkuh. Du Urachs mit Deinen Kirchen- und Schulhausbauten! Bane lieber ei nen Narrenturm, wo man Dich einiperren kann oder ein Zuchthaus ,ür gewissenlose Voltsver- führer und Religionsschänder, wie Du einer bist. Tentübnationaler Hund Du! Ein katho lischer Padriot" Konstantinopel, 17. Novbr. Die Türkei verhandelt gegenwärdg mit deutschen, franzö sischen und englischen Geschützfach wegen Ab schlusses einer Lieferung ün Betrage von fast 2,5 Millionen türkischen Pfund. Es sollen auf Be fehl des Sultans mindestens 100 neue Batterien Schnellfeuer-, Feld-, sowe Gebirgsk und Küstengeschütze angefckaifl und mir möglichster Beschleunigung geliefert werden. In Palastkrei sen glaubt inan, daß Krupp die meisten Chancen hat, diese bedeutende Bestellung zu erhalten. Ter Pariser „Mann" hat eine große Pe- trtionsbcwegung eingeleitet, damit das Brief porto innerhalb Frankreichs von 1.5 aui lOCen times ermäßigt werde. Tas Matt kegle eines Tages jeder seiner Nun mern eine an den Kam merpräsidenten gerichtete Postkarte bei und for derte dis Leser auf, sie zu unrerächreibeu und unfrankiert zur Post zu geben, denn der Kam merpräsident genieße nach dem Gesetz das Vor recht der Portofreiheit in aktivem und passivem Sinn. An einem Tage sollen nach dem „Mann", 100 000 solcher Karten von den über bürdeten Postboten ins Palais Bourbon beför dert worden sein. Einige Vorsteher von Post- bureaus verweigern die Beförderung dieser un frankierten Karten, aber auf eine Beschwerde hin verfügte der Unterstaatssekretär Berard als Ge- neralpostmeiftcr die Bestellung dieser ungewöhn lichen Briefschaften. Außer dem hohen Preise ist der französische Posttarif auch darin anii- liberal, daß er von 16 Gramm an doppelte Taxe -rechnet und für je 15 weitere Gramm die Taxe um dey gleichen Preis erhöht. Die Postverwal- t«ng ist dadurch zwar sehr ergiebig für den Staatsschatz, aber die Volkswohl fahrt und der Verkehr werden dadurch zitrückgehalten. Peter s b nr g, l7. Novbr. „Port Arthur steht fest", so lauten die letzten Nachrichten. Akte Forts der Hauptvertoidigungslinie befin den sich in russischen Händen. Nach der augen blicklichen Lage sowie nach den reichen Muni- tiousvorräten zu urteilen, kann sich Port Arthur bis zur Ankunft der Ostseeflorte halten. Im Hafen befinden sich sünf russische Panzerschiffe und mehrere kleinere Kriegsschiffe. An der Aus besserung der „Sewastopol" wird rührig gear beitet. Hiesige Fachkreise glauben, dein gelun genen T-urchbrnch der Blockade durch den Torpe- dojäger „Rastoropny" werden bald andere fol- Wu. Petersburg, 17. Novbr. Ter Korrespon dent der „Birshewija Wjedomvsti" in Mnkden meldet seinem Blatte unter dein gestrigen Ta tum, ein aus Tientsin hier anwesender Fremder erzählte, die Blockade Port Arthurs sei in letz terer Zeit viel weniger wirksamer als vorher. Schiffe liefen ohne Schwierigkeit von Porl Ar thur aus und kämen dort an. Das erklärt sich daraus, daß Togo einen Teil seiner Schiffe nach Japan geschickt habe, wo die Schiffe Reparaturen vornehmen sollen, um dem baltischen Geschwader entgegengehen zu können. Tie Torpedoboouwt Wie habe Beseht erhalten, nach Einnahme von möglichst viel Kohlen nach einein unbekannten Bestimmungsorte abzugehen. Mau nehme an, eaß ein Teil dein baltischen Geschwader enrge- ge »fahre. Odessa, 17. Novbr. Tie hiesige Polizei verhaftete eine-14 Köpfe starke Mädchcnhändler- bande. In den beiden letzten Jahren harte die Bande über 600 Mädchen nach der Türkei und nach Indien verkuppelt. To ki o, 17. Novbr. Hier verkantet, daß das ganze russische Geschwader während desSchnee- sturms einen Ausbruch aus dein Hafen ver suchte, aber zur Rückkehr gezwungen wurde. — Ans Tschifu wird gemeldet: Tas Schicksal des „Rastoropny" erregt allgemeines Interesse. Ter amerikanische Kreuzer „New Orleans" be grüßte das russische Schiff in voller Beflaggung. Er uiid der chinesische Kreuzer „Haicheug" be schützten es; Japaner waren nicht zu sehen. Die Lvkälbehörde drängte den russischen Kapitän zur Abfahrt, jedoch war der Sturm zu heftig. Ter Kommandant beschloß daher, das Schiff in die Luft zu sprengen. Um 7 Uhr abends war alles vorberellet. Der Kommandant selbst be wirkte die Sprengung. Nach weiterer Meldung aus Tschifu ist die Besatzung des „Rastoropny" jetzt in dem früheren Quartier der Mannschaft des „Retschitelny", nachdem sie entwaffnet wor den ist, gelandet. Die Chinesen hatten versucht,' die Entschließungen des russischen Kapitäns zu verzögern; dieser aber bereitete heimlich die Sprengung des .Schiffes vor. Er veranlaßte den noch an Bord gebliebenen chinesischen Zoll beamten, in das Beiboot zu kommen. Wäh rend die gesamte Mannschaft mit präsentiertem Gewehr am Ufer stand, ertönten drei gewaltige Explosionen, und das Schiff ging -langsam unter. Seine Schornsteine find noch sichtbar. — Donnerstag früh sieben Uhr fuhren drei japa nische Torpedoboote in den Hafen von Tschifu ein. Als fie fanden, daß der „Rastoropny" in die Luft gesprengt war, liefen fie wieder ans. — Nach Depeschen aus Tschifu ist dort be kannt, daß die Mitteilungen der Offiziere und Leute des „Rastoropny" eine planmäßig ein- studierte Erfindung sind und keinerlei Licht auf die Lage in Port Arthur oder den Zweck der Flucht und Aufopferung des Schiffes werfen. Tas Schliff war ostentativ mit guten Speisen be laden : Rindfleisch wurde zur Schau gebraten und ein fetter Hund spazierte auf dem Teck. Tic Erklärungen, daß Port Arthnr wohlanf und noch auf ein Jahr nur Vorräten versehen fei, ver rieten ebenso eure offenbare Absicht. Ein Ge- rücyt, daß der Kommandanl des „Rastoropny" Kapitän Pelem dem Zaren -eine Depesche -Stössels übermittelte, worin dieser anfragc, ob er zu günstigen Bedingungen kapitulieren solle, beruht ausschließlich auf Vermurung, weil man überzeugt ist, daß nur die dringende Not wendigkeit wichtiger Mitteilungen an die rus sische Regierung oder Heeresleitung zu der Preisgabe des Schiffs Veranlassung geben tonnte. Ter chinesifcbc General Ria hat leine Truppen neuerdings vermehrt und wiederum japanische Offiziere als Instrutrcure angestellt. Seine Haltung ist verdächtig; russi.scherfeits wur den scharfe Maßregeln zu seiner Uebenvachung getroffen. New Y ork, 17. Novbr. Zwecks Ansiedelung jüdischer Einwanaerer wurden vom Baron Hirsch große Ländereien im Staate Wisconsin an ge kauft. St. Louis, 17. Novbr. An einsamer Stelle der Weltausstellnng wurde der Zug der Mi niatur Bahn von maskierten Räubern «»gehal ten und von den Mnfahrcnden drei Passagiere vollständ ig ausgeranbt. Dertltchcs und Sächsisches. Adorf, 1K Novbr. Der Kirchenvorstand hat in seiner gestrigen Sitzung cndgiltig beschlossen, das Projekt des Herrn Archerest Müller in Leipzig zu dein veranschlagten Kostenaufwande von IM000 Mart anzunclnncn. Dieses Projekt sieht >200 Sitz- und 150 Stehplätze vor. Tas Acußcre der Kirche wird mit Stcnrplastiknm her- gestellt. Hoffentlich werden die Vorarbeiten des Kirchenbanes so gefördert, daß der Bau selbst nächstes Frühjahr beginnen kann. Herr Architekt Müller ist als Obcrieiter des Baues gewählt worden. Nachdem derselbe das Projekt den ge äußerten Wünschen, des Kirchenvorstandes ent sprechend durchgearbeitet und die Zeichnungen fertig gefteLl haben wird, wird der Kirchen bau öffentlich ausgeschrieben werden. Eine Tür- merwdhnung ist bei dem Projekt nichr mit vor gesehen worden, weil der Aufwand dadurch ein wesentlich höherer werden würde, z. B. müßten nach der Türmerwohnung steinerne oder eiserne Treppen geführt werden rc. Bei dem veran- schlagren Kostenaufwands von 180OM Mart ist die ganze innere Einrichtung ser Kirche, wie schon früher erwähnt, inbegriffen. Von der Aus schreibung des "Baues wird es abhängen, ob die veranschlagte Summe von >80 000 Mark überschritten wird oder nicht. Jede nialls aber ist alle Hoffnung vorhanden, daß wir eine schöne Kirche unter möglichster Schonung der Finanz- Verhältnisse erhalten, sodaß die Gemeinde Mit glieder der Parochie zufriedene» Sinnes und mit Vertrauen dem Kirchenbaue entgegen sehen können. Adorf, 18. Novbr. Im prächtig dekorier ten Saale des Schützenhauses beging, gestern Abend, in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder und Gäste, der Gesangverein „Liederkranz" sein 51. Stiftungsfest. Wir können aus dem ge schmackvoll gewählicn Programm nur Einiges herausgreifen, das besonders des Lobes wert erscheint. Da kam zunächst die ansprechende Weife des Liedes „Das tveue deutsche Herz" zu Gehör, das von dem ehemaligen Kantor der Dresdner Kreuztnche Julius Ollo stammt, und von dessen Sohn Jul. Otro jun. gedichtet wor den ist. Der Vorsteher, Herr G.-org Volt, hatte schon vorher Gelegenheit genommen, die Anwe senden zu begrüßen und die Hoffnung ausge sprochen, daß das Fest einen befriedigenden Ver lauf nehmen möge. Nach den Liedervorträgen „Meine Muttersprache" von Engelsberg, „In der Fremde" von Baldamus and „Es war mein" von Wvhlgcmui ergriff Herr Von abermals das
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