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Zwönitztaler Anzeiger : 16.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191803169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-16
- Monat1918-03
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 16.03.1918
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ZwönMaler Anzeiger für öss §iörrrg!iche Amtsgericht und die -- städkifchen Behörden zu Zwönitz ----- Anzeigen: Diesechsgespallene(43mm)Kleinzeileoderderen Raum20Pfg.,bei Familienanz.,Sammelanz.,labellar.Sah u.auswärk.Anz. 25 Pfg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Reklamel.u.im amll. Teile 60 Pf. Mindestpreis einer Anz. 1 Mir. BeiWiederholungenPreisermäß. ».Vereinbarung. VeiKonkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreilung sälll jede auf Anzeigen gewährle Preisermäßigung weg. Erschein! wöchenllich viermal, am Dienslag, Donnerslag, Sonnabend und Sonnlag. — Bezugspreis: Durch unsere Träger monallich 80 Pfg. frei ins Kaus, durch die Pofl be- zogenvierleljährl.M.2.40. Druck ».Verlag:Buchdruckerei C. Bernhard Oll, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Earl Bernh. Oll, Zwönitz. Gefchäslsslello: Zwönitz, Kühn- haiderslr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 4814 Leipzig. Anzeiger sürZwönitz, Meöerzwönih, Kühnhaide, Lenkersöorf, Dorfchemnitz, Günsdorf und andere Ortschaften im Zwönihlale Nr. 4? Sonnabend, den IG. März 1818. LZ. Jahrg. Ärztlicher Teil» Sounabcnv, den 16. März, Buttervcrkauf von vor!«. 9 Nhr an in den bekannten Verkaufsstellen. Auf Marke 6 der Lcmdesfcttkarte und gegen Vorlegung der Lebensnüttelkarte werden 50 Gramm verabfolgt. Der Bürgermeister. Holzversteigerung. Grünhainer StaaLsforstrevisr. Dienstag, den 19. März 1918, von vorm. 11 Ahr an, im ,,Ratskeller" zu Grüuhain. 7N w. Stämme von 10—25 em Mittenst. in Abt. 61 (Mvosheide) und 75 (Fürstenberg). 3575 w. Klötze von 10—39 cm Oberst, in Abt. 2—t (SpieqelwKd), 6 (Gehege), 59 (sNoosheide). 49 Stück esch., bu., rüsl., ah. Klötze von 16—50 cm Ober- und Mittenst. (Klosterwäldchen). Erünham und Schwarzenberg, am I.:. März 19 ix. KsÄzl. Zörs!miMkMil!bstig. Ksiiizl. MMM. Kmj« m MMlkidt «, .MG Lb!t Bei den Verkäufen und Versteigerungen aus Bestän den der Heeres- und Marineverwaltung, die für Kriegs zwecke nicht mehr benötigt werden, kann die Zahlung vorzugswo-ise durch Hingabe von K-iegsanieihe geleistet werden. Diese Vorschrift erstreckt sich auf alles, was bei der Demobilmachung zur Abgabe an die Bevölkerung frei wird, also insbesondere auf Pferde, Fahrzeuge und Geschirre: Feldbahnaerät, Motorlokomotiven und .Kraft fahrzeuge nebst deren Zubehör: Futtermittel und son stige Vorräte, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie Werkzeug: Fabrikcinrichtungen mit den zugehün gen Maschinen und Geräten: Eisen, Stahl und andere Metalle: Holz und sonstiges Baumaterial: WebstoFe und Rohstoffe aller Art. Käufer, welche die Bezahlung in Kriegsanleihe anbieten, werden bei sonst gleichen Ge boten in erster Linie berücksichtigt. Die Kriegsanleihe wird zum vollen Nennbeträge angerechnet und bis zur Höhe des Kauf- oder Zuschlagspreises in Zahlung ge nommen. Als Kriegsanleihe gelten die 5 prozentigen Schuld verschreibungen aller Kriegsanleihen ohne Unterschied so wie die erstmalig bei der 6. Kriegsanleihe ausgegebenen 4'1- prozentigen auslosbaren Schatzanweisungcn. Dresden, am 13. März 1918. ' Ministerium des Innern. Uom Weltkrieg. Kaiser Wilhelm empfing am Dienstag in Berlin den Gencrnlfeldmarschall o. Hindenburg und anschließend den Reichskanzler Grafen Hertling zum Vertrag. Kaiser Wilhelm stattete gestern dem Reichskanzler einen längeren Besuch ab. Im Reichstage trat der konservative Abgeord nete Kapp für eine Kriegsentschädigung und für die Wie- derzulassuug des freien Handels ein. Die Mehrheitsparteien des Reichstages haben sich gegen die Personalunion Kurlands mit Preußen ausgesprochen. Die deutsch-tiroler Parteien sprachen sich für die Angliederung der Dreizehn Gemeinden und der Sieben Gemeinden an Tirol und für eine Kriegsent» schSdigung aus. Im österreichischen Abgeor'dnetenhause kam es zwischen tschechischen und deutschen Abgeordne ten zu einem ungeheuren Tumult und zu einer Rauferei. In Wien und den umliegenden Industriezentralen hat wiederum eine Streikbewegung eingesetzt. Die F r i ed e n s v s r h a n d l u n g e n mit Rumä nien in Bukarest werden heute Freitag wieder auf-- genommen. Die Rumänen haben den letzte!! Streifen des noch besetzt gehaltenen österreichisch-ungarischen Gebietes ge räumt: der Osten ist nun völlig frei vom Feinde. In Wladiwostok besetzten japanische Matrosen das russische Eouoernementsgebäude. Moskau befindet sich nach einer englischen Mel dung in den Händen der anarchistischen Partei. Die Berufung des zum Tode verurteilten Bolo - Pascha ist verworfen morden. Zwisch n Rumänien und Ruhland haben Vor besprechungen über einen Frieden begonnen. * „Aussichten wenig verheißungsvoll.^ „Schisfsversenlungcn ernst." i Während die englische Regierung die Sachlage möglichst zu vertuschen sucht, machen die von den Ver senkungen der Handelsschiffe betroffenen und um die Ausnutzung<kmvglichkcit dieser großartigen Konjunktur betrogenen Reeder aus ihrem Herzen keine Mördcr- aruoe. Auf der Jahrestagung der britischen Schisfahrts- <7:mmer sprach der Präsident im Hinblick auf die Regierung von „Schmach und Schuld", von „schweren! Fehler" usw. Weniger offenherzig, aber in den tat sächlichen Mitteilungen wichtiger waren die Auslassun gen des neuen Präsident Lord Inchcape. Er erwähnte, England habe einen vcventcndcn Teil seines Welthandels verloren, und bei großen Teilen davon werde man Schwierig keiten haben, sitz wiederzugewinnen. Er hoffe, daß der lächerliche Vorschlag einer Verstaatlichung der Schiffahrt begraben sei. Die Verluste der Reedereien )urch Versenkung ihrer Schiffe seien ernst, da die Lersicherungsgelder ganz und gar nicht genügten, um Lchiffe zu ersetzen. Cs werde Jahre dauern, bis ihre Flotte auch nur annähernd wieder den Stand vor dem Kriege erreiche. Tie Ausrichten in die Zukunft seien verrig verheißungsvoll, aber man müsse seinen Gleich mut bewahren, denn kein Verlust sei für sie so schlimm, vie der Verlust des Krieges sein würde. Inchcape fuhr ort: In vielen Teilen des Landes herrscht ein merk- vürdiger Mangel an Verständnis für unsere ernste -Inge. Unser Schiffsraum wird mit einer Geschwindig- 'eit versenkt, von der das Volk keine Borstel- ung hat: jeden Donnerstag erfahren wir, daß so ind so viele Schiffe über und unter 1600 Tonnen ;urch den Feind versenkt worden sind. Tas sagt aber )cm Volke garnichts, denn wenn ein 17 000 Tonnen- chiff versenkt wird, wird es nur als ei» Schiff von iber 4600 Tonnen gemeldet. , . , > In der Aussprache kam noch eine einigermaßen '»mische Sachs in die Erscheinung. Es wurde erwähnt, )aß die Operationen der englischen Tauchboote jetzt ^esonderZ, gefährlich seien, da die Handelsschiffe, sobald ein Sehrohr über Wasser erscheine, danach ' euerten. , Selbstmords der Exoten. Von Professor Dr. K. Dove. Eines der tollsten von den vielen tollen Bildern, Ke der gegenwärtige Krieg uns vor Augen führt, ist das Drängen der vielen erotischen Teilnehmer zu den euro päischen Schlachtfeldern. Schon der bloßen Zahl nach handelt es sich um ziemlich beträchtliche Massen. Man mutz es John Bull lassen, er versteht seine kolonialen Untertanen nach echter Nattenfüngermanier zu ködern. Und die Verlustlisten dieser Unglücklichen beweisen nur zu gut, daß er auch versteht, sie den wirklichen Ge fahren des Krieges auszusetzen. Diese leichtgläubigen Verteidiger britischer Macht und Herrlichkeit aber brin gen ihrem Herrn und Meister nicht nur ein Opfer, son- vern sie begehen Selbstmord. Die soeben mitgeteilten Verluste der australischen Hilfstruppen liefern wieder einen untrüglichen Be weis für diese Tatsache. Wie ein bekanntes holländi sches Blatt („Allgemeen Handelsblad") mittcilt, betragen Vie Verluste der Australier nicht weniger als 229 000 Mann, sie entsprechen also einem sehr beträcht- Uchen Teil des Expeditionskorps. Wenn auch vie Zahl von 43 000 Toten ungewöhnlich hoch erscheint, so brauchen wir sie doch nicht für übertrieben zu halten, va die australischen Hilfstruppen an den verschieden sten Stellen unter sehr gefährlichen Verhältnissen, nicht selten auch in recht ungesunden Gegenden eingesetzt wurden. Die Zahl der Gefallenen erscheint sogar außerordentlich, wenn man sie mit den stärkeren Heeren großer Kriege der Neuzeit vergleicht. Dabei bleibt bei diesen Einbußen an Mannschaft noch eines zu berücksichtige«: das ungeheure Mißver hältnis zwischen den Toten, Verwundeten und Kran ken und der geriugeu Menge der Revölkerung A nstralien s. Diese Ungleichheit beider Größen tritt uns nirgends dentlicher entgegen als in einer Neben- sinanderstcllung des australischen Bundesstaates und eines unserer deutschen Königreiche. Sachsen gleicht ihm ziemlich genau, und die Verluste der Australier beziffern sich somit auf rund 5 Prozent der gesamten Einwohnerschaft des Weltteils. Verrechnet auf die er wachsene männliche Bevölkerung ergibt das einen ganz gewaltigen Abgang. Daß dieser die wirtschaftliche Entwickelung des Landes in sehr fühlbarer Weise beeinflussen muß, ist klar, um so mehr als Arbeitermangel und Menschen verlust das Mutterland kaum veranlassen werden, in den nächsten Jahren dem Menschenmangel der Kolonien abzuhelfen. Tie Hauptgefahr droht indessen der Kolonisten- bevöllerung aus dem Abgang so vieler waffenfähiger Männer, die dein eigenen Lande im Falle der Not höchst wertvoll gewesen wären. Dafür, daß dieser Fall eher, als inan denkt, cintreten kann, wird das rührige gelbe Jnselvvlk, die Japaner, im fernen Osten sicherlich Sorge tragen. Tis Verringerung der Verteidiger Austra liens nm eine so große Zahl wird dann vielleicht mit ver Selvständigksit dicse-S Staatswesens bezahlt werden, eine gerechte, aber sehr harte Strafe für die leicht fertigen Teilnehmer am europäischen Kriege. VeLmrfersr Mariue in Flandern. In der vorderste» Stellung. tk Noch liegt das flandrische Land in tiefer nächt licher Ruhe. Toch brauende Morgcnnebel künden das Nahen des jungen Tages. An der Zufahrtsstraße, die sich an dem saft schnurgerade« . . .-Kanal entlangzDeht, hält ei« leichter Wagen, oer uns bald aufnimmt und nach vorne bringt. Mühsam nur kommt das Gefährt voran. Ist doch diese Straße übersät mit Granattrich- teru, die nur notdürftig wieder zugeworfsn sind. Daß solche Rüttel - Schüttel-Fahrt auf denkbar holperiger Straße leine besondere Annehmlichkeit darstellt, dürfte einleuchtend sein. Aber man spart Zeit und kommt vorwärts, was bei dem knapp bemessenen Programm zurzeit die Hauptsache ist. Langsam dämmert der Morgen. In seinem Zwie licht sicht man etwas von dein Kanalverkehr, der für Vie Versorgung und den Nachschub der vordersten Linie von nicht geringer Wichtigkeit ist. Man sieht es den vergnügten Augen unserer ans Booten, Schleppern und Leichter« hantierende« blauen Jungen an, wie sehr ihnen diese „Schiffsrtätigkeit" zusagt, und mit. welchem Eiser sie sich ihrem Kaualbetriebe hingeben. Der Wage« hält. Aussteigen! Links einige ver schlafene Fußärtilleristsn beim Morgenkaffee. Zur Rech ts« ein Trupp vön etwa 30 Matrose», die Ausbesserun- geu an. dsr Wegbrücke und der kleinen Feldbahn vor nehmen. Bis über dis Knöchel stehen die Leute im tiefen Schlamm. Vor dsr ^-Stellung ein mächtiges Trichterfeld. Daneben ein Schutthaufen. Riesengroß. Einige Ueber- reste eines Hauses. Ich lasse mich belehren, daß hier die . . .-Ferm gestanden hat, ein blühender Gutshof. Lie Granaten der „Befreier und Beschützer der kleinen Nationen" haben eine Trümmerstätte daraus gemacht. Mir fällt die Forderung unserer Feinde ein, daß Deutschland Belgien wiederherzustellen habe. Nun, was ich bis jetzt an Verwüstungen in Flandern gesehen, kommt durchweg auf das Konto der feindlichen Ar tillerie. Soweit das Auge hier blickt, sieht es nur Wüsts. Nicht auszudeuken, daß einstens hier üppige Getreidefelder wogten. Heute haben die feindlichen Ge schosse den Boden tief aufgewühlt. Etwas weiter ein zerschossener, zusammengesun kener Betonklotz. Einstmals ein Gefechtsverbandsplatz, inmitten eines schattigen Erlen- und Birkenwaldes ge legen, an den aber nur noch einige wenige kahle Stammreste erinnern. Auf dem unabsehbaren Trichterfeld einige Ma trosen, die Augen eifrig auf den Boden gesenkt. „Gold gräber" nennt sie der Seemannsjargon, obwohl sie kein gleißendes Edelmetall, sondern nur Kupfer, Messing, Zinn und Blei suchen, welche Tätigkeit ihnen aber bis zu 20 Mark und mehr täglich einbringt, wenn sie die Fundstücke bei einer der Frontsammelstellen abliefern. So sorgen die Engländer durch ihr Feuer dafür, daß
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