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Der Grenzbote : 05.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190508058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050805
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-05
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 05.08.1905
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Der Grenztwle und Postboten angenommen. Sonnabend, den 3. August 1903 den 4. August 1905. 1 freiung des schon völlig Erschöpften erfolgen konnte. Roßwein, 3. August. An Pilzvergiftung erkraankte jm benachbarten Kädorf die aus fünf Personen bestehende Familie des Wirtschafts besitzers Hannß. Der Schwiegersohn Lohse ist an der Vergiftung gestorben, die anderen erkrankten Personen befinden sich auf dem W'ge der Besse rung. — Auf dem gestrigen Meißner Wochen markte wurden von einer Handelsfrau aus Ock rilla Giftpilze und zwar die sogenannten Kar toffel-Boviste zum Verkauf feilgebvten. Dir Ver käuferin nannte diese „Trüffelpilze". Die Pilze wurden beschlagnahmt und die Frau sieht ihrer Bestrafung entgegen, da sie bereits am ver gangenen Sonnabend von einem Herrn auf die Giftigkeit dieser Pilze aufmerksam gemacht worden ist. Freiberg, 3. August. Hier hat sich schon wieder ein Fall von Pilzvergiftung ereignet, dem der hiesige Einwohner Döring zum Opfer gefallen ist, während seine Ehefrau noch ge rettet werden konnte. Nach dem Genüsse derPilze war D. fortgegangen. In den Promenaden wurde er dann schwer krank vorgefunden. Er starb kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus. Dresden, 4. August. Der König w ird mit seinen Kindern Seis heute vormittag verlassen und sich 9 Uhr l4 Min. ab Waidbruck nach Bad Reichenhal'l begaben, um der Kömgin-Witwe da selbst einen Besuch abzustatten. Die Ankunft in Bad Reichenhall wird heute abend 7 Uhr ö Minuten erfolgen. Von hier wird die König liche Familie am Sonnabend, den 5. August, nachmittags 2 Uhr 35 Min. wieder abreisen und am Sonntag früh 6 Uhr 50 Min. in Dresden eintreffen. Nach kurzem Aubenthalt im Re sidenzschlosse wird sich der König mit seinen Kindern nach Schloß Moritzburg begeben, wohin vom 6. August ab für die nächsten beiden Wochen das Königliche Hoflager verlegt wird. Aus die- Plauen, 3. August. Ein großartiger Em pfang wird dem König am 25. August in hiesi ger Stadt bereitet werden. Um eine allgemeine Schmückung und Illumination der Häuser zu. erzielen, hat sich ein Ausschuß gebildet, der die nötigen Vorbereitungen hierzu trifft. Die Tur ner Plauens, etwa 500, werden dem König einen Fackelzug und die Sänger des Plauen'schen Sängerbundes eine Serenade darbringen. — Der Zwickauer Brückenberg-Steinkohlen bauverein gewähr! seinen zehntenberechtigten Grundstücksbesitzern für 1903 und l904 93 Mark Zehnten pro je 150 Quadratruten Grundbesitz nach. Glauchau, 3. August. Durch unachtsames. Umstellen viner Weiche beim Rangieren auf dem hiesigen Bahnhöfe ereignete sich gestern nach mittag ein Unfall. Ein Zugführerwagen sprang aus dem Gleise uud stürzte um. Zwei in dem Wagen befindliche Beamte schwebten in größter Gefahr, wurden aber glücklicherweise nicht ernst lich verletzt. Der umgestürzte Wagen wurde arg beschädigt. Betriebsstörung trat nicht ein. — Der Verband sächsisch-thüringisch, r W.be- reien hat am Donnerstag auf seiner Versamm lung in Greiz beschlossen, gleichfalls seine Be triebe zu schließen. Dadurch werden nahezu 30 000 Arbeiter ausgesperrt werden. — In Erstickuugsgefa.hr geriet in Planitz bei Zwickau ein 16jähriger Maurerlehrling, wel cher mit Geschwistern „Verstecken" spielte, und' dabei in einen Koffer kroch, dessen Schlüssel er abzog. Kaum befand sich der junge Mansch im Koffer als der schwere Deckel zuschuappte. Die Geschwister des Eingesperrten bemerkten zum Glück den Vorgang und schlugen Lärm. Es ver ging immerhin einige Zeit, ehe die Be Der Grenzbote er. täglich l mit Ausnahme des den Som. 'd Feiertagen > folgenden Tages und kostet vieriehu., >ch, voraus- s bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg, Bestellungen werde» s in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des i Klattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten WM M AlMW für Adorf und das obere Vogtland Merkliches und Sächsisches. A d o r s, 4. August. Vergiftet hat sich gestern abend die Witwe Heckel, die zeither in der West straße einen Flaschenbierhandel betrieben hatte. Wie verlautet, habe die Frau den bedauerlichen Schritt, der ihren Tod zur Folge hatte, mittelst Rattengiftes ausgefühm, das stark mit Strych nin durchsetz! gewesen sein soll. Adorf, 4. August. Ein Einbruch ist ver gangene Nacht im Restaurant „zur Deutschen Flotte" versucht worden, worauf eine einge drückte Glasscheibe in der Haustüre schließen läßt. Wahrscheinlich ist der Täter in seinem Vorhaben gestört worden, denn er hat seine Absicht nicht zur Ausführung gebracht. Man nimmt an, daß der Täter ein Mann ist, der sich- in der Nacht zum Sonntag in das Haus des Herrn Gastwirts Obenaus eingeschlichen hatte, woselbst er am Sonnrag früh auf dem zum Boden führend.» Gang ertappt worden ist. Lei der hat man den Unbekannten laufen lassen, ohne vorher die Polizei in Kenntnis gesetzt zu haben, was umso bedauerlicher ist, als die Be schreibung dieses Mannes genau auf denjenigen paßt, der am Sonnabend abend auf der Elster straße Herrn Assessor Meußel ungehalten hat. Adorf, 4. August. Die Grenzaufseher des hiesigen Obergrenzlontrollbezirkes hatten heute im Schützenhause ihr Schießen mit Preisvertei lung. Während früher die besten Schützen Lie höchsten Preise erhielten, konnte sich voriges Jahr jeder derselben ans den Preisgegenständen etwas Passendes aussuchen; Heuer jedoch wird das für die Preise vorhandene Geld gleichmäßig unter die Beamten zur Verteilung gelangen. Das seither übliche Festessen mit Ball kommt Heuer in Wegfall. Adorf, 4. August. Ein leuchtend.s Meteor wurde gestern abend dreiviertel 9 Uhr, in wage rechter Richtung von Süd nach Nord am Him mel hiuziehcnd, längere Zeit beobachtet. Das selbe bot mit seinem leuchtenden Schweife einen herrlichen Anblick, bis es plötzlich zerplatzte und von seiner Pracht nichts mehr zu sehen war. Fernsprecher Nr. 14. ^07- scharfe Stimmung gegen den Frieden geltend; man rechnet schon gar damit, daß Witte bald nach Kenntnisnahme der japanischen Beding ungen, die man als sehr hochgespannt erwartet, die Verhandlungen abbrcchen werde. Nach De peschen aus Petersburg lauten die Berichte des Obersten Fürsten Wolkonsky, der soeben von Lenewitsch' Hauptquartier in der Hauptstadt eintraf, so befriedigend, daß die dortige Kriegs- Partei sich wieder sehr zuversichtlich zeigt. Einer der Großfürsten sagte: „Es scheint, daß Witte sich an Bord des „Kaiser Wilhelm der Große" sehr wohl befand; er wird wohl nächste Woche zur Heimfahrt denselben Dampfer benützen." — Bei alledem ist es nicht ausgeschlossen, daß die selbstbewußten Aeußerungen von russischer Seite im Grunde nur den Zweck verfolgen, die Japa ner, wenn möglich, nur zu einer Herabsetzunjg ihrer Ansprüche zu bestürmen. Cherson, 3. August. Das Kriegsgericht verurteilte fünf Soldaten eines Disziplinar- bataillvns zum Tode durch Erschießen und vier zu Zwangsarbeit. Sie waren angeklagt, den Kommandeur, einen Hauptmann und eineuFeld- webel ihres Bataillons vor der Front durch Bajonettstiche verwundet zu haben. Die durch harte Behandlung erbitterten Soldaten hatten gelost, wer von ihnen die ihnen verhaßten Vor gesetzten beseitigen solle. r. 79 Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Weyer irr Adorf. Hreczu Svrrrztkgs die illrrftr. Gratisbeilage „Der Zerriviegsl". Fernsprecher Nr. 14. Inserate von hier und aus dem VerbreituugS- bezirk werden mit 10 Psg-, von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamcn die Zeile 20 Psg. politische Rundschau. Saßnitz, 3. August. Der Kaiser ist auf seiner Jacht „Hoheuzollirn" in Begleitung des Depeschenbvots „Sleipner" und des Kreuzers „Berlin" hier eingetroffeu. — Auf einem Ritte von Sandfontain nach Romansdrift in Deutsch-Südwestafrika ist der Generaloberarzt der sächsischen Armee Dr. Theo dor Sedlmayr gefallen. — Eine neue Ostmarkenvorlage kündigt die „Dtsche. Ztg." an. Wie das Blatt zuverlässig er fahren haben will, beabsichtigt die preußische Regierung, in der nächsten Session eine Neu auffüllung desFvnds der An siMungskomm ission zu beantragen. Das wäre recht erfreulich. — In der Ehescheidungsklage des Prinzen Philipp von Koburg und der Prinzessin Luise hat die Zivilkammer des Gothaer Landgerichts Termin zur öffentlichen Verhandlung vor dem Landgericht Gotha auf den 18. Oktober er. anbe raumt. Beide Parteien werden angeblich zur Verhandlung persönlich erscheinen. Prinzessin Luise hat bis heute die von ihr angekündigte Widerklage gegen den Prinzen Philipp nicht erhoben. Eckernförde, 2. August. In den letzten Jahren wurden mehrere Strandjägcr ausEckern- förde von den Behörden wegen Schießens von Möven mit Strafbefehlen bedacht. Dies ist jetzt anders geworden. Nach dem Wildschongesetz von 1904 rechnen die Möven zu den jagdbaren Tie ren, während sie in der PolizeiverorLnung der Königlichen Regierung von 1871 zu den nütz lichen Vögeln gezählt wurden. Die Möven dür fen jetzt also geschossen werden, ein Umstand, den alle Htrandjäger mit Freuden begrüßen, weil besonders die grauen ausländischen Möven sehr schmackhaft sind. Wien, 3. August. Eine Korrespondenz mel det, in Marienbad sei das Gerücht verbreitet, daß König Eduard auf se iner Reise nach Marieu- bad in einer deutschen Stadt — man spricht von Frankfurt am Main — mit Kaiser Wil helm eine Begegnung haben werde. Es soll da durch dargetan werden, daß die Beziehungen zwischen dem englischen und dein deutschen Hofe ungetrübte seien. Stockholm, 3. August. König Oskar em pfing gestern nachmittag den Großadmiral von Köster in Audienz und überreichte ihm am Schluß derselben den Serafinenorden. Heute vormittag stattete der König dem deutschen Ge schwader einen Besuch ab und nahm an einem Frühstück beim Großadmiral von Köster auf dessen Schlachtschiff „Kaiser Wilhelin II." keil. Heute abend gibt der König iin Stockholmer Schlosse ein Souper zu Ehren des deutschen Ge schwaders, zu dem 3000 Personen geladen sind. Paris, 3. August. Ter Schah von Per sien hat sich heute vormittag von hier nach Ostende begeben. Konstantinopel, 3. August. Eine Ar menierin, namens Mirow, die russische Unter tanin ist, ist dringend verdächtig, ein AttanMt auf den Sultan verübt zu haben. Sie kam von Griechenland einen Tag vor dein Attentate an und reiste einen Tag später nach Rumänien ab. Die Untersuchung ergab, daß, sie in einem neuen, jüngst von Europa gekommenen Wagen mit Kautschuck-Rcifen zum SelaMlik fuhr und eine Höllenmaschine an der Rückwand des Wagens verborgen hatte. Angeblich arbeitete die Atten täterin drei Jahre an den Vorbereitungen. — In Petersburg macht sich wieder eine Der am 1. August d. I. fällig gewesene 2. Termin der Staatsgrundsteuer ist bis längstens den 14. August d. I. zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an unsere Stadtsteuer-Einnahme abzuführen.
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