Suche löschen...
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 21.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187301212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-21
- Monat1873-01
- Jahr1873
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Großenhainer Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. L8VA M 8 Dienstag, den 2l. Januar Lkonnement: Vierteljährlich 10 Ngr. Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 1v Uhr. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt zeile 1 Ngr. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain : UiitrchMW-MAnWeblliv Bekanntmachung. Wie anher mitgetheilt worden, ist von dem Königlichen Ministerium des Innern dem Herrn Stadtrath Teucher zu Dresden auf die Dauer von drei Monaten die Ge nehmigung zur Vornahme der generellen Vorarbeiten für eine von Radeberg nach Großen hain zu führende, eventuell bis Belgern fortzusetzende Eisenbahn ertheilt worden. Wenn nun von diesen Vorarbeiten auch die Stadtflur Großenhain mit betroffen wird, so ergeht hiermit an die betreffenden Grundstücksbesitzer die Aufforderung, dem mit diesen Vorarbeiten beauftragten Personale Hindernisse nicht entgegen zu stellen, vielmehr diesem den freien und ungehinderten Zutritt zu ihren Fluren zu gestatten, auch an den aufgestellten Signalen in keiner Weise sich zu vergreifen. Etwaige Schäden werden nach vorheriger legaler Würderung vergütet werden. Großenhain, den 17. Januar 1873. Der Rath daselbst. Kunze. Bekanntmachung. Vom 1. April a. 6. ab ist die zweite Etage des vormals Schütze'schen, jetzt der Stadtgemeinde gehörigen Hauses Nr. 3 des Brandversicherungs - Catasters gegen ein vierteljährliche Aufkündigung anderweit zu vermiethen. Miethofferten wolle man baldigst in hiesiger Rathsexpedition abgeben. Großenhain, den 11. Januar 1873. Der Stadtrath. Kunze. Steckbrief. Strasser, Friedrich Ernst, Armenhausinsasse von hier, bekleidet mit blauen Leder hosen, blauer Jacke mit rothem Kragen, dunkler Tuchweste, wollnem Halstuch, neuer grauer Schürze und Holzpantoffeln, hat sich von dem ihm angewiesenen Arbeitsplätze heimlich entfernt und ist bis jetzt in die Armenanstalt nicht zurückgekehrt. Wir bitten um Aufgreifung Strasser's und Abgabe desselben an uns. Großenhain, am 18. Januar 1873. Stadtpolizeibehörde. Kunze. Wtzschl. Dienstag, den 2L dfs. Mts., sollen im Hofe der Schumann-Noch'schen Caserne eine Partie zu einem Fohlenstall verwendet gewesene Latten und Bretter re. öffentlich versteigert werden. Commando des I. Reiter - Regiments. Bekanntmachung. Im Gasthofe zu Gohrisch sollen den 3V. und 31. Januar 1873, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Gohrischer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: den 3V. Januar ». e. 260 Stück kieferne Stangen, Nr. 2—22, 102 Raumkubikmeter kieferne Scheite, Nr. 12 — 50, 546 „ „ Rollen, „ 22 —205, 392,4 Wellenhundert kiefernes Reißig, „ 246—860, den 31. Januar s. e. auf dem Holzschlag im im Schradenwalde und vereinzelt im Walde stehend, 506 Naumkubikmeter kieferne Rollen, Nr. 206—380, l 416,s Wellenhundert kiefernes Reißig, „ 861—1292, j im Holzschlage des Schradenwaldes, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Revierverwalter zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die ge nannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Gohrisch, den 15. Januar 1873. Gras. Roch. Bekanntmachung. Vom Gesetzblatt für das Deutsche Reich ist das 33. Stück erschienen. Dasselbe enthält: Nr. 892. Seemannsordnung; vorn 27. Deccmber 1872. Nr. 893. Gesetz, betreffend die Verpflichtung deutscher Kauffartheischiffe zur Mitnahme hilfsbedürftiger Seeleute; vom 27. December 1872. Nr. 894. Verordnung, betreffend die Aufbringung von Cautionserhöhungen; vom 14. December 1872. Nr. 895. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung eines Bevollmächtigten zum Bundes- rathe; vom 23. November 1872. Nr. 896 bis mit 900. Ernennungen von Viceconsuln rc. für das Deutsche Reich. Ein Exemplar liegt zu Jedermanns Einsicht im Anmeldezimmer, Kloster, I. Etage, bereit. Großenhain, am 10. Janur 1873. Der Rath dafelbft. Bekanntmachung. Das 23. Stück vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1872 ist erschienen und liegt zu Jedermanns Einsicht im Anmeldezimmer, Kloster, l. Etage, bereit. Dasselbe enthält: Nr. 172. Bekanntmachung, den Bezirks-Arbeits- und Armenhausverein für die Amts bezirke Bautzen, Bischofswerda, Königswartha und Weißenberg betreffend; vom 28. Novbr. 1872. Nr. 173. Bekanntmachung, die Bestimmungen über die gebührenfreie Beförderung tele graphischer Depeschen betreffend; vom 29. November 1872. Nr. 174. Bekanntmachung, eine neue Anleihe der Stadt Zwickau betreffend; vom 2. December 1872. Nr. 175. Decret wegen Concessionirung der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn; vom 7. December 1872. Nr. 176. Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zu Erbauung der vor gedachten Eisenbahn betreffend; vom 7. December 1872. Großenhain, am 10. Januar 1873. Der Stadtrath. TagesnachrichLen. Sachsen. Die zweite Kammer hat in ihren Sitzungen am 17. und 18. Januar die letzte Berathung des Volksschul gesetzes vorgenommen und ist dabei in sämmtlichen wich tigeren Differeuzpunkten bei ihren früheren Beschlüssen stehen geblieben, indem sie die Vereinigungsvorschläge mit wechselnden Majoritäten (in keinem Falle aber mit der er forderlichen Zweidrittelmajorität) ablehnte. — In Leipzig hat sich ein Comitv gebildet, welches das Project, ein der Stadt Leipzig würdiges Denkmal zur Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg zu errichten, nach besten Kräften auszuführen beabsichtigt. Die Herstellung des imposanten Denkmals wird etwa 30,000 Thaler in Anspruch nehmen. Die Kramerinnung hat, vorbehältlich der Zustimmung ihrer Generalversammlung, bereits einen Beitrag von 1000 Thlr. für das Denkmal verwilligt; auch die Handelskammer, die Gewerbekammer und die Buchhändlerdeputation haben die Förderung des Werkes zugesagt. — Ein am 11. Januar von der Agentur der Weimarischen Bank in Leipzig an den Bankverein zu Chemnitz abgesendetes, bei der deutschen Transportversicherungsgesellschaft versichertes Geldpostpacket mit 10,000 Thlr. (1000 Stück ü 5 Thaler- und 5000 Stück ä 1 Thalerscheine) ist abhanden gekommen. Auf die Wieder erlangung hat die Generalagentur, welche die Verlustträgerin bereits entschädigt haben soll, eine angemessene Belohnung ausgesetzt. — In Sebnitz und Einsiedel sind kürzlich zwei Männer verhaftet worden, welche falsche sächsische Einthaler stücke ausgegeben haben. Die Thaler trugen die Jahrzahl 1852 und das Münzzeichen L. — Bei Chemnitz wurde am 16. Jan. ein Arbeiter beim unbedachtsamen Ueberschreiten der Gleise von einem nach Dresden gehenden Personenzuge über fahren und sofort getödtet. — In Bezug auf den Unglücks fall beim Eisenbahnbaue Aue-Jägerögrün (es sollte einem Italiener beim Besetzen eines Sprengloches durch vorzeitiges Explodiren der Patrone der Kopf weggerissen worden sein) erfährt das „Chemn. Tgbl." aus zuverlässiger Quelle Fol gendes: Ein Arbeiter namens Toffoli war in einer leichten Bretbude angestellt, Dhnamitpatronen, welche bekanntlich bei 6 Grad Wärme schon erstarren, zu erwärmen. Beim Abnehmen einer Patrone ist ihm dieselbe angeblich entfallen und explodirt. Der betreffende Arbeiter hat hierbei am linken Backen und am Beine Brandwunden, sowie einige Verletzungen durch ausfliegende Holzsplitter erhalten. Nach ärztlicher Aussage ist Hoffnung, daß der Betreffende binnen 8 Tagen ohne Nachtheil wieder arbeitsfähig ist. Deutsches Reich. Nach der „C. St." hat der Reichskanzler beim Bundesrath den Antrag gestellt, die Gebühr für die extraordinären Zeitungsbeilagen auf die Hälfte des bisherigen Satzes, nämlich auf einen Vs Pfennig pro Beilageexemplar herabzusetzen und zugleich die Post behörde zu ermächtige«, bei Sendungen in großen Partien einen Rabatt bis zu 50 Procent dieses Satzes eintreten zu lassen. Die bisherige Gebühr hat sich nämlich in der Praxis als zu hoch erwiesen und hat verhindert, daß von dieser sonst erwünschten Einrichtung ein ausgedehnterer Ge brauch gemacht wird. Ebenso sollen die Postmandats gebühren auf 5 Sgr. (bis jetzt 7 Sgr.) bei Beträgen bis 25 Thlr. und auf 7 Sgr. (jetzt 9 Sgr.) bei Beträgen über 25 bis 50 Thlr. ermäßigt werden, damit das Publicum von diesem bequemen Jncassomittel immer noch umfassen deren Gebrauch machen könne. Statistisch ist festgestellt, daß im Jahre 1872 durch die Postanstalten 140,000 Man date im Gesammtbetrage von 3,300,000 Thalern befördert worden sind. — Die aus französischen und deutschen Beamten zusammengesetzte Commission, welche die neue Grenze zwischen Deutschland und Frankreich herzusteüen und abzustecken be auftragt war, hat dieser Tage ihre Arbeiten beendigt. Die neue Grenze ist durch 1,os Meter hohe und gegenseitig 100 Meter entfernte Steine bezeichnet und ist es mit zwei Ausnahmen gelungen, die Grenzlinie so zu ziehen, daß sie keine Ortsgemarkungen durchschneivet. Preußen. Im Abgeordnetenhaus hat am 16. Januar die, Berathung der vier wichtigen Vorlagen des Cultus- ministers begonnen und wurde zunächst der Gesetzentwurf über Vorbildung und Anstellung der Geistlichen nach zwei tägiger Berathung einstimmig einer besonderen Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. — Die „Schles. Ztg." berichtet über einen höchst traurigen Vorfall, der sich vor Kurzem in dem Dorfe Seckerwitz bei Jauer ereignet hat, Folgendes: Ein Steinbrucharbeiter in dem genannten Dorfe hatte mit seiner Frau einen häuslichen Zwist, wobei die Frau von Seiten des Mannes gemißhandelt worden sein soll. Nachdem der Friede scheinbar wieder hergestellt und der Mann zu Bett gegangen war, nahm die Frau ihre beiden Kinder, einen Knaben von etwa 7 Jahren und ein jüngeres Kind, warf sie in einen Brunnen und stürzte sich dann selbst hinein. Die Mutter gab, als sie herausgezogen wurde, noch Lebenszeichen von sich, starb jedoch bald. Die Kinder wurden entseelt aus dem Brunnen befördert. Frankreich. Bekanntlich haben sich im Frankfurter Friedensvertrage die französische und die deutsche Regierung gegenseitig zum Schutze der Gräber der auf ihren respectiven Gebieten beerdigten Soldaten verpflichtet. In Deutschland sind die erforderlichen Maßnahmen bereits durch das Gesetz vom 2. Februar 1872 getroffen worden; wie aus Versailles geschrieben wird, hat nun auch die französische Regierung einen Gesetzentwurf vorgelegt, welcher ähnliche Grundsätze, wie die in Deutschland adoptirten, enthält. — Erdstürze haben in Breaux und Autot stattgefunden, ungefähr ein Kilometer der Landstraße ist in den Fluß Averive gerutscht; mehrere Häuser stürzten ein. — Am 15. Januar, 3 Uhr Morgens, fanden in Oran (Algerien) zwei Erdstöße statt. Der Stoß ging von Osten nach Westen. England. Nach einer Meldung aus London vom 16. Januar waren bei dem Leichenbegängnisse des Kaisers Napoleon 60,000 Personen anwesend. Der kaiserliche Prinz, in Cambden-House mit dem Rufe: „Es lebe der Kaiser!" empfangen, erwiderte: „Nein, der Kaiser ist todt; es lebe Frankreich!" — Wie die „Morning-Post" .meldet, kehrt der Prinz Napoleon nach der Schweiz zurück und werde an politischen Kundgebungen weder als Prätendent, noch zu Gunsten einer Regentschaft für den kaiserlichen Prinzen sich betheiligen. Der Prinz wünsche nur die Anerkennung seiner Rechte als französischer Bürger durch die franzö sischen Tribunale und die Nationalversammlung. Spanien. Auf eine Interpellation über den Noten- Austausch der spanischen Regierung mit Amerika, betreffend die Aufhebung der Sclaverei in Cuba, stellte der Minister des Auswärtigen in der Sitzung der Cortes am 15. Jan. in Abrede, daß über diesen Gegenstand zwischen den beiden Regierungen verhandelt worden sei. Die Regierung habe die Abschaffung der Sclaverei aus eigenem Antriebe und ohne irgend welche Pression einer auswärtigen Macht be antragt. — General Primo Rivera verfolgt die in Navarra herumstreifenden Carlistenbanden auf das Lebhafteste; letztere sind nach der Provinz Alava übergetreten, wo sie bereits von den königlichen Truppen umzingelt sind. Zwei Banden führer sind gefallen, mehrere andere gefangen. Der Führer der Carlistenbanden in Guipuzcoa hat den Beamten der Nordeisenbahn Erschießung und Zerstörung der Eisenbahn angedroht.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite