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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 10.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189803104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18980310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18980310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1898
- Monat1898-03
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e stf. pro KO Kile 1 LöL. I u. morgen cAnstichvon Hier und Nock- lrtaffeksakät. richt. tg zu Folge Feiertagen «rsus für richt eröff- >amen und in, mit der iertagcn in leiden, wo Liste aus- sheilnahmc igsvoll Litern stn- öchönheidc. inen ins Haus en in der dchen itt z«»»z,zz ipisser nen wird «u haben bei: ürsi-, kmil wegen cr- >er d. Bl. tag. Amtsbl. Nd^ 2,o Grad. 3," „ 1278 II. IN 11»S 112» 112, IN« NM Amts- Wit Aiizeikcbtlltt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Syirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 45. Jahrgang. - " Donnerstag, den 10. März Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. 18S8 Erledigt der gegen den Fuhrwerksbesitzer Veunol tzVoIllert in Sanersack in Böhmen am 24. v. Mts. erlassene Steckbrief. Eibenstock, den 7. März 1898. Königliches Amtsgericht. Ghrig. Hßnr. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Lohnfuhrwerksbesitzers L.u«I- «lg UnIIoi- in Karlsfeld wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins und Voll ziehung der Tchlußvertheiluna hierdurch ausgehoben. Eibenstock, den 5. März 1898. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Akt. I^rtvelrlek. Konkursverfahren. Zn dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schankwirths »ruiio l'roxe in Eibenstock ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigen den Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwcrthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 4. April 1898, Vormittags tt Ayr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Eibenstock, den 7. März 1898. Aktuar kriväried, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Häuser-Verkauf. Montag, den 21. März 1898, Vormittags 11 Uhr sollen im Speisezimmer der hiesigen Rathhauswirthschast die bisher als Schul gebäude dienenden, in bester Geschäftslage von Schönheide befindlichen Häuser Nr. 276 und 388 des Brd.-V.-Kat., die bei der Landesanstalt mit 22,910 M. bez. 13,500 M. ver sichert sind, unter den im Terinine bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Es wird zum Erscheinen in diesem Termine hierdurch mit dem Bemerken eingeladen, daß sich das größere Haus vorzüglich zu Fabrikationszweckcn eignet, insbesondere auch im Hinblick darauf, daß zum Kraftbetriebe elektrischer Strom nach einem sehr billigen Tarife aus dem Elektrizitätsiverkc hier bezogen werden kann. Die Ueberaabe wird am 1. Oktober d. Js. erfolgen. Von den Erstehungssummen können mindestens sieben Zehntel hypothekarisch stehen gelassen werden. Der Schulvorstand zu Schönyeidc. Gem.-Vorst. Haupt, Bors. Der Winikerwechsel in Oesterreich bildet heule die einzige politische Erörterung. Unsere deutschen Blätter zeigen sich weniger rescrvirt al» die unseres Nachbar staate» und ergehen sich in mehr oder minder düsteren Prophe zeiungen über die Zukunft Oesterreich». Die Beurtheilung, welche Herr von Gautsch erfährt, gipfelt in den Gesichtspunkten: er hat wohl den guten Willen gehabt, aber zum Vollbringen hat ihm Kraft und Energie gefehlt. Gautsch trat, wie bekannt, die Erbschaft Badeni» unter den denkbar ungünstigsten Verhältnissen an: In den Straßen Wien» tobte offener Ausruhr; in Böhmen standen sich die Nationalitäten unversöhnlicher denn je gegenüber; in den meisten anderen Kron ländern CiSleithanien» tauchten gleichfalls mehr oder minder schwerwiegende nationale Fragen auf und zu alldem halte da» einzige staatsrechtliche Band, welche» Oesterreich und Ungarn zusammenhält: der Ausgleich, noch nicht auf gesetzlichem Wege für eine weitere Reihe von Jahren gesichert werden können. Gautsch that, wa» in seinen Kräften stand, um den Pflichten seine» schwierigen Amte« gerecht zu werden, aber er war doch wohl überzeugt, daß die zu lösenden Aufgaben auch eine« Stärke ren Kraft, al« er selbst, übersteigen würden. An eine Aussöhn ung der Nationalitäten konnte er unter den obwaltenden Ver hältnissen nicht denken; zumal die Tschechen wieder eigensinniger denn je ihre Sonderwünschc äußerten und mit dem böhmischen Staatsrecht und der Wenzelskrone demonstrirten. Da» Ministerium Gautsch war farblos; e» wollte zwischen den Parteien stehen, wurde aber von ihnen überrannt. Welche Stellung nun der neue Minister Geheimrath Franz Graf von Thun-Hohenstein einnehmen wird, muß die Folgezeit erweisen. Kombinationen und Bermuthungen haben Immer ihr Mißliche», gerade wie die schönen Programmreden der neuen Chef», die ge halten werden, um später nicht befolgt zu werden. Wer erinnerte sich nicht der mit so großem Eklat in Scene gesetzten Badenischen Versöhnung»aera, al» der Ministerpräsident von Badeni die Er klärung im Abgeordnetenhaus abgab, daß da» neue Ministerium über den Parteien stehen werde, daß e» die Parteien leiten und nicht sich selbst von ihnen werde schieben lassen? Und wa» ist von diesen Worten in die That umgesetzl worden? — Nicht»! — Nur Parteimißwirthschast und Parleibegünstigung waren die sicht baren Erfolge jener VersöhnungSaera. Gras Thun findet somit eine noch vetworrenere Lage vor, al« sein Vorgänger; dazu kommt, daß seine Person seit je mit einem gewißen Mißtrauen selten« der Deutschen beobachtet wird; war er e» do», der im böhmischen Landtage vor 8 Jahren den Wünschen der Tschechen und de» Feudaladcl« mit jenen bedcutung» vollen Worten Au»druck gab: „Möge die Salbung und Krönung mit der Krone de» heiligen Wenzel die Bande noch inniger schließen, die den geliebten Herrscher mit seinem treuen Volke verbinden." Natürlich fand diese offene Proklamation de» geheim sten und heißesten Wunsche» der Tschechen jubelnden Beifall im „Land der Wenzelskrone", aber die einsichtigeren Leute äußerlen doch die schwerwiegendsten Bedenken. Denn schon der DualiSmu» mit den verschiedenen Ministerien, Parlamenten und Verwaltungs organen der zwei RcichShälsten bereitet der Leitung der Monarchie die größten Schwierigkeiten. Wohin würde nun aber erst da» Reichsschiff steuern, wenn an Stelle de« DualiSmu« eine Tria« träte, oder gar Polen und Kroatien gleichfalls eine selbständige staatsrechtliche Stellung verlangten und auch erhielten, so daß die Monarchie der Habsburger in eine Reihe mehr oder minder selb ständiger Staatsgebiete sich auflöfte? Ernste Gedanken drängen sich daher jedem Freund Oesterreich Ungarn« auf, wenn er diesem neuen Wechsel der Politik am BallhauSplatz zuschaut. Zu wünschen wäre c« jedenfalls, daß diejenigen, welche dem Kabine« Thun deutschfeindliche Tendenzen zuschreiben, da« Jrrthümlichc ihrer Meinung zu erkennen, bald Gelegenheit hätten. Vor der Hand bleibt es, wie gesagt, für un» unübersehbar, wohin die Zu stände in Oesterreich-Ungarn nun steuern werden. Daß c» nicht dahin kommen wird, daß die inneren Verhältnisse Oesterreich» seine auswärtige Politik und damit Oesterreich» freundschaftliche Stellung zu Deutschland beeinträchtigen könnten, dafür bürgt vor Allem die unwandelbare Freundschaft unsere« Kaiser» und de« über jeden Nationalitätenhader und jede» innere Partei Gezänke erhabenen Herrscher» der österreichisch-ungarischen Monarchie. Wie der Ministerwechsel in Wien ausgenommen wurde, da rüber verbreitet sich eine Zuschrift an die „lägt. Rundschau", der wir Folgendes entnehmen: „Von Ministerkrisen war in der letzten Zeit viel die Rede gewesen und ebenso oft wurde der Name de« ehemaligen Statt halter» von Böhmen, de« Grafen Thun genannt. An dem Tage aber, an welchem die neuen Sprachenverordnungcn de» Frhrn. v. Gautsch zugleich mit der Wiedereinberufung de« Reichsrath« im Amtsblatt veröffentlicht wurden, konnte kein ernsthafter Poli tiker an eine Ministerkrise denken, geschweige denn den bereit» vollzogenen Rücktritt de« Ministerium« erwarten. Ein sterbende» Ministerium erläßt doch nicht Verfügungen von so weittragender Bedeutung, wie e« die Sprachenverordnungcn sind, und ein Ministerium, welche» sein EntlcssungSgesuch bereit« eingercicht hat, kann doch den ReichSrath nicht cinberufen. Da« in jedem anderen VcrsassungSstaatc ganz Unmögliche ist in Oesterreich Er- eigniß geworden. Baron Gautsch ist gegangen, weil er seine Aufgabe nicht erfüllen konnte, e« war ihm nicht gelungen, ein Uebereinkommen mit der ungarischen Regierung in Bezug aus den Ausgleich mit Ungarn zu treffen, e« konnte wegen der „Quote", der Beitrags ziffer der beiden Länder zu den gemeinsamen Ausgaben, keine Vereinbarung erzielt und der Krone eine erfolgreiche parlamen tarische Arbeit in Oesterreich nicht verbürgt werden. Da« wußte aber Baron Gautsch auch schon früher. Trotzdem glaubte er seine Sprachenverordnungen, die sich von den Badenischen nur durch hinterhältige Unaufrichtigkeit unterschieden, im Wesen aber die Deutschen ebenso treffen sollen wie die Verfügungen Badeni«, hinauSgeben und die Einberufung de» ReichSralbe« bestimmen zu sollen. Anstatt dem Nachfolger die Wege zu ebnen, hat er neue Steine abgelagert und ging davon. Man steht vor einem Räthfel! Räthsclhaft ist der Rücktritt zu dieser Stunde, räthselhast die Wahl de» Grasen Thun. Nicht al« ob der neue Minister präsident eine unbekannte Persönlichkeit wäre! Wir haben in den letzten Jahren in rascher Folge viele Minister kommen sehen, keiner aber wie« ein so reiche« politische« Vorleben aus wie ge rade Graf Thun, weder Taaffe noch Windisch-Grätz, Kielman«egg oder Badeni und Gautsch, und doch wußte man bet allen diesen mehr über Absichten und Ziele, al» beim Grasen Thun. Die Jungtschechen Haffen ihn. Graf Thun setzte sich mit aller Ent schiedenheit für die Verwirklichung der unter Taaffe zwischen Deutschen und Tschechen getroffenen Vereinbarungen ein und zog sich damit die Gegnerschaft der Jungtschechen zu. Er hatte offen bar die jungtschechische Strömung unterschätzt. Aus seine Ver anlassung ist da» harte Urthcil de» Kaiser« über die Jungtschechen: „Eine sonderbare Gesellschaft" zurückzuführen. Die Jungtschechen rangen die Alttschechcn vollständig nieder und Gras Thun, der tschechische Kr»nung»statthalter, hatte e« im Landtage mit einer vor keinem Mittel zurückschreckenden kräftigen junglschechtschen Opposition zu thun. Dadurch ließen sich die Deutschliberalen in Böhmen verleiten, dem Grafen Thun Gefolgschaft zu leisten, und Gras Thun kam der alten liberalen Partei noch dadurch entgegen. Laß er die aufstrebende nationale deutsche Partei unter drücken half; hier sei blo» auf die Maßregelung der Stadt Rei chenberg hingewiesen. Die Opposition der Tschechen wurde immer schärfer, sie nahm antidhnaslische Formen an, die omladinische Bewegung wurde aufgedeckt und der tschechische Krönungsstatt halter verfügte über die „KönigSstadt" Prag den Ausnahmezustand. Nun war Thun der bestgehaßte Mann bei den Tschechen. Die schärfsten Angriffe wurden im Reich-rache und Landtage gegen ihn erhoben. Badeni kam und suchte die Tschechen zu gewinnen. Thun war da« erste Opfer, er trat zurück, nachdem e« zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Badeni gekommen war. Die Tschechen wurden so durch Baden! gewonnen. Die Gegner schäft der Tschechen gegen Thun machte sich auch später noch be merkbar, sie widersetzten sich noch im Vorjahre, al« Thun zum Präsidenten der österreichischen Delegation gewählt wurde. Und da stehen wir jetzt vor dem Rälhsel. Ein tschechischer Feudaler, welcher sich ganz auf den Boden de« tschechischen Staat-rechte« gestellt hat, welche« die Wiederherstellung de« König-reich« der Wenzel-krone anstrebt, wird Ministerpräsident, die Tschechen aber empfinden da« al« einen Schlag gegen sich. Werden die Deutschen die Unvorsichtigkeit begehen, diesem Mi nister zu vertrauen, weil ihn die Tschechen hassen? In deutsch liberalen Kreisen ist Thun gut angeschrieben, in nationalen Kreisen wird er bekämpft, und mit Recht. Seine Ausgabe scheint e« nur zu sein, selbst der Keil zu werden, der die geschlossenen deutschen Reihen auSeinandertreibt. Die Gefahr besteht, sie wäre auch eine ernste, wenn nicht mittlerweile gerade im liberalen deutschen Lager ein großer Umschwung eingctreten wäre: Die Liberalen au« der Zeit der Statthalterschaft Thun« haben in der öster reichischen Politik jetzt kein entscheidende« Wort mehr." Tagesgeschichte. — Deutschland. Der „Reichsanzeiger" meldet: Die von dem kaiserltchen Gesandten in Peking mit der chinesischen Regierung geführten Verhandlungen sind zum Abschluß gelangt. Der Vertrag, welcher auch die an Deutschland in Schantung gewährten wirthschaftlichen Zugeständnisse umfaßt, ist am 6. d. von beiden Theilen unterzeichnet worden. — Die „Köln. Ztg." schreibt zu der Meldung de« „Reichs anzeiger«" von dem definitiven Abschluß der Verhandlungen mit China, diese Nachricht werde in ganz Deutschland und in allen deutschen Kreisen volle Befriedigung Hervorrufen. Denn von nun an sei die Besetzung der Kiaotschau-Bucht eine That- sachc und au« dem Streite der internationalen Gegensätze end- giltig au«gcschieden. In letzter Zeit seien noch wiederholt Ver suche gemacht worden, die durchweg auf da« Freundschaftlichste geführten Verhandlungen zwischen Deutschland und China zu beeinträchtigen, die sich indessen al« verlorene Liebermüh' herauS- gestellt haben. Fortan könne nicht» mehr an der Thatsache ändern, daß die reiche, entwickelungrfähige Provinz Schantung bestimmt sei, durch deutschen Gewerbefleiß und deutsche Kultur aufgeschlossen zu werden. — Se. Königliche Hoheit Prinz Heinrich von Preußen ist mit „Deutschland" und „Gefion" Dienstag Morgen in Hong kong eingetroffen. — Spanten. Die spanisch-amerikanischen Be ziehungen haben eine unliebsame Verschlechterung erfahren. Wie die „Agence Hava«" au« Madrid meldet, zeigte der Minister de« «eußeren dem amerikanischen Gesandten Woodsort an, die spanische Regierung wünsche, daß der amerikanische Generalkonsul in Havana, F. Lee, abberusen und die Kriegsschiffe vor Cuba durch Handelsschiffe ersetzt würden, damit der offizielle Charakter de« dortigen amerikanischen Unterstützung«dicnste« beseitigt werde. Woodford übermittelte diese Wünsche seiner Regierung in Washing ton aus telegraphischem Wege. Dieselbe antwortete, daß sie sich weigere, unter den gegenwärtig obwaltenden Umständen Lee zurück-
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