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Der Grenzbote : 09.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190511094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-09
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 09.11.1905
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Der Grenzbolr WMtMAilzM und Postboten angenommen. Inserate von hier und auS dem VerbreitungS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. für Adorf und das obere Vogtland : Der Grenzbote er^ . ' täglich ! mit Ausnahme des den Sonu d Feiertagen ' stUgtuden Tages und kostet oiertel^., .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werde» i in '-er Geschäftsstelle, von den Austrägern deS - Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hrerzu Gonutags die lllnftr. Gratisbeilage „Der ^eitspiegei". Fernsprecher Nr. 14. »"" " ' I, »EM—— ,« ! l - ' pW 361. Donnerstag, den S. Uovemver 1Svs Jayrg 70 Die städtische Eisbahn soll unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen für den bevorstehenden Winter Freitag, den 10. d. M., norm. 11 Uhr auf hiesiger Ratsexpedition öffentlich verpachtet werden. Ador f, den 4. November 1905. Der Stadtrnt. Vorschriften zur Verhütung von Meierkrankungen. Die vom Bundesrate unter dem 27. Juni 1905 für Betriebe, in denen Ma ler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weißbinder-, oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden, er lassenen Schutzvorschriften treten am 1. Januar 1906 in Kraft. Die beteiligten Kreise werden hierauf mit dem Bemerken hingewiesen, daß die Vorschriften nebst angefügtem Merkblatte in der Buchdruckerei von Arthur Schönfeld in Dresden, Zinsendorfstraße 23, bezogen werden können. Adorf, den 4. November 1905. Dk? Stadtkat. politische Rundschau. Berlin, 7. Novbr .Ich Beisein des Kaisers und des Königs von Spanien fand heute im Lustgarten die Vereidigung der Rekruten der Garnisonen von Berlin, Spandau, Charlotten burg und Gr.-Lichterfeloe statt. — Bei den Re gierungen der Großmächte ist jetzt der offizielle Vorschlag Oesterreich-Ungarns und Rußlands zu einer gemeinsamen Klodendemonstration ge gen die Türkei eingegangen Ber li n, 7. Novbr. Eine Meldung aus Kiew Wilt von einer neuen Mittelmeerreisie des Kai sers wissen, die im Februar 1906 stattfinden und auf 6 Wochen lierechnet fein würde. Wie die „Nat.-Ztg." erfährt, ist von einem solchen Projekt bisher nichts bekannt. — Tie freundliche Aufnahme des Königs Won Spanien in Berlin hat m Madrid einen aus gezeichneten Eindruck gemacht. Die Blätter pu- plizieren darüber spaltenlange Telegramme. „Epvca"" widmet dem Kaiser einen Leitartikel, der seine unermüdliche Arbeit für Deutschlands Größe rühmt. „Jmpereial" schildert zahlreiche materielle und intellektuelle Beziehungen zwi schen Spanien und Deutschland, indem das Blatt versichert, der jetzige, ehrenvolle Empfang des Vertreters Spaniens werde die gegenseitigen Freundschaftsbande weiter befestigen. Die Kö nigin-Mutter empfing ein in freundlichem Tone gehaltenes Begrüßungstelegromm von Kaiser Wilhelm. — Dein „Berl. Lvlaianz." wird auS Straß burg gemeldet: Oberleutnant Eugen Schönen berg vpm hiesigen Trainbataillon Nr. 15 wird wegen Unterschlagung von Dienstgeldern und Desertion steckbrieflich verfolgt. Schönenberg soll Spielschulden haben. — Amtlich wird aus Südwestafrika gemeldet: In der Gegend Nunub und Awadaob östlich des Auvb fanden vom 27. bis 29. Oktober kleine Zusammenstöße mit Hottentotten des Simon Köpper statt. Hierbei fielen hin ganzen 30 Hottentotten, auf deutscher Seite wurde» drei Reiter verwundet. Die bisher in Asninuis statio nierten Truppen unter Major von der Heyde und eine unter Hauptmann Moraht bei Stamp- rietfvntein gesammelte Abteilung fetzen die Be kämpfung dieser Banden fort. Auf der Ver folgung des Cornelius kam es am 29. Oktober zu einem kurzen Gefecht der vierteil Ersatz- kempagnie am Cham!>awib-River. Ehe der die Verfolgung leitende Hauptmann von Lettow- Vorbeck mit seinen beiden anderen Kompag- men herankvmmen konnte, hatte sich Cornelius weiter zurückgezogen, durchquerte abermals den Schwarzrand und überfiel schon am 2. November «m Uibib-River nördlich Gellap einen Wagen- transpvrt, wobei vier deutsche Reiter sielen. Außer der Abteilung Lettow nahm je eine Kom pagnie über Berseba und Tses seine Verfolg ung auf. Die in der Gegend von Gründorn ge meldeten feindlichen Banden haben sich geteilt, ehe Major von Estorfs sie angreifen konnte. Ei nen Teil verfolgt Hauptmann Brentano in nörd licher Richtung, andere scheinen sich Cornelius nngeschlvfsen zu haben. — Der ewige Kandidat. In eine eigenartige Lage wird jetzt die Stadtverordnetenversamm lung von Schöneberg kommen, da voraussicht lich zwei Vertreter dauernd fehlen werden. Der sozialdemokratische Stadtverordnete Obst ist, ob wohl er ich lachten Bezirk ein Mandat als Haus besitzer inne hat, gestern noch zweimal als Haus besitzer gewählt worden. Er wird voraussicht lich sein bisheriges Mandat niederlegen und es für einen der neu eroberten Bezirke annehmen. Hierdurch werden zwei Nachwahlen erforder lich, und da die Sozialdemokratie nur diesen Hausbesitzer als Kandidaten aufzustellen ver mag, wird Herr Obst wiederum kandidieren. Es wird sich nun dasselbe Schauspiel wiederholen, da die sozialdemokratische Partei naturgemäß ein Interesse daran har, daß die beiden Bezirke nicht durch gegnerische Stadtverordnete vertre ten werden. Ein ähnlicher Vorgang trug sich vor einigen Jahren in Rixdorf zu, wo die Sozialdemokratie ebenfalls längere Zeit nicht in der Lage war, einen sozialdemokratischen Hausbesitzer aufzutreibcn. Hamburg, 7. Novbr. Für den Heimtrans- port von japanischen Gefangenen machte die russische Regierung Abschlüsse mit englischen Rhedereien und der Rhederei Friedrichsen in Kiel. Ein Teil der Kriegsgefangenen wird ab Kronstadt, ein Teil über Bremerhaven befördert. — Unterstützung an einen Theaterdirektor wegen Richtaufführung der „Brüder von St. Bernhard". Aus Pilsen wird den L. N. N. ge schrieben: Wie im vorigen, so haben wir auch in diesem Jahre vergeblich gehofft, AntonOhorus nach harten Kämpfen freigegebenes Schauspiel „Die Brüder von St. Bernhard", ebenso wie in Eger, so auch am hiesigen Theater ausgesührt zu sehen. Im Vorjahre war es ja bekannt ge worden, weshalb Direktor Galotzky hier das Stück vorenthalten hat. Prälat Gilbert Helmer von Tepl fand es für unangebracht, oaß die „Brüder von St. Bernhard" vor der Pilsner studierenden Jugend aufgeführt werden. Er sandw dem Direktor Galotzkn 1000 Gulden Ent schädigung und Ohorns Stück war für Pilsen unmöglich gemacht. In diesem Jahre scheint demnach wieder eine solche Unterstützung ein- gegangen zu sein. — Ter Landsturz auf der dänischen Insel Möen scheint noch umfangreicher, als man nach den ersten Nachrichten annehmen konnte. Möen heißt auf dänisch die „Maid" nach den schönen Kreidefelsen seiner Südküste, die geologisch auf nahen Zusammenhang mit dem rügenschen Ar- kona verweisen. Von diesem Höhenzng ist ein Teil seit längerer Zeit durch unterirdische Quel len unterminiert gewesen, wozu ein Wasserwerk des Hofes Liselund viel mit beigetragen hat, das jetzt selbst vollständig verschwunden ist. Mit- gewirtt hat übrigens zu der Katastrophe die systematische Entblößung des Strandes von den sogenannten Rollsteinen. Die Steinfischerei bil det in Dänemark einen ziemlich weit verbrei teten Erwerbszweig, da man diese mächtigen Ueberbleibsel aus der Gletscherepoche vielfach für Bauten verwendet. Aber man geht dabei sehr leichtsinnig zu Werke, und in diesem Falle hat sich das gründlich bestraft. Derartige Erd stürze sind in Nordeuropa nichts Seltenes, doch dürfte lange kein solches Naturereignis einen derartigen Umfang gehabt haben wie das über einen der naturschönsten Punkte Dänemarks un erwartet gekommene Unheil. Kutai s, 6. Novbr. Im Kreise Osurgety sind durch Bo,mb>en der Kreischef, der Friedensrichter und dessen Frau und eine große Anzahl Ko saken getötet worden. Kalisch, 6. Novbr. In Kalisch-, Radom, Lvmza und anderen Provinzstädten halben pol nisch-nationale Massenversammlungen statt - gefunden, in denen beschlossen wurde, an Witte folgende' "Forderung zu stellen: 1. Vollständige Autonomie Russisch-Polens und Litauens mit einem aus allgemeinem Stimmrecht hervorge gangenen Landtage in Warschau. 2. Einführ ung der polnischen Unterrichtssprache für alle Schulen. 3. Polvnisiernng der Gerichte. 4. Ein führung des Polnischen als Verkehrssprache der Verwaltungsbehörden mit dem Publikum. 5. Zulassung der Polen zu allen Beamtenstellen in Russischs-Polen. — Ans Petersburg wird der „Poss. Ztg." ge meldet: lieber Finnland find' hier die wildesten Gerüchte fm Umlauf. In Beamtenkreisen erzählt man, Finnland wolle sich unter englisches Pro tektorat stellen. Auffallend ist, daß fast alle englischen Korrespondenzen gegen Witte Hetzen und alle Anstrengungen machen, seine Stellung zu erschweren. — Wie die jetzt wieder crjchienenenZeitungen bestätigen, wurde während der Unruhen in Kiew jeder Versuch, mit den Waffen den Ansturm der „Schwarzen Bande" abzuwehren, von den Trup pen energisch mit Salven unterdrückt, so daß die Chuligans ungehindert plünderten. Der gestern morgen hier fällige Zug aus Odessa wurde in Rasdjelna angehalten, von den Passagieren wur den 12 Juden getötet, viele verwundet. Die Eisenbahnverwattung weigert sich, den Juden Eisenbahnkarten nach Benderi, Odessa und Ros- deljnaja' zu verkaufen, weil sie ihnen keinen Schutz während der Fahrt gewähren kann. — Am Donnerstag abend (2. November) wurde die Beendigung oes ^Generalstreiks für Freitag, 3. November, 12 Uhr, verkündet. „Tamir die ver einigten Proletarier Atem holen und dann zum letzten, furchtbaren Schlage aus ho len, der das von Gott verfluchte zarische Regiment endgültig zerschmettern wird, auf dessen Trümmern die freie soziale Republik entstehen muß." So heißt es im Organ des Arbeiterbundes, das in Millio nen Exemplaren offen verkauft wird, während kein anderes Blatt erscheint. Was der Regierung vor drei Tagen unmöglich schien, vollbrachte sie nun in der Hast der Todesangst: sie verlieh die allgemeine politische Amnestie, die Preßfreiheit und entließ Männer, wie den Unterrichtssninister Glasow und Pobjedonoszew; sie ist nun zu allen Konzessionen bereit, die ihr oas Dasein retten können. Doch ist es zu spät. Tas Dasein kann ihr nicht erhalten bleiben. Sie muß über kurz
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