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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190106261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010626
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-26
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.06.1901
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Heschasts-KuzeiM für Makrs, KMtz, Kemsiors, Mors, St. Wien, Keiurichsorl, Mmm n. Wsen. Amtsblatt für den Stadtrat zrr Kichtenstein. »1. J«hrgang. - — Rr. 146. Mittwoch, de« 26. Juni 1901. Diese- Blau erscheint täglich (außer Sonn» und Festtags) abends für den folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2ö Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserat« werden die viergespalten KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 1S Pfennig. Bekanntmachung. Für die Kinder unserer Bürgerschule soll am IS. Juli dfs. Js. ein allgemeines Schulfest veranstaltet werden. Da außer einem Stiftungszinsenbetrage von ca. 150 Mark Mittel hier zu nicht vorhanden, sollen die erwachsenden, erfahrungsgemäß nicht unbedeu tenden Kosten in der üblichen Weise durch freiwillige Gaben der Ein wohner Deckung finden. Wir bitten darum unsere Bewohnerschaft herzlichst, denjenigen Bürgern, die zum Einsammeln der Beiträge freiwillig sich erboten haben und die demnächst mit Zeichnungslisten von Haus zu Haus gehen werden, ein Scherflein je nach vorhandenen Mitteln einzuhändigen. Wohl wissend, daß bei den dermaligen ungünstigen Erwerbs- und Wirtschaftsver- hältnissen für manchen Famiuenvater auch die kleinste Gabe ein Opfer sein wird, so hoffen wir doch andererseits, daß sich der so oft bewährte Gemein sinn unserer Einwohnerschaft wiederum zeigen und der Ertrag der Samm lung ein derartiger sein wird, daß unseren Kindern eine rechte Festfreude be reitet werden kann. Callnberg, am 20. Juni 1901. Der Schulvorstand Brgrmstr. Prahtel, Vorsitzender. kulationen zufammengebrochen sind, so können solche Vorgänge der Gesamtheit nur zum Heile dienen; aus unserem Wirtschaftsleben muß das, was faul und morsch ist, durch einen Sturm eben hinausgesegt werden, dann wird mehr Raum ge schaffen für die guten und soliden Betriebe. Glücklicherweise ist auch nicht mehr daran zu zweifeln, daß die Fundamente der deutschen Na tionalwirtschaft nach wie vor gefestigt dastehen. Dafür zeugen namentlich der im allgemeinen an dauernde Aufschwung des deutschen Außenhandels, die ungeminderten Zollgefälle und die Ergebnisse der indirekten Steuern des Reiches, weiter die an steigenden Einnahmen der preußischen Staatsbahnen und der blühende Stand der so bedeutungsvollen Kohlenindustrie. Es ist darum durchaus kein zwin gender Grund vorhanden, die heutige wirtschaftliche Lage in Deutschland grau in grau zu malen und dementsprechend mit düsterem Pessimismus zu be trachten. Schon wiederholt waren ja in unserem Vaterlande sehr kritische und lange andauernde geschäftliche Perioden zu verzeichnen, und doch sind sie schließlich immer wieder überwunden worden, und Handel und Wandel blühten fröhlicher denn je empor. Zuversichtlich darf man darum wohl ermatten, daß auch die jetzige unläugbare Krisis wieder verschwinden und günstigeren Verhältnissen Platz machen wird, zumal sich der innere Markt schon jetzt hie und da auf's Neue zu beleben be ginnt. Eindringlinge erhalten Rekruten und besonders auch Pferde. Bei Colesberg erbeuteten sie nicht weniger als 500 Pferde. Sie schwärmen über alle östlichen und westlichen Distrikte und zählen schon 7000 bis 10000 Mann. Die Reise des Gouverneurs durch die westlichen Distrikte und seine netten kleinen Reden wurden durch Kruitzingers Eroberung von Jamestown beantwortet, die trotz der unmittel baren Nähe von 8000 Engländern in Aliwal-Notth erfolgte. Ein großer Teil der Kolonie ist praktisch in denHän den derBuren. Von Dordrecht südlich bis Willowmore über Ken- )ardt und selbst bis Namaqualand ist der Bure im thatsächlichen Besitz der Kolonie. Der langsame Fortschritt der britischen Campagne erregt tiefe Unzufriedenheit. Amerika. * Im Zollkriege mit Rußland fangen ne vereinigten Staaten von Nordamerika bereits an, nachzugeben. Der Minister des Auswärtigen say hat bereits Vorschläge gemacht, den Streit zu beseitigen, damit Rußland die Zollrepressalien auf- ;ebt. Wie man sieht, ist auf amerikanische Dro hungen nichts zu geben. Nur tüchtig austrumpfen, ann kriechen die Pankee's schon zu Kreuze. Deutschland hat sich von Washington viel zu viel bieten lassen. * Im Feuerwerksmagazin Abraham Ritten- Politische Tages-Atundscha». Deutsche» Reich. * Krüger beiKaiserWilhelm? Die Aussichten der Buren sind in letzter Zeit entschieden gestiegen, nicht nur in militärischer, sondern auch in diplomatischer Hinsicht. Jetzt kommt eine hochwichtige Nachricht, die nach dem Besuche der Königin Wilhelmina in Berlin viel Wahrscheinlich keit hat. In Petersburger diplomatischen Kreisen zirkuliert das Gerücht, Präsident Krüger werde demnächst vom Kaiser Wilhelm empfangen werden. Unterhandlungen feien bereits eingeleitet. * Fürst Herbert Bismarck scheint sich weniger als je in Uebereinstimmung mit den heu tigen Lenkern der Politik zu befinden. In einer Ansprache, die er bei der Feier der Grundsteinle gung der Bismarcksäule im Sachsenwalde an die aus diesem Anlasse erschienenen Vertreter aller deutschen Universitäten richtete, hob er die Bismarck- schen Traditionen hervor und erklärte, wenn heute Leute klüger sein und andere Maximen aufstellen wollten als der alle Bismarck, so solle man sich dadurch nicht anfechten lassen. Man solle sich der Rede erinnern, die Bismarck auf dem Markte zu Jena gehalten habe. Nicht durch Künste, sondern durch Kunst sei das Reich aufgerichtet worden. DI« UebertrtttSsteweguns i« Oesterreich * Die „Los von Rom"-Bewegung in Böhmen macht immer größere Fortschritte, die Statistik der Ueyertrtttsfälle zeigt eine erneute Steigerung. Im ersten Quartal 1900 betrug die Summe der Ueber- getretenen 441, im gleich« Quartale des Jahres bürg in Paterson, das sich in einem vierstöckigen, von zehn Familien bewohnten Gebäude befindet, ereignete sich eine heftige Explosion. Der ersten olgten mehrere leichtere, dann noch eine zweite zestige. Die Flammen brachen auf allen Seiten mS. Zwei Männer, sieben Frauen und sechs Kinder kamen um. 1901 über 727; die Zahlen dürsten sich im zweiten Quartal des Jahres 1901 noch erhöhen. England. * EnglischeMittelchen. Die englischen Imperialisten müssen ein sehr schlechtes Gewissen haben, sonst würden sie nicht zu dem traurigen Mittel der Saalabtreibung greifen, um die Stimmen des Mitleids für die Burenfrauen und Kinder zu unterdrücken. Der Witt der Queens Hall zog die Vermietung des Lokals für Montag abend zu einer von MH Hobhouse einbekufenen Versammlung des Notfonds für südafrikanische Frauen und Kinder zurück, angeblich aus Furcht vor Ruhestörungen. Der wahre Grund ist Furcht vor den Imperialisten. Der Krieg in Südafrika * Eine größere gemeinsame Burenaktion in Transvaal und Oranjefreistaat steht bevor; die Burengenerale Kok, Botha und Delarey streben die Vereinigung bei Amerssoort östlich von Standetton an. Dewet dringt jetzt zwischen Kronstaad und Vredefott nach Norden vor. Die nächste Nachbar schaft von Pretoria, Johannesburg und Bloem fontein wird von Buren fortwährend beunruhigt. Der Gesundheitszustand der englischen Truppen unter dem Wintereinfluß spottet jeder Be- s ch r e i b u n g. * Die Invasion der Kapkolonie ist, wie Daily Mail aus Kapstadt meldet, ziemlich ernst. Die Charakteristika der herrschenden Krisis, die ja schließlich auch ihren greifbaren Ausdruck in einer ganzen Reihe mehr oder weniger schwerer wirt schaftlicher Katastrophen der letzten Monate ge funden hat. Diesem mißlichen Stande der Dinge entspricht denn auch nur die Depression an der Börse, die sich in dem weiteren Sinken der Kurse für zahlreiche Werte, welche noch vor ein paar Jahren stark gefragt waren und ihren Besitzern schier goldene Berge einbrachten, bekundet, speziell sind in den börsenfähigen Wetten des Montange werbes, der Maschinengewerbe und der Eisengie ßereien, ferner vieler Zweige der Textilindustrie förmliche Preisstürze zu verzeichnen gewesen. Schließ lich laboriert auch die so wichtige Landwirtschaft nach wie vor an unerfreulichen Zuständen, nament lich in den östlichen Provinzen Preußens, in denen große Bezirke unter den Folgen der Auswinterung der Saaten leiden, so daß sich die preußische Re gierung bekanntlich entschlossen hat, zur Bekämpf ung des drohenden landwirtschaftlichen Notstandes eine staatliche Hilfsaktton in die Wege zu leiten. Die Ursachen der herrschenden gedrückten wirt schaftlichen Konjunktur sind nun zum Teil in einem Uebermaß der geschäftlichen Spekulation, zum Teil in der weit über den gewöhnlichen Bedarf hinaus erfolgten Produktton in vielen industriellen und gewerblichen Unternehmungen und auch noch in anderen Erscheinungen zu suchen. In der Be seitigung dieser Ursachen der eingetretenen Depres sion in unserem wirtschaftlichen Leben liegt aber auch das Heilmittel, um wieder zu gesunderen Zu ständen zu gelangen und da darf wohl die Hoff nung ausgesprochen werden, daß die bestehende Krisis mit ber Zeit wieder überwunden werden wird. Sobald nur erst die vorhandenen großen Bestände, die auf Lager produziert worden sind, wieder eine erhebliche Abnahme zeigen, dürste schon eine gewisse Besserung eintreten, während daneben auch der Verzicht auf ungesunde und über die ei gene Kraft weit hivausgedehnte Spekulationen in den Krttsen von Industrie und Handel sicherlich ebenfalls seine wohlthätigen Wirkungen äußern wird. Wenn aber, wie eS in der letzten Zett ge schehen ist, eine ganze Reihe von Unternehmungen infolge unsolider Fundierungen und wilder Spe Z« Awe les KMn Die sich seit einiger Zeit auf weiten Gebieten der Erwerbsthätigkeit in Deutschland bemerklich machende Krisis ist offenbar noch immer nicht über wunden, mögen gleich in einzelnen Erwerbszweigen die Verhältnisse inzwischen wieder besser geworden sein. Aber im Großen und Ganzen bewegt sich unser Wirtschaftsleben noch immer auf der ab steigenden Linie, die es bereits seit etwa Jahres frist einnimmt und di« durch mancherlei Anzeichen charakterisiert wird. Vermindette Kaufkraft der Konsumenten in den meisten Produktionszweigen der Industrie und im Handel, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, Betriebseinschränkungen, Arbeiterentlaffungen, das sind in Verbindung mit ungenügenden oder gänzlich fehlenden Aufträgen in vielen industriellen Betrieben die hauptsächlichsten
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