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Der Grenzbote : 07.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190408077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-07
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 07.08.1904
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Da Du Dich als genesen darfst jetzt Deinem Sachsenvolke zeigen — Gastein und Ems, sie ließen Dich im Quellenraujchen ja gesunden, Und dies Ergebnis ward von uns mit Dank zum Höchsten lies empfunden! Aufs neue nimm, o Fürst und Herr, nun unsern frohen Gruß entgegen, Zum Tage, da im Sachsenland die Herzen stets sich höher regen Und wiederum solls warmbewegt von allen Lippen heute klingen, And brausend über Berg und Tal bis hin zu Deinem Thron sich schwingen: „Heil Dir, Georg, Du Königsgreis, es möge Gott noch lang erhalten Dich Deinem Volk und Deinem Land in Deinem hehren Herrscherwalten!" Als jüngst von ernster Krankheit ward bedroht Dein uns so teures Leben, Da ging um Dich durchs Sachsenland ein sorgenvolles banges Beben - Toch diese Sorge mutz ja heut' wohl um so grötzrer Freude weichen, Willkommen in der Heimat denn, der Du so lange fern geblieben, Willkommen, Königlicher Herr, den ehrfurchtsvoll wir alle lieben — O sei gewiß, daß nach wie vor zu Dir wir fest in Treue stehen, Die in dem Niederlande wohnt, wie auf des Erzgebirges Höhen — Wohl, was der Zeiten Sturmgebraus in Zukunft immer auch mag bringen! „Dem König Heil!" solls wahr und laut aus unsrer Mitte stets erklingen! Da die im Hochbehälter verfügbaren Wassermassen znr Besprengung von Straßen und Gärten sowie zur Speisung von Springbrunnen nicht mehr ausreichen, so wird hiermit die Verwendung von Wasser aus der städtischen Wasserleitung zu den bezeichneten Zwecken auf Grund von Z 2 des Wasserwerksregulativs bei Geldstrafe bis zu 150 Mk. bez. Haftstrafe bis zu 14 Tagen verboten. Adorf, den 6. August 1904. Dev Stad trat. Kämnitz. Politische Rundschau. — Wie ein Schweizer Blatt mitteilt, sollen unter den im Auslande lebenden Deutschen Unter schriften gesammelt werden für eine Massenbitt schrift an Reichstag und Reichskanzler, um eine Aenderung des Gesetzes über Erwerb und Verlust der Reichsangehörigkeit herbeizuführen. Die Hauptwünsche seien: Jedem im Auslande leben den Deutschen soll die Sicherheit gewährt wer den, daß er niemals gegen seinen Willen seine Rechte als Reichsangehöriger verlieren kann ; die Wiedererwerbung der verlorenen Reichsangehörig keit soll in jeder Hinsicht erleichtert und in keinem Falle so erschwert werden, wie dies bis jetzt der Fall ist; die Gebühren für die Konsulatseintra gungen sollen abgeschafft oder doch erheblich ver mindert werden, und endlich soll das schlecht verständliche Fremdwort „Matrikel" durch die Bezeichnung „Konsulatsliste" der deutschen Reichs angehörigen ersetzt werden. Paris, 5. August. In Regierungskreisen herrscht die Meinung vor, daß Frankreich nicht formell auf sein historisches Protektoratsrecht ver zichten wolle, doch stillschweigend das Recht jeder Großmacht anerkennen werde, im Interesse ihrer Staatsangehörigen in Ostasien zweckdienlich erscheinende Maßnahmen zu treffen. Auch würde Frankreich, sofern kein französisches Interesse in Frage käme, nicht reklamieren, falls eine kleinere europäische Macht die Intervention einer anderen Großmacht als Frankreich erbäte. Größere Schwierigkeiten als in Ostasien könnten in der Türkei entstehen, doch hofft man, ohne die man chen Mächten unerwünschte Konferenz in Kon stantinopel die Angelegenheit ordnen zu können. Erwogen wird der Vorschlag der Einsetzung einer großen internationalen Kommission von Laien und Priestern in Konstantinopel zur raschen Erledigung von Zwischenfällen in rein religiösen Fragen. Paris, 5. August. Man ist hier fast all gemein der Ansicht, daß Knropatkin einer Schlacht bei Liaujang gar nicht answeichen kann, da er die dort aufgehäuften Truppenmassen und Vorräte nicht so schnell nach Norden schaffen kann und von Kuroki festgehalten wird. Nach hiesigen Berechnungen hat Kurvpattin besten falls 180 000 Mann, der Schätzung des „Jour nal" zufolge nur höchstens 130 000 Mann. Die drei japanischen Armeen dürften zusammen 210 000 Mann bis 240000 Mann zählen. Paris, 5. August. Die unerträgliche Hitze fordert hier immer neue Opfer. Von gestern werden zehn Todesfälle und schwere Erkrank ungen infolge Hjtzschlages gemeldet. Petersburg, 5. August. Nach den von General Sassulitsch über die Kämpfe vom 31. Jul: gemeldeten Einzelheiten begann der Kamps für die Russen außerordentlich günstig; sic wa ren an Artillerie überlegen . Nachmittags mußte sich jedoch der rechte Flügel zurückziehen, da er umgangen war, nachdem ihm die Japaner durch Längsfeuer aus den 'äußersten linken Batterien große Verluste beigebracbi batten: sechs zerstörte Geschütze mußten ;urückgelaisc>' , werden. Um die Äuimerlsümkeck Fr fJaPÜ,F vom reichten Flügel abzulenken, erhielt Oberst Popowitsch Li- powatz uni 5 Uhr nachmittags Befehl, vhne Ge päck zum Angriff vorzugehen; gleichzeitig rich teten die Batterien ein heftiges Feuer auf die von den Japanern eingenommenen Bergkuppen, dessen Wirkung furchtbar war. Eiuem mit gro ßer Tapferkeit ausgeführten Bajonettangriff der russischen Schützenketten hielten die Japaner nicht stand nnd räumten unter großen Verlusten drei von ihnen besetzte Bergknppen. Um 7 Uhr abends wurde Befehl gegeben zum Rückzug auf Haitscheng. Tie russischen Verluste in den Käm pfen am 30. und 31. Juli betragen nach den bis herigen Feststellungen an Toten'und Verwun deten etwa 290 Offiziere und mehr als0000 Un termilitärs. — Eine sensationelle Entdeckung hat man in Kiew gemacht, wo seit Jahren ein Fachblatt „Der Schlächter" erschien, das monatlich einmal gedruckt wird und anstandslos die Zensur pas sierte. Nun stellt es sich heraus, daß dieses angeblich für Fleischhauer und verwandte Ge werbe bestimmte Blatt ein bluttriefendes, re volutionäres Organ ist, dessen Sprache selbst von Uneingeweihten leicht verstanden wird. Die Generale, Minister, Gouverneure wurden mit Stiere, Ochsen, Büffel bezeichnet, die Hofchargen mit Kälber, die Großfürsten „fette Ware" und sso geht das Schema fort. Durch eine Denunziation kam die Polizei auf die wahne Tendenz der Zeitung nnd nachts vor dem Attentate auf den Minister Plchwe umstellte die Polizei dasHaus des Herausgebers Kowonzow und verhaftete ihn und seine Mitarbeiter. Auch das ganze Per sonal, selbst die Setzerlehrlinge und Hilfsarbeiter der Druckerei, in welcher der „Schlächter" her gestellt wurde, wurden verhaftet. Im ganzen wurden 87 Personen der Ppliz-ei übergeben. — TaS Kapitel Flottenvermehrung beschäf tigte gestern das englische Unterhaus ,wobei auch die deutsche Flotte wiederum zur Sprache kam und vom Regicrungstische erklärt wurde, daß England daran sefthalre, seine Flotte müsse stets so stark erhalten werden, wie die beiden mäch tigsten fremden Flotten. Bei der Spezialde batte über den Marineelat betont Edmund Ro bertson (lib.) bei dem Kapitel Schiffbau die Vermehrung der Marmcausgab. n nnd we st auf die Verminderung der Marincansgaben in Frankreich hin. Obgleich es taktlos wäre, aus die Schiffsverluste Rußlands hinzuwcifen, müsse England doch von den jüngsten Ereignissen Kenntnis nehmen. Redner sragt, ob die Ad miralität irgend eine Hoffnung auf Verminder-- uug der Ausgaben in Zukunft machen können Dille (lib.) führt aus, England müsse die Ver mehrung der Flotten Deutschlands und Ameri kas in Betracht ziehen. Die Vergrößerung der deutschen Flotte müsse England Besorgnis ein- slößen. Es sei gegenwärtig unmöglich für Eng land, sich nach dem Vorschläge Frankreichs für eine Verminderung der Klotten zn richten. Par lamentssekretär Pretyman erklärt, England hal te an der „Zweimächtenorm" fest. Man werde in diesem Jahre mit dem Bau von zwei Schlacht schiffen von je 16,500 Tonnen mit 18 Meilen Geschwindigkeit und von vier .Kreuzern von je l4,6l)ß Tonnen und 23 Meilen Geschwindigkeit beginnen. Im Laufe seiner Rede erwähnte der Redner, daß die Baurate in Deutschland in jüngster Zeit die Englands übertroffen habe. — Je näher die Möglichkeit rückt, daß Teile der russischen Armee, wenn Kuroki die geplante Umgehung gelingt, aus chinesisches Gebiet ge drängt werden ,macht China große militärische Anstrengungen, um gegebenenfalls seine Neu tralität wahren zu können, lieber die Stärke der von China an derGrenze ausgestelltenStreit- macht werden ganz überraschende Angaben ge macht. Nach einer Meldung aus Niutschwang werden dort chinesische junge Leute augeworben und zu den von japanischen Offizieren geleiteten chinesischen Muster-Regimentern geschickt. Ge neral Juantschikai verfüge zurzeit über 150 000 Mann. Seine Armee wachse van Tag zn.Tag an. Ein etwaiger Uebertritt der Russen auf Gebiete, die bei 'KriegSveginn nicht als zum Kriegsrayon bezeichner wurden. soll Jautschikai und Mah nicht unvorbereitet treffen; so werden in chinesischen Kreisen die auffälligen miliräri- schen Vorbereitungen erklärt. Lcrtlichcs und Sächsisches. Adorf, 6. Augnst. Heule weilten hier dis Herren Regierungsrat Wilisch aus Dresden, Brandversicherungsinfpektor Steude-Auerbach u. Brandve rsichernngsa ssisteut Gasper Oelsuttz, die in Gemeinschaft mit den Herren Pfarrer Lnther, Kirchenrechnungsführer Höfer, Eduard Klinger als Kirchenvorstandsmitglieder und Gastwirt Ed. Höser und Schneidernistr. Heinr. Krahl als Orts zeugen die abgebrannte Michaeiiskirche einer Besichtigung unterzogen. Soviel bis jetzt be kannt geworden, muß der Turm annähernd bis zur Halste des Vierkantes abgetragen werden, ferner soll das Treppenhaus auf der Kirch platzseite ganz und die daran anstoßende Mauer zum Teil abgetragen werden, da diese durch die Glut am schwersten gelitten haben. Heute Nach mittag wird weiterer Beschluß über das Schick sal des abgebrannten Gotteshauses gefaßt werden. Adorf, 6. August. Programm zur Platz musik am Sonntag, den 7. Angnst (Vorfeier von Königs Geburtstag) auf dem Marktplatz: 1. Cho ral: Jeiu hilf siegen, 2. Festmarsch über: „Den König segne Gott" von Grauer. 3. Ouvertüre: „Der Militärbesehk" von Schmidt. 4. Bismarck-
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