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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000502011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900050201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000502
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900050201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-02
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1900
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SerugsgeMr: Licrlcljälnli» 2 MI. 50 Ms.: durck, die Polt 2 MI. 7S PI,. Die DretdnerNnchrlchlcn" ericheinen Ii,»ch M»r,e»s; die Bezieher in Dresden und der niichlien Umgebung, wo die Sniraauna durch eigene Boten oder Aommiisionitre eriolgt, erhalten das Blatt an Wochentage», die nicht aal Lonn oder Aeiertage folgen, m zwei Lheilausgaben «dcnd» und Morgen» zugclicllt. glir Rückgabe einaelandter Schrilt- ltücke leine Bcrbindlichkeit. Sernivrechanlchluh: »mt I Sr. ll u. »r. rvv«. TelcgrammAdrelle: Dachrtchtrn Drr»drn. I. Orssänsr klsttslreli« »LilüiirtLll »«ti »Llarlrt. IViea K (lHaMMk «r. Lloslsrx»«« 2). Ktgrüil-el 1851» und Idloels-HIsxaLlo üotsietersnt I II Uogi-lindet 1843 ! S ^Itwaikt « rl« ul» l»"I « chltrnailct s 1 unkl k^IlLliatrsdnIIs I distvt stets nur eins Neueste und Loste ru killi^-stell i'reisen. ,1 Telcar-Adresse: Rachnch'.cn, Dresden. ^ LlvIrtroUlvrspvuUivI»«», liutitllt ersten Itaoxes. ^uskübrl. ittnotr. ^bbLucktg.: D Die Usit« irlrungen ck. kUetcrrirlrgr H W dg PI. '4 rrel. Ganiilivi» Lsullvörker - USIiiiiirrliiiiiüi A H. <Är«88in»»i>, Mtimu8c;killenkabrilr. 8 Verkauf io der kirbrrk: vresüen, Llremnltreintrsssv 26, ^ Vsisendsnsstr.S und Strissenerslr 18, in I-ödlsa: fiswsrelntr.2. «Iu>i»8 8eIiii«MvIi Lw Sss 18. xgit. a. 1. Lt. für Las, eloktr. I-ielrt, Petroleum. Uorrsu. r» ^olramre« i'rlialo der „Nr«»cki>«i7 As»vl»rivl»1vir » S «ro»«« Hil«8te^»8«6 S smpüeklt sink r.ur ^nnslims von Inseraten und st« lui ubixs ^oitua^. lli'eslll m Verrücke! lUll L8-^ll8tll! ll Vll» Otto v« ttz)». 1 1 Lnioai'l'' Ter Kavlan Dasbach, Hofiinchrichten. Landtag. Landcsverein für innere Mission, Uv» Brühl'scheS Palais. Gerichtsverhandlungen. Sächsischer Kunstvcrein. Mittwoch. 2.Mai l«vv. Der Kaplim Dasbach. ist vor dem Gericht in Trier dos Bild eines solche» leibhaftigen Hetzknpiniis. sognr in des Wortes verwegcnsicl Bedciitniig, ge- zeichnet worden und alle Welt weiß nun, daß es tl>atiächlich solche Kapläne gickst. die genau dos zn idrei» Lebensziel machen, was ihr 'Name besagt, indem sic unabläisig die konfessionellen und politischen Gegensätze gegeneinander aushetzen, um ihre schranken lose Herrschsucht, ihren ungemesscnen verjvnlichcn Ehrgeiz nntcr dem Deckmantel des Piiestcrkleides zn deiriedigen. TiefeHetz- kapläne haben während des Kiilturkampses eine führende Rolle gespielt und sind stets unversöhnlich geblieben. Die kirchlichen Oberen, die dem späteren Friedensschluss geneigt und ihn herbei- znsühren bestrebt waren, wissen davon zu erzählen, welche Muhe es ihnen gemacht hat. die widerspenstigen Hetzkopläne, wenn nicht zur Raison zu bringen, io doch wenigstens aus deni Wege zu schassen und Das Gericht in Trier hat in dem Prozesse Dasbach-Haubrich das Urthcil gefällt und zwar auf Grund der durch die Beweis aufnahme gewonnene» Ueberzeugung, daß die von dem Angeklagten behaupteten Thatsachen im Wesentlichen der Wahrheit entsprechen. Nachdem somit durch den autoritativen Spruch des Gerichts selbst bezeugt worden ist, daß nicht gehässige Klatsch- und Berleumdungs- sncht den Mann geleitet haben, der formell als Angeklagter, in z»>»>itv» ,v>,>vi> vuvvu j» vi,»m>u, >vv>»,v-v^uov v» Wirklichkeit aber als zerschmetternder Ankläger vor den Trierer gemacht hat. die widerspenstigen Hetzkopläne. wenn nicht zur sf«„n ist kör di- iils-nillls,- a,itif d-r A„o-„,di^! iiu bringen. iv doch weiilgstens auS dem Aege zu,chas,en und schlanken stand, ist auch für die öffentliche Kritik der Augeilbtick jh^sorlwährcnde» Tnrchriciizmigen der kirchlich-,taallichen Friedens- gekommc». wo sie die durch den Prozeß gcllesertcn moraliiche» und! volitit wett zu machen. Wie weit der unheilvolle Einflug der politischen Handhaben gegen gewisse in der Centrumspartci' Hetzkopläne nicht bloS in der niederen, sondern sogar in der hohen herrschende Einflüsse nach sachlicher Gebühr zu würdigen hat. j M'l'tik reicht, darüber haben die Tricrcr Prvzegvcrhnndlnngen eine Man braucht bei diesen. Bestreben in den durch die Bcrhandlungen l pjsAich^ ansgmagt, dasg ansgcrnhrtcn Wust von widrigen Vorkommnissen und Verhältnissen er Mitte der 8t,er Jahre i» Rom war. um in, Anstrage des gar nicht besonders tief hineinzugreifcn. sondern kann sich getrost j Kölner Erzbischofs mit der Kurie übe» die Anbahnung des kirch- anf das beschränken, was zur Kennzeichnung des Mannes und "chcn Friedens mit der preichischen Regierung zu verhandeln, er 2 .... ' dort mich den Kaplan DaSdach netwfsen bade, der m unbekanntem icincs ^reibcns rm allgemeincii Jiiterrsse unnniganglich hervor-. <,s„strag im gegcntheiligcn Sinne zu wirken luchte. Also ein cin- gchvbcn werden muß. während rm Ucbrigen gewisse interne An- ^ facher hausbackener Kaplan darf es wagen, im offenen Widerspruch gclcgcnhciten, die schließlich mehr schmutzige Eigenwäschc des mit seinem höchsten kirchliche» Vorgesetzte» in Nom selbst gegen (scntrnms selbst darstcllcn, besser der Auseinandersetzung durch die eine Versläiidigung zwischen Staat und Kirche, die dem Interesse ni>--,^cc^ sk>ner Hetzert chen Acachemchasten zuwider an t. zu lntrigurren! Tag nnmdlclbar betroffenen Kreise uberlassen blechen. „„„ Eminente in Rom überhaupt empfängt, daß man ihnen Der Thcil der Beweisaufnahme, der sich mit der politlschen nicht kurzer Hand und in einer Form, die ihnen das Wiederkvmmen Persönlichkeit des Kaplans Dasbach befaßte, hat ergeben, daß > für immer verleidet, die Thür weist, erhöht das für Staat und Herr Dasbach ein von schrankenloser Herrsch- und Ehrsucht ge- Kirche gleich Peinliche dieser Enthüllung um ein Bedeutendes. Bei der ganzen Sachlage, wie sie durch die Beweiserhebung klar gestellt worden ist, wird das ungewöhnlich hoch ausgefallene Strafmaß nicht verfehlen, in weiten Kreisen Befremden zu erregen. Gewiß haben die Gerichte die Pflicht, jede persönliche Skandal- sucht unnachsichtlich zu ahnden. Wenn aber, wie hier, ein wohl- berechtigtes sachliches Interesse an der Unschädlichmachung einer i Person vorliegt, schwerwiegende, unbegründete Beleidigungen in der Form nicht vorhanden sind und zugleich der Wahrheitsbeweis für die behaupteten Thatsachen in so einwandfreier Weise erbracht l wird. dann widerspricht es durchaus dem gesunden natürlichen ! Rechtsempfinden, eine Strafe in solcher .Höhe auSzuwerfcn. daß > mancher frivole Beleidiger sich durch dasselbe Strafmaß schon als besonders beichwert erachten würde. In solchen Fällen müßte das Gericht durchgängig, wenn nicht ein völliger Freispruch möglich ist. wegen bloßer, formaler Beleidigung aus eine ganz geringe formale Strafe erkennen; sonst fetzt sich das richterliche Urthcil in Widerspruch mit dem öffentlichen RcchtSbewußtseni. Indessen, wie dem auch iei. moralisch ist der Kaplan DaSbach in den Augen aller rechtlich Denkenden innerhalb und außerhalb seiner Partei in jedem Falle gerichtet. Das hindert freilich nicht, daß sein Geist unter der Kaplaiffchaft des Erntrnms nach wie vor umgehen und weitere verderbliche Fruchte der kousessionellen und poliwchen leiteter Priester ist, der in der Wahl seiner Mittel durchaus keine Zurückhaltung kennt. In der öffentlichen Verhandlung sind ihm von seinen eigenen Parteigenossen unlauterer Wettbewerb, Doppel züngigkeit und Demagogie vorgcworfen worden, und sogar hohe kirchliche Würdenträger haben bei anderen Gelegenheiten ganz unverhohlen dieselben Anklagen gegen Dasbach erhoben. Zahl reiche ehremncrthe Geistliche haben cs abgelchnt, seiner Zeit ihrer Wahlpflicht zu genügen, weil, wie sie sagten, ihr Gewisse» ihnen verbot, für eineu Mann vom Schlage Dasbach s zu stimmen. Verschiedene Centrums-Abgeordnctc sind einem lokalen Partei führer mit dem dringlichen Ansinnen nahe getreten: »Schassen Sie uns den Dasbach vom Halle I Tann werden Sie Ehren vorsitzender der Fraktion!" Der Bischof Korum hat erklärt, er beklage es lebhaft, daß das Volk an eine „so ordinäre Sprache", wie sie in der Tasbach'ichcn Presse üblich sei, gewöhnt werde. Ter Obcrlandesgerichtsrath Roeren endlich, ein Duzbruder von Dasbach, hat einmal nach einem besonders argen Stückchen, das der Kaplan anSgcsichrt hatte, zu chm die geharnüchtenWortege-. Unduldsamkeit, der persönliche» Herrsch- und Ehrsucht, der Masscn- sprochen: „Höre, Dasbach! Wenn Dich Dem geistliches Kleid ^xrkn,rnmu»g und des antinanonaleu Jntriguantenthums zer nicht schützte, dann würde ich Dir links und rechts ein Paar hinter tigen wird die Ohren hauen!" Dieser selbe Priester, der so von seinen eigenen Partei- und Glaubens-Genossen gekennzeichnet wird, hat es gleichwohl ver standen, wider den ausgesprochenen Willen der Fraktion ein Reichstagsmandat zu ergattern. Er schrieb einfach an die Wahl- lonntees: „Sie suchen einen Kandidaten; voilä, ich suche einen Wahlkreis!" und stellte sich dann höchst eigenhändig über die Köpfe aller Bctheiligtcn hinweg auf. bis es ihm schließlich gelang, an's Ziel z» kommen. Zugleich übte Dasbach durch seine geschäftliche Thätigkcit einen weitgehenden politischen Einfluß auf die Massen ans. Er organisirte nämlich einen förmlichen Tasbach'ichcn Preßring, den er durch Bclhcilignng an allerlei Akticngcsell schäften und soustigen gcwinubringcndcn Unternehmungen zu solcher! Blüthe zu bliugcn wußte, daß durch ihn die Zirkel der Centrums- Partei oft in empfindlicher Welle gestört wurden und der Fraktionsvorstand sich sogar mehrfach genöthigt sah. von Anits- wcgen gegen die maßlosen Umtriebe und Verdächtigungen der Tasbach'schen Presse auszntreteu. Der Geschäftssinn dieses eigenartigen Priesters scheute vor nichts zurück; er wußte ans allen Blüthe» Honig zu saugen und trat mit den unwahr scheinlichsten Sachen als der unübertreffliche „billige Mann" auf den Plan: selbst Stahlfedern und Gesangbücher mußten herhalten, uni die Kassen des Kaplans zu füllen. Dabei ruinirte er rück sichtslos fremde Existenzen, wußte mit Geschick den richtigen Moment zur Untergrabung eines bereits bestehenden Unternehmens zu erfassen und setzte sich selbst behaglich im Sattel fest, während die Verwünschungen der durch ihn brotlos Gewordenen auf ihn hereinbrachen. Die fruchtbaren Folgen dieser „geschäftlichen" Thätigkeit erkennt man daran, daß der ehemalige bettelarme Kaplan jetzt mit einem jährlichen Einkommen von 52,000 Mk. und einem Vermögen von 850,OM Mk. zur Steuer eingeschätzt wird! Darf es da noch im Geringsten Wunder nehmen, wenn der An geklagte Haubrich, ein früherer Redakteur Dasbach's, der sich in dieser Stellung bei kärglicher Besoldung unerbittlich abrackern mußte, iu dem offenen Briefe an Dasbach, der diesen wider Willen zur Einleitung der ihn vernichtenden Privatklage zwang, die Frage stellt: „Ist dieser Mann ein Geistlicher oder ein Händler?" Die allgemeine politische Bedeutung aller dieser gerichtlich beglaubigten Enthüllungen über das Treiben des KaplanS Dasbach besteht darin, daß die Existenz von sogenannten Hetzkcwläne» nun mehr aktenmäßig nachgewiesen ist. Bisher hat die ultramontane Presse sich stets so geberdct, als seien die „Hetzkapläne" nur die Ausgeburt einer kranken kultnrkäinpsenschen Phantasie. Jetzt aber Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 1. Mai. * London. Lord Roberts meldet von heute aus Bloemfontcin: Hamilton ging gestern mir berittener Infanterie und Sniith- Dvlrien's Brigade von Thabanchu aus in nördlicher Richtung vor. Bei Houtnck stellte sich ihm eine von Bvtha befehligte starke Trnppenmacht entgegen, die im Lause des Tages noch ver stärkt wurde. Ich schickte Nachts French von Thabanchu aus zur Verstärkung ab. French konnte dies thun. da die Streitkräscc der Buren in der Näl>e von Thadanckn sehr adnahinc». Heule müssen weitere Verstärkungen bei Hamilton cingetrosfen sein. Gestern verlor Hamilton etwa 30 Mann. Tie zur 7. Division »well besetzte gestern. vhnc ans ernstlichen ! Widerstand zu stoßen, bei Vlaksonters und Scharskraal einen Kranz Kovies. Nur die berittene Infanterie war einige Stunden lang in ein Gefecht verwickelt. Berlin. Reichstag. Das Haus ist wesentlich besser beseht als in der Vorwoche. Aus der Tagesordnung stehe» Wahlprüfungen. Tie Wahl des Abgeordneten Grasen Dönhoff-FriedrichUein wird einstweilen beanstandet behufs Aniiell- ung vcrschiedentlrcher Ermittelungen über amtliche Wahlbecinfluss- ung. Die Wahlen der Abgeordneten Börner und Kraemer werden für giltig erklärt. Die Wahl des Abgeordneten v. Löbell be antragt die Kommission für nngiltig zu ertlärcn, weil von vcrjchiedc- ne» weiten der Nachweis gefordert wird, daß eine Anzahl Wähler widerrechtlich gewählt habe. Ein Antrag v. Levetzow will die Wahl einstweilen nur beanstandet wisse» behufs Anstellung weitererErhebun- gen. Nach längercr Debatte wird der Antrag v. Levetzvw, für den die Rechte und die Nationalliberalen stimmten, abgelchnt und die Wahl v. Löbell für nngiltig erklärt. Die Wahlen der Abgeordneten Grnßmann und Götz v. Olenhusen werden beanstandet, die der Abgeordneten v. Kardvrsf. Gras Bismarck-Bohlen und v. Bvuiir für giltig erklärt. Bezüglich der Wahl des Abg Will (Wählst. Stolp) be antragt die Kommission Beanstandung und Beweiscrbebung. Abg. Ga mp (Reichst'.) bemängelt die Richtigkeit der Angaben des eingcgangenen Wahlprotestes und rügt allgemein das Wahl- vrüfnngsverfahren. nach dem die Wahlvorstände, gegen welche sich die Prolestbeschwerden richtete», nur informatorisch gegen die im Protest genannten Zeugen eidlich vernommen werden. Den Abg. Kopich, der sich über konservative Wablbeeiiiflussungen verbreitet, erinnert Redner an die Breslauer Landlagswahlen, wo die Be stechung bei offener Wahl zum Kaisiren der Mandate geführt habe. Abg. Kopsch ifreis. Volks».): Äußer Herrn Gamp habe noch Niemand den Much gehabt, den Sozialdemokraten bet der Breslauer Wahl Bestechungen vorzuwersen. Dieser möge die Ehre der Arbeiter nicht niedriger einschätzen als seine eigene. Abg. Auer(Soz) weist den Vorwurf des Abg. Gamp, die sozial demokratischen Wahlmänner in Breslau hätten sich zu einer Hand lung bestimmen lassen, die nicht anständig sei. sie hätten sich ihre Stimmabgabe abkaufen lassen, als Verleumdung entrüstet zurück. Bicepräsident v.^i rege erklärt diesen Ausbruchfü nicht zulässig. Abg. lärt diesen Ausdruck für parlamentarisch Gamp (Reichsp.) stellt in Abrede, den sozicildemvkratiichcu Wnldmännern in Breslau unterstellt zu habe», daß sie wegen der 5 Mk. anders gestimmt hätten als sie vielleicht sonst gestimmt habe» würden. TerAntrag der Kommission ani Bean- standnngderWolit wird angenommc». Präsident Gras Ballestrem thcilt mit, daß Abg. Dr. Sachse-Waldenburg sein Mandat, dessen Ungiltigkeit die Kommiision beantragte, niedergelegt habe. Die Wahl dcS Abg. Stöcker wird sür giltig erklärt, die der Abgg. Baron de Schmid. Fürst zu Inn- u. Knvphanie» und Höhnet beanstandet, s Die Wahl des Abg. Harriehausen beantragt die Kommission sür l nngiltig zu erklären, das Hans beschließt demgemäß unter Ablebn- ! ung eines von Arendt gestellten und von Bassermann bekämpften Antrags aus Giltigkeit. Tie Wahlen der Abgg. Grafen v. Mcrgnis, ^ Hasse und Dietrich werden sür giltig erklärt, die der 'Abgg. Zwick »nd v. Stumm beanstandet. — Morgen: Schleuniger Antrag Müller-Fulda best. Novelle zum Stempelgesetz und schleuniger ! Antrag Baffermnnn znm Zvllgesctz. Beide Anträge gelten als er- s forderlich, oamit die Jlottenkvmmissivn ihre Arbeiten sortietzcn kann. Sodann Unfallversicherungsgesetze l Berlin. Für die Fejer des 6. Mai haben ferner ihren Besuch am hiesigen Hose angem Idct: der Großherzog vo» Hessen, der Herzog-Regent von Mecklenburg-Schwerin, de, Fürst von Waldeck, der Erbgroßberzog von SachsemWeimar als Vertreter des Groß herzogs und Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg als Vertreter des Herzogs. Die Abordnung, die von der Königin Wilbelmina der ! Niederlande zu der Großjährigkeits-Feier des Kwnvrinzc» entiandt wird, besteht ans den, Generalleutnant Kool. Adiutant im be- > sonderen Dienste der Königin und Chef des GenernlstabeS der holländischen Armee, dem Hnuptman» Grafen Schimmelpenninck, j Adiutant der Königin, und dem Ordonnanzoffizier Oberstleutnant ! London. Im Gefolge des Herzogs von Oporto. Jnsanten von Portugal, werden sich besinden: der Adjutant des Königs von Portugal, v. Albuauergue und der Adjutant des Herzogs, v. Albugueranc. — Ter Annahme, daß die gestrige Auslastung der „Nordd. Allg. Ztg." eine Ankündigung der Absichten der ReichSregiernng enthalte, eine deutsche Botschaft beim Vatikan zu errichten, wird von unterrichteter Seite widersprochen. — Aus Konstantinopel wird gemeldet, dort knrsire das Gerücht, daß Ruß land in Konstantinopel wie »»Berlin freundschaftliche Vorstellungen wegen der immer mehr zunehmenden Zulassung deutscher Offiziere als Instrukteure sür die türkische Armee erhoben habe, was o» beiden Orten sehr verstimmt habe. An hiesiger gut unterrichteter Stelle ist davon nichts bekannt. — Dem Wirk! Geh. Oberregier- nngsrath Tr. Wehrenpfennig von der Königt. Technischen Hoch schule in Aachen ist in Anerkennung seiner hervorragenden Ver dienste um die Fördernna der technischen Wissenschaften die Würde eines Tottor-Jngenieu'S Ixmorm causa verlieben worden. — Tie Betheilignng an der heutigen Maifeier war hier größer als im Vormhre, besonders wa-en die Bauarbeiter, Maler, Schuhmacher, Tischler und Schneider in den Veriammlungen, die Vormittags sür die Gewerkschaften veranstaltci worden waren, zahlreicher als sonst erschiene». Tic Versammlungslokale mußten polizeilich ab- geiperrt werden, weil sie überfüllt waren. Fast sämmtliche Ber liner Bauten lagen heule still. In der Versammlung der Bekleid ungsindustrie führte sich der frühere Führer der Nationaliozialcn, Pastor Gvhre, zum ersten Male als sozialdemokratischer Redner ein. I» den Versammlungen wurde eine längere Resolution an genommen, in der die Anwesenden erklärten, daß sie unentwegt an den in der Maifeier zum Ausdruck gelangenden Gedanken mit allen Kräfte» sesthalten. Leipzig. In Absroth bei Schimbach im Vogtland er mordete der ans der Strafanstalt entlassene Arbeiter Milser den Gutsbesitzer Houcr, weil dieser vor Gericht gegen ihn crusgcsagt hatte. Nach begangener That erschoß sich der Mörder. Kiel. Plinzcisin Heinrich hat sich mit Prinz Waldemar heute 'Nachmittag nach Berlin begeben. Hani bürg. Die „Hamburger Börsenhalle" meldet aus Berlin: Zur Bildung eines großen Allgemeinen Deutschen Eemcntstmdikats ist für die dritte Woche des larstendcn Monats die Enibcrnstliig von Tclegirtc» iämmtlicher dcuticher Eement- sabriten geplant. Zweck dcS Snndikats ist ». A. die Errichtung von gemcininmc» Verkaufsbureaus. Crvnberg. Der Kaiser unternahm heute Vormittag mit der Kasten» Friedrich eine Fahrt nach der alten Eronberger Burg und in die nächste Umgebung. Später besuchte der Kaster mit großer Begleitung die Saalburg bei Homburg. Honibur g. Nach Ankunst in der Saaiburg besichtigten der Kaiser und die übrigen bohcn Herrschasten unter Führung des BanrathS Jacob» die Ncstailrationsarbciten. Dann erfolgte die Rücksahrt nach FriedrichSbof. Ko bürg. Herzog 'Alfred von Sachsen-Koburg »nd Gotha wird sich in Kürze nach dem Herkulesbad in Ungarn begeben, um dort.Heilung von seinem Jscknasleiden zu suchen. Bonn. Ter Maler Munkacs» ist heute Mittag in der Heilanstalt in Endcnich bei Bonn in den Armen seiner Gemahlin, welche heute früh ciiigctrvssen war, gestorben. Die Leiche wird nach Budapest nbergcfnhrt. München. Heute Vormittag fand hier die standesamtliche Trauung der Prinzessin Mathilde von Bauern mit dem Prinzen Ludwig von Kvburg statt. Anwesend waren alle Mitglieder des bäuerischen Königshauses, Herzog Alfred von Koburg und Gotha. Priuzeffiu Clementine »nd die übrigen fürstlichen Hochzeitsgäsle ans dem Kobnrg'ichcn Hause. Nachdem die standesamtliche Ehe schließung durch Staatsminister Freiherr!» v. Crailsheim vollzogen worden war. hielt dieser eine Ansprache, in welcher er die Verbind ung der Häuser Wittelsbach und Koburg feierte. Hieraus begaben sich die Fürstlichkeiten in feierlichem Zuge in die Hofkirche, wo in Anwesenheit der obersten Hof- und Staatsbeamten, der Generalität rc. der Erzbischof von München die kirchliche Trauung vollzog. Insterburg. Die vier Leutnants Walzer. Mack. Blanck und Loebbecke, die einen Distanzritt unternommen haben, sind gestern Abend 5 Uhr wohlbehalten in Straßburg (Eliaß) ein getroffen. Die zurückgelegte Strecke beträgt 1931 Kilometer: dazu wurden dem Programm gemäß 25 Tage gebraucht. Die Reiter bleiben eiuige Tage in Straßburg und reiten dann wieder nach Berlin zurück. Reiter und Pferde besinden sich in guter Verfass ung. Von Berlin erfolgt die Rückreise nach Insterburg per Bahn. . Paris. Präsident Loubet empfing heute den italienischen Lxrndeismmiiter Lalandra. — Im Aufträge des Präsidenten besucyte heute ern Ordonnanz-Ossizier die bei dem Unglück auf der Welt ausstellung Verletzten und vertheilte Hilfsgelder an dieselben. Infolge einer Aufforderung deS Polizeipräfekten ordnete der Kom- Mlsjar der Ausstellung Picard an, daß mehrere den Anfordernngcu S7»>
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