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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.10.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001011016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900101101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900101101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-11
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.10.1900
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WerttliLlirttch r M «o P'a : d«rL t»e Po» r Mk. 7b itiia. DK.Dresdner Nachrichten' erscheine« »»glich Morgen«! die Bezieher in Dresden und der nSchllen Umgebung, wo die Zutraauna durch eigene Bolen oder Kommissionäre erioigl, erhallen da« Blatt an Wochentagen, die nicki aui Sonn- oder Kcieriagc iolgcn, in zwei ThkilauSaadcn Abend« und Morgen« zugeilelll. gär Rückgabe eingeiandler Schriit- ftucke leine Verbindlichkeit. 8er»ivrechanichluh: »«t »Lr.Uu.Lr. 200«. Lelearamm-Adreiie: Lnchrichtrn Lrrudra. üilexei''8 pmlit zrlilssi'iieliö! GegrSiidel 1856 k^i-susnZl»-. nui- 7. Ik. Itamuivr, l)rillI6N86l>N6il!6l-!N K NarsedäUstr. 42. II. 08L3V8H-L. Karsodallstr. 42. ll. M owMoblt sied ävr Fsobrtcm vamouvolt. >- irelNcmui!? karunll« kill' p»iiK<'N. MSO U'ittoin««» «»IUI. nkknuum, IleMer t!o. 8ve8ti-as8tz, Lausluiu8, kromeuailvQ Seite, 1-Läe» 10. 8piri1no8vn, NiLiiipatznvr. h "7 7^ r< runpr^rtier !bo. l«7«, ^Virit I. 'Nh »' prompt. ß kritr KNKvi'8, lüzarreiiliLlliillili»,.. K Stt Küi,I^eit,i'üetd«i- 8tp»»»e SV. »' IMulo 6er „llmünsl' »iaetu'lcilten- L ewpüsliit sind 7.ur Lannbins voll K I»s»ei>aton unff .<lI»o»n»>i»,-nte» für obißio /oitnril» für i'Inii.-, XlumpM88s, krnnimo, X-, verknrrto, xslübmto. kraitlono Leins. ILniv- u. Ilnitstnt/.mo^eiiilnm, Xnisstreek- ml>«Iiinen, tnr Uiift-celvnlc-hintüünclnn^ ». Verrenicnn-r vte. teilint il>8 d>i>e/.i!tlitüd Iklemln^i^t unil OitIii>>»i»>> KO.». Wemlsclnlok 8SN.. KOskSeli8ll'S888 VA». s) li^ ' Chinesische Finge. Hosnachrichten. Herhslzanber, Bannusslelliliig, Einkvninienstciier- «»»»» e«OV» Fplrflir. Teliarativn, Buchbindeislrelk, Drucksache», Gerichtsverhandlungen. Nlutlniiaßl. Witterung: Witterungswechsel. Tmllicrstiig, 11. Oktober Die chinesische Arage. Ter gegenwärtige Stand der chincsischeil Frage ist nach der diplomatischen wie nach der militärischen Seite völlig in Dunkel gehüllt. Ueber die schwebenden Verhandlungen zwischen den Kabinetten erfährt man ebenso wenig etwas Zuverlässiges wie über den weiteren Fortgang und das Ziel der militärischen Aktionen. Man weis; nicht, ob unter den Mächten noch der Wille, die Einig keit aufrecht zu erhalten und ans einer gemeinsamen Basis zu handeln und zu verhandeln, fortbesteht, »och läßt es sich bei dem Mangel glaubwürdiger Meldungen feststcüen, ob nunmehr Gras Woldersee thatsächlich das Oberkommando über die Streilkräste der Mächte übernommen hat und sich die neuesten militärischen Operationen bereits unter seinem Oberbefehl vollziehen. Dieselbe Unklarheit und Ungewissheit besieht auch, soweit die Chinesen selbst in Frage kommen. Tie wirklichen Absichten der regierenden Kreise Ehinas bilden ein Geheimnis;, das zur Zeit Wohl Niemand zu lösen vermag. Vielleicht wissen der chinesische Hof und die augenblicklich dort maßgebenden Staatsmänner selbst noch nicht, was demnächst geschehen soll. Man ist gänzlich außer Stande, sich zu vergewissern, ob die Anzeichen von Neue und Sühne-Versprechungen, die in den leszicn Kundgebungen des chine sischen Hofes enthalten sind, als ausreichende Beweise van Auf richtigkeit und echter Friedensliebe zu bewertheu sind. Die Ver legung des kaiserlichen Hofes noch weiter in's Innere des Reiches spricht weniger für ehrliche Friedeiisabsichten. als für das Be streben, die Entscheidung zu verschleppen. Es wird die Vermuthnng geäußert, daß der angebliche Brief des Kaisers Kwangsü an Kaiser Wilhelm und die gegen die Boxer gerichteten kaiserlichen Edikte nichts Anderes als asiatische Spiegelfechtereien seien, die bezwecken, die Aktionen der Mächte zu durchkreuzen. Li-Hung-Tschang hat sich zwar unter russischem Schuhe nach Peking begeben, um die Friedensverhandlungcn mit den Mächten einzulcitcn; aber es fragt sich, ob dieser Staatsmann als Bevollmächtigter des chine sischen HoseS anzusehcn ist. Uebcrdics bleibt cs ungewiß, ob hier die Friedens- oder die Kriegspartci gegenwärtig die Oberhand hat. Jedenfalls dürfte die militärische Situation »och keineswegs eine solche sein, daß eine feste Grundlage für Friedensvcrhandlungen mit den chinesischen Machthabern gegeben ist. Noch immer laufen Meldungen über erneut austanchende bewaffnete chinesische Schaaren ein, die die von den Mächten besetzten Positionen zu bedrohen scheinen. Diele Meldungen lassen sich allerdings aus ihren Wahrheitsgehalt schwer kontroliren. Besonders gilt dies von der Alarmnachricht, daß eine gewaltige, mit modernen Waffen ausgerüstete chinesische Streitmacht ans allen Theilen des Reiches in der Nähe der neuen Hauptstadt Sianfu coneentrirt werde. Diese Armee soll sich angeblich dem General Tnngsuhsiang anschließcn, der die chinesischen Truppen gegen die Verbündeten befehligt hat. Die Lage gestaltet sich auch deshalb besonders kumplizirt, weil man ja nicht blos mit den aus schlaggebenden Persönlichkeiten des chinesischen Hofes, die sich bei der weiten Entfernung jeder Einwirkung der Mächte entziehen, zu rechnen hat, sondern auch mit anderen Faktoren, wie den ziemlich selbstständigen Vicckönigcn der Küstenprovinzcn. Der Fanatismus der mittleren und nördlichen Provinzen, der in den geheimen Gesellschaften, namentlich in dem Eingreifen der Boxer seinen Ausdruck gefunden hat, scheint, wenn man den meist englischen Meldungen Glauben schenken darf, noch keineswegs erloschen zu sein. Im Süden Chinas sollen die sogenannten Schwarzflaggen in verdächtiger Weise operiren und in der Nähe von Canton soll sich eine Ncbellenarmee gebildet haben, die brandschatzend das Land durchzieht und vor den kaiserlichen Truppen, die vielleicht nur ausgeschickt sind, um sich von ihnen schlagen zu lassen, das Feld behaupten soll. Trotz aller dieser Unsicherheit der chinesischen Verhältnisse rücken die diplomatischen Verhandlungen, deren Ergebnisse die un entbehrliche Voraussetzung eines eventuellen weiteren militärischen Vorgehens bilden müssen, nicht vom Flecke. Die Erwartung, daß die erste deutsche Cirkularnote, die an die Kabinette der Grvß- mächrc gerichtet worden isr, den Anstoß geben würde, aus den bisherigen Hemmnissen und Gegensätzen der diplomatischen Situa tion herauszukvmmen und auf. der ursprünglich betretenen Bahn wieder vorwärts zu gelangen, ist unerfüllt geblieben. Die Forder ung der Auslieferung und Bestrafung der Hauptschuldigen als Vorbedingung für den Eintritt in die Friedensverhandlungen ist fallen gelassen worden und somit ist von der ersten Bülow'schen Note nichts übrig geblieben, als das Verlangen nach Sühne, das von vornherein allenthalben als etwas durchaus Selbstverständ liches angesehen worden ist. Die zweite Bülow'sche Note befaßt sich nur mit der Bestrafung der Schuldigen, während die Cirkular note der französischen Negierung vom 4. d. M. bereits über die Schuldfrage hinausgeht und die weiteren Ausgaben eines gemein samen Vorgehens in's Auge faßt. Wie das Schicksal der zweiten deutschen Note liegt auch das der französi schen Vorschläge völlig im Dunklen. So lange ober die von dem Grafen Bülow aufgerollte Schuldfrage noch nicht ent schieden ist. dürste an eine endgiltige Stellungnahme zu der fran- tösischen Note mit ihrem weit kompllzirteren Programm nicht zu denken sein. I» Paris scheint man die Hoffnung, mit diesem Programm die diplomatische Führung in der ostasiatischen Frage kbernelune» zu lönne», bereit» ausgrgeben zu haben; dort erhält die Note Tclcassv s genau denselben offiziösen Kommentar wie die erste Note des Grasen Bülow: selbstverständlich, io heißt es, betrachte man die Anträge des Pariser Kabinets nicht als ein un antastbares Werk, das anzunehmen oder abzuiehnen sei, sondern als den Grundriß für ein Einvernehmen, an dem die anderen diplomatischen Baumeister noch einzelne Veränderungen vornehmen könnten. Neber den Grundriß deS .Bauwerkes" des diplomatischen Einvernehmens hat man sich also bisher noch nicht zu einigen vermocht. Es scheint aber auch, als ob eS nicht einmal gelingen sollte, die militärischen Kräfte gegen China unter eine» einheitlichen Oberbefehl zu bringen, obwohl ursprünglich keine Macht dem Vor schläge. dem Grafen Woldersee das Oberkommando zu übertragen, widersprochen hat. Vis jetzt ist keine Nachricht eingelaiiwn. aus der man eiitnehmcn kann, daß Graf Waldersee den Oberbefehl über die internationalen Truppenkontingente, die in der Provinz Petichili zur Verfügung sieben, übernommen hat und thatiächlich ansübt. Dagegen wird fortgesetzt berichtet, daß russische, amerika nische und javanische Truoven Peking verlassen. Peking ist dazu bestimmt, das Hanvtgnartier des Grasen Waldersee zu werden. Unsere offiziösen Schönfärber werden es vielleicht nicht auffällig finde», daß die Russen. Amerikaner und Japaner das Hauptguartier verlassen, bevor der .Führer der vereinigten Truppen der civilisirten Welt" dort seinen Einzug halten kann. Dagegen werden sich weniger unbefangene, nichtoffiziöse Beobachter kaum des Eindrucks erwehren könne», daß der Abmarsch der genannten Truppen kontingente ans Peking den Oberbefehl des Grafen Waldersee illusorisch machen soll. Der Kaiser von Rußland soll die Initiative zu diesem Oberbefehl gegeben haben und von den Russen ging auch die Initiative aus rur Räumung Pekings. .Erkläret mir, Gras Oerindur, diesen Zwiespalt der Statur!" Ferttschreib- nnd Kernsprech-Berichte vom 10. Oktober. Ter Krieg in China. Berlin. Nach Mittheilnng des Kriegs-Ministeriums über die Fahrt der Truvvcntransporlschiffe ist .Roland" am 9. d. M. in Singapore eingetrosfcn. Berlin. Der .Neichsanzeigcr" meldet: Ten Familien der in das Ostasiatische Expeditionskorps freiwillig cingeireteneu Mannschaften des Beurlaübtcnstandes steht bei vorhandener Be dürftigkeit der Anspruch aus Gewährung der im Gesetz vom 28. Februar 1888 vorgesehene» Unterstützungen zur Seite. Kiel. Der Gefreite Hummel, der in Peking eine Schuß wunde erhielt, ist a» der Verwundung gestorben. Kanonier Wvdke. der an der Ruhr erkrankte, ist an Herzschwäche gestorben. Paris. Minister Delcasss hat den Gesandten In Peking angewiesen, sich mit seinen Kollegen behufs Aussnhrung der in der Note des Grasen Bülow vom 1. d. M. enthaltenen Vorschläge in Verbindung zu setzen. London. Ein Telegramm des „Standard", des „Daily Telegraph" und der „Times" ans Shanghai vom 8. d. M. besagt, die Chinesen versicherten, Puan-schi-lai nnd die Vlce- könige des Jangtse-Gebietes hätten gemeinsam eine Denk schrift an die Kaiierin-Wittwe gerichtet, in welcher sie jede Ver antwortlichkeit für einen geregelten Transport von Lebensmitteln während des Krieges ablehnen, falls der Hof nach Singanfu verlegt werde. Man glaubt, dem Kaiser habe sehr viel daran gelegen, nach Peking znrückzukehren, aber die Kafferin-Wittwe habe so lange gezögert, bis der stellvertretende Vicekönig von Peffchili ihr mitgethcilt habe, daß die Verbündeten einen Angriff auf Taijuenfti und Paotingiu beabsichtigten. Tic Kaiserin-Wiltwe bade sich daraufhin sosort nach Singansu begeben. — Die „Daily Skews" melden aus Shanghai vom 9. d. M.: Der an Stelle MacdonaldS ernannte neue britische Gesandte reist morgen nach Peking ab. London. Wie zuverlässig verlautet, hat Lord Salisbury formell leine Zustimmung zu der deutschen Cirkularnote vom I. d. M. crtlärt und ist der britffche Vertreter in Peking bereits demgemäß mit Anweisungen versehen worden. New - Hork. Die chinesischen Würdenträger Jinghien, Kanaji, Tschao-ichu-tschiao sind noch nicht enthauptet; die Hinrichtung soll aber bevorstehen. Homburg v. d. H. Die Ansschmückuna der Saalburg ist vollendet. An den Säulen sind große Schilder angebracht, deren lateinische Inschriften dem Kafferpaar gelten. Kaiser Wiibelm wird hier als '1'orror nvetium und Verfechter des Rechts, die Kaiserin als Stütze der Frommen nnd Schutz der Armen be* zeichnet. Nach der Grundsteinlegung erfolgt die Verlesung der von Mvmmsen verfaßten lateinische» Widmung, die auf die kulturelle Bedeutung der restaurirte», zu einem Reichs-Limes-Musenm be stimmten Saalbnrg hinweist und in den Grundstein mit cin- gesenkt wird. Mit dem bei der Ausgrabung aus der Saalburg ge fundenen Hammer- und Kcllewerkzeug wird der Kaiser den Weiheakt der Grundsteinlegung vollziehen, an dem sich außer der Kaiserin, den Fürsten und kafferftche» Güsten auch die Minister Graf Posadowsky und Dr. Studt, Intendant von Hülsen. Geh. Rath Hintzpeter, Baurath Jakobi, der Erbauer der restaurirten Borg, bethciligen werden. Der Großkerzog von Hessen hat mit Rücksicht auf die Jamilientrauer die Einladung abgetehnt. Hamburg. Das hiesige Schwurgericht verurtheilte den Händler Bnchholz wegen Todtfchlugs an dem Dienstmädchen Thurau zu 12 Jahren Zuchthaus. Köln. Der „Köln. Volksztg." wird ans Rom gemeldet: In vatikanischen Kreisen spricht man von der Einberufung eines ökumenische» Konzils aus den Mai 1901. Frankfurt n. M. In der Fabrik der Adler-Fahrrad-Werke entstand infolge einer Explosion Großfeuer. Biele Arbeiter er litten Brandwunden; vier Feuerwehrleute wurden verletzt, einer davon schwer. 3000 fertige Fahrräder wurden durch das Feuer vernichtet. * Wien. Der Verwaltungsrath der Oefterrcichischcn Waffen- sabrik-Gcseltfchaft beschloß, eine Dividende von 12 Kronen vorzu- fchlagen. Budapest. Ter heute dem Abgeordnetenhanie vom Minifterpräsidenten v. Szell unterbreitete Gesetzentwurf betreffend die Eheschließung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit der Gräffi: Sophie Chotck enthält die feierliche Erklärung des Erzherzogs, nach welcher der Kaiser als Haupt der Familie seine Einwilligung dcnn ertheilte, daß diele Ebe keine ebenbürtige, sondern eine morganatische sein solle und daß die aus der Ehe entsprossenen Kinder und deren Nachwlge von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Fenier enthält die Erklärung die Verpflichtung, dies für alle Zeiten als giltig anzuerkennen und nichts zu »nternekmen, was deren verbindliche Kraft abichwächen könnte. Die Vorlage wurde dem Justizausschuß zur Vorbcrathung überwiesen. * London. Bis letzt sind gewählt: 350 Ministerielle, 124 Liberale und 77 irische Nationalisten. Die Ministeriellen gewannen bis jetzt im Ganzen 27. die Opposition 24 Sitze. * London. Ter konservative „Globe" bespricht in einem Artikel das Ergebnis; der Wahlen und sagt: Die Frage der Re konstruktion des Kabinets beschäftigt die Parteigänger der Regierung Das Blatt glaubt, daß bedeutende Veränderungen bevoritehen uns daß der Rücktritt Goschen's gefolgt fein werde von dem Rücktritt Anderer, die ihre Sporen haben und berechtigt sind, die Ruhe zu genießen, io der Herzog von Tevonihire und Chaplin, sowie die Lords Croß und Aihboiirne. Es werde allgemein anerkannt, daß der Regierung frisches Blut nolhthue. Der „Globe" empfiehlt so dann die Aufnahme Windham's und Brodnck's in das Kabinet, spricht die Hoffnung aus, daß Chamberlain das Kolonialamt zur Zeit behalten werde und betont die Unmöglichkeit, daß das Amt des Staatssekretärs des Auswärtigen noch länger mit der Wurde des Premierministers in einer Person vereint bleibe, da der Premier minister den auswärtigen Angelegenheiten nicht die ausschließliche Aiifnieikiamkeit und Wachsamkeit widmen könne, ohne die die Reichsintcressen Schiffbruch leiden müßten. * Bloemfontei». Meuter - Meldung.1 Die Engländer haben Smithfield, Rouxville, Wepener und Dewctsdorp wieder besetzt. Uraulfurl a. M. iSäiluh.l Tredrt 202.50. TlSconlo 170.80. Dre4dner Bank :41,4V. Sraaisbahn 139.10 Lombarden —. LaurahüU« 192H0. Ungar. Gold —Porrugieten —. Fest. P-rls. <8 Uhr Nacdmttraq» ) Rente S8L6. ?ktaUenrr SS.4S. Svanier 71,40' Portiigieien 23.60. rürken 22,öo. TürLenioole 110,80. Ottomandant 885.00 StaarÄ- bahn . Lombarden —. Ruhig. Paris. Prodttklenmartt. Neuen per Oktbr. 20.05, per Jan.-April 21,40. beh., Sptritua per Oktober 33 25. per Mm-August 83,00, matt. Ritböt per Oktober 78,50. per November-Dezember 77,75, matt. A msterdam. Produkten.Bericht. Svenen per Nonember 182.00. per Mär, , weichend. Roggen per Oktober —,—, per Mär, 131,00, per Mai 131.00, mweränd. London. Produkten - Bericht. Getreidemarkt ruhig, fremder Weiten und Mehl i/< Sh. niedriger. Mais '/« Sb. tdeurer angeboren, schwimmender gemischter amerika nischer Mar4 Sh. billiger angeboren. — Wetter: Bewölkt. OertlicheS ond Sächsische-. — Vorgestern besuchte Ihre Kaiser!, und Königk. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August, die Protektvrm des „Lehrerinneiihelms zu Dresden", das Grundstück Carolastraße 14 und Jeldgasse 19. das. wie s. Z, mitgethcilt, von einem Wohlthäter ziini Andenken seiner verstorbenen Gemahlin als „Erdmuthc-Augustc- Stistling" dem Lehrerinnenbeim für seine Zwecke zum Geschenke ge macht worden ist. Ihre Kaisers, und Königl. Hoheit wurde von dem gelammten Vorstand des Lehrerinnenheims empsangen und besichtigte hierauf unter Führung des Verwalters der Stiftung, Ober regierungsrath Dr. Blase, mit dem Vorstande und dem für die baiiilche» Herstellungen zugezogenen Regierungsbaumeisler Rumpel sämmtliche Räume des umsänglichen Gebäuves, sowie die aus gedehnten schönen Gartenaiilagen des Grundstücks. Mit dem größeren Grundstück, in dem wesentlich mehr Räume als in dem bisherigen Heim zur Verfügung stehen, wird sich naturgemäß die Thätigkeil des Vereins auch immer mehr ausdchne», wobei natür lich auch weiterhin beträchtliche Ansorderunyen an die sonstigen Mittel des Vereins heranticten werden, da nicht nur durch die er forderlichen baulichen Herrschtungen zu den Vereinszwecken, sondern auch durch die Ausstattung der mehr dliizugckomnieiien Räume und die Unterhaltung des großen Grundbesitzes manche Kosten er wachsen werden. — Dem Vabnmcister a. D. Tätzner in Kleiuwaltersdvrs ist das Albrechtskreuz verliehen worden. — H e rb >tz a u b er. wie er in gleich märchenhafter Pracht uns seit Menschengedenken kaum beschieden gewesen ist, liegt aus- gegossen über Flur und Feld und erfüllt mit berückendem Rausche die Seele. Jeder Tag in dieser wonnigen Zeit ist wie ein Demant, der sich einer nach dem andern in ein kostbares Diadem einfügt. Das perlende Sonnengold stählt die Nerven, die wunderbar balsamische Lust weitet die Brust, die milde Wärme der Teiuperalnr umschmeichelt die Sinne nnd eine lange nicht ge kannte Lebenslust ergreist Alles, was da kreucht und slengt. Mit einem wahren Wonnetaumel stürzt sich Jung und Alt hinaus in die herrliche Natur und draußen möchte mau so recht von Herzen jauchzen und juhiliren und laut in die linden Lüfte hiiiaiiSrufcn, wie wohlig es Einem zu Muthe ist. Wen» sonst die Tage zu herbsten beginne» und der Fuß durch raschelndes Laub schreitet, da steigen Gedanken der Wehmuth auf in dem sinnenden Geiste nnd der Herbst als Symbol der Vergänglichkeit tritt in den Vordergrund. In diesem Jahre aber, das ein wahres gesegnetes Jahr von Gottes Gnaden ist. vermag selbst der ärgste Grübler dem lackenden Wonnebilde, das der Herbst uns darheut, keine trübe Seite abzugcwinnen. Keiner läßt den Kopf hängen, Kerner denkt an Scheiden und Meiden; alle Welt ist angesteckt von einem frischen, fröhlichen, sommerlichen Leichtsinn und schmiedet Pläne, wie die herrlichen Tage am besten zu genießen sind; sogar die Abende mache» dem sröblichen Treiben noch kein Ende, leuchtet doch „des Mondes Silbcrglanz" gerade jetzt mit Voll kraft hernieder und fügt zn den Herrlichkeiten dieser Tage den Zauber paradiesischer Nächte. So viel Glück macht iibcr- müthlg: kein Wunder allo, daß die freudetrunkene Welt dem großen Wettermacher zuruft: „Faid, wo ist Dein Stachel? Wo bleiben Deine kritischen Tage?" Kritisch sind sie dieses Mal f nur für den Propheten selbst geworden, gerade als wenn der oberste Wettermacher Petrus sich vorgenommen hätte, seinem irdischen Konkurrenten es einmal ordentlich zu zeigen, daß er dort oben doch ^ Allen über ist und ycuiz »ach seine« Belieben die irdischen Wetter- Pftms's "SN Kmsermilch. LlL krcsLcrr Woikerrt Gebr. Pfund, rantznrrür. 7S
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