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Dresdner Nachrichten : 24.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190009241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-24
- Monat1900-09
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- Dresdner Nachrichten : 24.09.1900
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Dle.DreOnerNaLrtckteii'rilihettim I«,»ch Mor,n>«i die Buicder t» Dredden und der nüchslen Umoeduna, wo die rjuttaamiL dm» kl«ene Boten oderSommiilloutire ertolat. erdatte» das Blatt au Wochentagen, di« nickt an, Sonu> oder Keiertaae «olaen. in jwci Ldeilausaaden «dcnds und Morgens zugektelit. Sür »ückgade einaeiandtcr Schritt- iuicle leine Lerdindlichlett. Kernlvrechanichlub! Lmt ILr.lllt.irc. 30V«. relegramm-Sdreise: Nachricht»» V»»»dra> Otto klzchon. >2 LUrlaneltstn»««» 17 I'iliAls ük,r,,vi'k8l>nki' ^avkniekien". Innatrmv von Inseraten u. Ldonnomonts lür obiAS 2eitunzr. « Ll. ^iviLv»LüI»r, « 8trl>v«8tra^^o v, runLebat der krruroratr. ^ l.ekei'tlil'sii. beste 5larlro von Ilvlur. IUv^sr, Ottristlania, von Kindern xsrn M- nomiusn. Iffasebs SO ?f„ 1 lilarie, 1,7S lllarir und 1,30 lilarir. 8<»ken I1rii<i>>c-t,I»:n, «-nzr>. IL^nidkIieelt «t«> 1'Iascbo 1 AK, u. 1,7S M. Versandt uaelr ansrvllrt» Mp Lnioael' NencsteDrahl berichte, Hvfnachrichten, Jubelsest der Füritenschnlc Grimma. Gesangverein der Staatseisenbahn- e»VeV» Aposlt.1. Beamten, Fahnenweihe des Milrtärvcreins zn Olrnna. .Die guten Freunde", „Der Wahrheitsmund". : Mläl. Kos--Ipotdeke. MW> V ÜI2 8 V k! Vk, »MSI Montag, 24. September 19W. Aernschreib-und ^crnsprech-Bcrichtc v. 23. September. Der Krieg in China. London. Das „Reutersche Bureau" meldet vom 1-1.d.Mts. aus Peking: Ein russisches Infanterie-Regiment ist mit einer Batterie Artillerie in der lebten Nacht nach Tientsin abgegangen. — Aus Taku meldet dasselbe Bureau vom 19, d. Mts., die Behörde in Paotingsu habe eine Proklamation erlassen, die besage, das; Lr-Hung-Tschang Alles regeln werde; die fremden Nationen hätten mit den Feindseligkeiteil aufgehört, die chinesischen Soldaten würden entlassen werden und in die Heimath zurückkehren; die Geschäfte mühten wieder geöffnet werden: alle Geschäfte, die nach 15 Tagen anher Betrieb gefunden wurden, wurden konfiscirt werden. Washington. Das Staatsdepartement veröffentlicht die an Deutschland, Rußland und China gerichteten Noten hinsichtlich der Stellungnahme der Vereinigten Staaten. Die Antwort an Deutschland besagt, die Bestrafung der Urheber der Ge- waltthäligkeiten werde für wesentlich gehalten, um eine Wieder holung zu verhindern; man sei jedoch der Ansicht, daß keine Strar- inaßregeln so wirksam sein würden, wie eine Bestrafung durch die kaiserliche Gewalt selbst, und es erscheine nur billig, daß man China die Gelegenheit gebe, sich auf diese Weise zu rehabtlitircn. Die amerikanische Regierung möchte die Bestrafung ihrem Wesen nach als eine Bedingung ansehen, die erst bei der schliehlichen Regelung zu verhandeln sei. In der Antwort an China werden Li-Hnng- Tschang und Prinz Tsching als Bevollmächtigte angenommen und wird bekannt gegeben, daß Conger antorisirt werden wird, mit ihnen in Verbindung zu treten. Tic Antwort an Ruß land besagt, die Bereinigten Staaten hätten gegenwärtig nicht die Absicht, die Gesandtschaft ans Peking fortzunehmen. Die Noten selbst sind kurz, wenn man die Wichtigkeit der Sache er wägt. Die Antwort an Deutschland ist sorgfältig im Ausdruck, wie uni die Absage zu mildern. Wash i n gton. Wie das Marincamt bekannt gi'cbt. werden die amerikanischen Landstreitkräfte in China eventuell, wenn die Umstände es rechtfertigen, wesentlich vermindert und die Marine streitkräfte in den asiatischen Gewässern von Zeit zn Zeit vermehrt werden. Zur Sicherung der amerikanischen Interessen in China und ans den Philippinen wurden die Kanonenboote „Annapolis", „Biksburg", „Wilmington" und »Dorothea" sowie das Schlacht schiff „Kentucky" nach der asiatischen Station und der Kreuzer „Albany" nach Manila beordert. Rom inten. Der Kaiser wohnte heute Vormittag dem Gottesdienste bei und unternahm am Nachmittag eine Spazier fahrt nach dem Aussichtsthurm auf der Königshöhe. Das Wetter ist schön. Tilsit. Den Abschluß der gestrigen Festlichkeiten anläßlich der Enthüllung des Denkmals der Königin Luiie bildete ein Fest mahl in den Bürgerhallen. Oberpräsident Graf Bismarck brachte das Hoch auf den Kaiser ans. wobei er auf das leuchtende Beispiel der Königin Luise binwies und die Anhänglichkeit der Litthauer an das Königshaus hervorhob. Pillau. Der norwegische Schooner „Hurtig" ist in der ver gangenen Nacht auf der Frischen Nehrung gestrandet. Die Mann schaft ist gerettet. Paris. Der internationale Sozialistcnkongreß trat heute Vormittag hier zusammen und wählte Janres zum Präsidenten. Madrid. Marschall Martine; Campus ist heute Vor mittag in Zarauz gestorben. Birmingham. Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain hielt gestem Abend hier eine Rede, in welcher er sagte, die Auflösung des Parlaments sei nothwendig geworden, da mährend der Verhandlungen vor dem Kriege und nach Ausbruch des Krieges die Regierung gehindert und in ihren Handlungen gehemmt worden sei von einem kleinen Theile des Volkes, der der Freund jedes Landes, nur nicht des eigenen, sei. Wenn das Volk denke, daß der Krieg gerecht und die von der Negierung beabsichtigte Regelung der Angelegenheit befriedigend sei, dann müsse es der Regierung eine überwältigende Mehrheit geben. Man sei that- sächlich zum Ende des Ikrieges gelangt; es sei mir noch ein Guerillakrieg im Gange; man habe jetzt einen Abschluß zu machen, der werth der gebrachten Opfer sei, und die beiden Rassen in Südafrika zu versöhnen. Um dies zu vollenden, müsse die Re gierung in der Lage sein, sagen zu können, sie habe die ganze Nation hinter sich. Athen. Prinz Georg ist, von Kreta kommend, hier ein getroffen. Im Augenblicke der Ankunft fiel ein anscheinend geistes gestörter früherer Offizier den Pferden des Wagens, in welchem der Kronprinz und Prinz Georg saßen, in die Zugel. Der Mann wurde verhaftet; man fand bei ihm einen Revolver. Sofia. Die Mannschaften der drei Divisionen in Sofia, Philivpopel und Slivno sind nach beendeter Militärdienstpflicht beurlaubt worden. Port Said. Der russische Dampfer „Michael", der am Freitag im Kanal scheiterte, wurde wieder flott gemacht; die Schiff fahrt ist wieder eröffnet. iuzen und Prinzessinnen des König!. Aula der Furstenschule, OertNcheS und Sächsisches. — Bei dem Eintreffen Sr. Majestät desKönigsin Grimma heute Vormittag kurz nach 10 Uhr nehmen 47 Militärvereine Aufstellung. — Bet Sr. Kgl. Hoheit Prinz Georg fand gestem Nach mittag 2 Uhr in der Villa zu Hosterwitz Familientafel statt, an der das Königspaar und die Prinzen undPrir Hauses theilnahmen. — Se. König!. Hoheit PrinzGeorg sandte eigens ge schriebene Danktelegramme an den Kaiser, den Czaren, den Kaiser von Oesterreich, die Königin von England, den König von Württemberg, den Groberzog von Bade» und andere Fürstlichkeiten Königin von England hatte ein deutsch gefaßtes Kondolenzkelegramm gesandt. — DaS Dekret der Propaganda z» Rom ist hier eingetroffen, durch welches «ege» der andauernden Behinderung des erkrankten Bischofs Herr» vr. Wahl, seines Amtes zu walten, der Herr Kon- sistorialpräses Maaz zum Administrator des Apostolischen Vikariats in, Königreiche Sachsen ernannt und mit allen dem Apostolischen Vikar übertragenen kirchlichen Gerechtsamen bekleidet worden ist. — Guido Strohdach, Vorsitzender des Vereins der Frei sinnigen Volkspartei in Seonitz, ist in Innsbruck nach kurzem Krankenlager gestorben. Er kaudidirte bei der voriährigcu Reichs- tagscrsatzwahl in Pirna-Sebnitz. — Gestern vollendeten sich 350 Jahre, seitdem die ehrwürdige Fürsten- und LandeSichnle zu Grimma, das alt- berühmte „Moldanum", durch .Herzog Moritz von Sachsen ge gründet wurde. Das kleine, idyllisch au der Mulde gelegene Städtchen Grimma und im Besonderen die alma maier lirniimcmsis sind in diesen Tagen der Schauplatz einer Reihe von Festlichkeiten, zu denen Grimma festliches Gewand angelegt hat und die heute durch die Theilnahme Sr. Majestät des Königs noch eine besondere Weihe empfangen werde». Der Zugang znm öderen Bahnhase ist mit mehreren vortheilhaskcst wirtenden Ehren pforten in frischem Tannengrün besetzt, während allenthalben van den Häusern der Stadt Jahnen in den deutschen und sächsischen Falben und denen der Stadt Grimma luftig herniederwehen und die Gebäude selbst im Schmucke grüner Tannen- und Laubkräuze und Raulen prangen. Golden sendet die Septeinbersonne ihre noch wärmenden Strahle» von dem fast wolkenlosen Himmelszelt herab und übergieyt das Jubiläum mit einem Glanze, der die Feslesftimnning und die Festesfreude und den Beffich des Festes ans den Kreisen der alten Fürstenschiilcr »nr zn steigern vermag. Gegen 100 glomm ciuendum Orimmviises, alte und juuge, hat Glimnia zu dicien Festtagen gastlich ausgenommen, die die Grund lagen ihrer Bildung hier genossen und die in dankbarer Erinner ung daran und m treuer Anhänglichkeit an die Stätte ihrer Jugend herbeigecilt sind, um mit ehemaligen Klasseiigeiwsscil und Lehrern alle und liebe Erinnerungen ausziltanschcn, manch' im Laufe der Jahre gelockertes Frenndschaftsband von Neuem zu kiinvfcn und neue Freundschaften zn schließen. In Amt und Würden sehen sie sich wieder, die ehedem jahrelang gemeinschaftlich ..die Schulbank drückten", Manche, denen das Alter bereits das Haar gebleicht hat. Manche, die in der Vollkraft ihrer Jahre stehen, und manche Jüngere, denen des Lebens Mai noch blüht und die froher Zuversicht in die Zukunft blicken. Alle aber fühlen sie sich als Söhne einer Mutter und wenn auch besonders bei den älteren Fürstenschülern die Spure» des Alters nicht immer sogleich ein Wicoererkennen möglich machen, so haben sich doch bald alte liebe Freunde wiedergesunden und dann giebt sich das Gefühl der Freude in der mannigfachsten Weise kund. — Als erste Veranstalt ung für den gestrigen Tag verzeichnete das Jnbiläums-Programm de» Besuch der aus dem Grimmaer Friedhofe beerdigten ehemaligen Lehrer der Furstenschule, wozu sich eine größere Anzahl alter Grimmenser. der Singechor und das Lehrerkollegium >/-8 lehr früh im Schulhofe sammelten, um gemeinsam den Gang nach dem Friedhöfe zu unternehmen, wo nacheinander 14 Gräber, die in pietätvoller Weise mit frischen Herbstblumen gefthmückt waren, ausgesucht wurden. Schließlich nahm man in der Nähe der letzten drei nahe beieinander liegenden Gräber Aufstellung zu einer schlichten, erhebenden Gedächtnißieier, die vom Singechor mit dem Cvoral „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt" eröffnet wurde. Daraus widmete Herr Professor Schmid den entschlafene» hier ruhenden Lehrer», einschließend den in Leipzig beerdigte» Rektor Gehlert, Worte dankbare» und ehrenden Gedenkens, denen er ein wnrm- emvsundeues Gebet folgen ließ. Die weihevollen Klänge des Liedes „Selig sind des Himmels Erben" beschlossen diese ernste Feier, von welcher die Theilnehmer ihre Schritte wieder dem Schulhofe zulenkten, in dem sich nach und nach weitere zahlreiche Festlheilnehmer einsanden, unter denen n. A. zn bemerken waren: Se. Excellenz der Herr Kultusminister Dr. v. r-eydewig, der Vicepräsident des evangelisch-lutherischen Landeskonsistorinms, Herr Oberhofprediger L. Ackermann mit den Herren Ober- konsistorialräthen Meusel und Lotichius, sowie die Vertreter der Königs, und städtischen Behörde» der Stadt Grimma. Nachdem die neue Schulfahne durch die Damen des Schulkolleginms mit einer Fahnenschleife geschmückt worden war und die Schulball damen Schärpen sur die Fahncnbegleitnng überreicht hatte», be grüßte Herr Rektor Gilbert die Festlheilnehmer Namens des Schulkollegiums mit herzlichen Worten und forderte die alten Grimmenser auf, altem Brauche gemäß auch bei diesem Feste zu nächst dem Herrn die Ehre zu geben und während die gingen Grimmenser mit der neuen Schuliahne voranziehen, sich wieder einmal nm die alte Schulfahne zu schaaren, der sie so oft gefolgt seien und hinzuziehen zum Gotteshaus, um Gott zu danke» und den ferneren Schirm und Schutz der theuren Lima inater zu erflehen. Alsbald ordnete sich der Zug zum Gottesdienst nach der nahen Klosterkirche und setzte sich kurz vor 10 Uhr in Beweg ung. eröffnet vom Singechor der Fürstenschule, dem die Geist lichkeit, die neue Schnlsahne mit dem Schülcrcötus, die Vertreter des Königs. Ministeriums und des evangelisch-lutherischen Laiides- konsistoriüms. das Schulkollegium, die Ehrengäste. Ratb und Stadt verordnete folgten, während die alte Schuifnhne mit den alten Grimmensern den Schluß des Zuges bildete, der unter weihe vollen! Orgelspiel die Kirche betrat. Die Festpredigt hielt Herr Professor Dr. A. Clemen von der Fürstenschule, der seinen geist vollen, erhebenden Ausführungen den 103. Psalm „Lobe den Herrn" zu Grunde legte und daraus das Thema herleitete: „Der alte Lobpsalm der Kinder Gottes, er sei unser Jubelpsalm auch in dielen festlichen Tagen, möge er in unseren Herzen nachklingen, wie er 1. anhcbt mit einem Hnllelujah von den Wobstiialen Gottes, die wir nicht vergessen sollen; wie er 2. hervoryuillt aus dem Jubilate über die uns geschenkte Vergebung der Sünden und wie er 3. gipfelt in dem Cantate von einer ewigen Jugend. Nach beendetem,Goticsdienst begaben sich die Festtheilnehmer nach der Rektor Gilbert die Ent- des Treppenhauses zum Mittelbau der Anstalt Auf- fanden. Darauf ergriff Herr Oberhosprediger v. Acker- decrn geaennahme der angekündigten Ehrengeschenke und Empfang von Glückwunsch-Deputationen stattfand, und zwar überreichte unter entsprechender Ansprache Herr Oberkonsistorialratb Lotichius eine v. Nostitz, mehrere Ossiziere, Summe von 7000 Mk. unter dem Namen Paul Gerhardt-Stiftung, welche von ungefähr 500 ehemaligen älteren Zöglingen der Anstalt gesammelt worden ist, der Vorstand des Vereins ehemaliger Firrsten- 'ler. Herr Oberstleutnant Königsheim-Ehemnitz, die Bilder der nm Ausgang stellung fand' .... . mann für das evangelisch-lutherische Landeskvnsistorium das Wort, um in dessen Namen und dem leinigcn Festesgruß und Segens wunsch der altehrwürdigen Fürstenschule zn Grimma darzubrinqeir. Der Herr Redner verbreitete sich eingehend über die Veranlassung zur Gründung und die Aufgaben der Fürstenschulen, die wie unsere Landeskirche ein und demselben Mutterboden entsprungen und als Kinder der Reformation mit derselben verbunden seien. Er gedachte dabei dessen, was die Fürstenschule zu St. Augustin in Grimma im Laufe der Jahrhunderte geleistet und welch treue und hervor ragende Diener der Kirche und des Staates sie hervorgebracht, und hob hierbei die Bcdentnng und den Werth der klassischen Sprachen und der humanistischen Bildung hervor. Die Stürme, die gegenwärtig rütteln auch an dem Bestände der Gelehrten schulen — wir furchten nicht, daß es ihnen gelingen wird zn stürzen, was Jahrhunderte gebaut haben. Wir vertrauen auf die Weisheit der Hohen Behörden, die mit der obersten Leitung unserer Erziehnngsangelegenheiten betraut sind. Gott der Herr aber, der bisher geholfen und die Schule durch allen Wechsel der Zeiten hindurch bis hierher erhalten, walte auch ferner über ihr mit seinem Schutz und gebe zu der Arbeit der Lehrenden und Lernenden, die hier gethan wird, seinen göttlichen Segen! Weiter überbrachten Gluck- und Segenswünsche die Herren Superintendent Albert namens der Kirchgemeinde Grimma und der Geistlichen der Evhorie, Herr Stadtverordneten-Vorsteber Würgau die der Stadt Grimma, Herr Rektor Professor Peter-Meißen die der Furstenschule St. Afra, Herr Rektor Muss die der 8okc>Ia kortensis, Herr Oberichul- rath Rektor Professor Dr. Wohlrab-Drcsden die der Gymnasien des Landes, Herr Rektor Angermann-Plaueu i. V. die des Sächsischen Gymnasiailehrervereins. Herr Direktor Brandt die der Realschule zu Grimma, Herr Schulrath Dr. Preil die des Seminars zu Grimma und Herr Direktor Schulze die der Bürgerschule zu Grimma. Für alle der Schule gewidmeten Ehrengaben. Anerkenn ungen und Glückwünsche dankte Herr Rektor Gilbert mit herzlichen Worten. Clioralgesang des Singechors «öffnete und schloß diese Feier — Nachmittags 5 Uhr erfolgte für die auswärtigen Fest- therlnehmer eine Wiederholung der Aufführung des Soph kleffchen „Oedivns aus Kolonos" in der Turnhalle, worauf sich drc Festtheil- nchmer nm 8 Uhr gesellig im Rathskeüer bereinigten. — Der Gesangverein der Staatseisenbahn beamten hat bei seinem ersten Auftreten in der im Männer- geiang sehr verwöhnten österreichischen Kaiserstadt große Ehre ein gelegt. Am Freitag Abend fand rn Pertl's Prachtiaai im Prater ein Begrüßungsabend statt, bei welchem die Dresdner Gäste in zwei Abtheilungen je drei Chorlieder vortrugen. Die eisten („Waldeinsamkeit" von Johann Pache, „Vineta" von C H. Döring und „Idylle" von Edmund Reim) hatten zwar unter der begreiflichen Erregung der überdies mit den akustischen Verhältnissen des großen Raumes noch gar nicht vertrauten Sänger ein wenig zu leiden, dafür entfaltete der Chor späterhin seine volle Kraft und Leistungs fähigkeit und erzielte unter der vortrefflichen Leitung seines Lieder- mcisters Max Junger mit seinen weiteren Vorträgen („Die Königs- > kinder" von Jos. Schwach, „Meine Muttersprache" von Engelsberg und „Mein Schätzelein" von Max Filke) einen so stürmischen Erfolg, daß er sich zn einer Zugabe verstehen umßte. Dieser Erfolg ist für den Verein und seinen Dirigenten nm so ehrenvoller, als er anr selben Abend in Wettbewerb mit dem Wiener Mannergesangverein zn treten hatte. Die vorgerückte Stunde verhinderte leider ein Auftreten des Gesangvereins der österreichischen Eisenbahnbcamten, der erst am Sonnabend Abend zum Singen kam. Während dcS unter allgemeinster Anthcilnahme und großer Begeisterung ver laufenen Abends verkündete Herr Vorsitzender Kaffer, daß der Dresdner Gesangverein der Staatseisenbahnbcamtcn dem oster reichischcn Bruderverein dieEhrcnmitgliedschaft verliehen habe ldas prachtvolle Diplom, ein kalligraphisches Meisterstück, ist von dem Vereinsmitglied Herrn Wenzel ausgesührt, und die Oesterreich« wid nieten den sächsischen Sangesbrüderu einen kostbaren Silberpokai. Der Sonnabend brachte den Dresdner Sängern eine Ehrung, deren sich mit ihnen die Vaterstadt Dresden herzlich freuen wird. Ans Einladung des Wiener Gemernderathes begaben sie sich Nach mittags 2 Uhr in das festlich beflaggte Rathhaus, in dessen wundervollem Saale sie nach einem kurzen Rundgange durch das Gebäude Ausstellung nahmen. Bald erschien, mit der goldenen Amtskette geziert und von dem Vicebürgermeister und den Mit gliedern des Gemernderathes geleitet, der Bürgermeister von Wien. Herr Dr. Lueger, der den Verein auf das Herzlichste Namens der Stadt begrüßte und um einige Lieder bat. welche von den Sängern in ganz vorzüglicher Weile gesungen wurden. Nachdem der Herr Bürgermeister den Sängern für den Genuß seinen Tank aus gesprochen hatte, lud er sie zn einem in zwei Nebensälcn servincn Imbiß ein. bei dem er in mehreren Reden die Gäste, die Frauen und die Landesherren König Albert und Kar!« Franz Josef feierte, während der Vicebürgermeister der deutschen Treue sein Glas weihte. Namens des Vereins dankte der Vorsitzende Herr Kaffer: der Stadt Wien als der Musikstadt, dem Mekka jedes Musikers, brachte Herr Redakteur Geißler ein Hoch. Länger als zwei Stunde» blieben die Dresdner Sänger in den gastlichen Räumen des Wiener Ratbhauses- — Zu einem echten Freudentaa für unsere Nachbargemcindc Gruna gestaltete sich die gestern stattgestmdcne Fahnenweihe des „ Könia 1. Sächi. Milrtärvererns" daselbst. Schon am stützen Morgen verkündete ein allgemeiner Weckruf den Bewohnern des im Blumen- und Fahnenschmuck prangenden Ortes den Be ginn des Festes, das, begünstigt von herrlichem Wetter, so recht znm Volksfest werden sollte. Im Laufe des Vormittags trafen ununterbrochen Brudervercine ein; sie wurde» mit Musik am Ein gänge des Ortes emvfange» und nach dem Restaurant „Germania" geleitet, wo die vorläufige Einstellung der Fahnen erfolgte. Nach mittags gegen 2 Uhr bewegte sich ein imposanter Fcstzug durch die Straßen Grunas. Eröffnet wurde ep durch eine Abthcilimg Vorreit«, ihnen folgten die Wagen mit den Ehrengästen, unter denen man u. A. Herrn Amtshauptmann v. Cranshaar. E k W - Drrr -Ä* S: » Z L * M ! 'W als Vertreter des beiden Schwestcrscstulen zu Meißen und Pforta, Herr Pfarrer Fraustadt-Dahlen das neu anfarlegte Grlmmenser-Albnm. welches die Namen iämmtlicher Schüler seit Bestehen der Anstalt mit kurze» Lebensabrissen enthält, und Herr canä. moä Cysrig namens jung«« Semester die Büsten Kais« Wilhelm !, "uh Bismarcks, die lkehlhorn tragenden l Vereins in der Königl. Sächi. MIlitärveretnc die . und Wolfram bemerkte. Den die umhüllte Fahne khrensiingstauen schritt eine Gewehriektio» des Orts- schmnck« Uniform voran. Uetz« ÜO Brnderverelne, von denen üb« die Hälfte mit ihren Fahnen vertreten war, betheiligte sich an dem niedrere MusikkorvS enthaltenden Zuge, an dem auch Radfahr- und Geiangvereinc Theil nahmen. Das Ziel war der unter großem Auswande im Freigut des Herrn Klemm hergerichtelc und sremrdlich zur Verfügung gestellte Festplatz, wo der Weiheakt
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