Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 19.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192510193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251019
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 87.1925 Nr. 37
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-19
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Montag, den IS. Oktober 1925 Sie Tragweite der Konferenz von Locarno >te un» 1 Uhr nnerS- Ders. rauen- stunde. 9 Uhr 'st. eynerL dienst: lebens, Stag S rt. — : Pf. s und z Uhr. Pirna 8 Uhr. blaue» !»e: Pf. Sup. öchtern ^neret; :ru im itteae Petit-Zeile mit 20 Golbpfenniaen berechnet, Reklamen die 4 gespalten« Z«tl« Heloten ". Reklamen mit ^ahvarschriften und schwierigen Satzarten werden mit Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 llhr. Für da« Erscheinen dv Anzeigen an bestimmten Taaen »der Plätzen, s»vie für telephonische Aufträge wir» ke^ne Sevähr geleistet. InsertsonSbeträge sind sofort bei Erscheinen der An^ige füllig. SÄ späterer Zahlung wirb der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprel« in Am« nur^ gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggebers. SüchsMe DMNG M EWuM - »MV«»..» «« mit Loschwiher Anzeiger -»I»!)».«« Tages,-itung für das Wiche Dresden und seine Vororte. Dleses Bi«« enthalt dl« amtlichen Bekanntmachung»«^«, Bate» ,u Dread«, für dt« Stadtteil« Mas«»»». Soschwitz, Weiber Hirsch, Bühlau, «ochmitz und La«de,aft M und M. Derwall««,,de,,r») der ««meinden Wach. Witz, Diederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weißig und Schünfeld, sowie der Amtrhauptmannschast Dresden. »«Ml. Mil.«», d-a dl-o-si Hn- «wn-nA.»... Är B", dw.s-w-n, Redaktion und lklpedttion , kriaa, Streiks usw. hat der Sezieher kein« Anspruch auf Lieferung bzw-RachNeterung^ ZÄtung od. Rachzahl. b. Lesegeldes. Druck: Memeas Landgraf Rächst., vrosd »-^r eitau Set uvoerl. eingesaadt. Manuskripten ist Rückporto belmfüg Mr Anzeigen, welche durch Aeruspr. aofgege». werd«, Wan. wir «ine Verantwort, bez. der Richtigkeit nicht übernehm l. abend in die »land- i etwa Partei . Der h be- umcrt. . Die rnt. barkeit langen en öen ckeä« k lür loste 6crn ert s.— I. bl", ;en. an trea -» ct r ftr. 2 Frankreichs guter Wille ist Voraussetzung für die deutsche Unterschrift Die östlichen Schiedsverträge, die vielleicht den schwierigsten Punkt deö Konferenzprogrammes darstellten, sind in sofern zugunsten Deutschlands geregelt, als die von Polen verlangte territoriale Grenzgarantie in Wegfall gekommen ist. Deutschland hat es nicht mehr nötig, die gegenwärtige unhaltbare Grenzregulie rung im Osten als bindendes Recht anzu erkennen, sondern es wird sogar in die Lage versetzt, auf friedlichem Rechtswege die Revision seiner Ostgrenze« zu fordern. Frankreich, das geglaubt hat te, sich als Garantiemacht für die Wahrung der östlichen Schieüsvcrträgc betrachten zu können, mutzte seinen Standpunkt preis geben und endgültig darauf verzichten, sich als Schiedsrichter bei deutsch-polnischen Streitfällen aufzuspielen. Allerdings ha- ber^ die Franzosen es durchsetzen können, daß ihre Sonüerverträgc mit Polen und der Tschechoslowakei formell wciterbeste- hen, aber die praktische Auswirkung dieser Sonderverträge wird durch die allgemein rechtlichen Abmachungen derart reguliert, daß eine einseitige Unterstützung der öst lichen Mächte durch Frankreich praktisch ganz unmöglich gemacht wird. Deutschland hat sich nicht ans ewig ge bunden, denn es ist ihm gelungen, in dem Paktvertrag eine Klausel anfzu- nehmen, die eine Kündignng der rechtlichen Abmachungen aus dem Wege der Fühlungnahme mit dem Völker- buud ermöglicht. Sollte einmal eine Zeit kommen, in der Deutschland zu der Erkenntnis gelangt, daß die abgeschlossenen Verträge mit sei nen Lebensinteresten nicht in Einklang zu bringen sind, so kann es die Kündigung aussprcchen und zur vertragsmäßigen Zeit von allen Verpflichtungen zurück treten. . Selbstverständlich wird die deutsche Re gung MU d„ französischen Regierung über die Rückwirkung des SicherhettspaktS "unterbesetzten Gebiete und andere hoch- politische Fragen weiter verhandeln müs- sen, um alle Fragen klar zu stellen, bevor ^^a»«E"dgnltige Unterschrift unter den «icherheitspakt setzt. Kommt der Vertrag zustande, dann bricht für Deutschland zwei fellos eine neue Tera an, in der die Die Oeffentlichkeit erwartet mit Span nung die für morgen angekündigte Ver öffentlichung der auf -er Konferenz von Locarno paraphierten Verträge und Ab machungen, deren Annahme die künftige Gestaltung -er politischen Verhältnisse in Europa entscheidend beeinflussen würde. Deutschland hat mehrere Wochen Zeit, die Ergebnisse -er Konferenz zu überprüfen, ehe es seine rcchtsbindenbc Unterschrift unter die Verträge setzt. Nach Auffassung der führenden Staatsmänner wird es notwendig sein, eine Einheitsfront aller deutschen Parteien herzuftellen und jedes parteipolitische Moment auszitschalten, nm in dieser Schicksalsfrage zu einem kla ren, von keiner parteipolitischen Leiden schaft getrübten Endurtcil zu gelangen. Angesichts der geschickten Demonstrationen, die zurzeit in den alliierten Ländern als Krönung des erfolgreichen Abschlusses der Locarno-Konferenz inszeniert werden, und in denen die Idee des Weltfriedens eine große Rolle spielt, wäre es jedenfalls gefährlich, wenn durch die politischen Aus einandersetzungen in Deutschland der Ein druck hervoraerufen würde, als müsse das Werk der Sicherung des europäischen Frie dens an Lem bösen Willen Deutschlands scheitern. Die deutschen Parteien können daher bei der Festlegung ihrer Stellung nahme nur von dem einen Grundsatz aus- aehen, daß für Deutschland jetzt nur noch die Frage gestellt ist, ob die deutschen Forderungen, die man von vornherein als unerläßlich bezeichnet hatte, durchgesetzt werden konnten, oder ob man sich auf den Standpunkt stellen kann, daß Deutschland in Locarno nicht durchgedrungen ist und daß es schwere Bedenken gegen die For mulierung der einzelnen Verträge hegen muß. Die deutsche Delegation, die nunmehr aus Locaruo nach Berlin zurückgekehrt ist, wird im volle» Bewußtsein ihrer Berautwortnug die Annahme des Ber- tragswerkes empfehlen. Soviel ist sicher, datz Lieichskanzler Dr. Luther und Außenmimster Dr. Strese mann mit dem Sicherheitspakt stehen oder fallen werden, und daß sie aus einer Ab lehnung des Bertragswerkes durch die maßgebenden deutschen Instanzen ge zwungen sein würden, dem Reichstag ihre Aemter zur Verfügung zu stellen. In denjenigen Kreisen, die Gelegenheit hatten, während der Verhandlungen von Locarno mit den Führern der deutschen Delegation in ständiger Fühlung zu bleiben, stellt man sich schon jetzt auf den Standpunkt, datz -er wesentlichste Teil Ser deutschen Forderungen tatsächlich erfüllt worden sei. Die Gleichberechtigung Deutschlands, die von Anfang an als der oberste Grund satz -es deutschen Verhandlungspro- grammA bezeichnet worden war, ist nun mehr zur Tatsache geworden. Deutschland soll nicht nur gleichberechtigtes Mitglied des Völkerbundes werden, sondern es soll in Zukunft auch einen der wesentlichsten Fakwren für die Sicherung des euro päischen Friebens und für die Ueber- wachung der neugeschaffenen Rechtsver hältnisse darstellen Der Westpakt beruht aus dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Deutschland hat ein Anrecht darauf, gegen einen kriegerischen Uebersall seiner Feinde geschützt zu werden und kann unter Be- rusung auf die Bestimmungen des West- paktes die militärische Hilfe der Garantie mächte anrufen. Die Aera der willkürlichen Sanktionen und des widerrechtlichen Einmarsches fremder Truppen iu deutsches Gebiet wird dadurch beendet, datz »unmehr eine Rechtsinstaaz geschaffen ist, die über alle politische» und juristische» Streitfälle z« entscheide« hat, «ad die -e« Grundsatz der fogenauutea Sank, tiouen nur im Rahme« der geschlossen ne« Verträge ««d der Bestimm»»«-« des Völkerbundes kennt. . Was den Artikel 16 betrifft, so liegt tatsächlich eine schriftliche Erklärung der alliierten Vertreter vor, in der sie die Verpflichtung eingehen, sich im Völker bunde für die von Deutschland geforderte Berücksichtigung der besonderen Lage Deutschlnds einzusetzen. Frage des Wiederaufbaues u«d der Rück kehr des Reiches zur Stellung einer gleichberechtigten Großmacht auf dem Wege einer gesunden Entwickelung gelöst werden kann. Wann wird Köln geräumt? HavaS veröffentlicht eine offiziöse Note au» London, die besagt, daß die über die Räu- mung der ersten Besatzungszone veröffentlich ten Nachrichten verfrüht sind. Die Kommission Walsh und die Kommission PawelS müßten sich erst über die Ausführungen der Note vom 4. Juni geeinigt haben unter Berücksichtigung gewisser Notwendigkeiten militärischer Art, be. ziehentlich der Umgruppierung der alliierten Besatzungstruppen. Der englische General stab hätte vorgeschlagen, drei oder vier Mo nate bevor die Räumung erfolge, sie «nzu- kündigen. Aber e» fei klar, daß man sich nuf eine kürzere Frist einigen könne. Wohin kommen die englischen Truppen? Diese Frage prüfen gegenwärtig der eng lische und französische Kriegsminister. ES sei auf alle Fälle sicher, datz England weiter an der Besatzung teilnehmen würde. Die Ver legung der englischen Truppen nach Koblenz sei wenig wahrscheinlich,- viel eher könne man annehmen, daß sie in der dritten Besatzungs zone in Wiesbaden untergebracht würden. Painlevö und Chamberlain werden sich heute in Paris über diese Frage unterhallen. Man müsie anerkennen, daß sich die Politik der Zu sammenarbeit mit Deutschland in Milderun- gen des zivilen und militärischen BesatzungS- rcgimeS zeigen könne. Girefemann über die Ergebnisse Kurz vor seiner Abreise von Locarno gab Reichsminister des Aeußern Dr. Strese mann -cm Locarnoer Berichterstatter der „Kölnischen Zeitung"' folgende Erklärung über die Rheinlandfrage ab: »Unter den Fragen, die in Locarno behan- delt worden sind, hat für die deutsche Abord nung die Rheinlandsrag« an erster Stelle gestanden. Die Verhandlungen der Konferenz sind vertraulich gewesen, und aus den amtlichen Berichten mag über dies« Frage um so weniger zu ersehen sein, als sie nicht der Gegenstand der allgemeinen Konferenz, beratung, sondern vor allem Gegenstand lang andauernder Aussprachen zwischen den Staatsmännern der Besatzungsmächte und den deutschen Vertretern gewesen sind. Wenn der Vertrag von Locarno angenommen ist, so be deutet das allerdings eine große praktische Er. leichterung sür das besetzte Gebiet. Ein Wunsch, der von allen gehegt war, der dahin, ging, daS Rbeinlandabkommen unter den Ge danken des Schiedsgerichts zu stellen, ist verwirklicht worden. Dabei ist an Stelle einseitiger Entscheidung der große Gedanke der Anrufung einer unparteiischen Instanz getreten. Darüber hinaus hat der französische Minister des Aeußern es wiederholt als selbst, verständlich bezeichnet, datz der Vertrag von Locarno sich auSwirken müsie in einer wesent- Uchen Aenderung und Erleichterung in dem Verhältnis zu dem besetzten Gebiet. Die Jni. tiative hierzu wird von den besetzenden Mäch. ten ausgehen. Es ist notwendig, sür ei« absehbare k«ze Zeit die Ruh« z» wahre«, v« adzn«arie«, welche Folge« die Besprechungen „u Locarno haben »erde«. Erst »a»n ist el» Urteil über die Avswirknnge« möglich. Ich habe in meiner Schlußansprache aus. gesührt, daß die tiefe Bedeutung der AS- machungen von Locarno darin liegt, daß sie nicht -aS Ende, sondern der Anfang einer neuen Entwicklung sein mögen vnb sein müs- sen. Ich bin überzeugt, daß die» auch der Wille der Staatsmänner ist. die mit nnS ver. bandelt haben. Ich erwart« diesen Anfang einer neuen Entwicklung vor allen Dingen für daS besetzte Gißtet kn mehr als einer Hin. sicht. Der Norden als Handels« macht Die jüngst abgehaltene nordische Han- delskouferenz in Kopenhagen hat die Auf merksamkeit auf den Handelsverkehr der nordischen Länder gerichtet und dem Aus lande gezeigt, was der Norden als Ex port- und Jmportgebtet für die übrige Welt bedeutet, schreibt „Berlingske Tiden- de" in einem „Ter Norden als HandelS- macht" überschriebenen Artikel, in dem darauf hingewiesen wird, Laß der Nor den als Handelsnation von internationa ler Bedeutung ersten Ranges ist. Tie Ge samtumsätze des nordischen Außenhan dels repräsentieren einen Wert von 7 Milliarden Parikronen, während z. B. die der Großmacht Italien noch nicht S Milliarden und die Spaniens noch nicht einmal die Hälfte derjenigen -er nor dischen Länder betragen. Tatsache sei auch, daß keiner der neugebildcten Staaten einen ähnlichen Umsatz aufweifen könuc, obwohl einige derselben die nordischen Länder an Einwohnerzahl weit übertref fen. Die großen. Produktions möglichketten dieser Länder müßten nämlich erst entwickelt werden, während Rußland, besten mächtige Kauf- und Pro duktionskraft früher die gesamte Welt finanz auf die Knie gezwungen habe, han- delSmäßig gesehen jetzt bloß eine Zu kunftsmusik ins Blaue hinein sei, -er Norden aber als Handelsmacht, sowohl kaufend, wie produzierend, eine Realität fei, mit der die übrigen Länder zu rechnen haben. Schon vor dem Kriege habe im übrigen der gesamte Handelsumsatz des Nordens den Rußlands erheblich über stiegen. Im gegenwärtigen Europa feien die Kleinstaaten Holland, Belgien und -er Norden ansehnliche Großmächte in bau Lelspolitischcr Hinsicht, die Lie übrigen Staaten weit hinter sich lasten und selbst für die führenden Handelsmächte des Kontinentes Deutschland und Frankreich durchaus ebenbürtige Konkurrenten seien. Eine andere Fraae sei freilich, wie weit Lie nordischen Länder selbst die? erkannt haben und ihre Macht in handelspolitischer Hinsicht auszunutzen verstehen, um sich günstigere Bedingungen bei Handelsver trag-Verhandlungen zu schaffen. Es sei jedenfalls an der Zeit, daß der gesamte Norden sich seiner Bedeutung als Han- Lelsmacht bewußt werde und sich bei künftigen Handelsvertragsverhandlungen dieser entsprechend zur Geltung bringe! Die Vertreter der nordischen HandelS- welt haben ja bereits während der Ko penhagener Konferenz ihre Stimme in ähnlichem Sinne erhoben und in einer Reihe mehr oder minder scharfer Reso lutionen, die in erster Linie an die Adresse des Auslandes gerichtet wurden, die For derung erhoben, daß der Norden entspre chend seiner Bedeutung als HandelSmacht entsprechend gewürdigt werde. Nehn- ltche Stimmen sind gerade in letzter Zett auch wiederholt in Schweden und Nor wegen laut geworden, wo man vor allem mit Rücksicht auf die bevorftehen-en Han- delSvertraqsverbandlungsn mit Deutsch land in ziemlich entschiedenem Tone dar auf hinaewiesen hat, daß auch die nor dischen Länder, und vor' allem Schweden „Waffen in der Hand haben" und entschlos sen seien, diese „in der geeignet erschei nenden Weise zu gebrauchen". In Deutschland sollte man solchen Auslas sungen an zuständiger Stelle mehr Veach-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite