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Der Grenzbote : 09.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190505090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050509
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-09
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 09.05.1905
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Der Grembole ,— —r Ägeblati Wh Anzeiger l Der Grenzbote er,. ' täglich s mit Ausnahme des den Son». -d Feiertagen s kiqenden Tages und kostet viertel^.,, .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg- Bestellungen werden ! in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des s Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten l und Postboten angenommen. für Adorf nnd das ödere Vogtland j Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- j bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit ' 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Fernsprecher Nr. 14 Dienstag, den S. Mal 1905 I 106 Es grüßt das deutsche Volk bewegt Dich heute wieder, Der Du aus lichten Höh'n verklärt blickst zu ihm nieder, Du Ewig-Strahlender, Du großer Eeistesheld — Der Du so Herrliches einstmals ja hast gesungen, Du, dessen Namen man laut preist in allen Zungen. Vor dessen Dichierruhm sich beugt die ganze Welt! Dem Edlen, Schönen galt allzeit Dein Dichterwalten, Das Ideale hast Du stets gar hoch gehalten, Für Wahrheit, Freiheit, Recht tratst immerdar Du ein — Drum glänzt im deutschen Herz Dein Bild für alle Zeiten, Drum rühmen wir noch jetzt Dein wahrheitfrohes Streiten, Ein Heros bleibst Du uns, erhaben, hehr und rein! Kayrg. 70. D Den Manen Schillers (Zum 9. Mai 1905.) Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. MerzU GsKMAKS dis Errftr. GeMsdeiLKLke „Uer Aeitspiegel So mög' Dein Schatten denn uns immerdar umschweben, So möge denn Dein Geist in unserm Volk stets leben — Es huldigt ja so warm heut' Deiner Lichtgestalt Die fernste Nachwelt wird von Deinen Ruhm noch hören, Das späteste Geschlecht wird Dich noch treu verehren, Es strahlt Dein Name fort mit sieghafter Gewalt! Hekarmtmnchmrg, de« Schutz der Perleustscherei betreffend, vom 4. Mai iso». Seit einiger Zeit scheinen in Bezug auf das ausschließliche Recht des Königlich Sächsischen Staatsfiskus zur Perlenfischerei in den voigtläudischen Gewässern und die damit zusammenhängenden Verbindlichkeiten der Anlieger von Perlenwäsfern Zweifel zu bestehen. Zur Beseitigung dieser Zweifel wird daher hiermit folgendes zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Die Perlenfischerei ist auch dermalen noch Regal und gehört als solches zum Resort des Finanzministeriums. Letzteres hat mit der Aufsichtsführung über die Perlenfischerei im Voigtlande und mit Handhabung der auf dieselbe bezüglichen Vorschriften die unterzeichnete Oberforstmeisterei und die Revierverwaltungen Untertriebel und Brotenfeld beauftragt. — , Der Betrieb der Perlenfischerei ist nur den hierzu verpflichteten Perlenfischern, zur Zeit Julius Schmerler und Arno «eeling in Oelsnitz gestattet, allen anoeren Personen aber bei Vermeidung der in Z 242 und bez. § 370 al. 4 des Straf gesetzbuchs angedrohten Strafen untersagt. Insbesondere steht keiner Privatperson das Recht zu, Muscheln aus dem Wasser herauszunehmeu oder solche Muscheln, welche durch Hochwasser an das Land getragen worden sind, sich anzueignen. Da ohne das Betreten der User die Perlenfischerei und deren Verwaltung nicht ausgeübt werden kann, so haben die Anlieger von Perlenwäsfern den Perlenfischern, soweit dies zur Ausübung ihres Berufs erforderlich ist, nicht minder aber auch dem mit der Aufsichtsführung betrauten Forstpersonal des Brotenfelder und Untertriebler Reviers und dem Oberforstmeister in Auerbnch das Betreten ihrer Grundstücke zu gestatten. Anch haben die gedachten Anlieger und die Triebwerksbesitzer, wenn sie Wasserlaufe verlegen oder Uferbaue vornehmen oder die Mühlgräben räumen oder andere Arbeiten vornehmen wollen, welche ein Wegschlagen des Wassers erfordern, dies rechtzeitig und mindestens 24 stunden vorher den Perlenfischern zu melden, damit die letzteren die gefährdeten Muscheltiere schützen oder aus den Gräben entfernen können. Von den voiglländischen Gewässern kommen hierbei hauptsächlich die Elster, der Mühlhäuser, Freiberger und Marieneher Bach, der Ebersbach, der Görnitzbach, der Hartmannsgrüner Bach, der Triebel- und der Trieb-Bach, sowie die von diesen Gewässern ab- zweigenden Mühlgräben in Betracht. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht gesetzliche Strafbestimmungen einschlagen, mit Haft bis zu vierzehn Tagen oder Geldstrafe dis zn 150 Mark bestraft. Auerbach, am 4. Mai 1905. Z«m IVO Todestage Friedrich Schillers An diesem Dienstag, den 9. Mai, begehr das deutsche Volt die Feier des ernsten Gedenkens cm einen seiner größten und edelsten Söhne, den 100. Todestag Friedrich Schielers. Nicht nur innerhalb der Reichs grenzen, sondern auch au- ßprhalb derselben, bis zu den fernsten Zonen, wo nur immer Deutsche zusammen wohnen, hat man sich gerüstet, die hundertjährige Wieder kehr des Tages, an welchem der populärste und neben Goethe geistesgewaltigste deutsche Dichter von hinnen schied, würdig zu feiern. ES ist müßig, an einem solchen Erinnerungstag die aÄe Streitfrage aufzuwerfen, wer eigentlich der Geistesgrößere gelveson ist, Schiller oder Goethe; Letzterer selber har sie dahin beantwortet, hast war Deutsche überhaupt froh sein sollten, zwei sEche „Kerle" zu haben, wie ihn und Schiller. JÄenfaÄs ist Friedrich Schiller der einzige gro ße Dichter der klmKschen Litcrarepoche Deutsch lands, dessen Poesie zugleich alle Kreise der Nation ergriffen und durchdrungen har und d.s- sien Gestalt Lis zum heutigen Tage die bei wei ten voKstümlichste geblieben ist. Seine großen Königlich Sächsische Overforstmeisterei. allgemeinen Ideen, wie er sie in seinen herr lichen Dramen nieder,gelegt hat, wuchsen in ihm zu einer Stärke und Wärme, daß, sie sich in Ge fühl und Leidenschaft und damit wiederum in Poesie verwandelten. Tie Hoheit und der sitt liche Adel seiner Natur waren mit dem eigen tümlichen Zauber verbunden, der die Idealität auf andere überträgt. Schiller rust gleichsam in jedem Augenblick die höchsten Fähigkeiten, die idealste Stimmung seiner Hörer und Leiser her vor rind legt ihnen sein eigenes erhabenes Pathos in die Seele. Es hat einen tiefen Sinn, daß Schiller vorzugsweise der Dichter der Ju gend ist und daß auch das Alter von den Er fahrungen des Lebens gesättigt und nach den Jugendträumen zurückverlangend, gern zu sei ner Welt zurückkehrt. Immer aber ist Schiller der begeistertste Sänger alles Wahren, Schö nen und Guten, der entschlossene Kämpfer für Recht und Freiheit in seinen Werken, und so bietet denn die ganze Entwickelung des Dichters das erhebende Schauspiel unermüdlichen red lichsten Ringens nach den höchsten Zielen sei- j ner Kunst und um die höchsten Güter des Le- Uhlig. vens. Wie jedoch Schiller als Dichter die vollste Bewunderung selbst noch- der spätesten Geschlech ter verdient, so steht er auch rein menschlich groß und erhaben da, seine Herzensgute, seine Liebenswürdigkeit, seine allzeit bekundete Hilfs bereitschaft für die Bedrängten und Schwachen sichern ihm die herzlichste Sympathie der Nach welt, wie sie ihn bereits die lebhafte Zuneigung seiner Zeitgenossen einrrngen. Und diese Sym pathie kann sich nur erhöhen, wenn man des äu ßeren Lebens ganges Schillers gedenkt, harte doch der Dichter während des größten Teiles seiner irdischen Laufbahn mit allerlei Sorgen, Entbeh rungen und Enttäuschungen zu kämpfen. Es kann aber die Bewunderung für ihn nur er höhen, daß er sich durch solche Missere des täg lichen Lebens in seinem poetischen Wirken und Schaffen nicht beernträchtrg<n ließ, sondern trotz alledem sein künstlerisches Ziel immerdar im Auge behielt, alle äußeren Hemmnisse energisch unter einen großen idealen Willen beugeird. So erscheinen denn Schillers Dichtungen als Taten, als gewaltige und unvergängliche Zeugnisse ei ner durchaus vornehmen, groß gestimmten und
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