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Sächsische Volkszeitung : 22.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193509221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-22
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.09.1935
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Nummer 22k—34. Iastrg Sonntag, 22. September 1935 SchklsMINma: DeeTden-«., Petterstr. 17. Fennuf «711» V01L TeMstsfl«ll«, Druck ui» ««lag! «ennanla Buchdrucker«! «ud Verlag LH. und «. Mnkel, PoNerstrah, 17, Fernruf HOU, P»stsch«cki Kr. 101». v-»k: Stad Want Dresde, «r. «7»7 Zm Falle von höherer Tewalt, «erbal, -Inlrelendet «rlrleba» ftörungrn hat der Bezieher oder Werbungirelbend« tet«e I» Iprllch«, fall» dl« Zeitung In belchränllem Umlang,, oerfpitet oder nicht «rlchelnt. — Erlullungaorl Dresden. — — — ^ Erscheint S mal wöchentlich. -lonatlicher Bezugspreis durch Tröger elnlchl öll Pfg bzw. öS Psg. Trögerlohn 1,70; durch dl« Post 1,70 «inschlleöllch Postllberweilungsgebühr, zuziiglich R Psg Post-Bestellgeld. Sinzelnummer 10 Psg., bi, Sonnabend- Sonntag, und Festtagnumme, 10 Psg. Lürlisssche volkssenuns Vertag,»,« Dresden. Nnzeigenprege: »,« 1,paMg« 11 mm breit« 3»«< « VtS i sllr FamIIlenanietgen ö Ptg. Für Piatzwünsche ttnn«, wir lein« Tewöhr letten. Die Schutzmaßnahmen in Aeghpien Strategische Vorbereitung an -er Westgrenze Räumung der WM bis Amerieh und Zerstörung der Sisenbahnllnie vorgesehen Kalro, 21. Sept. Unter Berufung auf zuständige militä- rische SteNen beschäftigt sich di« ägyptisch« Press« mit dem Verteldigungsplan derW« st grenze deo Landes. Dieser Plan soll die Räumung der Wllste bis Amerieh, 30« bin von Alexandria, unter gleichzeitiger Zerstörung der darllber hinausfllhrenden Elsenbahnstrecke vorsehen. In Amerieh seien kriegsmässige Vorbereitungen und Aufstapelung von Material im Gange. Ein aus der Richtung von Solloum bommender Feind mühte dann «ine 50« bin lange trockene WUstenstrecke durch, queren. Die Zahl der gegenwärtig In Aegypten liegenden eng lischen Flugzeug« wird von den Zeitungen mit rund 100« Apparaten, darunter 30« Wasserflugzeugen, angege ben. In den ägyptischen Gewässern sollen sich zur Zelt 2 8 Einheiten der britischen Flotte aushalten. Von der Besatzung dieser Schisse abgesehen, beträgt diesen Meldungen zufolge die Zahl der gelandeten Truppen 1SÜV« Mann, wozu noch 8va« Mann Marinelnsanterle bommen. Starke Veunruhlgung aus den ägyptischen Vörsen Kairo, 21. Sept. Auf den Wertpapierbörsen von Kairo und Alexandria herrscht seit Donnerstag infolge der Zuspitzung der internatio nalen politischen Lage starke Beunruhigung, die einen erheb lichen Sturz aller Werte hervorgerufen hat. Die Verkäufe wa ren am Donnerstag so stärk, dah der Markt das ganze Angebot nicht aufnehmen konnte. Man erwartet für Freitag strenge Massnahmen der Regierung, falls sich keine Besserung einstellen sollte. Die Regierung soll auch die Schliessung der Bör sen in Aussicht genommen haben. Besprechung des Kaisers von Abessinien mit dem britischen Gesandten Addis Abeba, 21. Sept. Der Kaiser hatte am Sonnabend mit dem briti schen Gesandten Barton eine länger« Bespre chung, die sich mit der politischen Lage, vor allem aber mit dem Fremdenschutz beschäftigte. Die abessinische Regierung hat von Genf weitere Einzel heiten Uber das Ergebnis der Verhandlungen des Fiinseraus- schusses angcfordert. Man ist In den politischen. Kreisen Abes siniens der Ansicht, daß Italien die Genfer Vorschläge ablehnen wird. Die militärischen Borkehrungsarlieiten gehen im übrigen weiter. Jetzt sind 5000 Mann Fuhtruppen aus der Bahnstation Addis Abeba nach Dir« Daua verladen worden Maßnahmen zum Schüße -er Lebensmittelpreise in Malta London, 21. Sept. In Malta ist ein Nahrungsübcrwächungsamt eingesetzt worden, um den Bestrebungen gewisser Händler, die gegen wärtige internationale Lage durch ungerechtfertigte Preissteige rungen auszunutzcn, Einhalt zu gebieten. Die Regierung er klärt, dah genügend Lebensmittel vorhanden seien, und dah sie keine ungerechtfertigte Gcwinnmaä-erei dulden werde. Frllk zum „Tag des deutschen Volkstums" Der „Tag d«s deutschen Volkstums" will zum dritten Mal« al» „Fest der Deutschen Schule" daran mahnen, dah deut- sches Volkstum, aufgebaut auf gemeinsamer Abstammung, Sprache, Sitte und Art, ein« unverrückbare Gesinnungs- und Schicksalsgemeinschast der bewußten Deutschen in aller Welt darstellt. Im nationalsozialistischen Deutschland hat das Werk des Führers ein wieder geeintes Volk geschaffen und den Volks- tumsgedanken und die aus ihm erwachsenden Verpflichtungen fest in aller Herzen geschrieben. Aber auherholb der Reichs grenzen ringen unsere Volksgenossen nach wie vor um ihr Recht aus deutsches Wesen und kulturelles Eigenleben. Ihre opfer willige, in vielen Stürmen immer von neuem bewährt« Treue zum Volkstum soll uns ein Ansporn sein, im Kampfe um die Neugestaltung und Festigung der grohen Gemeinschaft, der wir uns «les innerlich verbunden fühlen, nicht zu erlahmen. So begrühe ich es dankbar, dah der Volksbund sür das Deutschtum im Ausland auch in diesem Jahre der Freiheit Alt und Jung zusammenrust, um vor aller Welt Zeugnis dafür abzulegen, dah wir Deutschen im Reich mit unseren Brüdern und Schwestern senseits der Grenzen unlöslich zusammenge hören, In der unveräuheriichen Erkenntnis, gemeinsam Träger deutschen Lebenswillens und deutscher Kultur zu sein. gez. Dr. Fri ck. Neuordnung der englischen Arbeiterpartei? London, 21. Sept. Die Zersplitterung der Arbeiterpartei, die durch den Rück tritt führender Parteimitglieder offenkundig geworden ist. hat die Parteiorgane zu Bemühungen veranlasst, die Parteivcrhält- nisse neu zu ordnen. Nack, dem politischen Mitarbeiter des Daily Telegraph besteht jetzt sogar die Möglichkeit, dah die Partei die „Acchtung" der früheren Mitglieder, die in der Krise von 1031 MacDouald folgten, und die nationale Arbeiterpartei bildeten, wieder aufheben werde. Der Führer der sozialistischen Liga, Sir Stafford Cripps, hat jetzt übrigens seinen Austritt aus der Partei näher damit begründet, dah er internationale Sllhncmahnahmen nicht unterstützen könne, wenn sic den im perialistischen Zielen Englands oder anderer Mächte dienen Nur dann sei er für militärische Mahnahmen. wenn sie van einer Gruppe sozialistischer Staaten zur Unterstützung einer „interna tionalen sozialistischen Ordnung" gegen einen „kapitalistischen Angriff" angewandt würden. Schwere- Eisenbahnunglück In Dresden- Aensiadt Dresden, 21. Sept. Heute morgen gegen 7.40 Uhr er eignet« sich am Bahnhof Dresden-Neustadt am Dammweg ein schweres Eisenbahnunglück. Ein Rangierzug, der täglich um dies« Zeit hinter dem Stellwerk 2 am Dammweg abgestellt wird, fuhr einem Kindersonderzug mit dem Fahrtziel Bautzen in der Weiche hinter dem Stellwerk 2 In di« Flanke. In dem Kinder sonderzug befanden sich Schüler und Lehrer aus Dresdner höheren und Volksschulen. Bel dem Zusammenstob stürzte,7 drei Wagen des Sonderzuges und fünf Wagen des Ranglerzuges u m. Infolge der starken Besetzung des Sonder- ;ugs war die Wirkung besonders schwer. Ein Kind wurde lot au» dem Wagen geborgen, ein zweites Kind ver- schied aus dem Transport nach dem Krankenhaus. Es handelt sich hierlvi um einen Jungen, der im Gürtet- luppet den Namen Sch >v edler trug slO bis 12 Jahre alt, schwarzes Haar) und um ein Mädchen, deren Person bis jctzi leider nicht festgestellt iverden konnte. Die hierzu notwendigen Erörterungen sind im Gange. Sch wer ver letzt ins Friev- richstädter Krankenhaus eingelicsert wurden Lehrer Preisler, Ingeborg Illgen. Kurt Geitsch, Gertrud Zimmermann, Ilse Dathe, Günter Bahmann und ein etwa 13jähriges Mädchen, deren Person gleichfalls noch nicht festgestellt werden konnie. Drei der Kinder kommen heute oder morgen wieder zur Ent lassung. Ueberdies wurden noch 11 Kinder leicht ver letzt, die nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen gebracht iverden konnten. Ein Teil der unverletzt gebliebeinn Kinder setzte auf Wunsch der Lehrer die Fahrt nach Bautzen mit einem anderen Zuge fort. Zu der Schul dsrage kann bis jetzt noch keine Stel lung genommen iverden, da di« Erörterungen in dieser Be ziehung noch nicht abgeschlossen sind. Die Aufräumung», arbeiten, an denen sich die Technische Nothilfe, die Feuer wehr und zwei Hilfsziige der Eisenbahn beteiligten, sind noch Im Gang«. Der normale Zugverkehr ist nicht behindert. Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks «rasen der Reichs st atthalter In Begleitung des Innenministers, fer ner der Präsident des Geheimen Staatspolizeiamts sowie Ober bürgermeister Zörner, von der Reichsbahn der Vizepräsident Alachs an der Unsallstelle ein. Vorsehung in -er Geschichte Für jeden, dem die (beschichte unseres Polles mehr bedeutet als eine mahl- nnd zusammenhanglose Folge un, endlich vieler, einander oft verwirrender Einzelgescheh nisse und Ereignisse, dem sich die selbst erlebte Gegenwart sinnvoll einordnet in die ergründete und erforschte Ver- gangenheit, war die große Schlußrede des Führers, in die der diesmalige Parteikongreß machtvoll ausklang, ein er hebendes Erlebnis. Nicht nur, daß Hitler mit unaemin- derter Selbstsicherheit und siegesgewiß den Blick in die Zukunft gewandt, die (Grundlagen aufwies, auf denen er und die, die einmal berufen sein sollten, an seine Stelle zu treten, ein unerschütterliches, einiges Deutschland ausbauen werden, nein, er hat darllber hinaus diesen begonnenen Volks- und Staatsneuba» eingereib! und eingeordnet in die z w e i t a u s e n d j ä hi g e geschichtliche Entwicklung des deutschen Volkes. In diesem Aufriß des geschichtlichen Werde ganges unseres Volkes zeigte cs sich erneut, daß Hitler, der sich von jeher tiefgründig und ernsthaft mit geschicht lichen Fragen, und namentlich mit den historischen Pro blemen der deutschen Vergangenheit beschäftigt hat, in der Geschichte letzten Sinn sieht und auszeigt; daß er die Unsumme der Einzelerscheinungen schaut unter den ordnenden Leitgedanken eines einheitlichen Weltbil des; daß seine Schau der Vergangenheit gründet in einer metaphysischen Grundhaltung, von der aus er die historischen Vorgänge deutet. Hitler sieht in den Kroßen, die in der Vergangenheit die Geschichte unse res Volkes machten, die Vo l l st r e ck e r des Willens der göttlichen Vorsehung. Ganz klar kam das mit den Worten zum Ausdruck: „Die Vorsehung, die wollte, daß aus den deutschen Stämmen ein deutsches Volk wird, hat sich ihrer bedient, um diese Vorsehung zu voll ziehen." Wer wie Hitler also durchdrungen ist, daß in der Ge schichte nichts von ungefähr geschieht, sondern alles sich vollzieht nach dem Plane der Schöpfung, der kommt mit innerer Notwendigkeit zu der Erkenntnis, daß auch dem Christentum in der Entwicklung unseres Volkes eine besondere, und zwar entscheidende Bedeutung zukommt. Das christliche Deutschland hat mit besonderer Genugtuung die Worte des Führers vernommen, in denen er feststellt, daß „ohne den Blick auf die antiken Staaien des Alter tums und ohne die weltanf cb a u l i cb e Hilfe des Christcntums keine germanischen Staa« tenbildungen zu jener Zeit denkbar gewesen wären." Das war eine deutliche Absage an jene, die unbe schwert nm geschichtliche Kenntnisse und Erkenntnisse, mit neuartigen Geschichtstheoricn austreten, ja lOOst Jahre deutscher Geschichte am liebsten aus dem Gedächtnis der Zeitgenossen auslöschen möchten, nur deshalb, weil dieser Epoche das Christentum seinen beherrschenden Stempel aufgcdrückt hat. Wir haben wiederholt an Beispielen aufgezeigt, wie sich das Weltbild von Gegenwart und Vergangenheit in den Köpfen einiger, leider nicht allzuweniger Zeitgenossen zu einem Zerrbild verbogen hat. Was ist nicht all an Tor heiten und Ungereimtheiten über das Thema „Germanen tum und Christentum" in unseren Tagen geschrieben wor den! Man scheute nicht davor zurück, die ganze Epoche als ein „tausendjähriges Versailles" zu bezeichnen, unter dem das deutsche Volk im Zeichen des Christentums ge schmachtet habe. Im blinden Eifer einer gren zenlosen Gehässigkeit gegen alles Christliche ver gaß man ganz, daß man nicht 1000 und mehr Jahre deutscher christlicher Geschichte schmähen und be sudeln kann, ohne nicht zugleich auch das deutsche Volk selbst zu entehren und zu verunglimpfen. In völliger Verkennung der historischen, natürlichen Verdienste des Christentums auf n a t i o n a l ft a a t l i ch e m, wirt» schaftlichem, geistig-kulturellem Gebiet — von den seelisch-moralischen Segnungen einmal ganz zu schweigen — hat man in dem bedeutiamen Ein- tritt des Christentums in den germanischen Lebens- und Kulturkreis immer nur eine Bedrückung und Vergewalti gung des gcrmanisci)en Lebens mit fremd römischem Geist
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