Suche löschen...
Zwönitztaler Anzeiger : 04.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191808048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-08
- Tag1918-08-04
- Monat1918-08
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 04.08.1918
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zwönihtaler Anzeiger sör -as Königliche Amtsgericht und die ----- stä-kischen Behörden zu Zwönitz ----- Anzeigen: Die sechsgespallene (43 mm) Kleinzeile oder deren Raum20Psg.,bei Familienanz.,Sammelanz.,labellar.Satz u.auswärl.Anz. 25Pfg. die Zeile, die dreigespalk. Zeile im Reklamel.u.im amll. Teile 60Pf. Mindestpreis einer Anz. l Mk. Bei Wiederholungen Preisermäß. n. Vereinbarung. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreilung fällt jede aus Anzeigen gewährle Preisermäßigung weg. Erscheint wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Sonnabend und Sonnlag.— Bezugspreis: Durch unsere Träger monatlich 80 Pfg. frei ins Kaus, durch die Post be- zogenvierleljährl.M.2.40. Druck ».Verlag:Buchdruckerei E. Bernhard Oll, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Carl Bernh. Oll, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz, Kühn- haiderslr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 4814 Leipzig. Anzeiger sürZwönitz,Mederzwönitz,Kühnhaide,Lenkersbors,Dorfchemnitz,Günsdors und andereOrlschaslen im Zwönihlale Nr. 117. Sonntag, den 4. August 1918. 43. Jahrg. Weltkrieg. Seit Kriegsausbruch haben die Mittelmächte 7 70 000 Quadratkilometer feindlichen Bodens besetzt, d. i. etwa das Anderthalbfache des Deutschen Reiches. Admiral v. Holtzendorff wurde anläßlich seines Rücktrittes durch ein kaiserliches Handschreiben zum Groß admiral ernannt. Der seindliche T r u p p en e in s a tz im Westen ist ans 1>/2 Million Mann zu beziffern, die Verluste sind auf 150000 bis 200 MO Mann zu schätzen. Das deutsche Minenschiff „Rheinland", das im April in der Aalandssee festgekommen war, ist wieder srcigeworden. Das englische Unterhaus hat den neuen Kriegü- kredit von 700 Millionen Pfund angenommen. Im französischen Heeresausschutz wurde mitgeteilt, datz bis zum 25. Juli drei Viertel des für Frankreich be stimmten amerikanischen Heeres eingeschifft wor den sei. . * (::) Militärische Jahresschau. lUi. Das vierte Kricgsjahr, erfolgreich für die Mittel mächte verlaufen, hat der Welt dank dem Vernichtungs- Willen des Vielverbandes nicht den ersehnten Frieden ge bracht. Selbst im Osten ist der Frieden noch immer-nicht gesichert. Wohl brach die von Ker enski galvanisierte russische Streitmacht unter den Schlägen von Zbvrow, Riga, Oesel und Dagö zusammen, wohl hat das deutsche Schwert, nachdem die Redeschlacht in Brest- Litowsk unentschieden abgebrochen war, die Reste des grotzrussischen Heeres in alle Winde gejagt. Livland und Estland nebst Litauen und Weißrußland befreit und die Ukraine und Finnland vom Alp des roten Schreckens er löst. Aber das Ränkespiel der Entente ist noch immer geschäftig, mit Geld und Mord die russischen Völker und dio Mittelmächte um die Früchte des Friedens zu be trügen. Ter Räuberfeldzug der tschechisch-slowakischen Landsknechte, das Einschreiten der Japaner und Nord amerikaner in Ostsibirien, das Vordringen der englischen Landungstruppen von der Murmanküste sind bedenkliche Anzeichen für die Vergiftung des fiebernden russischen Volkslcibes durch gewissenlose Umtriebe. Auch Deutsch land kann angesichts der Schatten Mirbachs und Eichhorns sehr leicht in die Lage kommen, gegen die Bedränger Grotz- rußlands Expeditionstruppen zu entsenden. Wirtschaft liche Enttäuschungen brachte der „Brotfriede" mit der Ukraine und der „Oelfriede" mit Rumänien. Auf dem westlichen Kriegsschauplätze trugen dio sechzehn Schlachten in Flandern den Engländern weder beträchtlichen Raumgewinn noch die Entwurzelung un serer sl-Bootbasis ein. Nicht besser erging es den Fran zosen an der Aisne, in der Champagne und vor Verdun. Um so ansehnlicher war unser Sieg bei Cambrai, um so durchschlagender die deutschen Schläge an der Somme und Ancre, an der Lys und an der Aisne. Wir fügten den Wcstmächten dadurch eine empfindliche Schwächung zu dio durch ihre Gegenangriffe und ihre Juli-Offensive noch erheblich gesteigert wurde. Datz diese Schwächung in den Kämpfen, die uns noch bevorstehen, vermöge der Pläne unserer Obersten Heeresleitung zu einem Verbluten der feindlichen Kriegskraft führen wird, ist unsere zuversicht liche Hoffnung. Zwischen Etsch und Piave hat Italien nach den: Zusammenbruch seines Heeres am Jsonzo und am Tagliamento mit Hilfe der Westmächte nur mühselig ein Gleichgewicht der Kräfte erlangt, wie es in Albanien und Mazedonien, in Palästina und Mesopotamien besteht. In Kaukasien haben die Osmanen zwar ihre Raumver luste während des Krieges und ihre Gebietsverluste von 1879 wieder eingebracht, um so wachsamer müssen sie aber sein gegenüber der Ansammlung englisch-indischer Streit kräfte im Nordosten Persiens. Zur See scheiterten sämt lich« Handstreiche englischer Kreuzer zogen Ostende und Zeebrügge, während unser uneingeschränkter Tauchschiff krieg, der seine Kreise bis hart an die Küste Nordamerikas zieht, allmonatlich 500 000—600 000 Tonnen versenkte und dio Gesamtzahl des seit Kriegsbeginn vernichteten Welt schiffsraums bis auf 18 251000 Tonnen, worin das Juli- Ergebnis 1918 noch nicht inbegriffen ist, emporschnellen ließ. Tins Ostafrika hat General v. Lettow-Vorbeck, der feindlichen Uebermacht trotzend, den Krieg bis tief ins Portugiesische hineingetragen, ohne datz es bisher der Mente der Verfolger gelungen wäre, das edle Wild zu stellen. * LOOOOTonnen. Amtliche Meldung. Berlin, 2. August. An der Westküste Englands wurden durch unsere sf-Boote 20 OM Bruttoregistertonnen versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * „Ak WUkn Amen ich mm in der MOe". Bern, 2. August. Im Berner „Bund" schreibt Stege mann, man gewinne den Eindruck, datz die Verkürzung der deutschen .Front bei Före-cn-Tardonois den Franzo sen jetzt dost) zu denken gebe und sie beranlatzte, vor sichtiger zu folgen, als bei der rücksichtslosen Durchführung der verheißungsvoll begonnenen Gegenoffensive zu er warten war. Da die feindlichen Armeen noch nicht aus ihrer Desensivstrategie hervorgetreten sind und General Foch sich darauf beschränkte, einige englische Divisionen an die Ardre und die Frisme zu werfen, ist die deutsche Heeresleitung in der Verfügung über ihre Generalreserve keineswegs gehindert worden. Greifey die Engländer morgen an, so treffen sie voraussichtlich auf einen Gegner, der der Lage wieder völlig Herr geworden ist. Die Ent scheidung, meint Stegemann, liegt nach wie vor im Westen, wo sie aus einem großen wechselvollen Feldzug heraus geholt werden mutz. Im Osten erwachen allerdings wieder inzwischen strategische Probleme, die aber voraussichtlich noch sehr lange Zeit zur völligen Reife bedürfen. * In der Besprechung des Rückzuges der Deutschen an der Marne füh>rt der militärische Mitarbeiter der „Jswestija" aus, daß es sich hier nicht um eine taktische Niederlage, sondern um einen -wohlüberlegten Rückzug aus strategischen Gründen handle. Hindenburg strebe Verkürzung der Front und dadurch Freiwerdung von Reserven für Schläge in anderer Richtung an. Es unterliege keinem Zweifel, datz Hindenburg einen Teil des eroberten Gebietes opfere nicht zu Verteidigungszwecken, sondern für eine Offensive. Für einen Schritt rückwärts, Hoffs Hindenburg in nächster Zukunft zwei und mehr Schritte vorwärts zu tun. * Alle Geschütze gerettet. Die französische Presse stellt fest, datz die Deutschen bei ihrem Rückzug an der Marne alle Geschütze in Sicherheit bringen konnten. * Foch weissagt die „Befreiung von Reims". Di« „Morning Post" meldet aus Paris: Die fran zösischen Ostbahnen wurden der Armeeleitung unterstellt. General Foch hat die Vertreter der Stadt Reims Sonn tag empfangen und ihnen für die nächste Woche die sichere Befreiung der Stadt Reims vom deutschen Drucke zu gesichert. * Balfour sieht „Friedensvorzeichen". Die „Mittagszeitung" meldet aus Rotterdam: Am 29. Juli hielt Balfour eine Rede vor den Gewerkschaften, di« damit schloß, datz der Krieg nicht mehr lange dauern werde, und daß sich bereits Friedenszeichen am Horizont bemerkbar machten. * Ein englisch.amerikanisches Bündnis? Basel, 2. August. „Northcliffes Sonntagsblatt" mel det: Lord Reading (früher Rufus Isaac), der englische Botschafter in Washington, hofft bestimmt, daß es ihm ge lingen werde, das erstrebte Offensiv- und Defensivbünd nis zwischen England und den Vereinigten Staaten zu arrangieren. Er habe eine Reihe ermutigende Unter redungen mit Wilson, i Lansing und vielen führenden Männern gehabt. Die englischen Arbeiter gegen das Murmanunternehmen. „Daily News" melden, daß die englische Arbeiter partei Lloyd George im Unterhause über Englands Stellung zu Rußlands Integrität befragen und im An schluß daran gegen die Entsendung englischer Truppen ins Murmangebiet Einspruch erheben wolle. * Her Kampf m ilie Macht in MWail Der von den Sozialrevolutionären am 7. Jnni an gesagte Kampf geht mit größter Erbitterung, besonders in allen großen Städten fort. jDie Verschwörer können allerdings in den beiden Hanptslädten nicht viel ausrichten, da dort die Bewachung bedeutend verstärkt ist. Um so größer aber sind ihre Anstrengungen in der Provinz, wo ein Attentat nach dem anderen gegen die Sowjets verübt wird. Die ganze Arbeit wird auf Bestellung der Entente geleistet. * Lenin vor dem Sturz? Die Schweizer Blätter melden: Hie Pariser Presse berichtet aus Petersburg: Nach Eintreffen der Nach richt, daß in Sibirien der erste bewaffnete Zusammen stoß zwischen den maximalistischen und deutsch-österreichischen Truppen einerseits und den alliierten Streitkräften ande rerseits stattgesundon habe, hat Lenin eine außerordentliche Sitzung der Volkskommissare einberufen lassen, die sehr bewegten Verlauf nahm. Beschlüsse darüber sind nicht bekannt geworden. In gut unterrichteten Kreisen ist man der Ansicht, die japanische Intervention werde den Sturz der marimalistischen Regierung beschleunigen. 4c UMl des MWiMns. Der ukrainische Justizministcr verläßt seinen Posten, offenbar wegen der Schwierigkeiten in der Organisation der noch nicht oder schlecht funktionierenden Gerichte. Die Zeitung „Kiewskaja NlySl" meldet Hungerrevolten aus Simferopol. * Voller Mißerfolg des ukrainischen Streiks. Der Eisenbahnerausstand ist stark im Abflauen be griffen. Der Verkehr, insbesondere auf den nördlichen Linien, ist fast normal. In Kiew wurden gestern 54 Züge abgefertigt. Die Ausständigen nahmen den Betrieb zu dvnl aitten Bedingungen wieder auf, so daß der Streik mit einem vollen Mißerfolg endigte. 4c Wenn Jaures noch am Leben wäre. Einer Meldung 'der „Vossischcn Zeitung" aus Genf zufolge, kam es bei einer von der sozialistischen Partei in Paris veranstalteten Gedächnisfeicr für Jaurtzs bei einer Rede von Thomas zu Lärmszcneu. Longuet bemerkte in seiner Rede, wenn Jaures noch am Leben wäre, würde der Krieg ohne Zweifel schon zu Ende sein. Dieser Satz wurde von allen Anwesenden chnt begeistertem Beifall mifgenommen. * Für den japanischen Truppentransport. Die japanische Regierung charterte 70 000 Tonnen Schiffsraum für den Transport von Truppen nach Sibirien. 4c Die „Rheinland" abgeschleppt. Das Minenschiff „Rheinland", das vor einigen Monaten im Südeingang des Finnischen Meerbusens auf eine Felsenklippe aufgelaufen war, ist nach sehr schwierigen Arbeiten glücklich abgeschleppr und hat jetzt seinen Hei mathafen wieder erreicht. * Bittgottesdienste in Deutschland. Der Kölner Kardinal-Erzbischof Dr. von Hartmann ordnete an, daß anläßlich des Jahrestages des Kriegsbe ginnes am nächsten Sonntag in allen Kirchen ein Dank- und Bittgottesdienst stattfinden " soll. Der Kardinal er klärte, der Jahrestag biete wiederum in besonderer Weise Anlaß, Gott für die Hilfe, die er- uns bisher erwiesen, zu danken, und ihn inständig zu bitten, datz er die schreckliche Geißel des Krieges abwcnde, den Gedanken des Friedens ijn di« Herzen der Herrscher und Völker lege und mit seinem mächtigen Beistand uns zu einem baldigen, ehren vollen Ausgang des Krieges führen möge.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite