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Dresdner Journal : 02.12.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185612029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18561202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18561202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1856
- Monat1856-12
- Tag1856-12-02
- Monat1856-12
- Jahr1856
- Titel
- Dresdner Journal : 02.12.1856
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Nedaeteur: I. G. Hartmann. .V 27!» Erscheint wtl Ausuahme der Sona- . -»»1-1- »»--»-»>", Dienstag, den 2. December. durch alle Potzanstalte» zu sezlechea. " Preis sär du« Vierteljahr thaler. ZuseritonSeGedLhren für den Rau« rtarr gespattran, Zeile l Neugresche». 18S«. * * Bestellungen auf das „DresdnerJournal" für den Monat werden bet der unterzeichneten Expedition zu dem Preise von 15 Rgr. angenommen FI-Fe^sir« aller Art, welche im „Dresdner Journal" eine weite Verbreitung finden, werde» für den Raum einer Zeile mit 1 Ngr. berechnet. Körrigt. ErptLitiou -es Dresdner Louruals. (Am See 3S ) Amtlicher Theil. Dresden, 1. December. Ihre Kaiser!. Königl. Hohei ten der Großherzoq, sowie der Erbgroßherzog und die Erd großherzogin von Toscana sind heute Mittag ^1 Uhr nach Florenz abgereist. Se. Majestät der König haben Höchstdieselben bis Plauen, Ihre Majestät die Königin bis Riesa begleitet. Dresden, 28. November. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Kammerherr Guido von GerSdorff, ingleichen der Kammerherr von Zehnten, Ersterer das von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Oldenburg, ihm verliehene Ehren-Comthurkceuz des groß herzoglich oldenburgschen Haus- und Verdienstordens, Letz terer das Comthurkreuz des herzoglich Sachsen-Ernestinischen HausordenS, welches von Seiner Hoheit dem Herzog von Altenburg ihm verliehen worden, annehme und trage. Dresden, 29. November. Seine Majestät der König haben AUerhöchstJhrem Gesandten in Wien, Wirklichem Ge heimen Rathe und Kammerherrn Rudolph von Könneritz allergnädigst gestattet, den demselben von des Kaisers von Oesterreich Majestät verliehenen Orden der Eiserne» Krone I. Elaste anzunehmen und zu tragen. Gleiche Erlaubmß haben Seine Königliche Majestät dem bel AllerhöchstJhrer Gesandtschaft zu Wien angestellten Leg«- tioas-Secretär Alexander von Billers hinsichtlich dese dew- selben verliehenen Ritterkreuzes des K. K. Leopold-Orden- ertheilen geruhet. Dresden, 29. November. Seine Majestät der König haben dem Polizeidirektor zu Dresden, Ferdinand v. Pflugk, das Ritterkreuz des Verdienstordens zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Nedersicht. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Dresden: Zu den Vermählungtfeierlichkeiten. Abreise der toskanischen Herrschaften. — Wien: Dir Donau- Uferstaatencommission zusammengetreten. Kaiserliches Hand schreiben an den Gouverneur von Triest. — Innsbruck. Ankunft des Erzherzogs Karl Ludwig und der Erzherzogin Margaretha. — Venedig: Zur Anwesenheit d,S Kaiser paares. — Berlin: Wortlaut der Thronrede. Zur Kam mereröffnung. Präsidentenwahl des Herrenhauses. — München: GeburtSfrst des Königs. Minister v. d. Pfordt,n. Augsburg: Eine Ansprache des protestantischen Kirchen vorstandes. — Paris: Veränderungen in dem Präfectur- > personale. Ankunft deS Kaiserpaares. Vermischtes. —- Bern: Das Budget votirt- Stimmung zu Gunsten der Amnestie. — Turin: Begrüßung des Kaiser-von Oester reich. — Genua: Dir königlichen Prinzen angekommen. — London: Die Differenz wegen Bolgrad und der Zu sammentritt d,S Pariser EongresteS. Bericht über Einfuhr und Ausfuhr. — St. Petersburg. Trauergottesdienst für Woronzoff. Die DampsschifffahrlSgeseUschafl constituirk. — Warschau: DaS Getreideausfuhrverbot aufgehoben. ' — Belgrad: Ein politischer Flüchtling verhaftet. — Athen: Diplomatisches. Dampfschiffverbindung mit Bel gien. — Konstantinopel: Vermischtes. — New- Vork: Auster neuesten Post. Beilage. Local- und Vrovinzialangelegeubeiten (Dresden. Ehemnitz. Bautzen. Aus derLausitz. Hainichen und Planitz.) OeffenMche Gerichtsverhandlungen. (Dresden. Chem nitz. Zwickau.) Feuilleton. Inserate- Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Paris, Sonntag, rtzktz November. Der Kaiser und die Kaiserin, welche gestern nach Paris zurück gekehrt sind, haben in dieser Nacht einem zu Gunsten der Armen arraugirtea Balle im Saale des Opern hauses bis 2 Uhr Morgens beigrwodnt. In der Passage nur geringes Geschäft. Die drei- procentige begann zu »8,8S und wurde schließlich zu V8,8tt gehandelt. Man glaubt, daß morgen die Abrechnung eine bewegte sein werde. Per Deeember wurde die Rente zu VS, SS gehandelt. Paris, Montag, I. December. Der heutige „Moniteur" bringt den Bericht deS Ministers deS Handels und der öffentlichen Arbeiten, Rouher, über die Eisenbahnauaelegrnhritrn. Derselbe schlägt vor» de« EisenbahMgeskllschäften die Emission neuer Werth papiere bi» zum Belaufe von 214 Millionen zu ge statten. Die infolge der Lebensmittelfrage entstan dene Finanzkrisis habe ihren allgemeinen Charakter verloren. Die letzte Ratenzahlung auf das jüngste Anlehen werde im nächsten Februar fällig; alsdann wurden Capitalien für die Eisenbahn leicht anzuschaf- fen sein. Das Eisenbahnnetz der Norddauphin« soll vervollständigt, das Pyrcnüennctz ausgeführt werden. Einer aus sonst zuverlässiger Quelle eingetroffe nen Depesche zufolge soll in Her Nähe Palermos große Aufregung herrschen, und es heißt, daß Schweizer- truppen von Neapel nach Sicilien beordert worden seien. London, Montag, I December. „Morning-Post" räth der Schweiz, die Neuenburger Gefangenen nach ihrer Aburtheilung freizulassen, gleichzeitig Preußen vor Gewaltmaßregeln warnend. Heule geht die Ordre nach Jamaica ab, die Blo- kirunst Neugrauadas eintrcten zu lassen. Die „Times" befürwortet eine Diskontherabsetzung Dresden, 1. December. Die Reihe der Festlichkeiten zu Ehren der Vermählung Ihrer königlichem Hoheit der Prin zessin Anna mit Sr. kaiserlich königlichen Hoheit dem Erd- großherzogr Ferdinand von Toscana ward vorgestern Abend durch ein von dem Staatsminister des Innern und der aus wärtigen Angelegenheiten, Freiherrn v. Beust, veranstaltet,« glänzendes BaUfest geschloffen, welche« Ihre Majestäten der König und vke Königin, begleitet von der allerhöchsten könig lichen Familie und Ihren hohen Gästen, durch Ihre Gegen wart zu beehren geruhten. Se. Majestät der König und Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg waren mit dem Großkreuze deS toskanischen St, Josephordens, Ihre kaiserlich königlichen Hoheiten der Großherzog und dor Erbgroßherzog von Toscana mit dem königlich sächsisches, Hausorden der Rautenkrone geschmückt; ebenso hatten der StaatsmiMster des Innern und der auswärtigen Angelegen heiten, Freiherr v. Brust, und der Minister des königlichen Hauses, Staatsminister a. D. v. Zeschau, das große Band d,S St. Josephordens, Fürst Corfini und die übrigen im Besitzt kümgkich sächsischer Ordensgroßkreuze befindlichen Per sonen der Begleitung Ihrer kaiserlich königlichen Hoheiten die großen Bänder derselben angelegt. Unter der ebenso glän zenden als zahlreichen Gesellschaft — es waren weit über 50V Personen anwesend — bemerkte man nächst Sr. Durch laucht dem Erbprinzen Reuß Heinrich XlV. da» vollständig vertretene diplomatische CorpS, worunter sich auch die in Berlin residirenden Mitglieder desselben befanden, die übrigen Staalsmmister, die Generalität, die höchsten Staatsbeamten und Stabsoffiziere und eine Anzahl distinguirter Fremder. Bald nach 8 Uhr eröffnete Se. Majestät der König an der Hand der hohen Neuvermählten den Ball mit einer Polo naise; dem hohen ersten Paare folgte Ihre Majestät die Kö nigin an der Hand Sr. k. k. Hoheit deS Großherzogs von Toscana, Ihre kön. Hoh. die Kronprinzessin, geführt von Sr. kais. kön. Hoh. dem Erbgroßherzog von Toscana, Se. kön Hoh. der Kronprinz mit Ihrer Ercellenz der Frau Minister von Beust, Ihre kön. Hoheit die Prinzessin Auguste an der Hand des Fürsten Eorsini, Ihre kön. Hoh. Prinzessin Sidonie in Be gleitung Sr. Ercellenz des StaatSministers Frhrn. von Beust, Se. kört. Hoh. Prinz Georg init Ihrer Ercellenz der Frau Gräfin von Redern und Se. Durchlaucht der Erbprinz Reuß mit Jhver Durchlaucht der Fürstin Metternich. Die Tänze, <m d«u» dir Prinzen und Prinzessinnen des kön. Hai ses, die hohen Neuvermählten und Se. Durchlaucht der Erb prinz Reuß lebhaft detheilggten, währten in belebtester Weile bis gegen Mitternacht fort, zu welcher Zeit sich der aller höchste Hof wegen deS am folgenden Tage einfallenden h. Advents weshalb auch der Ball früher als gewöhnlich be gonnen hatte, zurückzog und damit da» Zeichen zu dem bald darauf erfolgenden Schluffe des schönen Feste- gab. — Gestern Mittag 12 Uhr hatte eine Deputation de« Stadtraths und der Stadtverordneten zu Dresden, bestehend seitens de« StadtrathS aus dem Oberbürgermeister, den beiden Bürgermeistern, und seitens der Stadtverordneten aus dem Vorsitzenden, dem stellvertretenden Vorsitzenden und dem ersten Protokollanten, di, Ehre, II. kk. Hoheiten dem Erb- großherzoge und der Erbgroßherzogin von ToScana die Glück wünsche der hiesigen Stadtgemeinde darzubringen und Hock dens,lben in einer Enveloppe von grünem Sammet mit silbernen Verzierungen die Zeichnungen des Geschenke« zu überreichen, welches von der Bürgerschaft der Residenz der au- unserm Vaterlande scheidenden Königstochter al« An denken an unsre Stadt gewidmet werden soll. Die hohen Neuvermählten geruhten die Deputation sehr huldvoll aufzu nehmen und schienen über daS ihnen zugedachte Gescheit- Feuilleton. Hoftheater. Sonntag, AO. November: Vberon, König -er Slfen. Romantische Feenoper. Mufik von K. M. v. Weber. (Reu einstudirt.) M Mit Recht und gutem Erfolg ist für die neue Jnscrnirung dieser Oper eine zusammenziehende und kürzende Bearbeitung - de- Dialogs durch Herrn Vr. Pabst angewandt, um die wenig glückliche, zwittrrgestaltige Behandlung deS Sujet» weniger störend hervortreten zu lassen. Zugleich ist mit Geschmack Sorge getragen, durch ein reichliche» Aufbietrn der materiellen scenischen Hilfsmittel unsre Phantasie in da» erotische Traumreich märchen vollen Zauber» hinüberzuleiten und durch eine vorzügliche Be setzung und treffliche Ausführung unsre Illusion an die roman tischen Gebilde der Feenwelt zu fesseln. Frau Bürde-Ney führt die sehr schwierige Gesang-Parti« der Rezia mit großer Bravour und schöner Tonwirkung au»; die Kraft ihrer S-imme vermag die dramatischen Affekte der Partie glänzend hervor- zuheben, während die leichte, weiche Ansprache derselben auch für dir zarten, duftigen Stellen ein reizendes Lolorit bietet. — Herr Tichatscheck stngt den kühnen Hüon mit Feuer und ritterlichem Pathos; Herr Mitterwurzer giebt den treuen ScheraSmin mit liebenswürdigem Humor, in Spiel und Gesang gleich vor züglich, und Fräulein Krall'» Ausführung der Fatime, in deren Gesangstücken sich die geniale Eigenthümlichkeit des Lom« ponisten in hoher Anmuth auSprägt, ist durchaus lobenSwerth, leicht und voll Empfindung. Der durchaus anspruchslose und doch sympathisch» Ausdruck ihres korrekten Gesänge» erhöht dessen Wirkung. Nächst diesen vier Hauptpartien sei nur noch die gute Leistung de» Herrn Rudolph al» Oberon und die Dar stellung der Geister Puck und Droll durch Frau Krebs« Michalesi und Fräulein Michalesi erwähnt, die für die be friedigende Abrundung deS Ganzen höchst förderlich waren. Die schwächste Ausführung wurde von Fräulein Anschütz durch völlig schwankende Intonation dem schönen Liede be- Meer- mädchenS zu Theil, und eS ist gerade daS Gelingen dieser wunder bar reizenden Melodie von Wichtigkeit für die begleitende Elfen, scene, in welche sie unsre Phantasie durch schönen, übersinnlichen Tonzauber einführen muß. Darum wurde auch die- Lied oft ersten Sängerinnen anverlraut: in Berlin sang eS einst Fräulein v. Schätze!, hier Fräulein I. Wagner. Nächst der vortrefflichen Ausführung der Chöre ist noch der ausgezeichneten Leistung der Kapelle unter Herrn Reisfiger'S Leitung zu gedenken: sie glänzte durch jene feine Ruancirunq de» ToncoloritS und AuSdruckS, welche in der phantastischen Ton- malere! dieser Oper so nothwrndig ist, und durch die delikate Aus führung der mannichfach hervortretenden kleinen Instrumental soli». C. Banck. Eine Giraffenjagd. Von N A. slomming. (Schluß aus Rr. 278.) Nachdem unser Frühstück beendet war, setzte ich meine Reise durch einen endlosen grauen Wald von Kameeldorn- und andern Bäumen weiter fort. Der Boden war ein wenig wellenförmig und GraS in Menge vorhanden. Kurz zuvor, ehe die Sonne unterging, sagte mein Treiber zu mir: „Eben wollte ich sagen, jener alt» Baum sei eine Giraffe." Ich schaute nach der von ihm angedeuteten Richtung hin und sah, daß der vermeinte alte Baum in der That eine Giraffe war und alS ich meine Augen ein wenig recht» wendete, sah ich einen ganzen Trupp dieser Thiere dastehen und unS ansehen, wahrend ihre Köpfe wirklich über die Bäume de- Walke» emporragten. ES war unklug, zu einer so späten Stunde eine Jagd zu be- ginnen, besonder» in einer ebenen Gegend, wo ich kaum hoffen konnte, daß ich im Stande sein würde, diesen Abend meine Wagen wieder zu erreichen. Indessen ich beschloß, Alles zu riSkiren, befahl meinen Leuten, mein Pferd „ColcSberg" zu satteln, schnallte rasch meinen Schießqürtel und meine Sporen an, und ehe zwei Minuten vergingen, saß ich im Sattel. Die Giraffen blieben stehen und sahen die Wagen an, bi» ich mich ihnen bi» auf etwa neunzig Schritt genähert hatte, wo ich, indem ich um einen dicken, buschigen Baum galopirtr, von wel chem ich bi» jetzt gedeckt gewesen, plötzlich da» wunderbarste Schauspiel vor mir sah, welche» sich dem Auge eine» Jägers dar bieten konnte. Bor mir standen zehn kolossale Giraffen, qrößten- theils siebzehn bi» achtzehn Fuß hoch, AIS sie mich erblickten, er- griffen sie sofort dir Flucht, schlugen sich mit ihren langen Schwänzen wie mit einer Reitgerte hörbar über den Rücken und galopirten gemächlich entlang, während mein Pferd genöchiql war, seine äußerste Schnelligkeit aufzubieten, um nicht hinter Ihnen zurückzubleiben. Meine Empfindungen bei dieser Gelegenheit Warrn verschieden von Allem, wa» ich während einer langen Zägercarriöre bi» jetzt erfahren, und ich ward durch den wunderbar schönen Anblick vor mir so in Anspruch genommen, daß ich gleichsam wir bezaubert entlang ritt und fast nicht glauben konnte, daß ich wirklich lebende, dieser Welt angehörendr Geschöpfe vor mir herjaqte. Der Boden war fest und zum Reiten günstig. Mit jede« Satze
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