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Dresdner Nachrichten : 10.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190009103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-10
- Monat1900-09
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- Dresdner Nachrichten : 10.09.1900
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IlokapnUivIt«, verrürrlieties Mittel rur Ln-eitis-un-.' üdeln 6eruokes sus Llunä orler lllsxen. Lebee.btol SV Lkennixcs. PSA »»rxniiitt „soll nii«« rint«. "Wg ItKl. Aernschreib- und Aernsprech-Berichte v. 9. September. Der Krieg in China. Paris. Der französische Gesandte in China, Piche». Hut an den Atinister des Reichern DeclassS das nächste!,ende Telegramm gesandt: „Peking, den 28. August. Das diplomatische Korvs, be gleitet von Abweisungen der internationalen Truppen, begab sich heute in den Kaiserpalast »nd wurde empfangen durch Beamte, unter denen sich mehrere Minister oder Mitglieder des Tsiingsi- Uamen befanden. Die Truppe» machten lediglich einen Vorbei marsch. Alles ist sehr gut verlausen. Nachdem wir den Palast verlassen hatten, wurden die Tbore geschlossen; die Trnppcn- abthcilnngen schlossen sich ihren Verbänden wieder an. I» Peking befindet sich kein Mitglied der kaiserlichen Familie. Ich hoffe, dag meine früheren Telegramme an Sie gelangt sind, eine Antwort bat mich nicht erreicht. Ich fürchte, das; die Verbindung zwischen Tschifu und Shanghai unterbrochen ist." Tokio. Ein Telegramm ans Peking vom l. September meldet, daß angeblich Aul» mit seiner ganzen Familie nach seiner ! Niederlage in Peitsang Selbstmord begangen haben soll, desgleichen j Hsuton, mährend Lipinaheng während des Gefechtes von Tnngtscha» actödtet worden sei. Der Aufenthalt des Prinzen Tun» sei un bekannt. Es sei nunmehr festgestellt, daß der Kaffer in Hsünnhna-fn ! -nordwestlich von Peking) ist. Wie das Telegramm weiter berichtet, lwurden am 29. August von den Verbündeten Patrouillen nord- Iwärts nach Tschang-ping und südwärts nach Ln-kmi-kiao entsandt, Idie meldeten, daß Alles ruhig ist. Ter Prinz Taching ist unter tjapanischer Kavallerie-Eskorte in Peking angekonnnen. Die chinesi- Ischen Minister beabsichtigten, den diplomatischen Vertretern eine» inichtoffiziellen Besuch zu machen. Tie Einwohner von Peking »schienen einer Hniigcrsnoth nabe zu sein, es wurde daher von den »japanischen Truppen unter sic Reis in größerer Menge vcrtheilt. Stettin. Der Kaiser und die Kaiserin sichren heute Vor mittag gegen 10 Uhr vom Schlosse nach der Kaicrnc des Grcnadicr- Regiincnts König Friedrich Wilhelm IV. (I. Pommersthes) Nr, 2, auf deren Hof ein FeldgotteSdicnst abgebalten wurde. Die Truppen waren in einem offenen Viereck, in welchem der von den Fahnen umgebene Feldaltar und der Pavillon für die Kaiserlichen Maicstätcn errichtet waren, ausgestellt Die Predigt hielt der Militär-Ober- vsarrer des II. Armeecorps Cäsar. Bei dem Gottesdienste waren die hier anwesenden Prinzen, das kaiserliche Gefolge und die fremd- herrlichen Offiziere zugegen. Stach dem Gottesdienste, an den sich ein Parademarsch anschloß, nahm der Kaiser das Frühstück im Kasino des Regiments ein, während die Kaiserin den Offizieren des Kürassier-Regiments „Königin" im Schlosse ein Frühstück gab. Bei dem Frühstück in dem Kasino des Grenadier-Regiments dankte der Komiiiandenr desselben dem Kaiser für sein Erscheinen und brachte ein Hnrrah ans den Kaiser aus, welcher mit einen, Trink- spruch auf das Regiment erwiderte. Der Kaffer brachte sodann einen zweite» Trinksprnch auf das russische Regiment „Whborg" ans, dessen Oberst Becker dankte und mit einem Hnrrah auf das Grenadierregiment schloß. Nur 8 Uhr 15 Minuten traf der Erz herzog Franz Ferdinand von Oesterreich ein. Ans dem Bahnsteig, auf welchem eine Ebrenkumpagnie ausgestellt war, waren der Obcr- präsidcnt, das, militärische Gefolge, der österreichische Militär- Attachb, sowie die zum Ehrendienst kommandirtcn Herren erschienen. „Ferner waren zugegen Prinz Albrecht von Preußen, sowie die übrigen hier anwesenden Prinzen und der Herzog zu Schleswig-Holstein. Der Kaiser in österreichischer Generalsnniform begrüßte den Erzherzog in herzlichster Weise, schritt mit ihm die Front der Ehrenkomvagnic entlang und nahm den Vorbeimarsch ab. Hierauf fuhr der Kaiser niit dem Erzherzoge, eskortirt von Kürassieren des Regiments Königin, unter lebhaften Begrüßungen der Volksmenge zum Schlosse, wo der hohe Gast von der Kaiserin begrüßt wurde. Sodann geleitete der Kaiser den Erzherzog zu seiner Wohnung bei dem kommandircnden General. Abends wurde bei dem Kaiserpnar eine Tafel für die Provinz abgehalten, an der die hier anwesenden Prinzen und der Erzherzog Franz Ferdinand sowie die Spitzen der Civilbehörden theilnahmen. Berlin. Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe ist heute früh hier eingetroffcn. London. Der Staatssekretär für Indien, Lord Hamilton, sübrte in der Rede, die er gestern in Wolverhampton hielt, noch aus, die Mächte seien übereinstimmend gegen eine Theilnng Chinas oder Erwerbung von Landgebict, sie würden Gcn»gthuung für die begangenen Jrcvelthatcn und Bürgschaften gegen deren Wiederkehr verlangen. Mit Bezug auf die Verhältnisse in Süd afrika sagte der Minister, es bestehe nicht die Absicht, die Bevöl kerung von Transvaal als besiegte Rasse zu behandeln: sie müsse vielmehr nach dem liberalen Grundsatz „Gleiches Recht für alle Weißen" behandelt werden und er hoffe, in dieser Weise werde eine Regierung auf so freier Grundlage errichtet werden, daß Transvaal mit seinen überaus reichen Hilfsguellen bald in eine lange Zeit des Friedens und der Wohlfahrt cintreten werde. Kapstadt. Aus guter Quelle verlautet, die in Pretoria beschlagnahmten Papiere der Niederländischen Eisenbahn-Gesellschaft enthielten eine Anzahl mit der Leitung der in Amsterdam gewechselten Schriftstücke welche bewiesen, daß die Gesellschaft aktiv kriegführend auf Seite der Buren war. Die Gesellschaft habe ihre Werkstätten in Arsenale zur Geschützreparatur und Gcschoßfabrikation verwandelt und ihren bei den Kommandos befindlichen Angestellten das Gehalt fortbczahlt; auch habe sie die nach den, Kap und Natal führenden Linien betrieben, solange sie in den Händen der Buren waren, sie aber zerstört, als die Buren zun, Rückzüge gezwungen wurden. New - N 0 rk. Ein Mitglied des nationalen Ausschusses der .Kohlenarbeiter hat geäußert, cs seien Einflüsse zur Beilegung des Streites mit den Arbeitgebern im Werke, doch sei Weisung an die , Arbeiterschaft ergangen, sich zum Ansstande weiter bereit zu halten. OertlicheS und Sächsisches. — Seine Majestät der K ö n i g bat dem Stabsarzt der Reff a. D. Dr. Cab „heim die Erlaubnis; zur Anlegung der ihm vcr- Offizierskreuzes des kreuz« des Dänischen liehenen nichtsächsischen Insignien, als:, des .. Griechischen Erlöser-Ordens und des Ritterkreuz Danebrog-Ordens ortheilt, — Morgen findet auf Gr'llenburger «taatsforstrevier König!. H 0 fj ° Ld. st " "" ^ ^ Mittagsstunden zurück. Das Frühstück findet in der König!. Ober- forstmcisterci Grillenburg statt. — Sc Durchlaucht der Fürst Alexander Tburn und Taxis ist hier angekommen und nahm im „Grand Union Hotel" Wohnung. Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt; ßerzaer, Leut, im Inf.-Neu. Nr. 102. ,u den Smlis. Komp, de? Prcuh. Effenli.-Rea. Nr. 2 verseht. Gebauer, Leut, im Iiff.-Nea. Nr. 106, vom gr ... Reg., zum Oberleut, mit einem Datcnte vom I. Eevt. 1000 betördert Beamte der Militärverivnttuna. Neickard, Zahlmsir. der 2. Abth. des Feldart.-Reg. Nr. 28, aus leinen Antrag unterm 1. Dez. 1000 mit Pens, in den Ruhestand verseht. Käovsl, RoharU der Landw. 2.Ausg., zum Oberroharzt des Beurlaubtenstandes ernannt. Mittag, Garuiion- Verm.-Insp. in Olibah, aus dem Dienste entlassen. Georgi, Garnison-Berw.- Konir. in gömgsbruck. unter Vers, nach Oscbab, znm Gnrnoan-Verw.-Jnip., .Gldebrandt, Kaserneniiffp. in Murren, unter Vers, nach Königsbrück, zum Garnisoii-Berw.-Kontr, ernannt. Maiwald, Kaserneninsp. iir Dresden, als Kontroleochrer auf Probe nach Murren verseht, — Der gestrige Tag war nicht nur für unsere K rcnzki r chen - Gemeinde, sondern auch für das gesammtc evangelische Dresden ein Tag festlicher Freude und dantbaren Gedenkens: phönsiglcich ist ans Schutt und Asthe Dresdens Hauvtstadt-KIrclw wieder er standen, herrlicher und schöndeitsvoller denn je zuvor, und der gestrige Sonnlag galt der festlichen Weihe der neuen Räume. Die Glocken hatten's verkündet bereit? zu früher Morgenstunde und am Abend zuvor, die Fahnen webten's von Tbnrmcshöhe hinaus in die Lüste: „Ehre sei Gott in der Höhe! Der Herr hat Großes gethan an seiner Gemeinde!" Gott die Ehre zu geben und das neuerstandene Hans durch Gottes Worr zu weiden — dazu war der gestrige Fest- und WeihegotteSdienst ausersehen, der Morgens halb 10 Uhr stattfcmd. Obgleich der Zutritt zu dieser außergewöhnlichen Feier nur Karteninhabern gestattet war, zeigte da? weite Gotteshaus doch bereits eine balbe Stunde vor dein festgesetzten Beginn jene Fülle, die «Ine Steigerung ruckst lucht zu läßt. Wohl keiner der nach Tausenden zählenden Ncincher wird sich angesichts des durch seine künstlerische Ausgestaltung so her vorragend stimmungsvoll wirkenden und bis an die Grenzen des Möglichen mit Andächtigen gestillten neuen Hauses eines tiefen Eindrncks haben erwehren können. Punkt halb 10 Uhr gab er neutes Festgeläute das Zeichen znm Ausbruch der im Rathhaine versammelten Königs, und städtischen Behörden z»m Feslziige nach der zu weihenden Kirche, und wenige Minuten iväter erreichte die Spitze des Zuges, gebildet von den Herren Geistlichen der Krcnz- varochie. das Hauvlportal der heiligen Stätte. In fast endloser Reibe folgten — das Schiff der Kirche in seiner Gc>aniint!änge durchschreitend — nunmehr die Mitglieder des Kirchen Vorstandes der Kreuzkirche. sodann als Vertreter der böchsten staatlichen Be Hörden die Herren Staatsminlster Exe. v. Sepdewitz. v. d. Planitz, Schurig und v, Metzsch, hierauf (als Patron der Kirche) Herr Oberbürgermeister Beutler und der gelammte Rath der Stadt Dresden in Amtstracht: dann die Stadtverordneten im Schmucke ihrer silbernen Amtslstten. die beiden hochverdienstlichen Wicder- erbauer der Kirche, Herren Baumeister Schilling und Gräbncr. dann sämmtliche dienstfreie Geistliche der Scbwestcrgemeinden im Ornate, die Kirchenvorstände der Dresdner und der benachbarten Kirchengemeinden, ferner die bei der Erneuerung der Krcnzkirchc thärig gewesenen Künstler, geladene Vertreter der Schule, der Wissenschaft und Kunst rc. Sobald alle Ehrengäste den für sie vorbehaltenen Altarplntz erreicht hatten, begann Herr Ober- konsistorialrath Superintendent U. Dibctins den Weiliegottes- dienst mit den am Altar gesungenen Worten „Ehre sei Goit in der Höhe!", worauf die Gemeinde mit dem Owch ohne Orgel- begleitung ertönenden) Gesangbnchperie „Allein Gott in der Höh' sei Ehr' antwortete. Stehend war dieicr erste Tribut dankbaren Ge- denkensvondenSinaenden gezollt worden; ebenfalls siebend vernahm man ans dem Munde des Geistlichen die ersten gesprochenen Worte, die das Hans durchhallten: „linier Anfang geschehe im Namen des dreleinigcn Gottes! Der Herr ist in seinem heiligen Temvel; cs sei stille vor ihm! Amen. Diele Stätte aber werde geheiligt nach der Ziegel des Avostcls Jein Christi: durch Gottes Wort und Siebet!" Vom Altar her bot nun ein jeder der fnni Geistlichen der Kreuzkirche (Herren II. Dibelius. Archidiakomis Dr. Nenbert, Diakonen Beyer, Nudert und Dr. Költzsch) mit einem prägnanten Wort der Schrift seinen Weihegrnß. woran sich ein fünffach ge gliedertes Weihegcbet des kastor primurias schloß. In liturgischem Wechsel mit entsprechenden Gemeiodegcsängen wurde durch dieses Gebet zunächst die neue Iebmlich'schc Ortzcl, sodann das Altar, der Tonffteln. die Kanzel und zuletzt rcsnmirend das ganzeGvttcS- haus der Fürsorge des Allmächtigen ancmpsvhlcn und für den göttlichen Dienst geweiht. Unmittelbar nachdem die Orgel ihre Weihe empfangen, ließ dieselbe erstmalig ihre mctallnen Stimmen erschallen und obgleich man cs noch keincswessß mit eine!» fertigen Werke zu thnn hat, so war doch schon nach dieser ersten Probe des königlichen Instruments nnichwcr zu erkennen, daß die Kreuzkirche in ihrer neuen Orgel ein ganz vorzügliches Werk von edelstem Klange und damit einen wesenllichen Faktor zur religiösen Erbau ung besitzen wird. Auch die Akustik des Haines erwies sitz hier wie bei den später folgenden Chor- und Sologesängen als eine günstige, während bei der Mitwirkung des Orchesters allerdings die Blechinstruments derartig mächtig wirkten, daß die übrigen Orchesterinstrumente, insbesondere der Streichkörper, fast gänzlich unterdrückt wurden. Diese Beobachtungen drängten sich dem musikalischen Hörer unwillkürlich auf bei dem Vortrage der von Prof. Oskar Wermann für den Weihetag eigens komponirten Festkantate, die nach der allsonntäglich üblichen Intonation (Herr Archidiakomis Dr, Nenbert) und Schristverlesring (Herr Diakonus Beyer) erklang. Die Wermann'sche Komposition, die sich in fünf Theile gliedert, von denen die Fuge über „Eine feste Burg" und dgS Solognartett mit Chor: „Und mm .Herr, nimm an unser Gebet" als die mnsikaliichen Höhepunkte bezeichnet werden müssen, erfüllte nicht nur völlig ihren Zweck, der Freude des Festes auch in Tönen Ausdruck zu verleihe», sondern zeigte auch ihren Schöpfer auf's Neue im Lichte eines berufenen Kirchen- kompomsten. Um die Ausführung des Tenorlolos machte sich Herr Concertsänger Mann verdient; das Soloquartclt war mit den Damen M- Knothe und M. Frejtag-Winckler, sowie mit den Herren Mann und E- Frnnck vortrefflich besetzt. Der allgemeine Gesang des protestantischen Schutz- und Trutzlicdes „Ein' feste Burg fft leitete nunmehr zur Jcstpredigt des H> fj a gd statt- Se. Majestät der König kommt mittelst Sonder- unser Gott" leitete nunmehr zur Festprcdigt des Herrn Sup. v. , in.Sltugenberg srüh^,gllxS.UHr an und Wrt^ts^den,Nach« D ib<liusAibe.r. Sn ihrer gedrängten ^Küoe. m ihrer^ tzrwg biblischen Grundlage, in ihrem echt protestantischen Geiste und ibrcr formschönen Sprache stellte sich die Predicst als ein kaum zu über bietendes rhetorisches Meisterwerk dar. Eingeleitet durch ein für die Stunde geschaffenes Gedicht, das mit seinem dreifachen Refrain: „Nun danket Alle Gott" — Nun bittet Alle Gott — Nun trauet Alle Gott l" sofort in Aller Herzen zündend einschlng. gedachte Redner zunächst jener schreckensvollen Stunde, in welcher durch Feuersglnth und Feuerswutb das hehre Gotteshaus vernichtet wurden sei. Wie »her einst der treue Gott sich dem Elias gegen- einem stillen Säuseln aleichsam anch der Krenz- sanste Sausen einer Gottesoffenbarnng gehe heute, am Tage der Wiedcreinwcihnng des alten, liebe» Gotteshauses, durch die ganze Krenzvarochie. ia durch ganz Dresden, Als ein glänzendes Zeugnis; dafür, daß auch heute noch tausend Hände sich opferfreudig zu regen gewillt icien. gm Reiche Gottes zu bmien, erbebe sich wieder in Dresdens Mittelpunkte in nächster Nähe des Marktes der Stadt in zuvor nie erreichter Schönheit das alte Wahrzeichen protestantischen Geistes, innere siebe Kr-mzkirche. Daß Gott selbst ste weihen möge durch seines heiligen Geistes Kraft — diesi Bitte >ei dem All- gütigen in flehendem Gebet vor wenig Minuten nn'S Baterher- gelegt worden, hören wir jetzt leine Antwort ans unier Flehen! So spricht der Herr lHagani 2,8l: „Ich will dies Hans voll Herr lichkeit machen!" und tOffcnb. Joh. 21.-st: „Siche da, eine Hütte Gottes bei den Meirichen: er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein, und er wird ihr Gott sein!" Ans diesem zwiefachen Gosieswort — alten und neuen Testamentes — griff Redner als Thema seiner Festpredigt heraus: „Siebe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen —, das ist dieses Hauses Herrlich keit! 1. Gott wohnet bei nnS: in christlichem Sinne verstehen wir cs. 2. Wir wohnen bei Gott; mit evangelischer Treue ge loben wir es. und vor kommenden Geschlechtern bezeugen wir es!" In die Ausführung dieser Grundgedanken wußte der geistvolle Kanzelrcdner so ziemlich Alles einznslechten, was die Herzen der Hörenden am Weihetage bewegen mußte. Die modernen Knnst- sormen nuiewr Tage, die vielfach bei dem neuen Bau angewendet worden seien, — sie sollten uns lehren, wie wir darnach trachten sollten, unseren Gott der Gnade auf immer neue Weise zu loben. Bei der Kritik über den Neubau wolle man bedenken, daß die Bauleiter nicht bloß nach architektonischer Schönheit, nicht blvs nach praktischer Zweckmäßigkeit zu fragen gehabt hätten, sondern darauf sei es vor Allem nngekemmen, daß Alles, was g e baut würde, anch zur Erbauung der Gemeinde diente, lieber der Freude an dem Geschaffenen und über dem Danke an Alle, die das Werk gefördert — der letzte Theil der Prediat versieh diesem Danke in beredten Worten Ausdruck — sei aber nicht zu ver gesse». daß man nnnmchr, nachdem der Ban äußerlich, gleichsam als eine eindringliche steinerne Predigt, die selbst steinerne Herzen weich und em'ffänalich machen solle, vollendet dnstehc. an dem inneren Ausbau der Kirche zu einer wahren Hütte Gottes mit allen« Eiter zu arbeiten habe. Mit einer sinnigen Tcntnna all' des künstlerischen Schmuckwcrks der neuen Kirche das symbolisch in all' seine» Einzelheiten die Gemeinde Hinweisen wolle ans Gott und sein Wart, und mit dem Segenswünsche, das; auch die Gemeinde an ihrem Theile dafür sorgen möge, daß das nen> geweihte Hans eine Hütte Gottes bei den Menschen, ein Han? voll Gottesherrlichkeit werde, schloß Redner seine gewaltige Predigt, Nach nbermasiaem Gemeindegesang begrüßte und beglück wünschte sodann Herr Oberbürgermeister Beutler als Patron der Kirche und im Namen des Rathes und der Stadtgemeinde die Krenzparochic, ihre Geistlichen und ihren Kirck""0"orstand zu dem wicdererstanvencn herrlichen Hause: er dankte Alle», die an dem stolzen Ban mitgcwirkt und schloß^ mit den Worten: „Gott nehme das HauS rn seinen gnädigen Schutz! Möge Gottes Wort allezeit lauter und rein in diesen Räumen nelehrt werden, möge es aber anch stets eine willige und glänbige Höreraemeinde finden!" Im Namen der rechtsclbffchen Schwesteracmcinden — die Altstädter Kirchengemeinden hatten schon früher in mannigfacher Weile ihre Anthcilnahmc bekundet — überreichte hieraus unter herzlicher Anwrache Herr K. Dr. Schmidt (Dreilönigskirche) der Krenzgcmeinde kostbare Tarrfgerätoc. In «einer dankenden Erwiderung auf solche Ehrungen gedachte .Herr Sup, Ist Dibelius auch all' der sonstigen, bereits früher geichebencn Znwendniigen an die Kirche seitens verschiedener Korporationen und kirchlich gesinnter Einzelperionen. „Gott segne die Gaben, Gott segne die Geber, Gott segne «ms Alle durch diesen Tag der. Freude für unser ganzes Leben, ja, für alle Ewigkeit' Das walte Gott! Amen." Mit diesen Worten klang der festliche Gottes dienst aus, dessen erhebender Verlauf strr alle Bethciligten die Bc densiing eines lieben und unvergänglichen Ecinnenmgsblattcs im Buche ihres Lebens haben dürste, — Das Festprogramm des gestrigen Weihetages verzeichnete des Weiteren: um 1 Ubr: Fest Weisung van i00 armen Parochianen; :l Uhr: Taufgottcsdienst iHcrr DiakonuS Bcher): 0 Udr: zweite Festpredigt lHerr Diakonns Dr. Költzsch). Hente Abend findet eine Nachfeier der Kirchweihe im Nahmen eines evangelischen Familienabends im Bereinshausc (Zinzcndorsstrnße) statt. — In der Zeit vom 9. bis zum 12. September tagen im VercinShailse.Zinzendorsstraßc, die Mitglieder des „Allgemeine n Sächs. Baugewerke >1 - Vereins", die sich zum 30. Bau- gewerkcntage zuiaminenfinden. Die eigentlichen Verhandlungen beginnen heute Vormittag 9 Uhr im kleinen Saale des Vereins- Hauses. Das Anmelde- und AuSkunflsbureau trat schon Sonntag Vormittag 11 Uhr in Thätigkeit mit Ausgabe der Festabzeichen und Tafclkarten, sowie dein Aussteller, der Präsenzliste. Ilm dieselbe Zeit begannen interne VorstandSsttzungen des Allg. Sächs. Bau- gewcrken Vereins und des Bezirksverbandes sächsischer und reußi- scher Bangewerken-Innnngen. Um 12 Uhr folgten der Direktions- sitznng des Iiinungsvervandes Deutscher Baugewerksmeister Vor- standsverhandlmiacn des Bangewerkenvereins und des Bezirkstages. Von Abends 0 Uhr an tand die Begrüßung der Dresdner Fach genossen und offizieller Empfang der Fcstthcilnehnier und deren Damen im großen Saale statt, wyran sich ein recht gemüthliches, geselliges Zusammensein schloß. Nach Schluß der Montags- Verhandlungen ist Besichtigung der Bari-Ausstellung und Besuch des Vergnügungsccks beabsichtigt. Dienstag Fortsetzung und Be endigung der Verhandlimgcn und auf Wumch nochmaliger Besuch der Ausstellung. An beiden Tngen finden Vormittags Führungen für Damen statt. Dienstag Abend 8 Uhr endlich ist Miessen und Ball im Gewerbebanse vorgesehen. Mit besonderer Befriedigung werden namentlich die auswärtigen Teilnehmer den am Mittwoch zw unternehmenden Ausflug »ach KcGeu begrüßen. Die Gäste verlangen Sie irbsvaN
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