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Der Grenzbote : 23.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190512235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-23
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 23.12.1905
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Der Grrnzbolr Reclamen die Zeile 20 Psg. Der Krenzbote er,. täglich mit Ausnahme des den Son>. Feierragm folgenden Tages und kostet viertehu., .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werde« in ' er Geschäftsstelle, von den Austrägern des Bluttes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. l Inserate von hier und auS dem VerbreitungS- s bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. WM M AzM für Mors nnd das obere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Mio Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hnxx-zK GoMAMW „Der ZeLtspiege?". Fernsprecher Nr. 14. 298. Sonnabend, den 23. Dezember 1305 Jayrg. 70 politische Rundschau. Berlin, 21. Dezbr. dhach der „AKgem. Marine- und Handelskorrespondenz" besteht d-ie Absicht, die parlamentarischen Stadien reisen, deren erste vor' einigen Wochen von der Reise nach Westafrika hierher zurückgekehrt ist, mög lichst zn einer dauernden Einrichtung zu machen. Selbstverständlich müßte davon abgesehen wer den, sdas Privatentgegenkommen, Ivie dies bei der westafrikanischen Studienreise der Fall war, zu beuützeu, es soll vielmehr daraus hingewirkt werden, daß, abgesehen von der freiwilligen Leistung der einzelnen Reichstags,Mitglieder, die dem Reiseunternehmen angehören, Staatsfonds dazu in Anspruch genommen oder gebildet wer den. — Zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares bewilligte die Stadtverordnetenversammlung in Barmen gestern in geheimer Sitzung 100 000 Mark. Es wurde beschlossen, mit dieser Summe ein Siechenhaus unter dem Ramen Miser-Wil- helm Auguste-Viktoria-Stiftung zu begründen. — Ein fürstliches Automobil vor dem Kurier zug. In große Gefahr geriet oas Autpmobil des Grvßhcrzogs von Oldenburg auf seiner kürz lichen Rückfahrt von Braunschweig nach, Olden burg; es konnte nur noch mit knapper Not vor einem daherbrausenden Kurierzug über den Eifenbahnübergang gebracht werden. — Ein Stabsarzt ins Gefängnis. Aus Re gensburg meldet der Draht: Ter Stabsarzt Michl wurde wegen Verbrechens Wider djas kei mende Leben vom Kriegsgericht zu einem Jahre zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Er wurde gegen eine Kaution von 20 000 Mark aus der Haft entlassen. Paris, 21. Dezbr. Nach einer Privatmel dung aus Petersburg soll eme wichtige Kund gebung eines großen Teiles der Generalität be- vvrstehen, welche nicht länger die Verantwor tung tragen will, wenn der Zar den Generalen auch fernerhin untersagt, die Disziplin im Heere mit allen Mitteln zu sichern. Man nennt drei Generale, welche sofort geneigt wären, eine Re gierung des allgemeinen Ausnahmezustandes zu bilden. — Frankreich geht zum Bau größerer und stärker armierter Panzerschiffe über. Das „Echo de Paris" veröffentlicht eine Unterredung, mit dem Marineminister Thomson über das fran zösische Flottenprogramm. Darnach sagte der Marineminister u. a.: Alle Welt ist über einen Punkt einig, nämlich, daß die französische Flotte gegenwärtig der deutschen überlegen ist, und daß, solange oer Zusatz zum deutschen Flotten programm von 1900 nicht bewilligt ist, ein jährlicher Kredit von 120 Millionen Franks genügen wird, uni diese Ueberlsgenheit aufrecht zuerhalten. Das Marincministerium wird ge legentlich der Budgetberatung für 1900 die Er mächtigung verlangen, außer den Tvrpe-dvboots- zerstörern und den Unterseebooten sofort mit dem Bau von drei neuen Panzerschiffen zu be- gmmn. Diese Schiffe werden die ersten einer neuen Serie sein. Während die Panzerschiffe, deren Bau zuletzt m Angriff genommen wurde, 14 800 Tonnen Gehalt und eine Geschwindigkeit von 18 Knoten, 4 Kanonen von einem Kaliber von 30,5 Zentimeter und 10 Kanonen von einem Kaliber von 18,4 Zentimeter besitzen, sollen die neuen Panzerschiffe einen Tonnengehalt von 18 000 Donnen und eine Geschwindigkeit von 19 Knoten haben und mit 4 Kanonen von einem Kaliber von 30,5 Zentimeter und. 12 Kanonen von 24-Zentimeter-Käliber armiert werden. Nach, diesem Typ sollen noch, weitere Panzerschiffe gebaut werden. Warschau, 21. Dezbr. In der Vorstadt Lublin entstand in einem Privathanlse, in dem Bomben fabriziert wurden, eine Explosion, durch die ein Mann und eine Frau getötet und sechs andere Personen tödlich verletzt wurden. — In Chelm wurden der Bezirkspolizeichef, der Untersuchungsrichter und zwei Polizisten bei Zusammenstößen gekommen sein. — Die Meu terei unter den Truppen in Tomsk nahm sehr' große Dimensionen an. Tie Meuterer verüb ten furchtbare Exzesse. Schließlich, wurden Ko saken zur Unterwerfung des Aufstandes heran gezogen. Die meuternden Soldaten schlossen sich- in den Kasernen ein und verteidigten sich, hart näckig, Die Kosaken setzten die Kaserne in Brand, wo 900 Meuterer eingeschlossen waren. Viele verbrannten. Viele wurden von den Kosaken getötet, als sie aus -den brennenden Kasernen flüchteten. Unbeschreibliche Schreckensszenen spielten.sich hierbei ab. Auch, in Wladiwostok gmg Aehnlich.es vor, wenn auch, in kleinerem Maße. Auch dort brach eme Meuterei aus. 120 Soldaten schlossen sich in ein Gebäude ein, um sich, der Obrigkeit zu widersetzen. Die Kosaken brannten auch dieses Gebäude an. Als die Ein- geschlossenen das Gebäude verließen, um dem Flammentode zu entgehen, wurden viele auf der Straße von den Kosaken getötet. Petersb u r g, 21. Dezbr. In Livland hat sich die Nationalversammlung konstituiert, wel che Pie Regierung der Provinz übernahm. Der Präsident soll ein lettischer lutherischer Pastor sein. Die Versammlung beschloß, alle Bezieh ungen der Provinz zu der russischen Regierung abzubrechen und sich in jeder Beziehung als au tonom zu e rklären. Gegen eine Truppeninvasion werben von oen trefflich bewaffneten Banden umfassende Vorkehrungen getroffen. Tie Pro vinz muß systematisch Wieser erobert Werften; dazu fehlt es jedoch an Truppen. Die Situation ist zurzeit um so hoffnungsloser, als zum Ge neralgouverneur General Svllvgub ernannt wurde, der nie einen Truppenteil kommandierte, sondern nur in Kanzleien und Kommissionen arbeitete. Die russischen Blätter aller Partei färbungen, an der Spitze die halboffiziöse „No- woja Wremja", eröffnen eine wütende, verlogene Deutschen Hetze. Petersburg, 21. Dezbr. Privatweldungen zufolge ergab' sich Talkum in Kurland nach, heißem, zwölfstündigem Kamps den russischen Truppen. Die Stadt war vorzüglich nach allen Regeln der Taktik befestigt. Ringsum waren i Verschanzungen nno Wolfsgruben angelegt und Maschinengewehre aufgestellt. Sowohl bei den Aufständischen wie bei den Truppen gab es viele Tote und Verwundete. — Im Süden Rußlands soll es wüst zugehen. Es wird gemeldet, daß die ganze Landbevölker ung in Empörung sei. Die Hungersnot werde täglich, schlisnmer. Die Bauern hüben die Arbeit ! Völlig eingestellt und brandschatzen die Gutshöse. Aber die Gutsbesitzer haben sich inzivischen mit Waffen versehen, organisieren den Widerstand und zünden den Bauern die Dörfer an. Gertliches und Sächsisches. A d v r f, 22. Dezbr. Einen -dicken Strich durch die Rechnung scheint der Wettermacher der festes- frohen Menschheit während der Feiertage machen zu wollen. Die zeitherige winterliche Tempe ratur, der gefrorene Erdboden mit der leichten Schneedecke ließen die besten Hoffnungen bezügl. des Wetters aufkommen, sodaß Manche schon im Stillen sich, auf den Genuß des Eislaufs oder gar auf eine Schlittenfahrt gefreut haben dürften. Wer o weh! Das gestern eingesetzte Regenwetter verdirbt, wie es den Anschein hat, oen Spaß gänzlich, und anstatt die Schlittschuhe sucht man besser die Gummischuhe wieder her, wenn man nicht möglicherweise mit einem veri- tablcn Stockschnupfen sie Feiertage hinter dem Ofen zubringen will. Nun, es sind noch, drei bereits zahlreich eingegangenen Annoncen, jetzt schon verraten, daß für kurzweilige Unterhal tung während des Weihnachtsfestes hinreichend gesorgt ist. - Auf Ansuchen oeS Herrn Tampfsägewerks- besitzers und Holzhändlers Thümmler in Unter- ! Würschnitz und der Herren Fabrikanten Bauer ! und Hawraneck sm nahen Lenbetha erhalten die i Orte Lenbetha, Rebersreuth, Marieney usw', an der Lokalbahn Adorf-Roßbach bejjm Alten Haus, also bei der Einmündung der Bahnlinie in das Telterweinthal, eine Personen-Haltestelle. Die neue Bahn führt somit nach ihrer Fertig-stellung, die im Juni nächsten Jahres erfolgen dürfte, über die Haltestelle Altes Haus, Freiberg und s Arnsgrün. Um Güterverkehr beim Alten Hans ' wird von den dabei in Frage kommenden Ge- ! meinden demnächst nach,gesucht werden. Derselbe i dürfte fich hier erheblich besser gestalten wie in 1 Freiberg uns Arnsgrün. Ter kürzeste Tag sm Jahr ist da! Es wird i,m Trubel und Jubel der Weihnachtszeit ja nicht von allen darauf geachtet, alber er bleibt doch ein bedeutsamer Termin; es geht nun wieder „nach oben hinauf", freilich zunächst in ! den eigentlichen Winter hinein, der uns anschei nend noch einiges zu schaffen machen will. Kömmt es günstiger, um so besser, doch ist man ivvhl allgemein darin einig, daß ein leichter Frost am angenehmsten empfunden wird. Von dem feuchten Influenza-Wetter haben wir ohnehin reichlich gehabt. Aufwärts geht es nun wieder mit dem Tageslicht, abends zeitiger, aber mor gens haben wir uns noch ein gutes Stück, bis in den Januar hinein zu gedulden, eine Er scheinung, die ein kleiner Bube damit begrün dete, daß es zu Weihnachten deshalb, morgens so lange dunkel sei, damit man ordentlich aus schlafen könne. Und in Ser Tat ist ein rechtes Ausschlafen in den bevorstehenden Feiertagen ja auch eine beliebte Progrynmnummer, wenn es gleich, genug kleine Beinchen gijbt, die es dann erst recht nicht in den Betten aushalten können, sondern früh herausspringen, um zu sehen, ob der Küecht Rupprecht von seinen Weih- nachtsgäben nichts wieder fortgeholt hat. Der kürzeste Tag im Jähr gehört, wie es so nahe dem Fest nicht anders sein kann, zu den frohesten, aber auch zu den unruhigsten. Fe näher dem Fest, um so größer wird sie frohe Erregung, die Hausfrau wünscht sich Verdoppelung ihrer Denkkraft, um nichts von dem zu vergessen, Ivas sie nicht vergessen darf. Ihr wird alles und jedes anvertraut, überall soll lind muß sie hel fen, und es fehlte garnicht Viet, dann muß sie dafür sorgen, daß nicht bloß des kleinen Mädels erster Strickstrumpf für den Vater rechtzeitig vollendet ist, sondern auch daß der Laulbsäge- § arbeit des Jungen nichts passiert. Der Weih nachtsbaum ist anzuputzen, und was das zu besagen hat, wenn die wilden Rangen, für die er bestimmt ist, Weihnachtsferien haben, ist bekannt. Groß, riesengroß ist der Diensteifer, aber nicht klein anch der Appetit auf allerlei Süßigkeiten. Die Augen können sich garnicht sattsehen, die Zunge leckt schon zum Erbarinen darnach Gut, daß der kürzeste Tag so kurz ist, denn sonst —" — Ter Gesamtbetrag der Stiftungen und 1 Widmungen, die im Jähre 1904 teils zu säuern den kirchlichen Zwecken, teils zu alsbaldiger ^oder amtlichen Diensthanülungen durch Revolver schüsse verletzt. In Nikolajeff meuterten zwei Jnfanterieregfmenter. Es soll dort zu blutigen Tage bis zum Feste, uns oa braucht man die Hoffnung auf angenehmere Witterung noch nicht ganz aufzugeben. Sollte diese .aber doch nicht anders werden, so können wir, nach den bei uns
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