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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 18.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187312187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18731218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18731218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-12
- Tag1873-12-18
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Uuterh MW- und AnM edlatl Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. 18»» M I I» Donnerstag, den 18. December Monnemeut: Vierteljährlich 10 Ngr. ' Inseratenannahme: bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt- zelle 1 Ngr. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großen Wegen des ans Donnerstag fallenden ersten Weihnachtsfeiertags werden in diesem Jahre nur noch folgende Nummern dieses Blattes erscheinen: Nr. 148 Sonnabend den 2V. December, Nr. 149 Dienstag den 23. December, dir. 150 Dienstag den 30. December nnd Str. 1 vom künftigen Jahre Sonnabend den 3. Januar. Wir bitte« das iuserirende Publikum, dies gefälligst zu beachten und die Inserate rechtzeitig etvznsenden. Vie Expedition. Nachdem am 10. dieses Monats zum Vermögen des Kaufmanns Gustav Adolf Siering hier der Concursproceß eingeleitet worden ist, so werden alle Schuldner desselben hiermir veoeutet, zu Vermeidung nochmaliger Zahlung keine Zahlungen mehr an gedachten rc. Siering selbst zu leisten, solche vielmehr nur an das unterzeichnete Gerichtsamt oder an den zum Concursvertreter bestellten Herrn Advokat Kehßelitz hier zu bewirken. Großenhain, am 15. December 1873. Königliches Gerichtsamt. Ass. v. Löben. Braune. Bekanntmachung. Die in Folge unseres Concurrenzausschreibens eingegangenen Pläne für den hiesigen NnLhhausneub.ru werden von Freitag, den IN. December ». c. ab, einige Tage zu Jedermanns Ansicht in dem interimistischen Rathhause, Klostergasse Nr. 68, I. Etage, öffentlich ausgelegt sein. Großenhain, am 16. December 1873. Der Rath. Ludwig-Wolf, Brgrmstr. Wtzschl. Tagesnachrichten. Sachsen. Ihre Majestät die Königin-Witwe Elisabeth von Preußen (Zwillingsschwester unserer Königin-Mutter und Schwester unserer Königin-Witwe), geb. am 13. No vember 1801, ist am 14. December Nachts 11Vi Uhr in Gegenwart unserer königlichen Majestäten und der gejamm ten königlichen Familie im königl. Residenzschlosse zu Dresden sanft entschlafen. Die hohe Verewigte war am 8. Novbr. zu einem Besuche am königlichen Hofe eingetroffen und er krankte bald nach der Ankunft an einem Lungenkatarrh; in der Nacht zum 10. December trat plötzlich eine wesentliche Verschlimmerung aller Krankheitserscheinungcn ein, ein am 14. December Abends 10 Uhr erschienenes Bulletin bezeich nete den Zustand Ihrer Majestät, welche bereits seit zwei Tagen fast gar keine Nahrung zu sich genommen hatte, als vollkommen hoffnungslos und eine Stunde später war die hohe Kranke verschieden. Die Einsegnung der hohen Leiche ist am 16. December Abends 6 Uhr durch den Hof prediger Heym (von der Friedenskirche in Potsdam) voll zogen worden und darauf hat V.8 Uhr die Ueberführung nach Sanssouci mittelst Extrazugs stattgefunden, woselbst die Verewigte an der Seite Ihres Gatten, des Königs Friedrich Wilhelm IV., die letzte Ruhestätte erhalten wird. Se. kaiserliche und königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen war infolge der in Berlin angelangten hoffnungslosen Nachrichten über das Befinden der Königin Elisabeth nach Dresden geeilt, um am Sterbebette Seiner durchlauchtigsten Tante anwesend zu sein, traf aber leider zu spät (Nachts Vz1 Uhr) ein. Am ' 15. December Nachmittags ist Se. k. und k. Hoheit nach Berlin zurückgereist. Von den 110 Städten Sachsens unter 6000 Einwohnern haben 42 die revidirte Städteordnnng und 68 die Städte ordnung für mittlere und kleine Städte angenommen. Auf der Zwickau-Schwarzenberger Bahnstrecke sind am 15. December durch Zusammenstoß mehrere Kohlenlowries zertrümmert worden; vom Fahrpersonal wurde Niemand verletzt. Wie man aus Bautzen meldet, ist am 12. December Abends in der Gegend von Lehndorf das Geschirr eines Reisenden von drei Unbekannten, welche im Straßengraben sich versteckt gehabt, räuberisch angesallen worden. Der Entschlossenheit des Kutschers und der Schnelligkeit des Pferdes ist es zu danken, daß weiteres Verbrechen ver eitelt wurde. Am 13. Decbr. Abends erfolgte im „Hahnhaus" der Gasanstalt zu Wurzen eine Gasexplosion, durch welche mit einem dumpfen Krach das Dach aus der Lage gehoben, Thüren und Fenster sammt deren Bekleidung, Balken und andere Theile heruntergeworfen und größtentheils im Hofe umhergeschleudert wurden, auch sogar das Mauerwerk an mehreren Stellen barst. Einige herbeigeeilte Arbeiter fan den den ebenfalls mit herausgeschleuderten Gasarbeiter E., an den Kleidern brennend, im Hofe liegen. Derselbe wurde mit bedeutenden, dem Vernehmen nach aber nicht lebens gefährlichen Brandwunden bedeckt nach Hause gefahren. Aus einem nicht gehörig verschlossenen Hahn, an welchem E. vorher zu thun gehabt hatte, fand man auch brennendes Gas ausströmen. Höchst wahrscheinlich war E., um nach dem richtigen Wiederschlnß dieses Hahnes zu sehen, zur- fraglichen Zeit mit der brennenden Laterne in das von aus geströmtem Gas angefüllte Hahnhaus gestiegen, infolge dessen die Explosion entstand. Am 14. Decbr. Abends ist in Dresden auf der Leipziger Bahn ein Weichenwärter von einem Zuge überfahren und sofort getödtet worden. Deutsches Reich. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am 12. December den vielbesprochenen Lasker'schen Antrag wegen Ausdehnung der Reichscompetenz auf das gesammte Civilrecht säst einstimmig angenommen. Nur beide Mecklenburg waren natürlich dagegen und eines der beiden Reuß. Bayern behielt sich Erklärungen vor* wegen der Gerichtsorganisation. Mehrfach wurde schleunige In angriffnahme des Civilrechts gewünscht. Der „D. R.-A." vom 15. Decbr. enthält eine Be kanntmachung des kaiserl. Generalpostamts, die obligatorische Einsührung der Postpacketadressen betreffend; vom 1. Ja nuar 1874 ab müssen die durch Bekanntmachung vom 16. Novbr. eingeführten Postpacketadressen für sämmtliche innerhalb des deutschen Reichspostgebiets zur Einlieferung kommenden Packete, und zwar sowohl für die gewöhnlichen und recommandirten Packete, als auch für die Packete mit Werthangabe, in Anwendung gebracht werden und werden Begleitadressen anderer Art demnächst von den Postanstalten nicht mehr angenommen. Preußen. Durch einen königl. Erlaß an das Staats ministerium wird wegen Ablebens Ihrer Majestät der Königin-Witwe Elisabeth eine allgemeine Landestrauer auf sechs Wochen vom 16. December ab angeordnet. Oeffent- liche Musikaufführungen, Lustbarkeiten, Theater und Schau stellungen sind für die ersten acht Tage untersagt. Das Abgeordnetenhaus hat am 13. December sein bis heriges Präsidium durch Acclamation für die Dauer der Session wiedergewählt. Das Stadtgericht zu Breslau verurtheilte am 15. Decbr. den Fürstbischof vr. Förster wegen 29 ungesetzlichen An stellungen von Geistlichen in eontumaeiam zu einer Geld buße von 11,600 Thlr., event. zu zweijähriger Gefängniß- strafe. Vom Bischof Reinkens in Bonn ist am 15. December ein gegen die Encyklika des Papstes vom 21. Novbr. d. I. gerichteter Hirtenbrief erschienen. Bis jetzt sind 13 renitente Pfarrer und Pfarreigehilfen von dem Kasseler Gesammtconsistorium abgesetzt worden; da aber immer noch an 30 Pfarrer da sind, welche sich dieser Behörde nicht unterwerfen und das Ultimatum derselben un benutzt haben verstreichen lassen, so sieht sich das Consisto- rium in die Nothwendigkeit versetzt, auch gegen diese mit der Absetzung vorzugehen. Der Versuch, den einzelne dieser Geistlichen gemacht haben, „althessische Gemeinden" zu gründen, dürfte auf keinen großen Erfolg zu rechnen haben. Großh. Hessen. Dem Beispiele Badens folgend, ist auch in Darmstadt die Anerkennung des altkatholischen Bischofs Reinkens in seiner Eigenschaft als katholischer Bischof beschlossene Sache, und dürfen die ausführenden Schritte baldigst erwartet werden. Oesterreich. Der Reichsrath ist über kaiserlichen Auftrag bis zum 20. Januar des nächsten Jahres vertagt worben, so daß die einzelnen Landtage nunmehr ununter brochen ihre zahlreichen Arbeiten erledigen können. — Die konstitutionellen Gesetzentwürfe sollen nahezu vollendet sein und ein großer Theil derselben werde dem Reichsrathe bei seinem Wiederzusammentritt vorgelegt werden. In Troppau ereignete sich am 15. Decbr. ein Arbeiter- crawall zwischen dasigen und preußischen Arbeitern, welch Letztere als bessere und nüchternere Arbeiter gesucht sind. Der Energie der Polizei ist es gelungen, den Crawall im Entstehen zu ersticken und die Rädelsführer zu verhaften. Es excedirten über 50 Arbeiter, meist Maurer und Hand langer. In der Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses am 15. December wurde eine Interpellation betreffs der Ca- binetskrisis von der Negierung dahin beantwortet, daß der König das Demissionsgesuch des Finanzministers und des Ministers für Communicationen und öffentliche Arbeiten angenommen, dabei aber den Wunsch ausgesprochen habe, daß von denselben bis zur Ernennung ihrer Nachfolger die Geschäfte fortgeführt werden möchten. Eine weitere Aen- derung im Bestände des Cabinets stehe nicht bevor. Die Antwort wurde mit 161 gegen 125 Stimmen zur Kenntniß I genommen, nachdem die unklare erste Abstimmung eine er regte, theilweise stürmische Debatte zur Folge hatte, weil die Fractionen der Linken mit der Centrumspartei in der Majorität zu sein glaubten. Schweiz. Durch die letzte päpstliche Encyklika veran laßt, die permanente Vertretung des päpstlichen Stuhles aufzuheben, hat der Bundesrath beschlossen, den Nuntius Msgr. Agnozzy um Mittheilung des Tages seiner Abreise zu ersuchen. Die vereinigte Bundesversammlung in Bern hat am 15. December im ersten Wahlgange vr. C. Schenk mit 80 von 132 Stimmen zum Bundespräsidenten, vr. Welti im zweiten Wahlgange mit 77 von 144 Stimmen zum Bundes vicepräsidenten gewählt. Znm Präsidenten des Bundes gerichts wurde im ersten Wahlgange Vr. Blumer, zum Vicepräsidenten desselben im dritten Wahlgange Morel er nannt. Frankreich. Die Armeecommission hat den Bericht über Nichtwählbarkeit von Militär im activen Dienste an genommen. Der bonapartistische Abgeordnete HaentjenS richtete in der Sitzung der Nationalversammlung am 15. Decbr. die Anfrage an die Regierung, ob dieselbe das System der partiellen Ersatzwahlen, in welchen offenbar eine große Gefahr liege, auch fernerhin befolgen und ob sie darauf beharren wolle, von der Ausübung eines Einflusses auf die Wahlen völlig abzusehen. Die Berathung der Inter pellation wurde bis nach der Erledigung des Finanzgesetzes vertagt. Bazaine hat aus Anlaß der verfügten Strafumwandlung eine Zuschrift an den Marschall-Präsidenten gerichtet und darin unter Anderem erklärt, der Marschall möge sich wohl der Zeiten erinnert haben, wo er gemeinschaftlich mit ihm dem Vaterlande gedient. Er (Bazaine) fürchte, das Herz des Marschall-Präsidenten habe über die Staatsklugheit gesiegt; er würde den Tod gern erlitten haben. Der Präsident der Republik hat den Antrag des Mi nisters des Innern genehmigt, nach welchem eine Summe von 40,000 Francs unter die beschäftigungslosen Arbeiter und die hilfsbedürftigen Familien von Paris zur Vertheilung gelangen soll. Holland. Die zweite Kammer der Generalstaaten hat das Marinebudget für 1874, mit Rücksicht auf den gegen wärtigen ungünstigen Stand der Seestreitkräfte besonders in Ostindien, mit 37 gegen 30 Stimmen abgelehnt. Die Holländer haben am 9. Decbr. 9000 Mann bei Atchin gelandet, ohne dabei auf Widerstand zu stoßen. Amerika. Das Repräsentantenhaus hat, wie man aus Washington vom 12. Decbr. meldet, zur Reorganisation der Marine 4 Millionen Dollars bewilligt und bei Ge legenheit der Discussion der „Virginius"-Angelegenheit zu der Haltung der Regierung seine vollste Zustimmung aus gesprochen. Nach New-Jork gelangten Nachrichten zufolge ist die noch übrige Bemannung des „Virginius" nach dem Hafen von Bahia Honda gebracht worden, um daselbst mit dem „Virginius" zusammen an die Bereinigten Staaten aus geliefert zu werden. Der Betrag der am 1. Januar 1874 in Gold zahlbaren Interessen der amerikanischen Staatsschuld beläuft sich auf 25,533,279 Dollars. Vom Landtage. -I- Dresden, 12. December. (II. Kammer.) Auf der Minister- bank: Freiherr v. Friesen, v. Nostih.Wallwitz und Abeken. Gegenstand der Tagesordnung ist der anderweite Vorbericht der Fi» «anzdeputation (Abth. ^), die Budgetvorlage und das Finanzgeseß auf die Jahre 1874 und 1875 betr. lRef. Oehmichen). Die Debatte eröffnet Abg. Walter: Der Bericht beweise, daß der Jordan'sche Antrag nichts weiter gewesen, als eine Verschleppung der Budgetberathung, denn genau dasselbe, was die Deputation früher vorgeschlagen, empfehle sie auch heute der Kammer zur An nahme. Man sehe dem Bericht an, daß es dem Referenten sehr
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