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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192511036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-03
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Dienstag, 0en S. Aovember ^V2S 256 Mr JUch . . . . /ch« Aufträge wir» onöbeträqe sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. »,ung w,rv ver am Tage der Zahlung gültige Zellenpreis in Anre rmma lanspruch erllfiht: b. derspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs d. Auftraggebers. Glasewitz, Tollewher welch« durch j > Sei später Gablung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis nicht übernehm - ^a-rga»- k gerächt. Rabattanspruch erlischt: b. derspät. Zahlung, Klag« ob. Konkurs b. SüchsMe DMIW >» MWiMe «Ml>^°»mit Loschwiher Anzeiger «—« ««.«zL» a»-»—» »«i«»«» TageHeWng fiir da< iflllche Okrtden «ad sein« Dormk. »la« «Md«» dl« amtNch«n »edanntmachungen d«, Rate, ,« Dresden für die Stadtteil« Auf dem Wege zur großen KoaMon Stresemann als Nachfolger Luthers? - Gegenseitige Meistbegünstigung im Handelsvertrag mit Italien - Vor wichtigen Erklärungen Briands Oer Handelsvertrag mit Italien Der deutsch-ÜLltsnftche Handelsvertrag ist ans die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen worden. Das Wesentlichste des Vertrages ist. daß er die uneiagefchrS-kte Meist- gLnstlguag fest'etzl. während das bisherige Provisorium noch eine Anzahl Beschränkungen der Meist begünstigung enthielt. Diese ist um so be deutungsvoller, als Italien mit einer grö ßeren Anzahl von Ländern, Schweiz, Frank reich, Tschecho-Slowaket, Oesterreich usw^ Verträge abgeschlossen hat. Die diesen Staa ten gewährten Ermäßigungen kommen nun auch uns zugute. Die M Mbegünstigung be zieht sich nicht nur auf Fragen des Waren verkehrs, sondern auch der Niederlassung usw. Ferner bringt der Vertrag für beide Teile die Freiheit von Ein- und Ausfuhrverboten mit geringen Beschränkungen. Der Vertrag kann erst am 15. Dezember in Kraft treten; bis dahin ist das Provisorium verlängert worden. Für unsere Landwirtschaft sind er trägliche Zollsätze festgesetzt. So sind die deutschen Zollsätze für Wein und Trauben höher als in dem spanischen Vertrag. Auch für Reis und Tomaten, die nach dem spa nischen Vertrag frei eingehen sollen, sind Zollsätze festgesetzt. Für die Industrie ist die Meistbegünstigung die Hauptsache. Wir haben zwar Konzessionen machen müssen, die für uns schmerzlich waren. Sie betreffen Rohseide und Kunstseide. Aber sie mußten gemacht werden, wenn der Vertrag über- hauvt zustande kommen sollte. Der Vertrag enthält ferner Bestimmungen über die Freiheit des Handels, des Eisen- bckhn- und Schiffsverkehrs, das Recht des Grunderwe-b« und der Niederla^unaen, fer ner die M^istbegünstknunnen für d'e Behand lung deutscher Gesellschaften in Italien ud Len Grundsatz der Durchfuhrfreiheit für alle Waren. Endlich Abbau der Kontrolle Kommissionen Der Reutervertreter in Köln meldet unter dem 1. d. M.: Die Fortschritte der deutschen Abrüstung dauern in einer Weise an. die die Internationale Kontrollkom mission befriedigt. Die Unterausschüsse der Kommission werden wie folgt zurück gezogen: Frankfurt (Frankreichs am 8. No vember, Hamburg und Breslau (Groß britanniens am 1. Dezember. General Wanhope, -er Chef der britischen Abteilung der Kontrollkommission, lst nach Paris ge fahren, um dem Völkerbundsrate über den Fortschritt der Materialzerstörung bei Krupp zu berichten. Diese wird, wie ver lautet, mit genügender Schnelligkeit aus- geftthrt, um zur Erwartung zu berechtigen, daß sie zum vorgeschriebenen Datum am 20. Dezember beendet sein wirb. Deutsche Kriegergedenkfeier in Paris Auf dem Pariser Friedhof Dangeur-Mo:pouge fand gestern vormittag vor den deutsch:» K.i:g«> grädern eine Gedenkfeier statt, an de: außer dem deuiichen Botschafter die Mit l eder u d Bam«, der Botschaft, die Beamten der deutschen Die.st- stellcn in Pari», Vertreter der deutschen Presse und deutsche Frauen teilaahmen. Botschafter v. Hoesch sogt« kn einer Red« « a.: Der Druck, der jahrelang auf uns lastet«, beginnt zu weichen. Am Horizont zeigt sich «ns die Hoffnung, daß Deutschland bald den ihm gebührenden Platz wieder -innehwen wird im friedlichen Wettbewerb und Luthers Versuche zur Lösung der Krise Es ist nun kein Geheimnis mehr, daß im Laufe dieser Woche ernste Bemühungen zur Lösung der Krise der Negierung Luther unternommen werben sollen, da man sich von der Notwendigkeit überzeugt hat, die Gefahr einer Reichstagsauflösung endlich zu beseitigen. Die Besprechungen, die Reichskanzler Dr. Luther heute mit den Parteiführern haben wird, werden daher von den maßgebenden politischen Kreisen als der erste Schritt bezeichnet, den die Negierung selbst übernimmt, um die par- lamentarische Lage zu klären. Die Parteien werben inzwischen Vorsorge dafür treffen, daß die Fraktionen sich in Berlin bereit, halten, um im entscheidenden Augenblick ihr Votum abgeben zu können. Die Linke, die fest entschlossen ist, die Reichsregierung auf der Basis der großen Koalition zu rekonstruieren, scheint mit dem Rück tritt Dr. Luthers zu rechnen, so daß na mentlich bei den Demokraten schon jetzt Erörterungen über die Person -es neuen Kanzlers im Gange sind. Die Kardinalfrage, «m die sich die ganze Tisknffion dreht, ist die Haltung der Deutschen Volkspartei. Zweifellos sind in den letzten Tagen zwi schen der Volkspartei und den Deutsch nationalen ständig Gegensätze eingetreten, die ernst genug sind, um das Verhältnis zwischen den beiden Parteien zu trüben. Aber auch jetzt noch besteht in den volks parteilichen Kreisen sehr wenig Neigung zur Wiederherstellung der großen Koali tion im Reiche, und man kann daher nicht behaupten wollen, -aß schon irgendwelche Aussichten auf eine Einigung zwischen der Deutschen Volkspartei und den Parteien des Weimarer Volksblockes vorhanden seien. Vielmehr bestehen so yroße Schwie rigkeiten, daß man in den führenden par lamentarischen Kreisen eher mit einem Scheitern der auf diese Lösung hinzielen- öen Bemühungen rechnet. Fühlungnahme mit allen Parteien (Eigener Informationsdienst.) Aus parlamentarischen Kreisen verlautet, daß Reichskanzler Dr. Luther nach der Aus sprache mit den Führern der RegierungS- Koalliion auch die Führer der außerhalb der Regierung stehenden Parteien empfangen wird und baß in, Besprechungen mit den parlamentarischen Kreisen noch im Laufe die ser Woche zum Abschluß gebracht werden sollen. Am Donnerstag abend ist eine De- frictl ch:n Zusammenwirken der Na ionen zum Heile unseres Vaterlandes, unseres blutte ränkten Er> 1e l:s und üb.rhaupt der ganzen Mmschheit. D«r Botschafter kündigte f.rner an, daß von nun an die deutsch:» Soldateng.äber nicht nur in Pa ir, sondern Überhaupt in Frankreich ein möglichst würdige« Aussehen «rlrngen soll en. Lei er werde es bei der großen Zahl der Gräber nicht möglich sein, alle so zu gestal en, wie man es wünschen müsse. Aber er hege d e Zuversicht, daß unter Mithilfe der für den Zustand der Gräber vertragsmäßig verantwort! ch:n fran S ischen Ne- aierung ein würdiger Zustand geschaffen werden Sine Reichsfiaanzstatistik Eine große Finanzstatistik über die Fina-z- Verhältnisse des Leiches, der Länder und Be sprechung zwischen Dr. Luther und den Füh rern der Sozialdemokratie vorgesehen, di« dem Kanzler den Beschluß der am Donners tag tagenden sozialdemokratischen ReichS- tagsfraktion bekannt geben werden. Stresemann für die große Koalition (Eigener Informationsdienst.) In parlamentarischen Kreisen verlautet heute, daß Außenminister Dr. Stresemann sich angesichts der Haltung der Deutschna tionalen entschlossen habe, mit feiner gan zen Person für die Wtederherstellurm der großen Koalition einzutreten. Der Mini ster habe seinen engeren Parteifreunden erklärt, er sehe zur Zeit keine andere M ö g l i ch l e i t, als auf diesem Wege die Durchführung der Außenpolitik sicherzu stellen, von der namentlich für die deutsche Wirtschaft außerordentlich viel abhänge. Die volksparteilichen Vorstände sollen in kürzester Frist in Berlin zusammentreten, um die Auffassung Stresemanns über die Lösung -er Regierungskrise kennen zu lernen. Stimmungsmache gegen Locarno (Eigener Informationsdienst) Wie wir hören, sind die vaterländischen Verbände gegenwärtig bestrebt, ein« außer- parlamentarische Front aller nationalen Or ganisationen gegen den SicherheitSpakt zu schaffen. Im Laufe der nächsten Woche sollen große öffentliche Kundgebungen gegen den Vertrag von Locarno abgehalten werden. Dle ganze Aktion zielt darauf ab. auf die Haltung der parlamentarischen Parteien eine? Einfluß auszuüben und namentlich die rechts stehenden Parteien darin zu bestärken, im Reichstag gegen den Pakt zu stimmen. Das freudige Ia Aus der entscheidenden Kabinettssitzung vom 22. Oktober 1925, in der das Kabinett dem Vertragswert von Locarno, unter den Voraussetzungen der Rückwirkungen, einmü tig zugestimmt hat, erfahren wir noch eine interessante Einzelheit. Der deutschnational« Innenminister Schiele wurde gefragt, ob er das Werk von Locarno billige. Darauf ant wortete er etwa mit folgenden Worten: „Wenn ich gefragt werde, ob ich das Werk von Locarno billige, so antworte ich mit einem lauten, freudigen Ia." Als der Reichspräsident v. Hindenburg die Kabinetts- sitzung schloß, bemerkte er, es fei für ihn die größte Freude, daß im Kabinett völlige Einigkeit bestehe. meinden ist im Reichsfinanzministerium in Vorbereitung. In 8 8 des Gesetzes über Aenderung des Finanzausgleichs sind genaue statistische Erhebungen über die Finanzlage von Reich, Ländern und Gemeinden vorgese hen. Zur Unter'uchung gelangt der Finanz- bedarf und die finanzielle Leistungsfähigkeit. Stichjahre sind 1913, 1925 und 1926. SS wird sich um eine der umfangreichsten Sta tistiken handeln, dir jemals erhoben worden sind. Die Vorarbeiten gestalten sich dem entsprechend schwierig. Der Zweck des gan zen Werkes ist, zuverlässiges Zahlenmaterial für den endgültigen Finanzausgleich zwilchen Reich, Ländern und Gemeinden zu erhalten. Dle Neuregelung des Finanzausgleich« wirb im April 1S27 erfolge». Oie Rückwanderung der Ausländsdeutschen ES gibt nicht nur eine Auswanderung, «S gibt auch eine Rückwanderung. Nach zuver lässigen Schätzungen sind während -es Kriege- und in -er Zeit nach dem Kriege etwa 1500 000 Deutsche aus den abgetretenen Gebieten und auS dem Buslande wieder nach Deutschland zu- rückgcwandert. Ungefähr 400 000 dieser Rück wanderer haben Deutschland nur als Zwischeu- statton berührt. Zum Teil haben sie sich miede« den Weg in ihre Adoptivheimat gebahnt, zum Teil sind sie nach Kanada ober Mittel- und Südamerika gegangen. Besonders sind aber viele Dcutschrussen in ihre Adoptivheimat zu rückgekehrt. Mit den Dcutschruffen ist «» et« eigene- Ding. Sie sind deutsch geboren. Die deutsche Sprache ist ihre Muttersprache. Durch Jahrhunderte haben sie auch vielfach den ur sprünglichen Dialekt der ersten Kolonisten be wahrt. Sie sind Württemberger, Rheinländer, Sachsen oder Hellen geblieben. Aber in jenen, die in Rußland selbst geboren sind, steckt eine unbezähmbare Sehnsucht nach dem unendliche» Horizont de- russischen Tieflandes. Die deut schen Bauern, die dort lebten, lebten breit und behaglich. In ihrem weltentrückten Sonder leben waren sie Bauern nach Gewohnheit und Sitte: aber die Breite ihres Lebens war frei- herrlich. Trotzdem ist die Zahl der Deutschen in Rutz, land vor dem Kriege oft überschätzt worden. Vor dem Kriege schätzte man die Ziffer der Deutschen in Rußland aus eine Million. Tat sächlich waren es nur einige hunderttausend. Davon sind zum Teil während des Kriege-, zum anderen Teile nach dem Kriege ungefähr zwcihunberttausend nach Deutschland rückge- wanbert. Don ihnen hat die Sehnsucht nach der stammessremdcn, aber angeborenen Heimat schon wieder viele zurückgesührt. In dieser Zahl sind die Dcutschbalten nicht enthalten. Die Gesamtzahl der Deutschen t» den ehemaligen russischen Ostseeprovinzen, eben der Balten, wird aus 170 000 bis 180 000 geschätzt. Von diesen sind nur 70 000 in der Heimat geblieben. 40 000 wurden in Deutsch land fcstgestellt, wobei die statistischen Erfas- sungSmethodcn natürlich in diesem Falle, wie überhaupt, recht unvollkommen sind. Gerade von diesem deutschen Volkssplitter haben viele infolge ihrer verwandtschaftliche« Beziehungen eine rasche Unterkunft gesunde«. Diele von ihnen haben ein Heim in den skan dinavischen Ländern gefunden, andere habe« ihr Zelt in Oesterreich aufgeschlagen, wieder andere hat cS nach der Schweiz gezogen. I« diesen nordischen Sühnen steckt ein herzhafter Schutz Wanderlust. DaS böseste Schicksal ist dem deutschen Volks tum in Polen bereitet worden. Die Zahl der Deutschen in den ehemaligen Provinzen Posen und Westprcußen wurde vor dem Kriege auf 1200 000 bczisfert. Seit der Gründung de» polnischen Staates haben 850 000 dieser Deut schen ihre Heimat verlassen müssen. In dieser amtlichen Ausstellung sind nur 20 000 Optanten einbegriffen. Ihre Zahl ist aber in Wirklichkeit wesentlich höher. Im Verhältnis zu dieser in schlechtestem Sinne erstaunlichen Zahl ist die Rückwanderung von Polen aus Deutschland ge ring. Dazu kommen noch 80000 Ostobcrschle- sier, die nach der VölkcrbundSentschcidung hei matlos geworben sind. Im ganzen kann die Zahl der Deutschen, die auS Polen abwander» mußten, aus fast eine Million geschätzt werden. DaS sind die Hauptkontingcntc. AuS dem Ausland schlechthin wanderten ungefähr 200 000 Deutsche zurück, 20 000 auS den Kolo nien, 100 000 Reichsdeutsche auS Rußland. Der Rest verteilt sich aus die ganze Welt. AuS Elsatz-Lothringen wurden insgesamt 160 000 Deutsche vertrieben. Und waS ist auS den Leuten geworden? Vie hat da- deutsche Vaterland sie ausgenommen? Hier schweigt beS Sängers Höflichkeit. Deuttchla«- «ar tn Rot. Dte schrecklichen Jahre
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