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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190109286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010928
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-28
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.09.1901
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeMstr-Knzeiger für Kohndors, Kö-litz, Zernsdorf, Mrdors, St. Wien, Keinrichsort, MMM n. Wsen. Amtsblatt Mr den Stadtrat zu Lichtenstein. — — 81. Jahrgavg. ' Nr. 227. Sonnabend, den 28. September 190t. Bekanntmachung. die Erwerbung des Bürgerrechts betreffend. Nach 8 17 der revidierten Städteordnung vom 24. April 1873 sind alle Gemeindemitglieder znm Erwerbe des Bürgerrechts berech tigt, welche 1. die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2. das 25. Lebensjahr erfüllt haben, 3. öffentliche Armenunterstützung weder beziehen, noch in den letzten zwei Jahren bezogen haben, 4. unbescholten sind, 5. eine direkte Staatssteuer von mindestens 3 Mark entrichten, 6. auf die letzten 2 Jahre ihre Staatssteuer- und Gemeindeabgaben, Armen- und Schulanlagen am Orte ihres bisherigen Aufent haltes vollständig berichtigt haben, 7. entweder a) im Gemeindebezirke ansässig sind oder d) daselbst seit wenigstens zwei Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben oder e) in einer anderen Stadtgemeinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisherigen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren. Dagegen sind zum Erwerbe des Bürgerrechts verpfichtet: Diejenigen Gemeindemitglieder männliche« Geschlechts, die seit 3 Jahren ihren wesentlichen Wohnfitz in Lichtenstein haben und mindestens 9 Mark Dtaatsstener jährlich bezahlen. Alle Diejenigen, welche zur Erwerbung des Bürgerrechts verpflichtet sind, werden hiermit aufgefordert, sich bei Vermeidung einer Geldstrafe von 5 Mark oder Haftstrafe von 1 Tag bis zum 30 dieses Monats in der hiesigen Ratsregistratur zu melden und dabei Geburts- oder Tauf« zeugnis und die Steuerzettel vorzulegen. Im Uebrigen werden alle zum Erwerbe des Bürgerrechts berechtigten Personen hierdurch noch darauf aufmerksam gemacht, daß Diejenigen, welche ihren Namen in die Stadtverordneten-Wahlliste eingetragen zu sehen wünschen, sich ebenfalls bis zum 30. d. M zu melden haben, da eine nach Schluß der Wahlliste vorgenommene Verpflichtung als Bürger in die Liste nicht mehr ausgenommen werden kann. Lichtenstein, am 21. September 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Bekanntmachung. Ergangener Verordnung zufolge wird mit dem am 30. d. M. fälligen zweiten Einkommensteuertermin zur Deckung der Bedürfnisse der Handels und Gewerbekammer zu Chemnitz ein Zuschlag in Höhe von 2 Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes erhoben, welcher nach der im Ein kommensteuergesetze enthaltenen Skala auf den in Spalte ä des Einkommen steuerkatasters eingestellten Betrag entfallen würde. Die Beitragspflichtigen, auf deren Einkommensteuerzettel am linken Rande der Vordruck ersichtlich ist, werden hiermit aufgefordert, die zu leisten den Beiträge längstens bis zum 1«. Oktober d. I. an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme abzuführen. Lichtenstein, den 25. September 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Vgl. Verteilungen t auf das - Mlenstem-MnkeM l —MMg H für das « 4. 41<;rt< Iju!ir AMOK M nehmen an: H die Expedition dieses Blattes, U jeder Zeitungsträger, sowie jede R Postaustalt und jeder Laudbrief- W träger. R Vie kxpelMion. Zur Lage. Prinz Tschun hat seine Arbeit gethan und kann nun gehen. Der Bruder des Kaisers von China verläßt Deutschland und Europa auf dem selben Wege, auf dem er gekommen, so daß er außer deutschem Boden nur schweizerischen und italienischen und den des Lloyddampfers auf seiner Reise betreten haben wird. Eine Ausdehnung feiner Fahrten über diese Grenzen hinaus würde den Eindruck, den die Erfüllung seiner Sühne mission erwecken sollte, vermutlich verwischt haben, während die Aufmerksamkeiten, die man in unserem Vaterlande ihm nach der Audienz in Potsdam zu erweisen für gut erachtete, nicht aus dem Rahmen, den man hier ziehen wollte, gefallen sind. Aus Ostasien hat inzwischen ein schlimmer, ein unerwünschter Gast in Europa seinen Einzug ge hasten. Im Freihafengebiet von Neapel sind leider zahlreiche Pestfälle konstatiert worden. Diese Stadt bietet ungküMcherttreise einen für Epidemien geeigneten Nährboden. Die Sanitäts-' Verhältnisse sind dort keineswegs die besten; doch steht zu erwarten, daß die italienische Regierung, ihrer Verantwortung bewußt, in energischen Maß nahmen zur Bekämpfung der Gefahr nicht erlahmen wird. Die bisher verfügten Vorkehrungen zeugen von Vorsicht, Kaltblütigkeit und Entschlossenheit, so daß zu hoffen bleibt, daß dieser Einbruch der Seuche auf einen räumlich und zeitlich eng begrenzten Raum beschränkt bleiben wird. Jubelnd begrüßt wurden dagegen die deutschen Chinakrieger, die, Oesterreich durchquerend, heute früh in Wien einzetroffen sind. Sie haben in fernen Landen auch die Interessen unseres Alliirten verteidigt und vertreten, und sie repräsentieren in der Hauptstadt des Kaisers Franz Josef die unge minderte Solidarität, die zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn besteht und weiter bestehen wird. Während der Hauptteil der verschiedenen Con- tingente aus dem äußersten Osten heimkchren kann, scheint es Frankreich erspart zu bleiben, nach dem europäischen Orient Streitkräfte werfen zu müssen, um der Pforte gegenüber seine Forderungen durchzusetzen. Die speziellen Streitpunkte, welche die Zuspitzung des Konflikts zu Wege gebracht hatten, haben sich, wie vorauszusehen war, bereits völlig verflüchtet. Noch einige verbindliche Ver beugungen des Sultans, aber über diese Form hin aus, eine ehrliche Haltung gegenüber den Armeniern und der übrigen Rajah im Lande werden genügen, den 8tatv8 quo am Bosporus und Balkan wieder zu jichern. Die Einwirkungen guter Ratschläge von außen her — scheinen nicht nur in Stambul, sondern auch in Sofia und Belgrad gute Frucht getragen zu haben. Abenteuerliche Ideen, deren Inangriffnahme das Signal zum Kriege oder zur Revolution hätten geben müssen, dürsten überall in den Hintergrund gerückt sein. Man hat die Aus führung, wenn nicht aufgegeben, so doch bis auf Aelegenere Zeit vertagt, und — kommt Zeit, kommt Ziemlich ratlos steht indessen England den selbst- verschuldeten Wirren in Südafrika gegenüber. Kleine Waffenerfolge vermögen die Gärung nicht wettzumachen, in der das gesamte holländische Element des großen Complexes^ den die britischen Truppen dünn und lücken haft deckeü, offenbar geraten ist. Nach Boerenschätzung stehen jetzt 15 000 Kapholländer im Kampfe gegen die .Fremden". Dies Aufgebot ist aber keineswegs das letzte, und den Engländern wird nichts übrig bleiben, als entweder auf einen Ausgleich zu sinnen oder ihre Kolonien samt den „unterjochten" Republiken noch einmal, aber gründlich zu erobern. Das schließt die Notwendigkeit in sich, neue Armeen auf den Kriegs schauplatz zu senden. Aber an Cadres wie an Rekruten ist in England ersichtlicher Mangel, und die Milliarden, die man bisher in das Unternehmen gesteckt hat, haben kaum irgend einen Zins getragen. Es wird nötig, neue Fonds auszubringen. Die alten sind verzehrt! Vielleicht wird doch einmal die Volksstimmung den unaufhörlichen Forderungen gegenüber ungemütlich. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Die Spannung zwischen dem Kaiser und der Stadt B e r l i n ist in neuer Zeit so offenbar geworden, daß kaum noch ein Tag ohne deutliche Spuren derselben dahin geht. * Wie der „Voss. Ztg." mitgeteilt wird, hatte außer dem Oberbürgermeister Kirschner auch Minister von Thielen in Angelegenheit der Ueberführung der Straßenbahn über die „Linden" eine Audienz beim Kaiser nachgesucht, welche aber gleichfalls abgelehnt wurde. * Ter Kaiser weilt nach den Königsberger Fest- und den Danziger Manövertagen zunächst noch in Rominten, in dessen herrlichen Forsten das edle Waidwerk ausübend. Die Kaiserin leistet ihrem hohen Gemahl in der Waldeseinsamkert von Rominten Ge sellschaft. * Die Nordpolfahrt Bauendahls ist auf gegeben. * Prinz Tschun wird am nächsten Sonntag die Heimreise nach China antreten. * Aus dem Jahresbericht des sozialdemokra tischen „Vorwärts" kann man sehen, was die Herstellung von Zeitungen kostet. Der „Vorwärts" bezahlt über 50 000 Mk. allein an Redakteur gehältern. Außerdem giebt noch die Redaktion allein für politische Artikel an Genossen rund 25000 Mk. aus, 12000 Mk. für lokale Nachrichten, über 10000 Mk. für daS Feuilleton, außerdem noch Tausende für Parlamentsberichte, Versammlungen, Depeschen usw. > * Ueber einen Exzeß auf dem Kreuzer „Gazelle" erhält das „Berliner Tageblatt" aus Danzig eine Nachricht, Über die anderweit eine
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