Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 13.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193510139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-13
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.10.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 238—34.Jaftrg G«sch«lnt - mol «Schentllch. pt«naM4«r v«jug-p«I, durch T«!!g«r «InM »0 Pfg. t>«. M Psg. TrSgrrlohn 1,70; durch dl« Post 1.70 rlnlchllrtzttch Postllbkrwellungsgrbllhr, ,u,llgllch «> Ps« P-st-Bcstcllg«!». klnjelnummer 10 Plg.< dl« Sonnabend.. Sonnla,- »>» gesttagnumin« 70 Pl-. SüchMche volksseuuns »«rlagsort Dreoden. «nzelgenprelle: dl« Ilpattl«« rr mm breit« 3«U« » Vt«4 lllr gamlllenanzrlge» l! PIg. ga, Platzwünlche »nn«n wtr kein« G-wLhr leist«». SchrlsNeltung: Dresden-«., Pollerstr. 17, Fernrus 70711 ».VOU Deichültostell«, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! »ich Verlag Ih. und S. Winkel, PoNerftrast« 17, Fernrns 71017, Postscheck: Nr. 107S, Bank: Stadtbank Dre«d«> Rr. lX7«7 Sonnlag» 13. Oktober 1935 Im FaNe von HSHerer Gewalt, verbot, «tnlretender veirteb«» ftörungen hat der Bezieher oder Werbunglrelbend« lein« kl» sprllche, sali, di- Zeitung ln beschränktem llmsange, oerspälet «der nicht erscheint. — Ersüliungoort Dresden. — — — -* AbeWen bereitet GegenoffenDe vor Verlegung -es Hauptquartiers nach Nessle Das Winterhilfswerk Mit einer grundsätzlichen, tiefschürfenden Rede hat der Führer und Kanzler selbst das Winterhilfswerlr 1935 36 eröffnet. Schon das letzte Winterhilfswerlr 1934/35 hatte Er folge aufzuweisen, auf die Führer und Volk mit Recht stolz sein können. Richt nur in materieller Hinsicht — wurden doch rund 367 Millionen an Geld- und Sach spenden aufgebracht —, sondern auch und vor allem in ideeller Beziehung. Man mus; sich das einmal aus denken, was es heißt: 13 866 000 hilfsbedürftige Volks genossen wurden monatlich von weit über 1 Million frei williger Helfer betreut! Feder fünfte Deutsche erfuhr also immer wieder an sich den schönsten Ausdruck leben diger Volksgemeinschaft. Man müsste wirklich blind oder reaktionär gehässig sein, wenn man den ungeheuren Wert dieser wahrhaft ideelle», Art der Volksgemeinschaft nickst sehen wollte. Es ist in der Tat, wie Reichsminister Dr. Goebbels sagte, „eine wahre und wirkliche Volksgemeinschaft, die mehr ist als Wort und Phrase, die lebendig wird in der Hilfe, die deutsche Menschen deutschen Menschen mit offener Hand anbieten." Mit überzeugenden und hinreissenden Worten stellte der Führer in seinem Appell an das Volk diese wichtigste, diese ideale Seite des Wintcrhilfswerkes in den Vor dergrund. Man merkte es ihm an, es kam aus seinem tiefsten Herzen, als er betonte, die Macht der Ideale sei die gewaltigste aller Realitäten im Leben der Völker. Besonders für den Wiederaufstieg unseres 60-Millio- nen-Dolkes sei diese Macht der Ideale die unentbehr liche ungeheure Triebkraft. Wir seien ja nun einmal zum grossen Teile auf uns selbst angewiesen. Darum können wir uns gegen eine ganze Welt von offenen oder ver steckten Feinden in unserer Existenz nur behaupten, wenn wir uns immer dessen bewusst sind, dass wir alle auf Gedeih und Verderben zusammengeschweitzt sind. Es kann dem einzelnen auf die Dauer wirklich garnicht gut gehen, wenn es weiten Volksschichten schlecht geht. Und wer der Glücksgüter dieses Lebens, des Reichtums unserer Kultur, eines gesicherten Daseins sick erfreut, darf nicht vergessen, das; all die Namenlosen mit an seinem Glücke gearbeitet haben und arbeiten, die vielfach auf der Schattenseite des Lebens stehen. Es ist Charakterlosigkeit und sittliche Minderwertigkeit, das nicht einsehen und nach dieser Erkenntnis nicht handeln wollen. Es ist jämmerlich, über das „ewige Opfernmüssen" zu Klagen, wenn man noch nie die Not des Hungers, den Druck der Erwerbslosigkeit, die Qual der unversorgten Familie verkostet hat. Gerade das „Opfer" wird ver langt. Denn das Opfer ist die Seele der Liebe. Die Liebe aber ist das Lebensgesetz aller Gemeinschaft. Sehr fein und sehr wirksam mies der Führer hin auf diejenigen Volksgenossen, die den höchsten Erweis der Liebe zu Volk und Vaterland erbrachten, die ihr Leben für das Vaterland Hingaben. Sie sind ja der lauteste Appell an die Opfergesinnung der Lebenden. Was be deuten unsere Opfer im Vergleich zu dem ihrigen? Und doch schlagen auch wir mit unfern kleinen Opfern eine riesengrosse Schlacht. Wir ziehen nicht aus auf die Eroberung neuer Kolonien, für die Gewinnung neuer Rohstoffe — wir ziehen aus in den größten und gewaltigsten Krieg, auf die Eroberung unseres eigenen Volkes. Wir wollen mit unfern Winteropfern helfen, daß bei uns kein Volksgenosse mehr mit Recht sich beklagen kann, daß die eigene Heimat ihm das zum Leben Nötige vorenthält, dass in ihr nicht weiterhin die Klassen der „Satten" und der „Hungernden" sich gegonüberstehen, und daß auf diese Art nicht fernerhin viele jenseits der Grenzen ihr Heil und ihr Glück zu suchen in Versuchung kommen. Wir opfern gern. Aus Liebe. Aus Liebe zu unserm Volke und zu jedem unserer Volksgenossen. Wir sind stolz auf diese große, gewaltige Opferflamme, die nun in den kommenden sechs Monaten wieder befonders hell und heiß zum Himmel loht. Kein Volk außer Deutschland kann dieses heiligen, hohen Idealismus opfernder Liebe sich rühmen — wenigstens als geschlossenes Volk nicht, Wir sind stolz auf diese deutsche allgemeine Liebes tat. Wir sind es als Deutsche. Wir sind es auch als Christen. Denn in diesem Winterhilfswerk ist ja wirklich etwas mitten ins politische Leben wirksam hineingestellt worden, was vordem nur in der kirchlichen Gemeinschaft als oberste Forderung erhoben wurde, was seit den Ta gen des Heilandes und der Apostelkirche als die uner- Addis Abeba, 12. OKI. In abessinischen Kreisen verlautet, daß sich die drei Heerführer Ras Seqoum, Ras Kassa und Ruchi vereinigt haben und anderNordfrontmit 10000Ü Mann einen Gegenstoß vorbereitet». Die Be wegungen der abessinischen Streitkräfte haben die Ein schließung von Adua zum Ziel. Der Zusammenstoß mit den italienischen Truppen wird wahrscheinlich am Ober lauf des Mareb stattfinden. Auch an der Ostfront sollen abessinische Angrisssvorbereitungen im Gange sein. Die italienische Fliegertätigkeit, die in Bombenabwürfen und Maschinengewchrfeuer zum Aus druck kommt, hat sich besonders an der Südfront er höht. Die Erfolge sollen allerdings schwach sein. Der Kaiser wird vorläufig in Addis Abeba verbleiben. Hingegen hat der Kriegsminister sein Hauptquartier in Dessie aufgeschlagen. Unterwerfung des Gouverneurs Gugsa? (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DNB.) Im Hauptquartier des Generals de Bono ging noch am Freitag der offizielle Unterwerfungsakt des Gouverneurs des östlichen Tigre-Gebietes vor sich, des Selasfie Gugsa. Gugsa war in europäischer Gene ralsuniform erschienen und war voll bewaffnet. Anschließend erklärte er durch Vermittlung eines Dolmetschers vor den Pressevertretern, das; er bereit ei, auf der italienischen Seite zu Kämpfen. Er ei stets ein Freund Italien sgewesen. Er hoffe, ein Gebiet mit italienischer Hilfe zivilisieren zu können. Gugsa sprach dann die Ueberzeugung aus, daß sämt liche der ihm unterstehenden Truppen seinem Beispiel folgen würden. Die Provinz Ma Kale kann deshalb nach dieser Auffassung als vollkommen von den Ita lienern erobert gelten. Dle Reise Va-ogllos nach Oslasrika Rom, 12. Oktaler. Dio anläßlich der Ausreise des italie nischen Generalstabschefs Vadoglio und des Staatssekretärs Im Kolonialministerium, Lossona. im Ausland umgehenden Ge rächte über wichtige Aenderungen im Kommando in Ostafrika oder an leitender Stelle der Wekrinachtsministerien werden von amUickrer italienisckxr Seite nochmals aus das bestimmteste dementiert. Vadoglio und Lessona begeben sich lediglich, so wird erklärt, zu Inspcktionszwecken und zu einem Gedanken austausch mit dem Oberbefehlshaber de Bono nach Ostafrika. Addis Abeba, 12. Okt. Die für Sonnabend vormittag In Aussicht genommen« Abreise der Mitglieder der italienischen Ge sandtschaft ging unter dramatischen Umstän den vor sich. Das Gesandtschastspersonal erschien mit ein stündiger Verspätung am Bahnhof. Der Gesandte GrasBinet befand sich nicht darunter, er hatte sichvielmehr in den Keller der Gesandtschaft eingeschlossen. Zur Zelt sind Vermlttlungsversuä-e zur Beilegung des Zwischenfalls im Gange. Tie Meldung von der Abrciseverweigernng des italicni« sck>en Gesandten wird von amtlicher abessinischer Seite bestätigt. lässliche und einzig gültige Probe der echten Gottesliebe galt — die selbstlose, opferfrohe Liebe zum Nächsten. Wos durch all die kirchlichen Jahrhunderte hindurch in Geltung stand boi hundsrttausenden Menschenkindern, die auf alles in dar „Welt" verzichteten, um ganz im Dienste des Nächsten zu wirken. Was allerdings leider auch bei ungezählten Christen infolge libcralistischer Ansteckung, bei. einer mehr oder weniger nur äußerlichen Zugehörig keit zum Christentum in seiner grundlegenden Bedeutung nicht mehr erkannt wurde. Gewiß werden die echten und lebendigen Christen im Deutschen Winterhilfswerk mit in erster Linie Kämp fen. Wir senken da an ein Wort des bekannten Pastor Jakobs aus dem Ruhrgebiet. Er schrieb einmal: „Die Zwischenlandung des ltal. Fliegergenerals Ranza aus feindlichem Gebiet Rom, 12. Oktober. Der Kriegsberichterstatter des Popolo di Noma meldet seinem Blatt von der Front, daß Fliegergene ral Ranza infolge eines Defekts seiner Maschine bei einem Flug über abessinisck>es Gebiet eine Zwischenlandung habe vor nehmen müssen. Nach Ausbesserung des Schadens sei der Gene ral wieder aufgestie,zen und hinter den italicnisclien Linien wieder niedergegangen. Eigenmächtige Sanltionspolitik der franz. Gisenbahnergewerkschast Paris, 12. Okt. Die französische Eisenbahnergewerk'chast, der Nationalverband der französischen Eisenbahner, hat eine Entschließung gefaßt, die als eine Art Sanktionspottlik aus eigen« Faust gewertet werden muß. In dieser Entschließung fordert der Verband von seinen Mitgliedern die Verweigerung des Transportes von Material, das den italienisch-abessinisä)«n Krieg verlängern könnte. Sollte ein solcher Transport dennoch erfolgen, so werde den Eisenbahnern zur Pflicht gemacht, ihren Verband sofort davon in Kenntnis zu setzen. Große Ltniform-Bejlellunaen Abessiniens in England? London, 12. Okt. Nach der Morning Post ist einem in Manchester verbreiteten Gerücht zufolge an die englische Baum mallindustrie ein Auftrag von acht Millionen Pards llniformtuch fiir das abessinische Heer erteilt worden. Ein solcher Auftrag würde zweitausend Arbeiter auf drei Monate beschäftigen und einen Wert von rund 2-',N0«>N Pfund darttellen. Es sei bekannt, daß schon in den letzten Monaten beträchtliche Lieferungen von Kakhi-Tuch an die abessinische Armee ausgesährt worden seien. 3tägige außenpolit. Nusspratl'e im Unterhaus London, t2. Okt. Die außenpolitische Aussprache, mit der das englische Unterhaus nm 22. Oktober seinen letzten Sitzungs abschnitt vor den Neuwahlen eröffnet, wird voraussichtlich drei volle Tage in Anspruch nehmen. Die Aussprache wird durch eine ausführliche Erklärung des englischen Außenministers Sir Samuel Hoare eingeleitet. Weiter sprechen voraussichtlich u. a. Baldwin. Eden, Lloyd Ge orge, Sir Austen Chamberlain und die verschiedenen Partei führer. Preß Association zufolge wird die Negierung kein beson deres Vertrauensvotum einbringen lassen. Morning Post glaubt, daß das Parlament im November aufgelöst werde. Danach habe Gräf Vinci trotz mehrfacher Aufforderung sich ge weigert, das Gebiet der Gesandtschaft zu verlassen und aus Addis Abeba abzureisen. In seiner Gesellschaft blieb auch der Militärattache Calderini zurück. Es hat den Anschein, als wenn sich diese Angelegenheit zu einem neuen diplomatischen Zwischenfall entwickelt. Der Sonderzug, der den Ge sandten mit seinen Mitarbeitern um 8 Uhr vormittags nach Dschibuti hätte befördern sollen, konnte bisher nicht absahren. Erschütterungen, tue sich im Leben der menschlichen Ge sellschaft und Gemeinschaft und auch im Gewissen des einzelnen immer wieder ergeben, sind ebenso viele Be weise dafür, daß die Liebe mangelt. Das menschliche Ge schlecht findet diese Liebe noch keineswegs durch seine Fortschritte in Zivilisation und Kultur. All diese Fort schritte können die Herzen noch enger, die Menschen ge geneinander noch fremder machen. Auch das Wissen eines Zeitalters oder eines Menschen tut cs nicht. Die Le be n s l e i st u n g eines Menschen hängt ab von der Liebe." Fügen wir hinzu: Auch die Lcbensleistung eines Volkes. Darum Heil unserm Führer für seinen Volksausrus zur Großtat der Liebe! Denn: Wo Liebe, da ist Gottl —Hs.— Gras Vinci schließt sich in -en Keller ein Der ttalienWe Gesandte tn Addis Abeba verweigert auch heute die Abreise In diesem Zusammenhang wird von abessinischer Seit« di« Meldung verbreitet, daß, nachdem das Gesandtschastspersonal das Gebiet der italienischen Gesandtschaft verlassen habe, sich angeblich die gesamte italienisck>e Askari-Schutzmannschast in vaster Uniform beim Kaiser in Gibbi gemeldet habe. Sie soll sich bereit erklärt haben, für Al>essinien Kriegsdienste zu leisten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite