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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-19
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.11.1860
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NM) M Erscheint 4 Uhr. Inserate wer- und dm bis Nachmittags Tageblatt. berechnet. ? »>!! z Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. rAUt t ',i Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. « ""b gespaltene Zeile oded deren Raum Mit 8 Pf. 272. V Montag, den 19. November. 1860. Gaeta. Gaeta liegt in der Provinz Terra di Lavora, ungefähr 20 Weg stunden nordwestlich von Neapel und kaum 4 von Terracina an der römischen Grenze, wohin die schwierigen Pässe von Jtri fuhren- Es kann nicht blvs als eine Land- und Seefestung ersten Ranges, sondern sogar als Muster der neueren Befestigungskuust gelten. Stadt und Festung liegen auf einer kleinen Halbinsel am Meerbusen gleichen Namens, deren nordöstlicher Theil durch eine nur 400 Schritt lange und etwa 500 Schritt breite Landzunge, Monte secco, mit dem Festlande zusammenhängt. Die Tcrraingestaltung der Halb insel ist in ihrer Eigenthümlichknt einer nachhaltigen Vertheidigung der Festung außerordentlich günstig, indem die concave Ostseite allmälig vom Meeresufcr ansteigt, die convexe Westseite steil in das Meer abfällt. Man hat stets eine besondere Sorgfalt auf die Befestigungen gegen die Landenge verwendet. Die stark gemauerte Fronte längs der Landseite, mit tiefen, breiten Gräben in den Felsen, in vier terraffenartig über einander liegenden Stockwerken enthält an 260 Kanonen und wird überdies noch von 100 andern Geschützen der Strandbatterien an der Seefroute gedeckt und ver stärkt. Diese zahlreiche Artillerie ist in mehrere Batterien nnd Detailwerke vertheilt (Batterie della Regina, Philippsthal, der vier Stockwerke, La Breccia, La Spolione — diese das am weitesten vorgeschobene Werk, dazu bestimmt, die Trancheen des angreifenden Feindes auf dem Isthmus oder auf dem Glacis zu zerstören — und noch eine Menge kleinerer Batterien). Drei feste Pulvermühlcn liegen in dieser Fronte; in ihrer Nähe giebt es jedoch nur wenige bombenfreie Cisternen, und an Brunnen ist aus dem Felsen gar nicht zu denken, so daß ein beständiger Wassermangel herrscht. Außer der eigentlichen Festungsgarnison ist die Halbinsel noch von etwa 3000 Seelen bewohnt, während das übrigens ganz un bedeutende Städtchen Gaeta ungefähr 1400 Bewohner zählt. Nnr mit der (gewöhnlichen) Hinzurechnung der umliegenden Orte Borgo- Gaeta rc. ergiebt sich die Gesammtzahl von 13—14,000 Einw. Die Festungsfronte an der westlichen Meeresseite zieht sich vom Hafen bis zur Verengung der Halbinsel hin und besteht nebst einer starken Felscn-Citadelle aus einer Reihe unregelmäßiger Bastio nen und starke», sich gegenseitig vertheidigenden und in gebrochenen Linien erbauten Batterien, die sich an ihrem Ende mit den Werken der Landfronte verbinden, und hinter denen die vorzüglichsten Festungsgebäude liegen: der königliche und der Gouverneurs-Palast, das Zeughaus und die Artillerie-Magazine. Von zwei kleinen, vom Meere aus in weiter Ferne sichtbaren Vorsprüngen auf dem obersten Rande des Hauptwalls vor dem königlichen Palastc und vor der Festungs-Hauptwäche enthält der eine eine Batterie, der andere den Zeichen-Telegraphen. Die durch Felsenriffe gesicherte Nordostseite enthält an den geeignetsten Stellen einige Batterien für Geschütze des größten Kalibers, um feindliche Schiffe fern zu halten und so das Bombardement der Stadt und Festung möglichst zu verhindern. Alle Werke sind im besten Zustande, die Bewaffnung der Batterien vollzählig und vortrefflich, Zeughäuser, MunitionS* kammern und Proviantmagazine gefüllt. Man sieht schon aus dieser Schilderung, daß allerdings die Schwierigkeiten einer Belagerung Gaetas nicht geringe sind, wenn innen wirklich Alles in Ordnung ist. Von der Landseite ist die Annäherung nur auf der kaum viet< bis fünfhundert Schritte breiten Landzunge möglich, die Vertheidigung also auf diesen einzigen bedrohten Punkt concentrirt, der Angreifer, fortdauernd unter den Wirkungen und Gefahren eines steten Kreuz feuers einer in vier übereinander gebauten Stockwerken zusammen- gedrängtcn Festungs-Artillerie. Die Gräben sind 120 Fuß tief und senkrecht in Tuffstein gestochen. Die geringe Breite der Land zunge scheint eine Bcrennung oder einen Ueberfall mit Macht un möglich zu mache», und nur einen methodischen, langwierigen und mörderischen Approchenkampf in Aussicht zu stellen. Wir sagen absichtlich: scheint; denn wer könnte Zwischen fälle vorausschen? Gaeta hat auch seine Gebrechen und Schwächen. Der Wassermangel erleichtert eine Aushungerung; eS kann nicht mehr als 5000 bis 6000 Mann bequem fassen, und auch diese sich nicht gehörig entwickeln; ein schwaches Blockade-Korps kann es leicht vom Festlande abschneiden und isoliren, und es kann von der Land- wie von der Seefeite bombardirt werden. Wird Franz II. in seinem Zufluchtsorte ausharren, und sich mit seinen Getreuen nöthigenfalls unter den Trümmern desselben begraben? Die Frage werben uns die kommenden Tage beantworten. Togesgeschichle. Dresden, 16. November. Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung die allgemeine Debatte über das Gewerbegesetz, beendigt und den Antrag ihrer Deputation: „im Verein mit der I. Kammer die Staatsregierung zu ersuchen, in geeignet erscheinender Weise auf eine gemeinsame Gewcrbegesetzgebung in den deutschen Bundesstaaten hinzuwirken", einstimmig angenommen. Stuttgart, 10. November. Ein hiesiges Blatt will aus guter Quelle die Nachricht vernommen haben, daß gegenwärtig ein Entwurf berathen uud der nächsten Stänbeversammlung vor gelegt werde, wonach den Israeliten vollständige Gleichstellung mit den übrigen Konfessionen zu Theil werden soll. Die Sache ist die. Dem Geheimrath liegen gegenwärtig die Gesetzentwürfe zur Be gutachtung vor, welche der Vater oder Pathe des Concordats, der protestantische Theolog und Kultusminister Rümelin, zum Zwecke der Durchführung des fatalen Machwerks und zur Empfehlung desselben bei den'im Januar sich wieder versammelnden Ständen für nöthig hält. Unter diesen Entwürfen ist auch ein Antrag auf Abänderung des Verfassungsparagraphen, der den würtembergischen Staatsbürger, der nicht einer der drei priveligirten Konfessionen augehört, von der Ausübung seines Vollbürgerrechtes ausschließt. Mit der Beseitigung dieses Paragraphen, der gleichsam als Präser vativ gegen die allgemein befürchteten Übeln Folgen des koncordatS angeboten wird, siele allerdings der Druck, der auf Israeliten, Dissenters, Deutschkatholiken noch lastet, größtentheils weg. Allein man zweifelt daran, daß die II. Kammer die schwarze Pille auch in dieser Uebcrzuckerung schlucken wird. Es giebt sogar einzelne Stimmen, welche die Verwerfung des Concordats mit allem, was drum- und dranhängt, schon vom Geheimrath erwarten. Aus Marbach wird der „Allg. Ztg." unterm 11. November geschrieben: Heute, als an dem Tage, der im hiesigen Tausregister
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