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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370216016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937021601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937021601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-16
- Monat1937-02
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1937
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«terien-Auesab», M.« ««tuzlsrrühr »ei IckgNck, ,we!m»II«er Zu- sttüung frei Hau» monalltch NM. ».»0, durch »ast»«»u, NM. 3.»0 elnlchl.«»,? Np,. Postged. lodne VofttusteNungtgrbühr) i«t Iletenmal wdchentl. Versand. «Nnjel-Nr. 10 Ups., archer- halb Eachlen» mit «bend-Ausgade 1» Npft «nj ei« en prelle It.PreMtst« «r»! MMmeteqeü« (»» mm »re«) tl^Nps. «achltsse nach «tassel». gamUlenanzeigen u. «lellenaeluche «Mimrler- ,rlle « «Pl. LXlergeb. »0 Nps. — Nachdnul nur mit Quellenangabe Lresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbew-chrt Gegrünoet 1tzS6 Vruck u. Verla» r Liepsch L Reichard», Vresdrn-A. I, Marien- straße ZS/tt. Fernruf252-1. Postscheckkonto ISsS Dreeden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Vre»d«n und de« Schiedsamte» beim <vderverstcherung»amt Dresden Ssoisutrsnisr Krinü «k«. Btttiebungswerk für die evangelische Kirche Wahl einer verfaffunggebenven Generalfynode Berchtesgaden, 15. Februar. Der Reichsminlsler für die kirchlichen Angelegenheiten, Serri, hielt am Montag dem Führer vor trag über die klrchenpolittsche Lage. Der Führer gab im Anschluß an den Vortrag folgenden Erlaß heraus: Nachdem es dem Reichskirchenausschuh nicht gelungen ist, eine Einigung der kirchlichen Gruppen der Deutschen Evangelischen Kirche herbeizuführen, soll nunmehr die Kirche invollerAretheit nach eigener Bestimmung de» Sirchenvolkes sich selbst die neue Verfassung und damit eine neue Ordnung geben. Ich ermächtige daher den Reichsminlsler für die kirchlichen Angelegenheiten, zu diesem Zweck die Wahl einer Generalsynode vorzubereilen und die dazu erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Berchtesgaden, den 15. Februar 1937. Ter Erlaß des Führers über die Einberufung einer verfassunggebenden Generalsynode der Dentschen Evangelischen Kirche ist von größter Bedeutung. Als im Fahre IM nach der Machtergreifung der Nationalsozialismus bas deutsche Bolk einte, die Parteien zerschlug und die Länder unter die Führung des Reiches brachte, da ergab sich von selbst die Frage, was aus der in zahllose kleine Landeskirchen zersplitterten evangelischen Kirche in Deutschland werden solle. Es lag auf der Hand, daß der Einigung des BolkeS und der Aushebung der Länderhoyett auch eine gewisse Zusammen fassung der Landeskirchen hätte folgen müssen, um den alten Traum von der deutschen Einheit vollkommen zu erfüllen. Die Notwendigkeit dieser Zusammenfassung ergab sich von vorn herein schon aus dem Gesichtspunkt, daß man schlechterdings nicht den territorialen Stand Deutschlands von IE in einer Zeit verewigen kann, in der alles zn einer Einheit strebt, und die meisten Länder, in denen die Landeskirchen entstanden ivaren, bereits von der Landkarte verschwunden sind, während die übrigen ihre Länderhohett habe» ausgeben müssen. Schon damals war der nationalsozialistische Staat sich klar darüber, daß ein Eingriff in das Bekenntnis der Kirche niemals in Frage kommen könne. So wurde, um der Kirche eine Spitze zn geben, unter deren Schutz sich vielleicht allmählich die Einigung der Landeskirchen hätte vollziehen können, ein Reichs bischof bestimmt. Die Einsetzung des Reichs bischofs und die Schaffung einer Spitze der Deutschen Evangelischen Kirche aus den Kräften der Kirche heraus siihrte jedoch nicht zu dem gewünschten Ziel. Um den Weg für eine Einigung frei zu halten, enthielt sich schließlich der ReichSbischof aller seiner Funktionen. Die Leitung der Kirche übernahm ein aus ergrauten Kirchenführern bestehender RetchskirchenauSschuß, besten Mitglieder den ver schiedenen Kirchenetnrtchtungen nahestehen. Entsprechend dem RetchskirchenauSschuß übernahmen in den vielen Landes kirchen Landeskirche nausschlisse die geistliche Leitung. Die heißen Bemühungen des ReichSktrchenauSschustes um eine Einigung innerhalb der evangelischen Kirche blieben er folglos, weil die einzelnen Fronten sich inzwischen immer mehr verhärtet batten und heute niemand mehr weiß, in Der Führer und Reichskanzler (gez.) Adolf Hiller. welchem Maße das Kirchenvolk selbst sich zn den Bestrebungen der einzelnen Richtungen positiv oder negativ verhält. Nirn schafft der Erlab de» Führers die Grundlage für einen völligen Neuanfba». Das Wichtigste dabei ist die Tatsache, daß der nationalsozialistische Staat eS auch weiterhin entschieden ablehnt, sich in die inneren kirchlichen Angelegenheiten irgendwie einzumischen. Sowohl auf organi satorischem Gebiet als auch besonders auf theologischem, also in den Fragen des Bekenntnisses, wird die Kirche ihre An gelegenheiten selbst zu ordnen haben. Die Voraussetzungen hierfür schafft die Wahl einer Generalsynode, einer kirchlichen Körperschaft, die vom Ktrchenvolk auf kirchlichem Boden ge wählt werden wird. Der Erlaß des Führers bringt ein deutig zum Ausdruck, daß diese Wahl vollkommen frei von- statten gehen wird. Der Reichskirchenminister Kerrl wird als Sachwalter des Staates lediglich für die Wahlordnung zu sorgen haben. Der durch das Kirchenvolk in der Urmahl be rufenen Generalsynode wird die Aufgabe, eine Kirchen verfassung zn schaffen. Auf diese Verfassung kann sich dann die neue Leitung der Kirche stützen, eine Leitung, die das evangelische Kirchenvolk sich selbst gewählt hat. Bis zu diesem Zeitpunkt werden die bisherigen Kirchenleitungen als gesetzmäßig anerkannt werden, damit die Lage im kirchlichen Leben, die sich in den letzten Jahren herausgebildet hat, bis zum Zusammentritt der neuen Kirchenleitung aufrechterhalten bleibt. Der Erlaß des Führers und Reichskanzlers bedeutet wiederum einen Friedensbeitrag, diesmal zum inneren Frieden. Das deutsche Volk ist auf politischem Gebiet in den vier Jahren seit der Machtergreifung zu einer un erschütterlichen Einheit zusammengewachsen. Auf religiösem hingegen bestanden bis heute noch immer starke Gegensätze zwischen den einzelnen Richtungen innerhalb der evangelischen Kirche. Fetzt sott auch der religiöse Streit für immer beseitigt werden. Niemand — ganz gleich, welcher kirchliche» Rich tung er angehört — kann bestreiten, baß der Erlaß des Führers die Voraussetzungen zu der besten und um fassendsten Lösung der bisherigen Gegensätze schasst. Das evangelische Ktrchenvolk hat nun selbst das Wort l Fttlwilllgenvttbot fllk Spanien ab 20. Februar Beschlüsse -es L-rr-ener -ltchtetnmlschun-sausschusses -«ren-kenlroke ab «. Mürz London, 16. Februar. Die für Montag anbcraumte Sitzung des gemischte» Unterausschusses der sechs Mächte, die sich mit der „portu- giestschen Srage" befassen sottte, wurde vertagt. Unmittelbar danach trat der UnteranSschnß »es Vorsitzen, den des NichteinmischnngSanSschnffeS zusammen. Die in dem AnSschnß nertretene« Milchte kamen in der Sitzung «herein, daß das Krel»illige « 0 erb 0 t am W. Februar mitter. nachts in «rast treten so«, «nd daß der »om AnSschnß de» raten« Plan einer Land, «nd Seekrntrnlle vom I Mär, Mitternacht» an in «an, gesetzt werde» so«. Dieser veschknß wir» bereits am Dienstag dem «esamtausschnß znr allgemeine« Annahme »orgelegt »erden. Der UnteranSschnß »e» Vorsitzende« ging dabei »o« »er Erwart««, an», daß sich f«r die Einzelheiten des Kontrollplanes, «egen »er »och ge wiss« Schwierigkeiten bestehen, die n. a. in einem „ringlest« sche» Vorbehalt ,«m «»sdrnck gekommen sind, «in« be» friedigend« Liisnng sind«« wir». Dir NrtchsnrtKrrr-mms verössentttcht verlin, ib. Februar. Im Reichsgrsetzdlatt Teil l Nr, 1» vom 1». Februar wird Pi« R«tch»nvtarordnung verüssentltcht. Der 1. T«il behandelt das Amt des Notars, der 2. Teil die RetchSnoiar- kammer und die Notarkammern, der S. Teil die Aufsicht und Dienststrafverfahren und der 4. Teil di« UebergangS» und Schlußbesttmmungen. Lschechtscher Strten-rtes -even Moskau Algonor vradtdartobt ckor »vroatlnar Aaobrtvbtiu* Prag, 16. Februar. In der tschechischen Presse wird ein Hirtenbrief des Kardinalfürsterzbischofs Caspar veröffentlicht, der sich gegen den Bolschewismus und die Sowjetunion richtet. Der Bol schewismus, so heißt eS in dem Hirtenbrief, zerstöre den Glauben an Gott, sehe die Kirchen in Brand und werfe Hunderttausenbe in die Kerker. Allein in den Fahren 1917 bis 1928 seien in der Sowjetunion beinahe zwei Millionen Menschen htngertchtet worben, darunter zahllose Bischöfe und Priester. Ganz Towjrtrußlanb gleiche einer Totentnsel. „Eine beträchtliche Anzahl." In Beantwortung einer An» frage teilte Unterftaatssekretär Lord Cranborne im englischen Unterhaus mit, daß sich im Bezirk von Madrid und auch in Katalonien eine beträchtliche Anzahl von Sowjet rüsten besinden. Er sei jedoch nicht imstande, die Gesamtzahl genau anzugeben. Gefangen in Präs Was Moabit für Berlin ist, das ist Pankrah für Prag. Hier, in einem Außenbezirk der Hauptstadt der tschechoslowaki schen Republik, befindet sich — wenn man so sagen darf —- die „volkstümlichste" Strafanstalt des ganzen Staates. Hiev werben vor allem die politischen „Verbrecher" gesangengehal ten,' zum geringsten Tßil Kommunisten, was bei der außen politischen Haltung der Prager Regierung nicht weiter ver wunderlich ist, in der großen Mehrzahl aber Anhänger der Sudetendeutschen Partei Konrad Henleins. Wteviele Su- detendeutsche insgesamt in tschechischen Kerkern schmachten, wird von amtlicher Seite wohlweislich geheimgehalten. Wägt man Kür und Wider offenherzig ab, so hat die Zahl SüüO den höchsten Wahrscheinlichkeitswert. Wie dem anch sei — unter allen sudetendeutschen Gefangenen, und noch mehr unter denen, die sich einmal, zu ihnen rechneten, macht ein geflügel tes Wort die Runde. Man nennt in ihm die Strafanstalt Pankratz vieldeutig und vielsagend die sudetrnbeutsche „H o ch- schule fürPoltttk". Was das Spottwort besagen will? Nun, daß alle, die auf die genannte Weise gezwungen werben, sich einmal eingehend, in Muße und aus nächster Nähe mit der politischen Praxis des tschechoslowakischen Staates zu be fassen, einen Anschauungsunterricht erleben, wie er ihnen sonst durch keine Hochschule geboten werden kann. Und man erzählt sich schmunzelnd weiter, baß jeder, der auch nur einmal in Pankratz einen Besuch abstattete, dies« politische Erziehungsanstalt nicht anders den» als völkisch-bewußter Sudetendeutscher verläßt — und wäre er vorher gar Kom munist gewesen. Pankratz ist aber mehr als eine sudetrnbeutsche An gelegenheit. Pankratz ist zugleich Symbol für die Prager NnterdrückungSpolittk überhaupt. Lord Rothermere, der angesehene und einflußreiche englische Publizist, hat das mit ähnlichen Worten in einem in aller Welt Aufsehen erregen- den Aufsatz der „Daily Mail" erst dieser Tage zum Ausdruck gebracht. Er überschrieb seinen Artikel „Die Gefangenen der Tschechoslowakei" und meinte damit die dreiein halb Millionen Gubetenbeutschen und die dretvtertel Million Ungarn, di« infolge der höchst willkürlichen, in Versailles be schlossenen Grenzziehung im tschechoslowakischen Staate zu leben gezwungen sind. Eine äußerst heftige Kritik der Tschecho- slowakei als solcher, deren Name als „gefälschtes Etikett" bezeichnet und deren Daseinsberechtigung überhaupt bestritten wurde, ging dieser Feststellung voran, und ein Hinweis auf die offene Kriegsgefahr, die der in sich gärende und durch das Militärbündnis mit Gowjetrußland außenpolitisch einseitig festgelegte Staat enthalte, beschloß die bemerkenswerten Dar legungen. ES liegt uns Deutschen nun, bei allem Einver ständnis, bas wir dem Artikel RothermereS in vielen Punkten entgegenbringen, natürlich fern, uns mit ihm gleichzusetzen. Aber wir müssen «ns doch fragen, wieso ein so verant wortungsbewußter, die öffentlich« Meinung der Welt mit bestimmender Publizist, wie der Verleger der „Daily Mail", zu einer so entschiedenen Stellungnahme gelangen kann. Da ist «s wertvoll, zu wissen, baß Lord Rothermer« feine Kennt nisse aus eigener Anschauung geschöpft und seine Meinung ans eigener Erfahrung gebildet hat. Er hat die Grenz gebiete bereist, er hat sich selbst überzeugt, was an dem,ve- weiSmatertal", auf Grund dessen die Versailler GtaatSgrünber der Errichtung der Tschechoslowakei im Jahre 1919 »»stimm, ten, wahr und heute — nach beinahe zwanzig Jahren rück sichtsloser TschechisterungSpolitik — noch gültig ist, «nd er hat sich insbesondere auch in den Mutterländern der zur Tschecho slowakei geschlagenen nationalen „Minderheiten" danach er kundigt, ob die ständige Empörung, die hier die tschechischen Ünterdrückungsmaßnahmen anSlösen, berechtigt sind oder nicht. Das Ergebnis seiner Untersuchungen liegt in dem er wähnten Aufsatz vor, der denn auch vor allem in Ungar n, besten Revisionsforberungen Lord Rothermere schon immer unterstützte, lebhafte Zustimmung gesunden hat. Weniger Freude hat die neue englische Attacke indessen be greiflicherweise in Prag au-gelöst. Schon lange grämt man sich hier über die mindestens skeptische Haltung, die seit Jahr und Tag der überwiegende Teil aller englischen Zeitungen L«i7c>g«!
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